Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 22.07.2006, 22:47
SurvivorJens SurvivorJens ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.05.2005
Beiträge: 185
Standard Befund pT1 G1 Nx MO RO

Hallo,

Berichte von Patienten mit einem solchen oder ähnlichen Befund habe ich in der letzten Zeit öfters hier gelesen. Fast alle dieser Patienten sagten, daß sie aus dem Krankenhaus als "geheilt" entlassen wurden, laut Aussage ihrer Ärzte zumindest. Irgendwie kann man als Betroffener die Aussage der Ärzte gar nicht verstehen wenn man Zuhause sitzt und den Krankenhausbericht liest, denn vor diesem Befund steht das Wort "Nierenzellkarzinom", also Nierenkrebs. Die Angst steckt in einem und man kann gar nicht glauben, geheilt zu sein. Auch wenn es mir schwer fiel und es einige Zeit und einige Nachuntersuchungen gedauert hat, glaube ich mittlerweile meinen Ärzten, bin aber weiterhin wachsam. O. g. Befund war übrigens meiner, nach meiner OP am 30.10.2002, was nun fast 4 Jahre her ist.
Viele Fragen sich, was sie tun können, damit ihnen so etwas, also Nierenkrebs, nicht noch einmal passiert.
Diese Frage hab ich mir natürlich auch gestellt und bin mit meinem Befund zu verschiedensten Ärzten gegangen um nach zu fragen. Die Antworten die ich bekam waren immer die selben und glichen den Antworten, die ich in der AHB erhalten habe. Sie lauteten: gesunde, vitaminreiche Ernährung, wenig Alkohol, aufhören mit rauchen (!), viel Bewegung und wenig Psychostreß ! Übrigens, keiner der von mir aufgesuchten Ärzte riet mir zur Misteltherapie, auch nicht, als ich ganz massiv nachfragte, sie sei nicht notwendig bei mir, sagten sie.
Fazit für mich: Vor der Diagnose war meine Vitaminquelle alle 2 - 3 Wochen mal ein Döner, heute koche ich mir auch mal öfters Gemüse (zum Fleisch oder Fisch), wenn auch aus der Dose. Mit dem wenig Alkohol hab ich kein Problem, allerdings brauchte es fast 2 Jahre Zeit nach der OP, bis ich das Rauchen aufgab (3.9.2004, 09:40), hab bis jetzt auch durchgehalten ! Viel Bewegung liebe ich eh und meinen Psychostreß kann ich nun mal nicht beeinflußen.
Ich fühle mich wohl und gesund, treibe viel Sport, allerdings z.Z. hitzebedingt etwas weniger und ich habe vor der nächsten Nachsorgeuntersuchung im September keine Angst.
Ich will die Misteltherapie nicht verurteilen, wie man hier im Forum liest, gibt es damit ja auch sichtbare Erfolge. Aber wenn bei solch einem oder
ähnlichen Befund diese Therapie als Präventsionsmaßnahme von einigen Ärzten angeboten wird, sorry, dann riecht das in meinen Augen ganz nach "Geschäftemacherei mit der Angst" !
Wie gesagt, ich lebe ohne Mistel, und das sehr gut und beschwerdefrei, gebe mein Geld anstatt dafür lieber für andere Dinge aus.
Aber wer weiß, vielleicht sitze ich in einigen Jahren vor dem PC mit einem neuen Befund und frage mich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, die Mistel zu nehmen.
Ich denke, dem Nierenkrebs kann man nicht vorbeugen, leider !

Kämpft weiter, gebt niemals auf !

Jens
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 31.07.2006, 12:39
Maria Rosemeyer Maria Rosemeyer ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2004
Beiträge: 20
Standard AW: Befund pT1 G1 Nx MO RO

Lieber Jens,

ja, was wäre, WENN...
das kann man sich nicht beantworten.
"Unser" Untermieter war zwar größer, hatte G2, aber es gab auch keine befallenen Lymphknoten, keine (feststellbaren) Metastasen und er wurde restlos entfernt.
Auch uns wurde gesagt (nachdem der Arzt VOR der OP was von "sowas ist nicht heilbar" sagte), mein Mann sei geheilt, es wäre nichts weiter zu unternehmen.

