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  #31  
Alt 21.07.2005, 18:15
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Lady Molly Lady Molly ist offline
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Hallo,

bei meinem Mann arbeitet die linke Lungenseite schon lange nicht mehr. Inzwischen bekommt er alle zwei Tage ca. 1,5 l Flüssigkeit bei der Pleurapunktion abgelassen.
Leider hilft das gegen die Atemnot nicht.
Der Gang zur Toilette ist bald eine unmögliche Sache.
Wir haben Sauerstoff und Toilettenstuhl hier, wahrscheinlich bekommt Männe morgen einen "Ablauf" gelegt, damit die Flüssigkeit sich nicht so ansammelt.

Meine Frage ist nun wie es weiter geht. Ich kann nicht alles in der Klinik fragen, da mein Mann immer dabei ist und er nicht zu genau hören möchte was ihn erwartet.
Zur Zeit hat er keine weiteren Symptome vom Tumor, muß ich davon ausgehen das die Lunge einfach nicht mehr mitmacht und was dann?
Sein Wunsch ist es nichts mitzubekommen, ist das möglich, über Morphium?
Mit etwas Glück schieben wir die Sache noch etwas auf durch eine neue Chemokompination, aber bis jetzt hat sich der Befund, das Befinden meines Mannes praktisch laufend verschlechtert, trotz Behandlung.

Lieben Gruss,
Lady Molly
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  #32  
Alt 21.07.2005, 20:40
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Hallo Lady Molly,

es tut mir sehr leid, dass es Deinem Mann zunehmend schlechter geht.
Kann er daheim Infusionen bekommen, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren? Das Problem ist gerade beim Pleuraerguss, dass er viel trinken sollte.

Bei uns in der Klinik kann beim Pleuraerguss eine Verklebung vorgenommen werden. Dann ist die Pleurahöhle geschlossen und es kann sich nichts mehr ansammeln. Das erleichtert das Atmen wieder erheblich. Ich habe im Internet dazu folgendes gefunden.

Zitat: ***
Bei ständig wiederkehrenden Pleuraergüssen, zum Beispiel bei unheilbaren Tumoren, kann eine medikamentöse Verklebung der Pleurablätter (Pleurodese) versucht werden. Hierzu wird nach Abpunktion des Ergusses zum Beispiel das Zytostatikum Mitoxanthron in den Pleuraraum gespritzt. ****

Zu Deinen Fragen kann ich Dir nur das weitergeben, was mein Partner aufgrund seiner Fragen von Arzt gesagt bekommen hat.

Wenn die Sauerstoffversorgung durch die Lungenfunktion nicht mehr ausreicht, dann kann man das einige Zeit mit Hilfe eines Sauerstoffgerätes ausgleichen.
Wenn die Lungenfunktion weiter abnimmt, dann wird der Sauerstoffgehalt im Blut zu gering und der Patient fällt mit grösster Wahrscheinlichkeit ins Koma und die Organe stellen nach und nach ihre Funktionen ein.
Morphium wird bei Schmerzen verabreicht und ggf. auch bei Atemnot, dadurch bekommt der Betroffene nichts mit.

Ich weiss nicht, ob du meine Beiträge der letzten Zeit gelesen hast. Mein Partner ist vor 2 Monate aufgrund einer starken Lungenentzündung verstorben. Er bekam im Krankenhaus sofort Morphium, recht hoch dosiert und wurde an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Der Arzt sagte mir, dass sei in diesem Fall keine lebensverlängernde Massnahme, sondern dadurch würde vermieden, dass er erstickt. Der Sauerstoffgehalt im Blut ging kontinuierlich runter, da die Lungen nicht mehr gearbeitet haben. Er ist dadurch friedlich eingeschlafen, ich bin mir sicher, dass er keine Schmerzen hatte.


