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  #1  
Alt 07.06.2015, 23:16
Tweedy Tweedy ist offline
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Beiträge: 26
Standard 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Ich weiß seit 3 Wochen von meinem 2,6 cm großen tn g3 tumor,hab bis auf die mr- mammo alle staging untersuchungen durch, inzwischen 3 biopsien,2 rechts, dort ist der knoten, eine lin ks wegen mikrokalk, der angeblich gutartig ist, bekomme übermorgen einen porth implantiert und hoffe dann, dass endlich was passiert. Das 1. Mal war ich am 6.5. Beim Radiologen, weil ich den knoten selbst ertastete habe. ( vor 11 monaten war die letzte mammo, da war alles ok! Hab eine starke mastopathie, viele viele kleine knoten, und jetzt das. Nach der Chemo wünsche ich mir eine beidseitige mastektomie, weil ich mich einfach nimmer sicher fühle, meine Ärztin rät mir aber davon ab, sie meint, das wäre keine bessere Option als die brusterhaltende OP! Nun hol ich mir noch eine 2. Meinung ein, könnt ihr mir dazu was sagen. Dass ich höchst verzweifelt bin und noch meine Kinder großziehen möchte, brauch ich nicht extra erwähnen. Bin 46 und mein jüngerer sohn ist 13! Und ist die Diagnose triple negativ tatsächlich so schlimm, wie im internet immer wieder beschriebn wird? Bin echt total fertig!

Geändert von Tweedy (07.06.2015 um 23:25 Uhr)
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  #2  
Alt 08.06.2015, 01:28
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Liebe Tweedy,
leider ist Brustkrebs wirklich lebensgefährlich und ohne Therapie hätte man allen Grund, Angst um sein Leben zu haben. Da kann leider nix beschönigt werden.

Alle 2 -3 Jahre macht die Forschung in der Brustkrebstherapie große Fortschritte und muss quasi neu geschrieben werden. Daher ist alles was mehr als 1-2 Jahr alt ist, quasi überholt. Daher liess das alte Zeugs bitte nicht.
Brustkrebs gehört zu den Krebsarten, die gut erforscht sind. Die Überlebensquote beträgt ca. 85% nach 5 Jahren. Gerade was Deinen Subtyp tripple negativ betrifft, sind in den letzten Jahren große Fortschritte in der Forschung erzielt worden. Die Therapie ist leider kein Urlaub.

Die Therapie besteht aus mehreren Teilen. Die OP ist ein Teil davon.
Damals nach Diagnose fand ich den Gedanken an Masektomie sehr beruhigend. Dennoch - was die Ärztin sagt ist "state of the art". Wenn die OP brusterhaltend möglich ist, sind die Heilungschancen gleich gut wie bei einer Masektomie. Das war mir "damals" herzlich egal. Jetzt sehe ich, dass ich keinen Aufbau machen brauche, was ich persönlich sehr angenehm fand. Zwei OPs nach Behandlungsende weniger ist dann ganz prima. So weit habe ich kurz nach Diagnose jedoch nicht gedacht.

Viel wichtiger meiner Einsicht nach ist die Systemtherapie, also die Chemotherapie. Da gibt es auch bei TN mehrere Möglichkeiten und da finde ich eine Zweitmeinung viel wichtiger. Auch müsste man klären, ob es nicht eine chice Studie gibt, von der Du profitieren könntest. In Studien gibt es u.U. Medikamente, die noch nicht zugelassen sind, aber einen Vorteil in der Behandlung darstellen. Auch müsste überlegt werden, ob die Chemotherapie vor der OP erfolgen kann - dann könnte man sehen, wie gut die Chemotherapie gegen den Tumor wirkt. Diese Therapieform nennt man neoadjuvante Chemotherapie.
Die OP vor der Chemo nennt man adjuvante Chemo. Für viele ist es wichtig, dass der Tumor schnell operiert wird. Der Nachteil ist, dass man nicht prüfen kann, wie gut die Chemo gewirkt hat.
Hier finde ich eine Prüfung, was der Therapiemarkt zu bieten hat, viel sinnvoller. Nicht jedes Zentrum ist an jeder Studie angeschlossen und es gibt durchaus unterschiedliche Behandlungskonzepte. Wird man Dir eine Chemotherapie mit Carboplatin empfehlen oder vielleicht 4 x EC gefolgt von 12 x Paclitaxel? Onkologie soll sehr viel mit Erfahrung zu tun haben.

