Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 23.06.2012, 13:43
rita2210 rita2210 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2012
Ort: Rhein Kreis Neuss
Beiträge: 72
Unglücklich Mama, wie lange bist du noch bei mir?

ich wollte noch so egoistisch sein und mir wünschen, dass du lange bei mir bleibst, so lange wie nur möglich, aber es wäre nicht fair, ich wäre nicht fair zu dir, wenn ich mir so etwas wünschte. Mein innigster Wunsch, dass du wieder gesund wirst, dass die Zeit vor Mai 2010 zurückkommt, wer kann ihn mir erfüllen? Ist da draußen irgendwer? Wir sind ja schon mal an so jemanden geraten. Der hat uns Gott sei Dank nicht allzu viel Geld abgeknüpft, aber die Enttäuschung danach ist noch größer, aber er hat dir auch Hoffnung geschenkt, es war genau genommen kein schlecht investiertes Geld. Du hast dich ein kleinen Besserungen, die rein gar nichts mit der Krankheit zu tun hatten erfreut und es auf den Einfluss dieses Mannes geschoben.

Ich komme aus dem Lymphdrüsenforum und wir hatten bis vor knapp 2 Monaten noch die Hoffnung geheilt zu werden. Wir waren dran, aber es ist im Vorfeld viel Mist bei der Behandlung meiner Mama passiert und wir kamen schlicht und einfach zu spät nach Köln. Sicher, niemand kann sagen, ob dieses aggressive Mistvieh nicht auch trotz der geeignetsten Behandlungen zurück gekommen wäre, aber so hatte es die besten Voraussetzungen dafür. Und das alles obwohl wir und ein Jahr lang anhören konnten , wie gut doch die Prognosen sind und dass doch trotz dieser Diagnose nichts verloren sein, es sei fast in dieser Welt des Krebses ein Glück im Unglück LDK zu haben und es ist so früh entdeckt worden und überhaupt und zwei Jahre später ist Mama austherapiert und wir warten darauf, dass...sie ins Regenbogenland fährt.

Wisst ihr was erschreckend ist? Die Geschwindigkeit...wie schnell meine geliebte Mama abbaut. Sie ist seit zwei Wochen zu Hause und im Krankenhaus ist sie noch aufgestanden und ist ein paar Runden durch den Flur gelaufen, ist auf Toilette und hat ganz alleine gegessen...aber jetzt ist alles anders. Das Blutbild hat sich leicht verschlechtert, aber nicht bedeutend seit der Entlassung. Die Werte können nicht der Grund sein.

Sie isst nichts mehr, trinken meistens nur nach Aufforderung, weil sie sich über Mundtrockenheit beschwert (hat Bestrahlung hinter sich). Sie steht alleine gar nicht mehr auf und mit Hilfe auch nur noch um sich auf den Toilettenstuhl zu setzen, der gleich neben dem Bett steht.

Am meisten Sorge macht mir aber dieser Zustand der Verwirrtheit. Einerseits, wenn auch immer weniger, sind sehr klare Momente da, und dann völlig aus dem Kontext heraus eine zusammenhanglose Aussage, auf die ich dann eingehe und mitrede, als sei es völlig nachvollziehbar.

Heute war ich noch nicht bei ihr, ich fahre gleich hin. Mein Dad meint, sie habe heute in der Nacht oft aufgestöhnt, aber als er sie fragte, ob sie Schmerzen habe, sagte sie nur immer "Nein, warum hast du mich geweckt, du nervst".
Sie ist also auch fast so ein wenig aggressiv, nicht gegen mich, aber gegen Papa. Es tut mir Leid für ihn, weil er sich wirklich Mühe gibt und 24 Stunden für sie da ist, aber ich muss ihn manchmal beruhigen, er soll es nicht persönlich nehmen, sie meine es nicht so. Er weiß es auch, aber es ist schwierig für jemanden sich so zu sorgen und zu bemühen und dann auch noch beschimpft zu werden. Wieso ist das so? Was passiert da mit einem Menschen? Sie ist gar nicht so.