Vielleicht versteht der ein oder andere hier nicht, warum ich Dir das so offen schreibe, aber ich habe alle Deine bisherigen Beiträge gelesen und ich bin mir sicher, dass Du den Zustand Deines Mannes einschätzen kannst und auch sehr realistisch bist, schon im Hinblick darauf, dass Du Dich auch um 4 Kinder kümmern musst. Da helfen Dir falsch geweckte Hoffnungen nicht weiter.

Ich wünsche Dir trotzdem, dass ihr noch etwas Zeit gewinnen könnt durch eine neue Therapie und das es Deinem Mann nochmal etwas besser geht.

Lieben Gruss
Gaby
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  #33  
Alt 21.07.2005, 21:59
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Liebe Gaby,

du hast mir wieder einmal sehr geholfen. Danke!

Das mit dem Verkleben, da sind sich die Ärzte nicht einig.
Der erste sagt, da es nicht langfristig wirkt, bringt es meinem Mann nichts, der nächste meint, man sollte es machen, weil es auf die jetzige Situation ankommt.
Ich glaube die Prognose der verbleibenden Zeit meines Männes geht bei den zweien auseinander.

Deine Beiträge habe ich auch verfolgt und gerade diese haben mir geholfen realistisch zu sein, mich der Diagnose und Prognose zu stellen und möglichst das beste daraus zu machen.
Aus diesem Grund ist es mir aber auch immer ein Bedürfnis einen Schritt weiter zu denken, was kommen kann und wie es aussehen könnte, denn wenn es soweit ist, werde ich nicht so überrollt davon.

Schwer zu erklären was ich meine, denn natürlich zerreist mich das Zusehen, aber wie du schreibst, wir haben 4 Kinder und Männe lebt noch, niemand kann wirklich genau sagen wie es sich weiter entwickeln wird, aber ich werde ihm mit all meiner Kraft zur Seite stehen und danach kann ich immer noch sehen wie es weiter geht.

Ich habe sehr bewundert wie du deinen Partner begleitet hast und daraus viel Kraft geschöpft und gesehen, es geht, man muss nur sehen was wirklich wichtig ist.

Auf die falschen Hoffnungen kann ich verzichten. Die Sprüche... das wird schon wieder, lass dich nicht hängen, du bist doch noch so jung... hat Männe nun schon zu oft gehört.
Schlimm, denn auch die Zeit des Abschiedsnehmen sollte ihren Raum haben. Zumindest sehen wir es so, mag nicht jedem zu sagen.

Mal sehen was genau nun morgen gedoktert wird.
Dir noch einmal DANKE, Gaby, deine Antwort hat mich beruhigt.
Sie hat mich an meine Oma erinnert, da ging die Sauerstoffsättigung auch immer mehr zurück und der Arzt meinte, dass sie dadurch hinüber dämmert, was besser wäre, als wenn sie bei vollem Bewusstsein wäre.
Vielleicht nicht direkt vergleichbar...

Lieben Gruss,
Lady Molly
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  #34  
Alt 22.07.2005, 12:31
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Liebe Lady Molly, ich kann Gaby nur zustimmen. Ich habe meinen Mann auch vor 2 Monaten verloren. Bei ihm wurde eine Pleurodese durchgeführt. Die Ärzte sagten uns es kann halten, kann aber auch schief gehen, weil sich das Wasser evt. wo anders sammeln kann, zb in der Bauchdecke, Herzbeutel... Es hat bei ihm leider nichts gebracht, das Wasser sammelte sich trotzdem wieder in der Lunge an. Leider. Ebenso wie Gaby berichtet, ist mein Mann dann auch mit Sauerstoff versorgt worden. Bei ihm waren in kürzester Zeit überall Metastasen. In den Nieren, Leber, Magen, Darm, Knochen, Kopf. Das Morph. bekam er gegen die Schmerzen und die Atemnot. Er hat dann geschlafen und als es soweit war hat er auch nichts bemerkt, er ist ganz friedlich eingeschlafen.Bei ihm wurde am 08.03 Krebs festgestellt, da gings ihm körperlich noch gut und alle Innenorgane waren i.O. Innerhalb von 2 Monaten brach er ohne Rücksicht auf Verluste aus. Am 05.05 ist er dann verstorben. Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die kommende Zeit. LG Manu
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  #35  
Alt 25.07.2005, 21:32
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Standard Mein Mann und mein Schwiegervater

Liebe Beata,

ich verstehe sehr gut wie das "Wozu" gemeint ist.
Aber ich kann auch dies im Moment nicht annehmen,
ich verzichte gerne auf ein Warum-Wozu und möchte
dafür sehen wie Männe klapperalt wird.

