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  #1  
Alt 17.05.2009, 10:44
Chris19861 Chris19861 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2009
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Standard Jeder Rat tut gut

Hallo ihr Lieben,

ich selber bin zwar nicht vom Magen-Darm Krebs betroffen, jedoch mein Opa. Ich mache mir so Sorgen um ihn.

Er ist vor 7 Jahren an dem Krebs erkrankt und musste etliche operationen über sich ergehen lassen. Letztendlich ist bei ihm ein künstlicher Darmausgang gelegt worden. Ich denke er hat sich recht schnell an diese Umstände gewöhnt und hat versucht auch uns zuliebe so gut wie möglich damit zurecht zu kommen. Nun ist es so, das er seit ein paar Tagen wieder im Krankenhaus liegt, sein Verhalten jedoch anders ist als sonst, er spricht mehr und mehr vom Abschied nehmen, dabei ist und war er immer so eine Kämpfernatur.

Die Ärzte haben ihm damals gerade mal ein Jahr gegeben. Worauf ich hinaus will ist, das es schwer fällt loszulassen..man weiß, ihn gehen zu lassen und in Ruhe zu lassen wäre sicherlich sehr schön für ihn, aber man selbst spricht immer wieder Mut zu, will verhindern dass er einen verlässt. Ich , als sein Enkel, habe doch noch so viel vor mit ihm..Kennt ihr dieses Gefühl..und weiß jemand, ob man irgendwie erkennen kann, wann jemand aufhört zu kämpfen, bzw. für sich entscheidet dass er gehen möchte?

Womit kann man ihm noch unvergessliche Momente bereiten..ich wohne leider nicht bei ihm in der Nähe, bin aber so oft wie möglich da..und warum redet er mal von Abschied nehmen und warum sagt er wieder, er verspreche mir weiter zu kämpfen..

macht er das nur für uns..ich versuche diese schreckliche Krankheit so gut wie möglich zu verstehen..

GLG euer Chris

achso, ein weiterer Grund ist wohl der mir zu denken gibt..er hat wohl vor ein paar Tagen erfahren, das er im Wirbelsäulenbereich Metastasen hat und hat uns nichts davon gesagt..daraufhin ist er paart Tage später zusammengebrochen, konnte sich an nichts mehr erinnern und liegt seitdem im KH.

Kann mir jemand sagen, wie man diese Verhaltensweisen deuten kann..sollte..?..naja..wäre froh über ein paar Anhaltspunkte..Erfahrungswerte

Geändert von Chris19861 (17.05.2009 um 12:19 Uhr)
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  #2  
Alt 17.05.2009, 18:12
Benutzerbild von heike_mike
heike_mike heike_mike ist offline
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Beiträge: 2.404
Standard AW: Jeder Rat tut gut

Lieber Chris,
aus der Ferne ist es natürlich schwierig.
Versucht einfach genau darauf zu hören was er sagt und mitteilen will. Vielleicht auch zwischen den Blumen.
Auf jeden Fall aber akzeptiert seine Entscheidung so schwer es euch auch fällt.
Vielleicht spürt er das er nicht mehr kämpfen kann und will.
Seit einfach da und begleitet ihn.
Auch wenn es weh tut,er braucht euch und das Gefühl das,egal was er macht es richtig ist und er ernst genommen wird.
Wünsche alles liebe und viel kraft.
Lg Heike
__________________

gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



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  #3  
Alt 21.05.2009, 17:28
Chris19861 Chris19861 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2009
Beiträge: 5
Standard AW: Jeder Rat tut gut

Hallo Heike,

velen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und mir geantwortet hast.
Es ist leider so schwer von einem Menschen loszulassen, der einem so wichtig ist. Viele werden sagen, okay er hat sein Leben gelebt(auf Grund seines Alters) Für mich ist das alles so neu, wurde bisher verschont..bisher habe ich noch kein Familienmitglied verloren. Ich fühle mich einfach besch... es ist einfach eine scheiß Krankheit, die die stärkste Person ,,in die Knie,, bekommt und den menschl. Organismus wahrlich kaputt frisst..naja..

Ich fühle mich nach deinen aufbauenden Worten etwas besser und danke dir.