Ach und was ich auch sehr sehr schrecklich finde ist, dass ihr immer so übel ist. Diese Übelkeit, mit ständigem Brechreiz, nur kommt nichts raus, weil sie ja nichts zu sich nimmt. wie kann man das stoppen? MCP Tropen??? Kann man es überhaupt verhindern? Es ist so auslaugend für den Körper. Ich möchte nicht, dass sie sich anstrengen muss.

Sie möchte sich einfach nur ausruhen. es ist ihr fast schon zu viel, wenn wir einfach nur da sind. Sie hat dann immer das Gefühl, wir warten auf eine Unterhaltung, zu der sie einfach keine Kraft mehr hat. Obwohl das nicht der Fall ist. Ich sitze oft stundenlang nur an ihrem Bett ohne zu reden.

Ich möchte doch nur alles richtig machen. Und momentan beschleicht mich so ein komisches Gefühl. Ich kann mir auf der einen Seite gar nicht vorstellen, dass es innerhalb der nächsten Zeit schon vorbei sein soll und dann fällt es mir wieder schwer zu glauben, dass ein Körper so einen Zustand allzu lange Zeit aushalten kann.

Vor zwei Tagen bat sie mich, ich solle doch mal im Internet nachschauen, wie es mit so Patienten wie ihr zu Ende ginge, sie müsse das unbedingt wissen, wie lange es dauere, was man spüre etc. Soll ich ihr wirklich etwas dazu sagen (ich meine man kann es sowieso nicht genau sagen), aber ich habe mich jetzt immer darauf beschränkt sie weitestgehend zu beruhigen

"Mama, ich bin bei dir, du wirst keine Schmerzen haben und auch nicht allein sein, ich werde alles dafür tun, dass es sanft passiert..."

Heute Morgen rief sie so ins Zimmer rein (hat Papa mir eben am Telefon erzählt) " Bitte komm und befreie mich aus diesem Körper, komm bitte"
Dann riss sie die Augen auf, dann wieder fest zu.

Was soll ich daraus schließen??? Meine Schwester ist im Ausland und es ist geplant, dass sie erst in zwei Wochen kommt. Meint ihr es ist möglich, dass der Zustand meiner Mama sich so zwei Wochen hält? Ich fände es zu traurig für meine Schwester, wenn sie zu wenig oder (Gott bewahre) überhaut keine Zeit mehr mit Mama hat. aber meine Schwester ist auch rein organisatorisch in keiner einfachen Lage, um einfach jetzt schon zu kommen. Ich muss mit ihr reden, obwohl mein Papa es nicht möchte. Er meinte ich solle meine Schwester jetzt nicht damit belasten, aber ich hadere so mit mir....was sagt ihr?

Ich quatsche euch hier zu und stelle tausend Fragen. Es tut mir Leid, aber alleine das Schreiben, ist, ich bin fest davon überzeugt, meine Therapie. Ich weiß gar nicht, wie ich es schaffe alles bis hierher so gut wegzustecken, habe auch Angst, dass ich die Gefühle noch nicht so richtig an mich ran lasse, um funktionieren zu können. Verhalte mich gerade etwas schicksalsergeben, dass ich ohnehin nichts daran ändern kann und es so nehmen muss wie es ist und und und...ICH WILL MEINE MAMA NICHT VERLIEREN. SIE IST MEINE BESTE FREUNDIN!!! ICH LIEBE SIE!!! Ich habe Angst, dass ich es danach nicht aushalten könnte, dann wenn sie fehlt, wenn sie nicht mehr da ist, wenn wir nicht täglich telefonieren und ich ihr die Geschichten von meinen Kindern erzähle, die sie immer so zum Lachen bringen und ihr Herz erfreuen. Ich weiß nicht, ob ich nicht jedesmal zusammenbreche, wenn ich Fotos aus schönen Zeiten betrachte.....


Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit. Fühlt euch von mir lieb umarmt.

Rita
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 23.06.2012, 15:02
anna11 anna11 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2010
Beiträge: 109
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Liebe Rita,

meine Mutter ist vor 1,5 Jahren gestorben und ich weiß wie schlimm diese Zeit

ist in der ihr euch gerade befindet! Meine Mutter war zum Schluß verwirrt, teil-

weise sehr genervt, was gar nicht ihrem naturell entsprach. Es war sehr schwierig für uns!

Gegen starke Übelkeit hat ihr Dexamethason (ist ein Cortison) sehr gut geholfen.

Vomex,MCP überhaupt nicht.

Ich denke du solltest ganz offen mit deiner Schwester sprechen. Sie sollte so

schnell wie irgend möglich kommen. Im Moment Zeit mit eurer Mutter zu ver-

bringen ist sehr wertvoll und die Zeit gibt euch niemand wieder!!


Ich wüsche dir sehr viel Kraft und Zuversicht für diese überraus anstrengende Zeit.

Anna
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.06.2012, 19:56
molüfunidami molüfunidami ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
Beiträge: 134
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

hallo, meine liebe rita!

ich fühle so sehr mit dir, wünsche dir, dass es noch nicht so weit ist, aber...

dieser moment, wenn es dann doch so ist, kann trotz aller trauer auch "wunderschön" sein, ich habe dir davon geschrieben.
ich weiss, wie du dich fühlst, es ist sooooo schwer!

melde dich, wenn du reden möchtest, meine nummer hast du, egal, ob tag oder nachts, ehrlich!!!

ich denke seit tagen an dich, wie es dir wohl geht.
würde dich am liebsten ganz fest in den arm nehmen, fühle dich ganz dolle gedrückt von mir!

bin im gedanken bei dir, liebste grüsse, dani

Geändert von molüfunidami (23.06.2012 um 23:04 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 23.06.2012, 21:38
molüfunidami molüfunidami ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
Beiträge: 134
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

liebe rita!
ich brauche immer zwei anläufe, um "richtig" zu antworten

meine ma hat die letzten 6 wochen auch nicht mehr selber gegessen, zum glück ist sie dann im krankenhaus über den port ernährt worden. das war ihr aber auch total wichtig, auch im hospiz hat sie gesagt, sie möchte die nahrung noch, zumindest zum eingewöhnen...! bis zum letzten tag hat sie die nahrung bekommen.

übel war ihr auch immer. selbst wenn ihre nahrung schon zur türe reinkam, obwohl sie sie immer haben wollte.

ein mensch, der im sterben liegt, braucht diese energie nicht mehr, nicht mehr für sich, seinen körper. vielleicht noch für seine eigene sicherheit.

auch im hospiz brauchte meine ma mittel gegen übelkeit, sie bekam vomex, mcp, haben wir jetzt aber auch erst auf der rechnung gesehen.

liebe rita, geniesse jede minute mit deiner ma. je mehr es sind desto schöner ist es für euch!

ich wünsche euch noch ganz, ganz viel gemeinsamkeit, vertrautheit, intensive momente. geniesse die berührungen, küsse und auch den duft deiner ma!

von herzen liebe grüsse, dani
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 23.06.2012, 22:23
Benutzerbild von Jamila05
Jamila05 Jamila05 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.05.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 236
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Red mit deiner Schwester ist alles was ich dir sagen kann....
Meine Ma ist im September 2011 gestorben....

Was ist wenn sie stirbt únd deine schwester hat sie nicht nochmal gesehen?!?

Sag es ihr ganz schnell....