Wahrscheinlich geht diese "Wut-auf-alles-Phase"
wieder vorbei, wird von Trauer oder sonstwas abgelöst.

Manchmal wünsche ich mir das schon ein, zwei Jahre später ist,
alles hinter uns liegt.
Aber es gibt auch Augenblicke die ich nicht vermissen wollte.

Gefühlswirrwarr pur.

Liebe Grüsse an alle Mitleser!

Lady Molly
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  #36  
Alt 26.07.2005, 00:51
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Hallo,

auch dir, Manu, danke für deine Antwort.
Leider hast auch du deinen Mann sehr schnell verloren.
Es ist wirklich sehr traurig.

Gestern hat mein Mann sich eine Drainage legen lassen.
Wie er (wir)damit klar kommt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Wenn er keine Entzündung bekommt, kann die ganze Sache
länger liegen bleiben.

Zwei Blutkonserven wurden ihm auch gleich gegeben, der HB lag bei 6,9.

Ich hoffe das er sich nun wenigstens ein paar Tage erholen kann. Wie das mit der Drainage klappt und hilft (oder auch nicht), werde ich hier noch posten.
Vielleicht sucht jemand mal Erfahrungen dazu.

Zumindest das Legen war kein Problem, ähnelt einer Punktion.
Männe schimpft aber schon über den kurzen Schlauch der nun beim Schlafen im Weg ist. Den Beutel habe ich über Nacht abgemacht, sonst höre ich nur geknurre ;-).

Euch alles Gute!
Lady Molly
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  #37  
Alt 26.07.2005, 06:40
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Hallo, das mit der Drainage geht eigentlich. Ist ne lästige Angelegenheit. Mein Mann hatte 2 Flaschen in so einem Gestell und der Schlauch war im Rippenbereich angenäht. Er konnte damit ganz gut umgehen. Er war auch immer unterwegs auf dem Gelände des KH. Das was sehr unangenehm war, war das absaugen. Achte darauf das es nicht zu schnell gemacht wird. Beim schnellen absaugen tritt akute Atemnot auf und der Patient glaubt es zerreisst ihm den Brustkorb. Eine Schwester hatte bei meinem Mann großen Mist gebaut, ich dachte er erstickt. Ab dem Zeitpunkt hat mein Mann es selbst gesteuert. Das Verkleben anschl. sagten die Ärzte könnte unangenehm werden, ging aber. Mein Mann kam ganz gut klar damit. Hihihi das mit dem schimpfen
kenn ich, er war auch nur am meckern und mosern. Melde Dich mal wieder. Dir alles, alles Gute und bleib stark. Viele LG Manu
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  #38  
Alt 27.07.2005, 15:16
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Kurz unsere Erfahrung bis jetzt:

Zweimal am Tag lasse ich ca. 500 ml Flüssigkeit ab
und mein Mann verträgt das besser als wenn alle zwei Tage mehr punktiert wurde. Der Hustenreiz ist auch weniger geworden.

Die Wunde selber hat ein wenig "gesuppt", daraufhin wurde die Naht etwas enger gezogen und nun wird hoffentlich Ruh sein.

Das lästige in die Klinik fahren fällt zumindest für die Punktion weg und Männe empfindet es daheim als viel schonender.

Wahrscheinlich ist das aber auch nicht Sache von jedem, so wie die Krankenschwestern sagten fällt die Wundversorgung usw. in den Bereich eines Pflegedienstes.

Um den drücken wir uns bis jetzt erfolgreich, aber leider
wird das nicht mehr lange gehen, alles kann ich auch nicht bewältigen.