Ich wünsche dir alles erdenklich gute.

lg chris
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  #4  
Alt 21.05.2009, 19:21
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Beiträge: 2.081
Standard AW: Jeder Rat tut gut

Lieber Chris!
Auch ich habe im letzten Jahr meine beiden Großväter verloren, allerdings nicht an Krebs.
Wie Du schon sagst,viele MEnschen denken, wenn ein Mensch so und so alt ist, dann ist das Leben gelebt. Sicher ist es auch "natürlich", zu sterben, wenn man alt ist, aber dennoch tut es denjenigen weh, die zurückbleiben´. Ein Tod ist nie "gut", denke ich. Er hinterläßt immer Schmerz und Trauer, Verlust und Neuordnung. Das Abschiednehmen gehört ganz sicher zu den schwierigsten Dingen im Leben. Wie soll man loslassen, was man liebt? Ich denke ganz ehrlich, das geht nicht. Es gibt Dinge im Leben,die sind nicht lernbar, niemals.
Ich denke, wenn Du ihn besuchst, dann tust Du schon sehr viel und er wird es nie vergessen. Und ich bin mir sicher, auch wenn er für Euch kämpft,dann tut er es auch für sich. Nimm das so hin und sei glücklich über die Zeit, die Ihr zusammen habt!

Ganz liebe Grüße und viel Kraft
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #5  
Alt 22.05.2009, 07:49
Benutzerbild von Windlicht
Windlicht Windlicht ist offline
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Beiträge: 765
Standard AW: Jeder Rat tut gut

Lieber chris .... ich weiss es ist schwer einen geliebten menschen gehen zu lassen ...
ganz egal wie alt er ist ..... ich habe letztes jahr meinen pa an dieser schreklichen
krankheit verloren ..... solange der betroffene noch kraft hat zum kämpfen unterstützt ihn ....
aber weisst du wann es für den betroffenen an der zeit ist zu gehen .... wenn er keine kraft
mehr hat zum kämpfen ..... dann müssen wir das akzeptieren ..... was wir aber machen
können ist die verlbleibende zeit mit ihen zu verbringen ..... für sie dazusein ......
verbringe noch so viel zeit wir möglich mit ihm ..... und weisst du einen geliebten
menschen gehen zu lassen schmerzt ..... aber auf der anderen seite zeit es auch dass
dieser mensch geliebt wird .....
wünsche dir noch ganz viel kraft für die kommende zeit
daniela
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  #6  
Alt 24.05.2009, 15:34
Chris19861 Chris19861 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2009
Beiträge: 5
Standard AW: Jeder Rat tut gut

Liebe Daniela,

ich möchte mich recht herzlich für eure Zuschriften bedanken. Ich merke immer wieder, wie schön es ist nicht alleine mit diesen Problemen zu sein und es hilft einem, selbst Kraft zu tanken.

Ich war meinen Opa erst jetzt über das Wochenende besuchen, leider kam der nächsteSchicksalsschlag-die Ärzte haben jetzt den Grund für seine ständigen, in letzter Zeit häufigen Zusammenbrüche-er hat eine vergiftete <Leber...sowie einen erhöhten Amoniakspiegel...und er hat lauter Metastasen im Bauchbereich. Fazit, sein Leben wird sich die nächsten Wochen endgültig dem Ende zuneigen..und es gibt keine Hoffnung auf Lebensverlängerung.Es tut so weh, den einzigen opa gehen lassen zu müssen. Am meisten leidet meine Oma, die vor paar Tagen einen Herzschrittmacher bekommen hat und nun komplett auf sich allein gestellt. Ich mache mir Sorgen, das sie den Lebensmut verliert, da sie nach dieser Diagnose gleich meinte, was solle sie noch ohne ihn..

Nun beginnt bei uns in der Familie das grübeln und gewisse Vorbereitungen. Ich finde das alles so schrecklich- Mein <Opa hat den Wunsch, noch einmal nach Hause zu kommen. Dies wird er wohl auch schaffen, leider nicht, weil alles ok ist, sondern weil das Krankenhaus ihn ,,rausschmeißt,,. Als ich hörte von den Ärzten, es sei kein Platz mehr für ihn da, er müsse raus...ich hätte den Ärzten ein paar Takte erzählen können, voller Wut und Hass..sind Menschen nicht mehr wichtig?Ich finde es schrecklich, wie kalt manche Ärzte sind..

AN ALLE:
Meine Frage an euch!:mein Opa wird die Tage nach Hause kommen, ist jetzt ein Pflegefall und wird nicht mehr gut laufen können, desweiteren öfter diese Anfälle bekommen. Wäre es ratsam, mit dem Pflegedienst auch einen Hospitzbetreuer nach Hause kommen zu lassen?

Ist es fahrlässig sich dem Rat der <Ärzte zu wiedersetzen, meinen Opa ins Hospitz zu verlagern?..Ich hoffe ihr könnt mir vielelicht antworten

Vielen Dank im Voraus.

nun nochmal zu dir liebe Daniela, wie geht es dir mittlerweile?Hast du das mit deinem Pa einigermaßen verkraften können, mir steht dasselbe fast bevor, mit dem Unterschied, das es dei n Vater war..

