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  #1  
Alt 29.11.2006, 22:31
Hope61 Hope61 ist offline
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Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 4
Ausrufezeichen Wo bin ich richtig ???

Bei meinen großen Bruder ( 52 ) wurde vor 7 Monaten Krebs diagnostiziert. Welche Art ,
tja das ist die Frage ? Er ist sehr verschlossen, hat lediglich gesagt der Haupttumor ist im Rücken, am Ende der Wirbelsäule. Metastasen in Bronchien, Lunge, Nieren. Der Onkologe hat Ihnen mitgeteilt er hätte 15 Jahre Erfahrung, und noch keinen postitiven Ausgang bei dieser Erkrankung erlebt und wenn meine Schwägerin weiter rauchen würde säße sie in eineme Jahr auch als Patientin vor ihm. Dies wurde Ihnen bei dem ersten Therapiegespräch mitgeteilt.
Dann folgender Verlauf bei meinem Bruder:
6 Chemos im Abstand von 3 Wochen
er erhielt sofort einen Schwerbehindertenausweis mit G und sollte bis Ende 2006 krankgeschrieben werden. ( er ist bis vor 3 Wochen arbeiten gegangen hat lediglich nach jeder Chemo zwei Tage ausgesetzt)
Haarausfall, Gewichtszunahme, Müdigkeit, aber kaum Übelkeit.
während der ganzen Zeit hatte er starke Rückenschmerzen, er beschreibt sie als ständigen sehr starken Muskelkaterschmerz.
er erhielt eine Infusion zur Knochenstärkung ????
diese war sehr schmerzhaft.
Metastasen in Lunge und Nieren sind nicht mehr sichtbar
dann Kurantrag, er wollte unbeding weg, konnte sich selbst nicht mehr ansehen weil er so zugenommen hat.
Kur in einer Klinik, keine Krebsspezialklinik
5 Tage Aufenthalt, er hat in dieser Zeit 2 mal die sauna besucht , hat viel geschwommen und ist viel spazieren gegangen, weil er unbedingt abnehmen wollte. dann nach dem zweiten Saunabesuch Zusammenbruch
Diagnose : Metastasen im Gehirn
10 Bestrahlung sind abgeschlossen, Befund liegt noch nicht vor.
Der Onkologe der die Bestrahlung vorgenommen hat, hat zu ihm gesagt sie hätten schon schlimmer Fälle wieder hinbekommen.
Ich weiß nicht wie ich an meinen Bruder herankommen soll, wenn ein falsches Wort fällt wird er schnell agressiv oder macht dann direkt zu. Seine Familie findet auch keinen Zugang.
Jetzt suche ich das richtige Forum und habe noch die Frage ob mir einer Erfahrungen über die Huflandklinik in Bad Mergentheim mitteilen kann.
Ich musste mir jetzt Luft machen , da ich das alles nicht so hinnehmen kann und für mich das Glas immer Halbvoll ist.Danke !
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  #2  
Alt 30.11.2006, 00:43
Vierm Vierm ist offline
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Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Aachen
Beiträge: 157
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

Hallo,

ich habe nicht die geringste Ahnung welche Krebsart Deinen Bruder erwischt hat; aber was die Gewichtszunahme betrifft, so würde ich mal auf Cortison tippen.

Wird bei vielen Chemos verabreicht, und macht Dick (salopp formuliert, besonders im Gesicht, wie aufgedunsen)!

Aber das geht in der regel auch wieder weg.

Das Dein Bruder "zumacht" ist die blanke Panik, wobei noch zu klären wäre warum; entweder aus Angst um sich selbst, oder aus Angst um, alle die ihm wichtig sind.
Hört sich paradox an ein solches Verhalten, aber nicht ungewöhnlich.

Wie man das lösen kann, keine Ahnung. Viel Geduld und Verständniss sind eh erforderlich.

Zur Erklärung: Bin kein Arzt oder ähnliches, sondern Angehöriger eines Krebskranken der die ganze Prozedure 4,5 Jahre miterlebt hat und daher einige
"Seltsames Verhaltensweisen" kennengelernt hat.

Ich wünsche Deinem Bruder alles Glück dieser Erde (Bin genau so alt wie er) und Euch Angehörigen Geduld ,innere Ruhe und Verständniss ohne Ende.