Brustkrebs ist kein Notfall. Du hast jetzt gut Zeit, um die beste Therapie für Dich herauszusuchen - was zugegebener Maßen in der Phase nach dem Diagnoseschock nicht einfach ist.
(Das dritte Standbein ist die Bestrahlung und rundet das Therapiekonzept noch ab.)

Ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht wünsche ich Dir für die wirklich schwierigen Lebensphase. :knuddle:
Liebe Grüße,
Zoraide
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  #3  
Alt 08.06.2015, 10:06
mmaajjaa mmaajjaa ist offline
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Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Hallo Tweedy,
Zoraide, hat ja schon alles wichtigste zusammengefasst.
Zu Deinem Wunsch nach Masketomie würde ich noch folgendes hinzufügen: DU bist noch keine 50, gehörst also zu den jung erkrankten. Gab es bei Dir in der Familie Brustkrebsfälle? Wenn ja, wäre es nicht falsch einen Gen-Test zu machen, am besten noch vor der OP. Solltest Du den Brustgen (BRCA1 oder 2) haben, so könnte das ein Argument für eine beidseitige Masketomie sein, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß irgendwann noch mal zu erkranken. Ein Gen-Test dauert sehr lange, es gibt aber auch die Möglichkeit eines Schnellverfahrens, wenn sich die behandelnden Ärzte dafür einsetzen.
Zu TN und g3 kann ich nur sagen, dass ich vor 11 Jahren das erste Mal damit zu tun hatte und diese Erkrankung scjon lange Geschichte ist. Wurde brusterhaltend operiert und leider nicht auf die Gentestung hingewiesen worden. 10 Jahre später erkrankte ich erneut an der anderen Brust. Wieder TN und g3. Wieder brusterhaltend operiert auf das Drängen der Ärzte hin. Inzwischen weiß ich, dass ich BRCA1-Trägerin bin und in 2-3 Jahren, wenn das Gröbste ausgestanden ist, möchte ich die Brüste abnehmen lassen.
TN ist, solange er nicht gestreut hat, in den Griff zu kriegen. Ich habe ihn 2 x besiegt. Und es gibt hier im Forum viele andere Frauen, die es geschafft haben. Die Masketomie ist ein großer Eingriff und soll gut überlegt sein, auch deshalb ist es gut die Chemotherapie vor der OP zu machen. Dann ist genug Zeit alles in Ruhe zu bedenken und sich gut zu informieren.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
Maja
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  #4  
Alt 09.06.2015, 16:50
Brise 54 Brise 54 ist offline
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Beiträge: 262
Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Liebe Tweedy,

die Angst kann ich gut verstehen, aber ich würde auf die Ärztin hören..

Zitat:
Zitat von Tweedy Beitrag anzeigen
. Nach der Chemo wünsche ich mir eine beidseitige mastektomie, weil ich mich einfach nimmer sicher fühle, meine Ärztin rät mir aber davon ab, sie meint, das wäre keine bessere Option als die brusterhaltende OP!
Genau dasselbe hat mir der Klinik-Arzt Oberarzt damals auch gesagt. Ich wollte auch aus Sicherheitsgründen die Brust abnehmen lassen. Habe das nicht gemacht und bin jetzt sehr froh darüber. Es hat sich im Laufe der Zeit auch die Angst verändert - sehr viel weniger jetzt nach 2 Jahren - und meistens denke ich nicht mehr daran. (Gehe aber regelmäßig zu allen Untersuchungen).