Ich wünsche dir alles erdenklich gute

glg chris
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  #7  
Alt 24.05.2009, 15:41
Chris19861 Chris19861 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2009
Beiträge: 5
Standard AW: Jeder Rat tut gut

Hallo Hope,

vielen Dank für deine liebe Zuschrift. Wie du entnehmen kannst, war ich meinen Opa besuchen und es wird immer schlimmer. Ich verstehe nicht, warum manche Menschen, so elendig sterben müssen. Wo liegt der Sinn des Lebens?Ich meine, ich bin nicht depressiv, aber...warum müssen die geliebten Menschen von einem gehen..und als junger hast du prinzipiell die A-Karte...man wird im Regelfall sehen, wie Oma, Opa, Tante..Onkel..und die eigenen Eltern aus dem Leben scheiden..,.es ist echt nicht leicht.

Mein Opa ist ein großer Kämpfer, denkt trotzdem positiv..und es ist uns schwer gefallen, ihm die Nachricht der Ärzte zu verschweigen..gegen den Willen der Ärzte haben wir gesagt, wir möchten nicht das er erfährt, das er bald sterben wird..sein Kampf wäre somit für ihn umsonst gewesen..ist das richtig?

naja..ich möchte auch nicht weiter nerven..achso, dein link funktioniert leider nicht..zeigt an, nicht mehr verfügbar..schade.

glg

chris
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  #8  
Alt 24.05.2009, 17:45
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Jeder Rat tut gut

Hallo Chris,

leider fühlen die Angehörigen als wäre es ein Rausschmiß aus dem Krankenhaus. Auf der normalen oder onkologischen Station ist das Pflegepersonal so schon total überfordert (personell) und könnte die nun evtl. kommende Rundumpflege deines Opa’s garnicht so gewährleisten.

Es hat nichts mit der Kälte der Ärzte zu tun, dahinter steckt unsere Gesundheitsreform, die diesen Druck auf die KH’s ausübt.


Aus meiner Erfahrung heraus wäre es sehr ratsam, so schnell als möglich gemeinsam mit dem Sozialdienst aus dem KH alles bei der Krankenkasse in die Wege zu leiten bis dein Opa dann zu hause ist. Das heißt, er braucht nun ein spezielles Krankenbett, eine Matratze mit elektr. Luftpumpe, einen Toilettenstuhl, evtl. Infusionsständer usw. Es ist nicht leicht deinen Opa in einem normalen Bett später zu versorgen.


Habt ihr schon die Pflegestufe bei der Kasse beantragt? Sehr wichtig!

Laßt verschiedene Pflegedienste zu euch ins Haus kommen, hier solltet ihr gut auswählen. Der Pflegedienst verrichtet nicht viel, ist also keine 24 Stunden da, und ist sehr sehr teuer, also auch nach dem Preis fragen. Der lokale Hospizdienst verrichtet vielleicht nur minimale Pflege, dafür sind sie nicht da, sondern mehr zur seelischen und menschlichen Begleitung aller.

Wenn die Ärzte schon von der Verlagerung ins Hospiz reden, dann ist die Krankheit deines Opas schon sehr sehr weit fortgeschritten. Das Begleiten in der Endphase ist absolut kein Zuckerschlecken, kann auch nicht alleine mit Pflegedienst und Hospizbegleitung bewerkstelltigt werden.
Je nachdem wie es sein wird, könnte die Pflege euch an das Äußerste der Belastungsgrenze bringen. Dann auf die Schnelle einen Hospizplatz zu bekommen fast unmöglich, da sie alle nur eine sehr kleine Bettenzahl (6-8 Betten) haben. Oft mit langen Wartelisten.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #9  
Alt 24.05.2009, 19:01
Chris19861 Chris19861 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Jeder Rat tut gut

Hallo Jutta, vielen Dank auch bei dir.

Ich vermute mal, du kommst aus dieser Branche, da du dich sehr gut auskennst.
Ich weiß nicht genau, womit sich meine Familie schon alles befasst hat, werde diese Punkte umgehend ansprechen. Es ist wohl auch unmöglich, ihn zuhause alleine zu versorgen, da alle berufstätig sind und meine Oma dies alleine nicht bewältigen können wird.

Wäre es ratsam im Falle eines freien Platzes im Hospiz, ihn dorthin zu verlagern, obwohl er nichts von seinem Schicksal weiß..er denkt ja immer noch, er könne wieder kämpfen und den Sprung über den ,, berg,, schaffen..ach, ist alles so schwer.

Ich frage mich halt, was ,,taktisch,, gesehen das beste sein wird..

sollte man ihn direkt damit konfrontieren?

Vielen Dank für die Tips Jutta.

Alles Gute

glg chris
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