Ciao Wolfgang
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  #3  
Alt 30.11.2006, 01:03
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Registriert seit: 19.08.2006
Beiträge: 3.460
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

Hallo Hope

Wo bin ich richtig?

Pauschal würde ich jetzt sagen: HIER!!!
Hier hast Du die Möglichkeit, Dir einige Tipps und Erfahrungen anzuhören!
Viel wichtiger scheint mir die Frage zu sein:
weiß Dein Bruder auch nicht genau, unter welcher Krebserkrankung er leidet?

Wenn dem so sein sollte, wäre es unbedingt erforderlich, daß er sich von seinem Onkologen alle Arztbefunde - Berichte in Kopie aushändigen läßt, darauf hat er ein Recht!
Dein Bruder muß seine Erkrankung auch beim Namen nennen können, so wird er auch in die Lage geraten, sich besser damit auseinander zu setzen. Nicht nur Dein Bruder ist ja von dieser Krankheit betroffen, ihr seid es auch, wenn auch etwas anders - auch ihr müßt damit umgehen können! Nur so werdet ihr in der Lage sein, das ganze zu verstehen und Deinem Bruder zu helfen.
Auch in Form von richtigen Gesprächen wäre Deinem Bruder geholfen, so wie es scheint, versucht er Euch zu schonen, allerdings hat das mit Schonung rein gar nichts zu tun!

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf dem Weg zu den richtigen Antworten
Viel Kraft und Energie für Dich und natürlich für Deinen Bruder
Ja, und Du hast natürlich recht:
ein Glas ist stets halbvoll - nicht halbleer!

Alles Gute
Struwwelpeter


PS. Ein Arzt, der keine Fragen beantwortet und eine Diagnose nicht klar aussprechen kann und zudem so eigenwillige Äußerungen macht, ist das evtl. wirklich der RICHTIGE Arzt
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  #4  
Alt 30.11.2006, 06:52
chaoslady28 chaoslady28 ist offline
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Beiträge: 48
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

Hallo,
das hört sich ja alles gar nicht so gut an !!!! Gib Deinem Bruder die Zeit die er braucht, um Reden zu können. Du kannst es versuchen, aber dränge ihn zu nichts. Für mich hört das ganze sich so an, als wüßte er mehr als er euch sagt. Und möchte aber das was er weiß nicht wahr haben!!!!
Deshalb versucht er sich bestimmt mit arbeiten,.... abzulenken.
Du kannst ihm ja sagen, dass du mit der Krankheit nicht klar kommen würdest und deshalb gerne den Namen der Krankheit wissen möchtest. Darauf wird er bestimmt reagieren !!!
Gruß Jenny
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  #5  
Alt 30.11.2006, 20:25
Hope61 Hope61 ist offline
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Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 4
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

Lieben Dank für Eure Antworten,
ich bin fest davon überzeugt das mein Bruder genau weiß was Sache ist, er hat kurz nach der ersten Diagnose auch gesagt das der Krebs nicht heilbar ist, er therapiert wird und man schauen muss wie die Chemo anschlägt. Die genaue Bezeichnung hat er nie gesagt, einmal hat er meiner Mutter gegenüber geäussert Ich habe den Krebs den auch Rudi Carell hatte. Ab und zu kommen auch mal emotionale Äusserungen, aber sehr selten und wenn auch gegenüber meiner Mutter. Wie es Ihr geht kann sich sicher auch jeder vorstellen.
Er hat aber auch schon vor der Erkrankung vieles mit sich selbst ausgemacht, und wenn ich ihn jetzt so beobachte verhält er sich wie sein ganzes Leben. Alles mit sich selbst ausmachen, anderen gegenüber keine Schwäche zeigen, obwohl seine Frau ihm gesagt hat das sie das jetzt zusammen leben müssen. Mir tut es nur unendlich weh ihm nicht helfen zu können. Mir hilft im Moment einfach meine Gedanken von der Seele zu schreiben. Übrigens stelle ich gerade fest , das die Männer in meinem Umfeld ( mein Mann, mein anderer Bruder) auch nicht in der Lage sind offen, wirklich offen, über die Situation zu reden. Ich könnt jetzt immer so weiter schreiben .....
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  #6  
Alt 30.11.2006, 21:42
Vierm Vierm ist offline
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Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Aachen
Beiträge: 157
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

@Hope61


Zitat:
Ich könnt jetzt immer so weiter schreiben .....
dann tu das!! Denn genau darum gibt es u.a. dieses Forum.