Hier der Link zu einem früheren Beitrag von mir zu diesem Thema:
http://www.krebs-kompass.org/showthr...19#post1273119

Alles Gute!
Brigitte
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  #5  
Alt 09.06.2015, 19:39
Tweedy Tweedy ist offline
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Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Danke! Nein, in meiner Familie hat niemand Brustkrebs! Als Laie denke ich mir nur, wo nix ist, kann auch nix mehr kommen! Ist der Gedanke do falsch???
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  #6  
Alt 09.06.2015, 20:22
Brise 54 Brise 54 ist offline
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Beiträge: 262
Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Hallo Tweedy,

Du bist sicher angespannt, aber wenn Du trotzdem erstmal lesen würdest, dann würdest Du auch verstehen, dass ja da immer noch etwas von Dir übrig ist, auch wenn die Brüste abgenommen werden... und da kann leider leider durchaus noch etwas kommen....
Und deshalb sagen die Ärzte heute, es gibt keine absolute Sicherheit auch bei beidseitiger Mastektomie....

Alles Gute!
Brigitte
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  #7  
Alt 09.06.2015, 20:25
Oli 76 Oli 76 ist offline
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Beiträge: 1.086
Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Der Gedanke ist nicht falsch, aber auch nicht ganz richtig!

Es kann auch, wenn nichts mehr da ist noch was kommen. Ist nur die Frage, ob schlechter, das entzieht sich meiner kentniss!
Also bei meiner Chefin musste die Brust entfernt werden und nicht mal ein Jahr nach Chemo hatte sie ein rezidiv!
Ich war auch total geschockt, weil ich auch dachte, es wäre alles weg, aber die Ärzte sagtwen zu ihr, es wäre ja immer noch etwas Gewebe an der Haut und somit auch immer die Gefahr gegeben das nochmal was kommt!
Wenn Brusterhaltend möglich ist und Chemo mit Bestrahlung kombiniert wird wäre das ebenso sicher/ oder auch nicht, wie komplett entfernen, sagte mir die Ärztin!

Ach übrigens, meiner Chefin geht es seit fast 5 Jahren super, vielleicht noch wichtig!

Ich hab leider erst 1,5 Jahre geschafft, auch TN, Brusterhaltend, neoadj. Chemo und Bestrahlung, aber bisher alles sauber!

LG Oli
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  #8  
Alt 09.06.2015, 20:28
Zoraide Zoraide ist offline
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Ort: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 483
Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

Leider ist es auch bei Masektomie möglich, einen lokalen Rückfall zu erleiden. Das ist wohl keine Garantie.
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  #9  
Alt 11.06.2015, 17:48
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Beiträge: 2.464
Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

liebe tweedy, dass "in der brust" noch was kommt, ist ja nicht die größte gefahr. diese ist eben die von "fernmetastasen" und dagegen hilft die mastektomie nix.

zoraide schrieb ja schon - wichtig ist die chemo - welche du bekommst und in welchen abständen. zweitmeinung ist hier sicher zu empfehlen.

da ich, so wie maja, zweimal erkrankt bin, kann ich die erdfolge in der forschung nicht ganz so loben, denn meine erste erkrankung ist 10 jahre her und vieles ist immer noch genau so wie damals - aaaber: es wird heftig geforscht und die heilungsraten sind gestiegen. kopf hoch!

natürlich gehört auch glück dazu, aber du kannst wieder ganz ganz ganz gesund werden!

alles liebe
suzie

PS.: gib doch gelegentlich beschjeid, wie es weitergeht!
__________________
seit 2005 bin ich ein angsthase
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  #10  
Alt 13.06.2015, 08:21
Tweedy Tweedy ist offline
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Registriert seit: 07.06.2015
Beiträge: 26
Standard AW: 2,6 cm großer tn g3 Tumor

So gestern 1. Chemo erledigt, 6 zyklen alle 3 wochen, mit Fec/ Tax, Ac// tax, TCh, Cis/doxo, was auch immer das heißen mag. Heißt triple negativ, dass mein krebs nicht her2 positiv ist?? Da les ich immer Gegenteiliges! Dankefür eure Annteilnahme!
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