Heute hat der Arzt mir gegenüber erstmalig von Wochen, Pflegedienst, Hospitz gesprochen.
Werde dazu im Angehörigenforum nachher posten.

Es grüsst euch eine traurige
Lady Molly
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  #39  
Alt 27.07.2005, 23:37
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Liebe traurige Lady,

neben allem Sinn für Realität ist es doch normal, immer noch Hoffnung zu haben. Wenn dann ein Arzt die erhoffte Zeit so stark limitiert, dann macht die Hoffnung der Traurigkeit Platz.
Ich kann Dich so gut verstehen.

Lass es doch zu, dass Du Unterstützung durch einen Pflegedienst bekommst, oder event. gibt es bei euch einen Hospizverein. Die übernehmen teilweise auch die Pflege ehrenamtlich und es entlastet Dich mit Sicherheit. Damit könntest Du eventuell erreichen, dass Dein Mann zu Hause bleiben kann in seiner gewohnten Umgebung und Du hättest mehr Zeit für Deine Familie.
Wie gehen denn Eure Kinder mit der ganzen Situation um?
Ich drück dich mal in Gedanken - ich kann mir vorstellen, in welchem Gefühlschaos du bist
Lieben Gruss
Gaby
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  #40  
Alt 28.07.2005, 01:49
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Standard Luftnot - Pleuraerguss - Wie geht´s weiter?

Liebe Gaby,

vom Verstand her wusste ich ja was los ist,
aber wie du auch schreibst, wenn man dann mit
der Nase so richtig darauf gestossen wird, heftig.

Im Moment ist die Pflege noch kein Problem, auch mit Kinder und Haushalt nicht.
Unsere Mädchen sind ja alt genug um im Haushalt mit anzufassen,
mussten sie vorher auch, trotzdem verbringen sie ausreichend Zeit ausser Haus bei ihrem jeweiligem Freund bzw. die Freunde sind hier bei uns.
Die zwei kommen ganz gut klar mit der Situation, liest sich wieder mal ungeschickt, aber ist so.
Unser jüngerer Sohn macht sich Sorgen um den Papa, er trägt aber alles nach aussen, stellt Fragen und hilft mit Kleinigkeiten (mal dies holen oder Ventilator für Papa anmachen). Das tut ihm gut, er kann etwas tun für den Papa.
Sorgen macht mir der 11 jährige, der zwar normal spielt, am Familienleben teilnimmt, ja, einfach zu normal wirkt.
Ich behalte die vier gut im Auge und werde sicher Hilfen einschalten, wenn grössere Probleme auftauchen.
Das Angst und Trauer nicht spurlos vorüber gehen ist klar.
Aber auch Kinder gehen unterschiedlich damit um.

Pflegedienst und Hospiz hängen viel von meinem Mann ab.
Ich habe inzwischen mit ihm geprochen und gemeinsam geweint,
er verschliesst sich so, es wird ihm alles zuviel und über seinen Kopf hinweg entscheiden möchte und kann ich auch nicht.
Als Kompromis werde ich wohl schon einmal Kontakt mit dem Pflegedienst aufnehmen, wir kennen ihn ja noch, bis Dezember kam er bei der Oma.
Mir geht es nur darum, wenn die Situation sich plötzlich verschlechtert schnell Hilfe zu haben.