Glaube mir, es hilft!

Ciao
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  #7  
Alt 30.11.2006, 22:39
Lupos Lupos ist offline
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Registriert seit: 30.11.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

Hoi,
Dass jemand dicht macht, der eine Krebserkrankung hat, ist normal, wenn es ein Mann ist, ist das Standard. Der Onkologe meines Mannes sagte zu ihm, dass er eher an seinem Tumor sterben würde:eek: , als an den 4 Schachtel Zigaretten, die er täglich raucht. Das ist doch schon mal was, also raucht er weiter. :raucht: Wenn ein Mensch dicht macht, kann man ihn nicht aufbrechen, aber man kann ihm beweisen, dass man für ihn da ist. Nicht indem man wartet, dass er anruft, sondern dass man kommt, selber anruft, ihn mal einlädt usw.
Momentan passiert mir das. Viele Menschen haben mir Hilfe angeboten bei meiner Bewältigung der Krankheitsgeschichte meines Mannes. Jetzt bin ich 50 Jahre alt und das erste Mal habe ich diese Hilfe in Anspruch genommen und zum Teil auch von Freunden meines Mannes eingefordert. Ich bon nicht enttäuscht worden. Also guck in dein Glas
Gruss Maria
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  #8  
Alt 02.12.2006, 18:58
Hope61 Hope61 ist offline
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Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 4
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

Hallo Maria, vielen Dank für deine Antwort,
zeitweise erscheinen Risse an der Mauer mit der mein Bruder sich umgibt, aber man muss sekundengenau zur Stelle sein um dann zu ihm vorzudringen. Es stimmt er freut sich wenn wir kommen und er sagt auch wen er eigentlich im Moment nicht nicht sehen muss. Dieses einfach da zu sein wollen wir so gut wie möglich ausfüllen, aber für meine Mutter ist es besonders schwer.Wir haben schon einmal eine schwere Zeit als Familie durchgestanden. Mein Vater hat mit 64 Jahren zwei schwere Schlaganfälle gehabt und wir haben ihn über 7 Jahre in der Familie gepflegt. Aber auch da war mein Bruder der Starke,der nie geweint hat etc. Dazu kommt noch er ist Polizist, da hat er auch einiges gesehen und erlebt. Bis vor drei Wochen konnte er noch Autofahren, das geht jetzt unter dem starken Medikament (gegen Epelepsie etc)
nicht mehr, jetzt macht er vieles zu Fuß und seine Frau macht sich Sorgen wenn er länger weg ist und er sich nicht meldet. Dann wird er wieder pampig von wegen kleines Kind etc. So entsteht natürlich ein ganz blöder Kreislauf.
Ich bin jetzt auf der Suche nach Alternativbehandlungen zusätzlich zur Chemo etc.und ich glaube auch das er diesen Behandlungen zustimmen würde. Er hat auch gesagt das vor allem seine Tochter (15 ) ihn noch ein paar Jahre braucht und ich denke da kann man ihn "packen". Lieben Gruß Martina
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  #9  
Alt 03.12.2006, 02:34
chondrosarkom chondrosarkom ist offline
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Beiträge: 29
Standard AW: Wo bin ich richtig ???

hallo hope,
ich bin auch krebspatient und ein man habe aber keine probleme mit meiner familie darüber zu reden, im gegenteil.
ich versuche es ihnen klar zu machen welche auswirkung es haben kann, welche operationen noch kommen werden..... einfach alles. finde es auch sehr wichtig.
man kann aber dieses nicht von jeden verlangen. ich weiß nicht wie man das lösen könnte...vll zeigt ihr ihm mal wie wichtig er euch ist und stellt ihn zur rede... anscheinend kommt er selber gut damit zurecht, schließt seine tore der angst vor der wahrheit. ich persönlich finde das der betroffene eher nicht das tragische problem hat sonder die familie. wenn ich gehen muss habe ich keine angst aber die hinterbliebenden haben es die ganze zeit und werde bis am ende ihres leben immer damit zu kämpfen haben was war und sich die frage stellen warum...vergessen kann man es sicher nicht.
stellt ihn zur rede... er kann bestimmt damit umgehen... aber sachlich nicht wütend
das ist meine meinung und andere haben andere, überlege nun für dich selber was am besten ist... viel glück.
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