Von Naturheilpraktikern, die auch Allgemeinmediziner sind, wird die Mistel auf Kassenrezept verschrieben. Das wäre sicher nicht der Fall, wenn man von der Nicht-Wirksamkeit überzeugt wäre.

Es muss jeder seinen eigenen Weg finden. Bei uns glaube ich, dass dieses Ritual, dienstags und freitags das Präparat zu spritzen, uns hilft, wachsam zu bleiben.

Mein Mann hat ja (wie jeder nach solch einer OP?) auf 5 Jahre 60% Schwerbehinderung bescheinigt bekommen (Heilungsbewährung). Und auch da ist es so, dass er es sich nicht leisten kann, darauf zu pochen. ("Wie, Sie können nicht? Dann müssen Sie zuhause bleiben").

Jetzt in der Erntezeit fallen viele Überstunden an und er hält es durch - er WILL.

Ein wenig Unterstützung - und sei es "nur" psychischer Art - ist da sicher nicht verkehrt.

Allen hier alle guten Wünsche!

Maria
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 01.08.2006, 09:31
lebensfroh lebensfroh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.06.2006
Beiträge: 24
Standard AW: Befund pT1 G1 Nx MO RO

Hallo Jens,

ich finde es sehr gut, dass Du diesen Beitrag geschrieben hast. Ist er doch eine große Ausnahme und zeigt, dass wirklich die Möglichkeit besteht, dass einfach "danach" alles gut verläuft.

Trotzdem gehöre ich zu der Fraktion, die sich fleißig die Mistel sprizt. Als eine Art "Abzocke" würde ich nicht bezeichnen. Auch mir haben mehrer Ärzte gesagt, dass keine weiteren Maßnahmen, außer gesund zu leben, nötig sind. Doch eines ist nicht zu vergessen: DER KOPF !

Unabhängig von der Wirkung der Mistel (es gab sogar mal eine von einer Krankenkasse in Auftrag gegebene Studie, die behauptet, die Mistel könnte Krebs entstehen lassen) habe ich das Gefühl etwas zu unternehmen. Nur Sport und gesunde Ernährung reichen mir da nicht. So hat sich mein Arzt erst nach einigem Drängen zu einem Privatrezept überreden lassen.
Würde ich das nicht machen und es werden in ein paar Jahren Metastasen entdeckt, hätte ich mich gefragt, warum habe ich nicht gehandelt?
Bleibe ich gesund, wie Du Jens, weiß ich es nicht ob es an der Mistel liegt, aber vielleicht an meinem Glauben daran!

Ich habe übrigens auch keine Angst vor meinen Vorsorgeuntersuchungen

Weiterhin alles Gute und viel Glück

LG Martin
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 01.08.2006, 13:46
1-WItch 1-WItch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.08.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 37
Standard AW: Befund pT1 G1 Nx MO RO

Hi zusammen,

eure Ausführungen sind absolut richtig, der Kopf spielt eine grosse Rolle. Unser
betreuender Arzt in der Uniklinik Münster, sprach bei der Mistel von " Psychisch-Onkologisch" wertvoll

Gruss Annette
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 13.08.2006, 19:57
Werner_Schmitter Werner_Schmitter ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.07.2006
Ort: Schaffhausen/Schweiz
Beiträge: 9
Standard AW: Befund pT1 G1 Nx MO RO

Hallo Jens
"...dem Psychostress kann man nicht vorbeugen." schreibst Du.
Das ist glücklicherweise nicht ganz so. Es gibt seit langer Zeit Methoden, um Psychostress zu Puffern, seine gefährliche Wirkung auf Geist und Körper zu mildern und auch vorzubeugen.
Autogenes Training gehört dazu, Yoga, Meditation und auch das Gebet. Mönche haben seit Alters her die höchste Lebenserwartung. Ich besuche seit einiger Zeit regelmässig ein Franziskanerkloster. Dort hat es einen kleinen, stillen Friedhof, wo die verstorbenen Brüder begraben liegen. Keiner der Verstorbenen dort wurde unter 87 Jahre alt.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du den Weg zur Spiritualität in einer Dir zusagenden Form findest. Der Umgang mit Schwierigkeiten und Unbillen im Leben wird dadurch sehr viel einfacher.
Möge der grosse Geist Gottes Dich begleiten und behüten.

Werner
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:24 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55