Pflegeldgeldantrag hatten wir schon im Juni gestellt, vor zwei Wochen hiess es, das dauert ca. 5 Wochen, alle überlastet.
Bei der Antragstellung stand Männe knapp bei Pflegestufe 1, der Hausarzt meinte damals, vielleicht kommt es durch.
Inzwischen wird er wohl mit 2 eingestuft werden.
Habe gerade heute auch die Krankenkasse angerufen und die tolle Auskunft bekommen, ich könnte einen Pflegedienst einschalten, wenn Männe eine Pflegestufe bekommt, dann bezahlen sie die Rechnungen und wenn nicht, dann halt nicht.
Habe dann erwähnt das wir vielleicht nicht noch 3 Wochen warten können, wer weiss das trotz aller Hoffnung schon?
Das ging der Tante am Telefon nicht in den Kopf und so dreist wie ich bin wollte ich noch wissen, wie denn der MDK die Pflegestufe beurteilen will, wenn mein Mann inzwischen verstorben ist.
Da kam Realismus pur bei mir durch gepaart mit Wut, denn gerade Zeit haben wir wohl nicht ohne Ende.
Die Antwort war nicht ergibig, man würde dann den Pflegedienst befragen, nun, ohne Kostenübernahme kann ich mir das aber nicht leisten ihn einzuschalten. Hund beiss dich in den Schwanz.
Bei uns ist der Ernährer ausgefallen, das Krankengeld reicht gerade so und wenn wir ihn ganz hergeben müssen, dann habe ich genug finanzielle Sorgen als unbezahlte Pflegerechnungen.
Eins kommt zum anderen und eigentlich wollte ich das alles im Angehörigenforum posten, nun stehts hier.
Ich hoffe niemand versteht etwas falsch, meine Hauptsorge gilt meinem Mann, egal ob Tage, Wochen oder mehr Zeit, ich würde und werde mir alles mögliche für ihn tun und auch für unsere Kinder...

... und trotzdem geht mein Leben und das der Kinder weiter und ich muß an ein danach denken, ehrlich gesagt, möchte ich auch an das danach denken, denn so groß der Schmerz ist, ich weiss das er eines Tages sich verändern wird und ich damit klar kommen werde. Etwas Selbstschutz muss sein, sonst klappt man wohl zusammen.

Nun seit ihr erlöst von meinem Posting ;-), ihr seht der Tag war aufwühlend und meine Gedanken müssen noch ein wenig mehr sortiert werden.

Liebe Grüsse an alle Leser.
Lady Molly
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  #41  
Alt 28.07.2005, 06:42
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Liebe Lady Molly, ich kann Deine Gedanken so gut nachvollziehen. Mein Mann kam nicht mehr zum Thema Pflegedienst, aber diese Telefonat habe ich auch geführt. Wir haben auch zusammen geweint, sehr viel sogar. Es bricht einem das Herz. Stark sein, Mut machen, innerlich sieht es aber ganz anders aus, man weiß was passieren wird und trägt es nicht nach aussen. Mein Mann wußte bis zum Schluß nicht wie schlimm es aussah und war immer guter Dinge, wenn er Pläne geschmiedet hat fürs nächste Jahr, dann wann er gesund ist, was er alles mit mir machen wird, hats mich fast zerrissen. Liebe Lady Molly, ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Ich war auch traurig aber es ist wie Du schreibst, dieser verfluchte Spruch den man gar nicht hören möchte: Die Zeit...! Aber er trifft zu, die Tränen werden weniger, aber wenn die Situation eingetroffen ist, wird Dir keiner helfen können. Es wird keiner nachvollziehen können, in welchem Schmerz Du Dich befindest. Mir hat schreiben geholfen. Ich habe ein Tagebuch über den tägl. Gesundheitszustand geführt, indem ich alles genau notiert habe vom kleinsten Piekser bis zum riesen Schmerz, Gewicht, Appetit usw. Wenn ich heute ein Tief habe, lese ich es mir durch, bin traurig und anschl. sag ich: Danke lieber Gott das es doch so schnell ging, denn langes Leid hätte mein Mann nicht verdient. Dann gehts mir etwas besser. SO wirst auch Deinen Weg finden. Jetzt aber erstmal ganz viel Kraft für Dich. Es drückt Dich von Herzen Manu
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  #42  
Alt 29.07.2005, 12:45
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Ich hoffe, dass du die Mail bekommen hast, die ich von hier aus geschrieben habe - nein, du musst nicht antworten - aber wenn nicht, dann schreibe ich hier nochmals, dass ich in Gedanken und im Gebet dir ganz, ganz nahe bin...das ist alles, was ich kann, leider...würde gerne viel mehr...