Dir wünsche ich Kraft und ganz viel Wärme

Pass gut auf dich auf
Alles liebe
Jamila05
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 25.06.2012, 22:29
molüfunidami molüfunidami ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
Beiträge: 134
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

liebe rita!

wie geht es dir und deiner mama?
denke viel an euch.

liebe grüsse, dani
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 25.06.2012, 23:51
rita2210 rita2210 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2012
Ort: Rhein Kreis Neuss
Beiträge: 72
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Ich muss mich erstmal für eure lieben Antworten bedanken. Es tut mir gut, von Betroffenen und Mitfühlenden wahrgenommen zu werden. Ich lese hier viel mehr, als ich selber schreibe. Am Tage fehlt mir die Zeit dazu, weil ich die Jungs neben mir habe oder rumfahre oder bei Mama bin und am Abend fehlt mir die Kraft ehrlich gesagt. Ich will ja auch nicht nur ein Paar Zeilen schreiben, sondern, wenn, dann richtig. Ich habe während des Tages immer wieder ganz interessante Gedanken und finde auch oft Parallelen zu Geschichten, die ich hier im Forum schon gelesen habe. Ich erinnere mich an Geschriebenes aus dem Forum mit dem ich bis dato nicht nicht viel anfangen konnte bzw. schienen eure Erfahrungen noch so weit weg und jetzt wird man doch überrannt.

Dank, du bist wirklich ein Goldstück. Ich danke dir tausendfach, dass du nun auch an mich denkst. Deine SMS war wie Balsam. Ich umarme dich fest. Ich will mich auch melden, aber die Dinge überschlagen sich zur Zeit. Mein fliegt am Donnerstag mit den Kids, es ist noch einiges zu tun und ich bin heute zu meine Mama gefahren und übernachte hier. Mein Papa rief mich um 19.15 Uhr an und sagte meine Mama stöhne so sehr auf, durchgängig. Sie sei so unruhig und dass ihre Augen so komisch aussähen. Ich bin gleich hingefahren. Sie wünscht sich schon seit einigen Tagen den Pfarrer zu sehen. Er soll kommen und sie segnen. Also habe ich den auch noch versucht zu erreichen, ohne Erfolg. Morgen früh versuche ich es nochmal.

Mamas Atmung ist tatsächlich schwerer geworden, sie flüstert sehr unverständliche Dinge und guckt in einem Augenblick ganz starr die Decke an, dann mich, aber befremdlich. Ich warte jeden Augenblick darauf, dass sie mich fragt "Wer bist du?" so zumindest schaut ihr Blick aus und plötzlich Fällen die Auen zu. Dann starten die Blick-Abläufe von Neuem.
Sie ist sehr sehr wirr, sieht Dinge an der Deckenleuchte und Menschen am Schrankspiegel.

Ich habe den Palliativen Dienst über ihren Zustand informiert. Sie hat von der Schwester, dann 10 Morphium bekommen. Bisher hat sie immer 20 Tropfen Tilidin 3x täglich bekommen und keine Beruhigungsmittel. Morgen kommt der Arzt und meine Fragen morgen werden schon sehr konkret sein,nämlich was tue ich im Falle, wenn es soweit ist. Wie schaffe ich ihr schnell Linderung, worauf soll ich achten und ab welchem Zeitpunkt soll ich ihn rufen????

Ich schreibe hier und sie schläft, halbwegs, sie spricht (leider sehr unverständlich) , aber sie spricht eigentlich ununterbrochen. Ich werde versuchen etwas zu schlafen, aber ich habe Angst sie nicht zu hören. was soll mir dieser Zustand sagen. ?

Versuche morgen etwas mehr zu schreiben. Ich danke euch fürs Lesen und umarme euch lieb, besonders dich Dani.

Rita
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 26.06.2012, 13:07
Toertchen Toertchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.01.2010
Beiträge: 176
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Hallo Rita,

wie geht es Deiner Mama? Konntest du ein wenig schlafen?

Ich wünsche euch, dass es deiner Mama nochmal besser geht und sie nicht leiden muss. Das sollte niemand müssen.

Fühl dich und ganz ganz viel Kraft.

