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  #1  
Alt 06.04.2010, 20:55
Edka63 Edka63 ist offline
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Registriert seit: 06.04.2010
Beiträge: 1
Standard Laparoskopie

Hallo,

Mein Name ist Edgar und ich bin neu hier im Forum. Ich bin 63 Jahre alt und vor 3 Wochen wurde bei mir ein 4,7 x 5,5 cm großer Tumor an der linken Niere entdeckt.

Laut CT sind keine Metastasen vorhanden. Eine Knochenszintigrafie ist für morgen vorgesehen.

Ich habe mich mittlerweile im Internet umgesehen und wurde dabei auf 2 Urologische Universitätskliniken aufmerksam (Heidelberg und Mannheim), welche unter anderem auch organerhaltende laparoskopische Eingriffe (Schlüsselloch OP) vornehmen.

Ich habe diesbezüglich einige Fragen:
- Hat jemand Erfahrung in einer der beiden Kliniken gesammelt und wenn ja wie ist der Eindruck?

- Kann man bei einem Tumor dieser Größenordnung eine Laparoskopie vornehmen respektiv die befallene Niere behalten und nur den Tumor entfernen?

- Ist Hyperthermie bei einem nicht metastasierendem Nierentumor sinnvoll?

Ich würde mich freuen wenn einige von Euch meine Fragen beantworten könnten.

Viele Grüße
Edgar
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  #2  
Alt 06.04.2010, 22:40
Benutzerbild von Marita P.
Marita P. Marita P. ist offline
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Registriert seit: 26.05.2006
Ort: Raum München
Beiträge: 1.459
Standard AW: Laparoskopie

Hallo Edka,

ich möchte Dich hier recht herzlich begrüßen. Hier in diesem Forum bist Du sicher richtig.
Nun zu Deinen Fragen:
Ich würde den Tumor nierenerhaltend operieren lassen aber nicht laproskopisch. Ich finde es wichtig, wenn auch Lymphknoten bei der OP mit entfernt und untersucht werden. Ich hatte auch keine Metastasen und ein Jahr später wurde ich eines Besseren belehrt. Die Nieren OP ist keine große Geschichte, nach 9-10 Tagen wird man schon wieder entlassen. Ich kann mich nicht erinnern, dass hier einer im Forum lapraskopisch operiert wurde.

Die Hyperthermie bringt nichts beim Nierenkrebs.(lt. Dr. Staehler)
Nierenkrebs ist ein Krebs, wo nur bestimmte Medikamente helfen.
Ich würde Dir vorschlagen, Dich mit dem Lebenshaus in Verbindung zu setzen, und Dir die beste Klinik in Deiner Nähe sagen zu lassen. Wichtig ist ja auch hinterher die Nachsorge, dass die bei einem Urologen, Onkologen oder Urologischen Ambulanz gemacht wird, die nach dem neuesten Standard behandeln. www.lh-nierenkrebs.org

Weiter möchte ich Dir empfehlen, an einem Forum vom Lebenshaus teilzunehmen. Für jeden Betroffenen sollte es Pflicht werden, einmal über diese
Krankheit richtig aufgeklärt zu werden. Ich fahre jedes Jahr auf die Foren, da es immer was Neues gibt.( Wer sich informiert lebt länger.) Die nächsten Termine kannst Du dir hier ansehen.
www.lh-nierenkrebs.org/d/3436

Ich hoffe ich habe Dir mit meinen Antworten etwas geholfen.
Es werden sich sicher noch andere Betroffene melden.

Ich wünsche Dir bei der Entscheidung die richtige Klinik zu finden viel Glück.
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  #3  
Alt 07.04.2010, 00:07
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Beiträge: 1.751
Standard AW: Laparoskopie

Hallo Edgar,
in aller Kürze (um 5:50 geht mein Flieger):
eine laparoskopische Krebsoperation halte ich für sehr problematisch.
Der Tumor darf ja nicht verletzt werden!
Und ein 5-cm-Ding kriegst du durch kein Schlüsselloch! Frag den Arzt, wie das geht.
Und ob Dein Tumor wirklich nicht metastasiert, wirst Du erst in ein paar Jahren wissen.
Hyperthermie ist keine Alternative zur Operation.
Alles Gute,
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #4  
Alt 07.04.2010, 09:25
Benutzerbild von Uli60
Uli60 Uli60 ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 140
Standard AW: Laparoskopie

Hallo zusammen,

mit Verlaub, ich bin an beiden Nieren laparoskopisch operiert worden.

Der Tumor am oberen Pol der rechten Niere war 6 cm gross, die umgebenden Lymphknoten sowie erreichbare Organe wurden auch untersucht. Da keinerlei Anhalt einer Veränderung von Lymphknoten gefunden wurden, wurden diese auch nicht entfernt. Ich denke, hier wird vielleicht von Fall zu Fall entschieden, je nach dem, wie der Tumor aussieht und wie weit fortgechritten er ist.

Die beiden Tumore an der linken Niere waren 1 cm und 3 cm gross, zudem wurde noch eine 5 cm Zyste exzisiert.