Ich umarme dich ganz fest und halte dich in meinen Armen,
Beata
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  #43  
Alt 30.07.2005, 01:06
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Erstmal weiteres zu der Drainage.
Gestern lief die Flüssigkeit sehr langsam und dadurch haben sich Pfropfen gebildet und natürlich alles zugesetzt.
In der Klinik wurde mit Kochsalzspülung der Durchgang wieder hergestellt und mir gezeigt wie es geht, damit ich das selber daheim machen kann.
Leider reicht das nicht und ich muß mit einer Spritze am Schlauch abziehen.
Zum Glück merkt mein Mann überhaupt nichts davon, aber meine armen Hände haben schon schwer gelitten, es ist schon schwer, das haben sogar die Ärzte als starke Männer zugegeben.
So lange meinem Mann dadurch eine Erleichterung verschafft wird, soll´s gut sein, wobei es schon ein komisches Gefühl war das erste Mal unter Aufsicht des Doc´s die Sache einzuüben.
Mir gibt es das Gefühl aktiv zu helfen, soweit Hilfe halt möglich ist.
Falls jemand den Grund weiss, warum trotz grossem Pleuraerguss nun aufeinmal es so schwierig wird, bitte posten, denn heute bin ich nicht mehr zum Fragen gekommen, es waren viele Notfälle da.

@Manu, ich hoffe ich kann auch später einmal Danke sagen, denn das ist nun wirklich der letzte Wunsch, das Männe hinüber gleiten kann. Eure Antworten geben mir Hoffnung.
Wünsche dir ein schönes Wochenende!

@Beata, deine Mail habe ich bekommen. Die Zeit fehlt mir halt. Wir waren wieder über sechs Stunden unterwegs, Männe hat Blut bekommen und das Spülen... Inzwischen haben wir die nahen Verwandten informiert, er möchte gerne alle sehen und eine Schwester von ihm war heute hier, naja und die Pflege halt, du weisst selber wie das ist.
Ich danke dir für deine Nachricht, auch wenn du nicht körperlich hier bist, spüre ich deine Anteilnahme.

Und nun gehöre ich ins Bett, um sechs geht´s wieder los, da steht Männe das erste Mal auf und ich kann dann natürlich nicht mehr schlafen, ein Ohr horcht was er denn so treibt, denn trotz Krankheit sind Männer manchmal doch nur grosse Kinder, die kommen auf Ideen ;-)

Grüsse an alle Leser,
Lady Molly
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  #44  
Alt 01.08.2005, 07:12
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Liebe Lady Molly, mit dem "ablaufen" war es bei meinem Mann auch so. Es ging sehr, sehr langsam. Am Anfang war es ok, aber irgendwie ging der Rest einfach nicht raus. Als das Blutgemisch dann immer wieder nachgelaufen ist, hatte ja erzählt das es bei meinem Mann nicht hingehauen hat, ist das Blut geronnen. Es haben sich Kammern gebildet, aufgrund der Kammern, war es nicht mehr möglich alles abzusaugen. Es ist auch für die Ärzte schwer, sobald sich Kammern gebildet haben, das Blut zu entnehmen. Das mit dem nicht so festen Schlaf kenne ich, ein Ohr lauscht was macht er, wie gehts ihm, braucht er was, das andere versucht zu abzuschalten. Aber man ist mehr wach als schläfrig. Schlimm war immer die Zeit ab 3-4h00 Morgens. Da ging das ganze immer los. Hustenanfälle, Atemnot, Tropfen geben, Sprays veranbreichen, trösten, Hand halten usw. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt!!!
Es ist sehr, sehr schwer was Ihr beide da gerade durchmacht. Aber Du wirst Deine Kraft weiterhin haben, da bin ich mir ganz sicher. Ich drücke Dich auch.... LG Manu
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  #45  
Alt 01.08.2005, 11:25
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Hallo, Ihr Lieben,

