Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Prostatakrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 10.11.2011, 09:17
Conny42 Conny42 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.08.2010
Beiträge: 4
Frage Prostatakrebs ?!

Hallo !

Mein Mann, 56 Jahre alt, geht regelmäßig zur Vorsorge bei einem sehr guten Urologen.

Er hat eine Verengung der Prostata, bekommt dafür Medikamente.

Seit 4 Jahren ist der PSA Wert zu hoch, 2 Biopsien waren negativ.

Mittlerweile ist der PSA Wert auf über 12 ng/l gestiegen, trotz hoher Anibiotikagabe steigt er immer weiter. Langsam, aber stetig.

Nun haben sie einen neuen Bluttest gemacht, der aus 2 anderen Werten ermittelt wird. Man sagte mir, je niedriger dieser Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit das es Krebs ist. Dieser Wert beträgt 0,24.

Der Ultraschall war o.B., mein Mann liegt im Krankenhaus zu einer weiteren Biopsie.

Die Frage ist, wie geht man weiter vor, wenn wieder nichts gefunden wird ?
Wir sind echt ziemlich am Ende unserer Nerven.
In meiner Familie hatten wir schon reichlich Krebsfälle, ich bin auch betroffen.
Viele endeten tödlich, ich bin also nicht naiv.
Aber diese Ungewißheit - ich kann nicht mehr.

Die Wahrscheinlichkeit, das dort etwas ist, ist ja groß. Aber gefunden wird nichts.
Habt ihr Ratschläge ?
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 10.11.2011, 10:30
Heribert Heribert ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 173
Standard AW: Prostatakrebs ?!

Hallo Conny,

wenn das PSA trotz Antibiotika weiter ansteigt, kann eine bakterielle Infektion als Ursache ausgeschlossen werden. Es ist aber immer noch nicht sicher ob Krebszellen den erhöhten PSA-Wert verursachen. Das kann nur mit der erneuten Biopsie festgestellt werden. Leider ist es so, dass auch bei z.B. 25 Stanzen das Ergebnis nicht eindeutig sein kann.

Zunächst sollten Sie die neuerliche Biopsie abwarten. Sollte diese Biopsie keine Klarheit bringen kann eine sog. Elastographie, das ist eine verbesserte bildgesteuerte Biopsie, mehr Sicherheit bringen. Letztlich würde danach nur die Ausschälung TUR-P der gesamten Prostata Klarheit bringen.

Aber zunächst mal abwarten.

Gruß Heribert
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 10.11.2011, 13:06
Conny42 Conny42 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.08.2010
Beiträge: 4
Standard AW: Prostatakrebs ?!

Hallo Heribert !

Das ist genau das, was der Arzt anstrebt, die Ausschälung der Prostata.
Allerdings muss man ja damit einige Wochen warten, bis die Wunden der Biopsie verheilt sind.

Mir macht dieser andere Wert Bauchschmerzen, weil der Arzt uns erklärte, das je tiefer der Wert ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit für eine bösartige Krankheit vorliegt. Und seiner ist ja relaliv niedrig.
Mein Mann ist nur noch müde, Antriebslos.

liebe Grüße
Conny
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 10.11.2011, 14:32
Rainer53 Rainer53 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.12.2010
Beiträge: 284
Standard AW: Prostatakrebs ?!

Hallo Conny,

ist doch eigentlich schon sehr seltsam, dieses ganze Procedere:

Hat man einmal mit dem Biopsieren angefangen, wird solange wiederholt, bis was gefunden wird und wenn nicht, wird trotzdem die Prostata ausgeschält.

Vielleicht ist dies der Grund, wieso in den USA die PSA-Messung kürzlich aus der routinemäßigen Vorsorge gestrichen wurde:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...790439,00.html

Aus dem Artikel:
Der Grund: Immer mehr Mediziner zweifeln an der Aussagekraft des Tests, denn in vielen Fällen kommt es zu einer falsch positiven Diagnose. Mit fatalen Folgen: In den Jahren 1986 bis 2005 wurden nach Angaben des Gremiums eine Million Männer operiert, bestrahlt oder beides, die ohne den PSA-Test niemals behandelt worden wären...

Übrigens ist eine bakterielle Ursache nach dem, was du schreibst, nicht zwingend ausgeschlossen. Die Erreger sprechen möglicherweise auf das AB nicht an. Wurde denn eine Probe des Ejakulats auf Erreger untersucht?

Ganz abgesehen davon, ist die abakterielle Prostatitis sogar die häufigste Form der chronischen Prostatitis. http://de.wikipedia.org/wiki/Prostat...e_und_Therapie

Und die Werte von freiem PSA, die gemessen wurden, sind auch nicht eindeutig, denn die (auch irgendwie willkürliche) 'Grenze' liegt hier bei (unter) 20%.

http://de.wikipedia.org/wiki/Prostat...e_und_Therapie

Dein Mann liegt bei 24%.

Wieso schreibe ich das alles?

Ich hatte Ende August eine heftige Urosepsis und musste ins Krankenhaus.

Dort wurde u.a. ein PSA von 49 festgestellt. Ich bekam dann AB und war etwa 10 Tage später beim Urologen zur Nachkontrolle.

Dort hatte ich imme rnoch einen PSA von über 9 und ein freies PSA von 2,5%!

Unter dem Befund stand: Wahrscheinlichkeit Prostata-Karzinom bei normalem Tastbefund: über 70%!

Sowas hört man natürlich nicht so gern.

Das ganze war aber quasi 'auswärts', ich bin dann die Woche drauf nochmal zu Hause zu einem Urologen gegangen und der sagte: erst mal abwarten und hat mit ein pflanzliches Medikament gegeben und wollte mich in 4 Wochen wiedersehen.

Ergebnis: Psa: 1,9. Tastbefund und Ultraschall (auch rektal) alles unauffällig.

Fazit für mich: Ohne auffälligen Tastbefund und/oder Ultraschall würde ich einer Biopsie nicht zustimmen. Erst mal ist dies ein massiver Eingriff, wo Darmbakterien etc. zwangsläufig in die Prostata gelangen und eine Entzündung auslösen, abgesehen von der übrigen Schädigung durch das Stanzen. Und was soll denn dabei rauskommen? Finden sie nichts, was man ja erhofft, geht es immer weiter. Da kann man sich auch eigentlich gleich die Prostata entfernen lassen und erspart sich den ganzen Mist!

Das war jetzt nur meine persönliche Meinung. Ich kenne die weiteren Umstände beim Fall deines Mannes ansonsten ja nicht genau.

Viele Grüße und euch alle Gute,

Rainer
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 10.11.2011, 14:50
Heribert Heribert ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 173
Standard AW: Prostatakrebs ?!

Hallo Conny,

der errechnete Wert (0,24) ist das Verhältnis von freiem PSA zum Gesamt PSA. Der angegebene Wert zeigt eher noch auf das Vorliegen einer nicht tumorösen Vergrößerung der Prostata. Wenn der Wert <0,15 ist würde die Wahrscheinlichkeit einen Tumor zu haben größer sein. Dieser Hinweis ist aber auch nicht sicher, deshalb überlegt der Urologe als nächstes eine sog. diagnostische TUR-P. Das ist aber schon ein größerer Eingriff.

Die dann über die Harnröhre ausgeschälten Späne der Prostata werden vom Pathologen untersucht. Sollte dabei kein tumoröses Gewebe gefunden werden, wird das PSA gegen Null gehen und ihr Mann kann zunächst mal aufatmen.

Beste Grüße
Heribert
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Stichworte
biopsie, prostatawerte


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:51 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55