Lg Törtchen
__________________

Mama *27.06.48 +04.02.2012
Leukämie

Papa *06.09.44 +30.01.2006
Asthma
Ich trag Euch immer in meinem Herzen!
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 26.06.2012, 14:19
rita2210 rita2210 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2012
Ort: Rhein Kreis Neuss
Beiträge: 72
Unglücklich AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Hallo süßes Törtchen,

besser in dem Sinne, dass sie nochmal zu Bewusstsein kommt, das bezweifele ich sehr und bedauere es um ein Vielfaches. Der Doc war gerade da und war selber ein wenig darüber erstaunt, dass sie jetzt doch im Vergleich zur letzten Woche so rapide in diese Phase gekommen ist. Am Sonntag hat sie zwar schon gesagt, dass dieses Martyrium für sie ein Ende haben muss, aber sie war noch da, ganz klar, sie war bei mir und wir haben gesprochen.

Jetzt ist sie, ich weiß nich wo, sie hat ihre Koffer gepackt und sich schon auf den Weg gemacht. Aber ich sitze hier und schaue sie an und bin noch fassungslos, dass es so schnell gehen soll, wie kann das sein. Was passiert da?

Wie kann ich für sie da sein, sie nimmt nichts mehr wahr. Wenigstens atmet sie jetzt ein wenig ruhiger, nicht ruhig, nur nicht mehr so panisch wie heute morgen.

Heute Morgen....das war Todesangst, schmerzliche Panik bei halbem Bewusstsein. Ich habe Angst,wenn es passiert. Ich habe Angst...
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 26.06.2012, 14:44
molüfunidami molüfunidami ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
Beiträge: 134
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

liebe rita!
habe dir gerade eine pn geschickt. ist ziemlich lang geworden.

denke ganz dolle an dich

liebe grüsse, eine dicke umarmung, dani
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 26.06.2012, 15:07
Sammarly Sammarly ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.07.2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 122
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Liebe Rita,

du bist da, du bist bei ihr, du läßt sie nicht alleine. Deine Mama spürt das, dessen bin ich mir ganz sicher. Du kannst ihr nicht helfen, nur bei ihr sein. Und das ist schon sehr viel.

Ganz liebe Grüße, ich denk an dich
Heike
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 26.06.2012, 15:50
mai-regen mai-regen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.03.2012
Beiträge: 262
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Liebe Rita,
ich bin nicht mehr so oft hier,habe bei dir aber immer mal gelesen.Nun seid ihr also auch dort,wo wir Anfang Mai waren.Ich verstehe deine Ängste gut.Es ist so schmerzlich,mitanzusehen,wie ein geliebter Mensch einem mehr und mehr entgleitet....
Wut,Angst,Verzweiflung,das Gefühl,völlig neben sich zu stehen,das Gefühl,zu versagen,nicht genug zu tun oder das Falsche.....oh ja,die Gefühlsachterbahn macht einen fertig.
Auch wenn deine Mama nicht mehr bei klarem Bewusstsein ist,nimmt sie dich war.Indem du da bist,leise mit ihr sprichst,sie streichelst,mal den Mund anfeuchtest,ihr Kissen mal frisch aufschüttelst,vieleicht auch Musik anmachst oder ihr vorliest,alles das erreicht sie noch,und es gibt ihr Geborgenheit,beruhigt sie.Sie spürt dich,und du sie.Nimm diese Stunden bewusst war,wenn möglich,ohne das du Beruhigungsmittel einnimmst.Diese Stunden werden dich in Gedanken dein ganzes Leben begleiten,und sie werden dir später kostbar sein.
Wenn deine Mama unruhig ist oder Schmerzen hat,seid ihr sicher mit Medikamenten versorgt.
Weisst du,was ich bedauere,in diesen Stunden nicht getan zu haben? Ich wünschte,ich hätte mich vorsichtig mal neben sie gelegt,ihren Kopf an meine Schulter gebettet,sie fest im Arm gehalten.Ich hab mich damals nicht getraut,warum auch immer.....
Ich hoffe,ihr könnt ein bischen diese Ruhe spüren,die oft am Ende kommt.Wie losgelöst von Zeit und Raum und allen weltlichen,so unwichtigen Sachen. Bei uns war es so.....werde ich nie vergessen...
Ich umarme dich mal fest,wenn du magst. Liebe Grüsse!
Sylvia
__________________
Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen
Immer an deiner Seite !