vorgestern Nacht hat sich Männe erschrocken vor seinem eigenem Husten und morgens nach einem kurzen Hustenanfall war seine Kraft weg.
Seitdem liegt er und schläft, ab und zu wird er kurz wach
und ist dann ansprechbar, aber ein wenig scheint er schon seinen Weg weiter gegangen zu sein.
Heute nacht sagte er mal zwischen durch zu sich selbst:
Ich bin noch hier!
Zumindest hörte es sich so an. Die Worte klangen ganz erstaunt.
Alles ist bis jetzt sehr ruhig, seine Mutter und Schwestern waren hier, es wurde geweint, mir geht es besser, wenn wir alleine sind, dann habe ich mehr Kraft.
Die Trauer anderer nimmt mich zu sehr mit.
Nach dem ersten Schreck haben sich die Kinder auch beruhigt,
ich nehme an ihnen hilft es das ich alles erkläre und selber ruhig bleibe, denn sonst können wir nichts tun.
Habe gestern einen Arzt mal vorbei schauen lassen und Männe Flüssigkeit anhängen lassen, weil er sehr wenig trinkt und heute nachmittag kommt auch noch mal jemand, aber das ist eher für alle anderen Angehörigen. Männe und ich schaffen das schon.
Fast die ganze Nacht haben wir uns an der Hand gehalten und ich hoffe er darf so ruhig und entspannt, schmerzfrei einfach bald seinen letzten Schnauferl tun.
Ich möchte ihn behalten und bin sehr traurig, aber wenn er nun gehen muss, dann am besten so wie er es sich gewünscht hat.
Auch habe ich keine Angst vor dem Moment, manchmal denke ich sogar mich berührt das alles zu wenig, manchmal denke ich er lebt immer weiter und alles wird gut.
An sich hoffe ich aber das alles schnell hinter uns liegt.
Normale Gefühle? Selbstschutz?
Ich habe sogar schon im Kopf wie es direkt nach seinem Tod weiter gehen soll (Trauerfeier usw.).
Das sind nun alles die letzten Dinge die ich für ihn tun kann, ihn nun begleiten und danach... naja, wir haben immer perfekte Familienfeierlichkeiten gehabt, Taufen und solche Sachen, da soll er nicht bei seiner letzten Feierlichkeit denken, Mensch, Frauchen, das kannst du besser.

Liebe Manu, deine Erklärung sagt mir zu, denn das kann ich mir vorstellen mit der Kammerbildung. Hatte eben mit dem Arzt der Klinik nochmal telefoniert, der meinte das Ding wäre einfach dicht, aber das kann nicht sein, da ich beim spülen überhaupt keinen Widerstand habe, nur beim abziehen.
Ist für uns nun leider auch nicht mehr wichtig, aber ich verstehe gerne die Dinge.
Danke dir.

So, die Hauptfragen, die ich nicht mehr hören kann, nein, wir haben keinen Pflegedienst. Ich schaffe das noch alles alleine.
Die Kinder haben Ferien, unsere Mädchen sind mit ihren Freunden hier, lenken die Kleinen ab, gehen mit ihnen raus und ansonsten schmeissen sie den Haushalt. In so einer Situation halten wir als Familie zusammen, wie die meisten wohl.
Meine beste Freundin ist gelernte Krankenschwester mit vielen Jahren Erfahrung in der Altenpflege, die Schwester meines Mannes ist Altenpflegerin und auch wenn ich nichts von alledem gelernt habe, fast jeder Arzt fragt mich: Sind Sie vom Fach?
Also ist und wird wirklich alles getan was möglich ist, immer mit dem Hintergedanken, wenn es nicht geht doch noch auf die neue Situation passend zu reagieren.

Und wenn ihr nun euch hier durch gelesen habt, dann seht ihr alleine durch mein langes Posting das ich ganz schön an der Situation knabbere.
Ich würde mich über Antworten freuen, auch wenn ich bis auf Beata niemanden von euch näher kenne. Es gibt Kraft und Halt.

Mit Tränen in den Augen grüsst euch
Lady Molly
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