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  #1  
Alt 06.08.2014, 14:23
Juschka88 Juschka88 ist offline
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Standard Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

Ich habe eine Wertheim-OP, also Entfernung der Gebärmutter und der anhängenden Lymphknoten wegen Cervix-Ca, hinter mir. Als ich aus der Narkose aufwachte, konnte ich meine Beine nicht mehr bewegen und meine Beine sind heute, 7 Monate nach der OP, immer noch weit entfernt von Normalität. Inzwischen bin ich wieder so bei Kräften, dass ich mal gegoogelt habe, ob ich zu dem Zusammenhang Wertheim-OP und Beinlähmung etwas finden könnte. Habe aber nix gefunden, weder von Betroffenen noch in Wiki oder irgendetwas Medizinisches. Deswegen will ich das hier mal vorstellen, vielleicht meldet sich ja dann jemand.
Bei Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die vordere Oberschenkelmuskulatur nicht arbeitet, nicht ennerviert ist, alle anderen Muskeln aber ansprechen; die Oberschenkelmuskeln heben den Unterschenkel; das ging also nicht, kein Zucken, nix, somit ist natürlich auch keine Standfestigkeit und kein Gehen möglich.
Anfangs bestand der Verdacht darauf, dass mit dem Periduralkatheter ein Nerv im Rückenmark geärgert worden sei; das konnte aber mittels MRT ausgeschlossen werden. Aufgrund der Reflexbefunde, die die Anästhesisten und Neurologen in kein Schema einordnen konnten, wurde dann Verdacht auf Dissoziative Bewegungsstörung formuliert. Das plötzliche Auftreten direkt nach der OP, die zusätzlich vorhandenen Sensibilitätsstörungen, also Taubheit der Haut, und der Heilungsverlauf sprechen aber gegen diese Diagnose. Der 3. Neurologe meinte nun nach seiner Untersuchung, seiner Meinung nach wäre es eine Läsion, was auch ich glaube. Er hat mir auch genau den Nerv am Modell gezeigt, der vermutlich gedrückt, gezogen, gequetscht, gerizt oder sonstwas sei, ich glaube Lumbalnerv oder Lumbalgeflecht hat er gesagt; ich bekomm's noch schriftlich. Dieser Nerv läuft dicht am Operationsgebiet vorbei. Um den Befund genau von einer Dissoziativen Bewegungsstörung abzugrenzen, müssten die Nerven durchgemessen werden; dafür habe ich dann in 2 Monaten einen Termin, das wäre dann 9 Monate nach Auftreten der Beschwerden. Ich find das echt nen Hammer, so spät und dass ich erst darauf aufmerksam machen muss, damit mal genau untersucht wird.
Folge davon ist nämlich unter anderem, dass ich vom Versorgungsamt im Schwerbehindertenausweis kein Merkzeichen "G" zuerkannt bekommen habe, vermutlich weil im Befund nicht klar und deutlich drin steht, dass ich nicht laufen kann, sondern nur dirn steht, dass der Beinstrecker nicht funktioniert; und mit einem "Verdacht auf..." können die Gutachter im Versorgungsamt natürlich nix anfangen.

Übrigens, die mit dieser OP oft oder immer auftretende Blasenlähmung, Gefühllosigkeit in der Blase, fehlender Harndrang, die habe ich natürlich auch. Außerdem ist der Enddarm am Schlafen; das kann seine Ursache aber auch in der (Booster-) Bestrahlung haben.

Geändert von gitti2002 (02.09.2014 um 22:01 Uhr) Grund: Netiquette
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  #2  
Alt 06.08.2014, 15:07
Benutzerbild von Jessa
Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

Hallo Juschka,

Ich lese schon sehr lange in diesem Forum und kann mich erinnern, Aehnliches schonmal gehoert zu haben.

Gib doch mal bei der Such- Funktion die Worte 'Wertheim Bein taub' ein, dann werden einige Beitraege zu diesem Thema angezeigt, zB dieser Thread:

http://www.krebs-kompass.de/showthre...+taub+wertheim

Da ist zB die Rede von beschaedigten Femoralis-Nerven.

Alles Gute dir, vor allem Gute Besserung.

Mit lieben Gruessen, Jessa
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  #3  
Alt 10.08.2014, 23:01
Sabni1980 Sabni1980 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

Hallo juschka!!
Hast Du schon mal an Lagerungsschäden während der Op gedacht. Wenn man einen Patienten bei so einer langen op nicht richtig lagert kann es zu Nernenschäden kommen. Beim Wertheim wird man stark Kopf tief gelagert wenn die Beine dann zu tief in den Beinschalen gelagert werden fällt man ins hohlkreuz! Da Du als Pat. In Narkose sämtliche Schutzreflexe ausgeschaltet hast sind solche Schäden nicht selten.
Lg Sabine
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  #4  
Alt 13.08.2014, 11:27
Paula13 Paula13 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