In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 26.06.2012, 16:15
Toertchen Toertchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.01.2010
Beiträge: 176
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Liebe Rita,

warum es immer so schnell gehen muss weiß ich leider nicht. Bei meiner Mama war es nicht absehbar, nicht mal die Ärzte und Schwestern hatten Zeit uns zu holen. Sie hat sich still und leise als Engel auf den Weg gemacht.
Du kannst in diesen Stunden nur für deine Mama da sein und das bist du. Das ist toll von dir und das merkt sie, ganz sicher!!!!
Meine Mama war auch ganz weit weg an einigen Tagen, bin mir aber sicher dass sie es gemerkt hat. Die Menschen spüren das trotzallem.

Ich denk an Euch.

Lg Törtchen
__________________

Mama *27.06.48 +04.02.2012
Leukämie

Papa *06.09.44 +30.01.2006
Asthma
Ich trag Euch immer in meinem Herzen!
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 26.06.2012, 18:14
rita2210 rita2210 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2012
Ort: Rhein Kreis Neuss
Beiträge: 72
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

Es ist bizarr...man kann nicht mehr, weil es so schnell so schlimm gekommen ist und jetzt wünsche ich mir für Mama nur eines, dass es so schnell wie möglich passiert und sie erlöst wird.

Noch gestern hätte mich jemand gefragt, ob Mama erkältet ist, Husten hat, ganz klar NEIN, sie hat kein wenig geröchelt und ihre Atmung war weitestgehend ruhig. Aber seitdem sie das Morphium und später das dormicum bekommen hat, hat es mit dem gurgeln und röcheln angefangen, es wird aber stündlich schlimmer, obwohl sie nicht mehr so unruhig ist in ihren Bewegungen, immer nur dann wenn der Körper versucht abzuhusten.

Ich habe jetzt Mal eine konkrete Frage...wird meine Mama an dem Schleim ersticken? es hört sich nämlich furchtbar an und genauso, alsnwürde sie deswegen nicht mehr atmen können. Ist das nicht zu grausam...was kann man tun, wirklich nochmal etwas Spritzen, aber das hilft auch dem abhusten nicht oder ändert nichts an der Art, wie sie geht....ich weiß nicht weiter ...Es klingt fürchterlich. Sitze gerade alleine an ihrem Bett, ihr Mund ist völlig ausgetrocknet, sie reagiert mit noch stärkerem Husten, wenn ich ihn anfeuchte....
Der Doc sagte, sie spürt das nicht....keine Schmerzen, keine Panik, es sieht nach dem Dormicum friedlich aus, ab es hört sich an wie ein Weltuntergang und für mich fühlt es sich auch genauso an..Lund sehe ich aus, wie du Ruhe selbst, was ist das wiederum???

Danke fürs "Zuhören"

Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 26.06.2012, 18:43
molüfunidami molüfunidami ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
Beiträge: 134
Standard AW: Mama, wie lange bist du noch bei mir?

liebe rita!

meine ma hat auch was wegen des schleims gespritzt bekommen, ich weiss aber nicht, wie das mittel hiess. zwei mal musste sie abgesaugt werden, weil fast nichts mehr ging. dann wurde sie auf die seite umgelagert, weil sie so wohl besser luft bekam. der palliativ-arzt sagte, wird der schleim zu viel, sollten wir das kopfteil komplett runterfahren, für 30 sekunden und dann wieder erhöhen. das hat auch wirklich geholfen, der schleim kam heraus und wir haben ihn vorsichtig weggetupft.

auch uns hat man gesagt, man erstickt nicht an dem schleim, ich habe es auch mehrfach gelesen.

es tut mir so leid für euch!

halte durch, liebe rita!
denke an dich, dani
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:08 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55