Vielleicht wurde bei mir so entschieden, da im Vorfeld schon feststand, dass ich Tumore in beiden Nieren habe. Das weiss ich aber nicht. Eine eingeblutete Zyste habe ich noch in der linken Niere, die nicht operabel ist, da sie zu nah am Nierenbecken liegt. Sollte hier etwas passieren, muss wohl die linke Niere raus. Ich weiss es aber nicht.

Für mein Verständnis kann bei einer laparoskopischen OP wesentlich genauer operiert werden, da das Operationsfeld über Monitore in entsprechender Vergrösserung beobachtet wird. Diese Methode erfordert aber vom Operateur entsprechend gute Fachkenntnisse.

Nach meinem jetzigen Kenntnisstand ist es aber wurscht, ob mit grossem Bauchschnitt oder laparoskopisch, da der Heilungsprozess hinterher fast identisch verläuft. Die Bauchschnitte heilen bei der lap. OP schneller, da sie kürzer sind, innen im Bauchraum sieht es aber bei beiden Methoden identisch aus.
Eventuell ist die Verweildauer im KH bei der laparoskopischen Operation etwas kürzer.

Die Hauptsache ist, das alles raus ist, was nicht gut ist.

Liebe Grüsse
Uli
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Mein Motto: Positiv Denken

Hey Fremder, Wer bist Du?
Ich bin der, der DU immer warst, jedoch hast Du mich nie gesehen.

2009'09: Teilresektion rechts: NZK (pT1b cN0 cM0 cR0 Gx)
2009'11: Teilresektion links: NZK (pT1a cN0 cN0 cR0 G1)
2009'11: Teilresektion links: NZK (pT1a cN0 cN0 cR0 G1)

Geändert von Uli60 (07.04.2010 um 09:43 Uhr)
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  #5  
Alt 07.04.2010, 22:09
Silvia Z. Silvia Z. ist offline
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Ort: Mannheim
Beiträge: 455
Standard AW: Laparoskopie

Hallo Edka63,

ich bin seit 4 Jahren am Klinikum Mannheim in Behandlung. Die Entscheidung für dieses Krankenhaus fiel, da meine Schwester seit über 30 Jahren dort Krankenschwester ist. Seit sechs Jahren arbeitet sie in der Ambulanz der Urologie. Das wusste ich allerdings zum Zeitpunkt meiner Diagnose nicht. Hatte ja vorher mit einem Krankenhaus nichts zu tun.

Hätte mich aber auch so für dieses Krankenhaus entschieden - ich komme aus Mannheim. Woher kommst du?

Mein Tumor war schon zu groß, so dass die gesamte Niere entfernt werden musste. Ich hatte zum Zeitpunkt der Diagnose auch schon Fernmetastasen.

Habe mir vor kurzem ein Faltblatt mitgenommen zum Thema: Nierenerhaltende Tumorchirurgie. Ein kurzer Auszug:

.... Bisher wurde eine Tumorgröße kleiner 4 cm als Cut-off-Point für die Entscheidung radikale oder partielle Nephrektomie angewandt, da angenommen wurde, dass bei Tumoren größer 4 cm ein erhöhtes Risiko für Lokalrezidive oder Progression vorliege. Neue Studien haben jedoch gezeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede bzgl. positivem Absetzungsrand, Lokalrezidiven, Fernmetastasierung oder karzinomspezifischen Überleben gibt, wenn auch größere Tumore organerhaltend operiert werden....

Nierentumorsprechstunde Oberarzt Prof. Dr. Häcker, Tel. 0621/383-2822.

Herr Prof. Häcker betreut auch mich. Er ist auch als Referent bei den regionalen Lebenshaus-Foren vorgesehen. Außerdem kennt er sich mit den neuen Medikamenten bestens aus.

Ich fühle mich dort gut betreut.

Wenn du möchtest, kann ich auch mal mit dir telefonieren. Schreibe mir eine Persönliche Nachricht, dann schicke ich dir meine Telefonnummer.

LG Silvia
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  #6  
Alt 10.04.2010, 20:14
Benutzerbild von Uli60
Uli60 Uli60 ist offline
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Beiträge: 140
Standard AW: Laparoskopie

Hallo Irene,

Angst mache ich mir nicht und ich denke, dass auch die anderen keine Angst haben.

Die laparoskopische OP wird -meines Wissens- nur bei Tumoren < 7 cm durchgeführt. Voraussetzung ist auch, dass im Vorfeld keinerlei Metastasen bei den bildgebenden Untersuchungen festgestellt wurden.

Mir ist nicht bekannt, dass Metastasen im Bauchraum minimalinvasiv entfernt werden...

@Rudolf: Ein Tumor kann durch das Schlüsselloch entfernt werden, denn bei mir z.B. wurde ein Tumor mit 6 cm (rechte Niere) entfernt. Hierbei wurde ein 6 cm Rohr durch die Bauchdecke geschoben. (Schnitte: 2 mal 3-4 cm und 1 mal 6 cm). An der linken Niere wurden 2 Tumore (1 cm und 3 cm) sowie eine 5 cm Zyste laparoskopisch entfernt. Die Schitte in der linken Bauchdecke auch so wie auf der rechten Seite.

Liebe Grüsse
Uli
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