Hallo Juschka,
nach meiner OP im vergangenen November hatte ich so einen Lagerungsschaden. Ich habe einige Wochen mein linkes Bein nachgezogen, und der innere obere Teil des Oberschenkels ist auch jetzt noch eher gefühllos. Auch kann ich das Bein nicht so weit bewegen wie das Rechte. Allerdings ist das bei mir alles im erträglichen Rahmen und hat sich ja schon deutlich gebessert.
Mir wurde im KH gesagt, dass es gut ein Jahr dauern kann, bis sich dieser "Schaden" wieder gibt.
Ich hoffe, Deine Beschwerden bessern sich bald!
Alles Gute
Paula
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  #5  
Alt 30.01.2015, 09:56
Juschka88 Juschka88 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

hallo mal wieder,
Im September wurde auf meine Veranlassung hin eine Nervenleitfähigkeitsmessung durchgeführt. Befund kurz gefasst:

Läsion des Plexus lumbalis li stärker als re
...musculus rectus femoris......
und viele Fachausdrücke..........

Mit diesem genauen Befund ist denn der zweite Antrag uaf Merkzeichen "G" beim Versorgungamt sofort durchgekommen. Endlich fast 1 Jahr nach Antragstellung darf ich umsonst den Bus benutzen, wie's mir zusteht.
So, und jetzt werde ich von der Schlichtungsstelle der Ärztekammer auf Op-Fehler prüfen lassen.

Ansonsten, wie es mir wirklich geht, die Beine betreffend? 1 Jahr nach der Op:
Ich glaube das rechte Bein wird sich wieder weitgehend erholen, habe inzwischen wieder Muskelmasse, auch eine gewisse Beugung im Stand kann ich halten, also auch eine Treppenstufe ohne Gehstütze hochdrücken. Das ist doch schon mal was.
Aber das linke Bein hinkt in der Entwicklung nach, ist viel dünner, ok, den Unterschenkel kann ich immerhin wieder anheben, aber Kraft? Ich stolpere und falle.
Der Neurologe sagt, die Nerven müssen 40cm neu wachsen. Was nach 1 1/2 Jahren nicht wieder da ist, bleibt weg.

Paula, mich interessiert, wie's bei dir weitergegangen ist.
Bei mir war damals ein Lagerungsschaden seitens der Anästhesiten ausgeschlossen worden.

Geändert von gitti2002 (30.01.2015 um 13:32 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #6  
Alt 02.02.2015, 14:15
Paula13 Paula13 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

Liebe Juschka,
es tut mir sehr leid zu lesen, dass es Dich so heftig getroffen hat, und vor allem auch so nachhaltig.
Als ob der Schaden nicht schon schlimm genug wäre, musst Du auch noch allem hinterher rennen. Das ist wirklich fies.
Ich hatte Glück, mein Bein ist besser geworden. Ganz weg ist der Nervenschaden nicht, aber das ist nur ein Kleinigkeit. Ich kann das Bein fast vollständig wieder bewegen, und mit Hilfe von Übungen der Physio ist das echt gut geworden.
Die Haut ist in einem kleinen Bereich noch gefühllos (sieht bei Gänsehaut total lustig aus, weil sich in dem Bereich keine bildet), aber die Bewegung ist okay.
Dass das Bein in dem Bereich noch etwas "wabbelig" ist, wird wohl eher an dem dort befindlichen Lymphödem liegen.
Ich wünsche Dir alles alles Gute und vor allem dass es nich besser wird!
Liebe Grüße
Paula
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  #7  
Alt 07.02.2015, 16:59
Juschka88 Juschka88 ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

Paula, kannst du denn wieder richtig rennen, tanzen und so?

Was für Physio hat denn geholfen?

Wenn ich normal gehe, ich meine mit Krücken, versteht sich, und die 3Stockwerke zu meiner Whg. hoch muss, dann ist das auch Training. Im flachen Gelände kann ich auch schon wieder Fahrrad fahren, im 1. Gang. Die Physio seit der klaren Diagnose musste ich immer ausfallen lassen wegen anderer Folgeschäden.
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  #8  
Alt 13.02.2015, 08:38
Paula13 Paula13 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP, Lähmung in den Beinen

Liebe Juschka,
wenn ich so lese, was Dir da schlimmes zugestoßen ist, kann ich mich echt glücklich schätzen.
Es tut mir so leid für Dich! Als ob der blöde Krebs nicht schon schlimm genug gewesen wäre
Ich kann inzwischen wieder alles machen. Die leichte Einschränkung, die am Bein verblieben ist, macht sich kaum noch bemerkbar.
Beim Tanzen war es noch am längsten zu merken, bei den Drehungen scherte das Bein immer aus, aber auch das geht mittlerweile.
Ich hatte manuelle Therapie zur Stärkung der Muskeln in dem betroffenen bein. Und ich habe zu Haus mit so einem Theraband "geturnt". Das hatte ich festgebunden, um den Knöchel gelegt und dann den inneren Oberschenkelmuskel trainiert.
Aber mein kleiner Schaden war wirklich kein Vergleich zu Deinem.
Ich wünsche Dir sehr, dass es weiter besser wird!
Liebe Grüße
Paula
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Stichworte
beinlähmung, dissozietive störung, gefühllosigkeit, nervengeflecht, wertheim


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