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  #1  
Alt 28.04.2006, 21:40
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Zauberblume Zauberblume ist offline
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Standard Und wieder ein Neuzugang!

Hallo Ihr Lieben!

Auch ich habe in den vergangenen Wochen häufig im Forum gelesen und viele interessante Dinge erfahren. Vor allem, dass ich nicht allein bin und auch andere junge Frauen betroffen sind.

Heute möchte ich mich Euch vorstellen und in den Austausch einsteigen:

Ich bin 33 Jahre alt, habe einen 10 Monate alten Sohn und lebe mit meinem Freund seit einem Jahr in Österreich in der Nähe des Bodensees. Vor etwa 2 Monaten habe ich erfahren, dass ich an Brustkrebs (rechts, 2,7 cm) erkrankt bin, der leider laut MRT-Auswertung bereits die Lymphknoten rechts befallen hat.

Ich habe mich zunächst für eine neoadjuvante Chemotherapie entscheiden (4 x EC & 4 x Taxotere) und die ersten beiden Giftrunden (eine in Essen, eine hier in Österreich) bereits überstanden. Die erste Runde war noch recht erträglich, die zweite hat mich ziemlich umgehauen (insbesondere das Übergeben im Stundentakt trotz Navobans und Fortecortins).

Die Empfehlungen der österreichischen Spezialisten weichen z.T. von denen der deutschen Kollegen ab: Insbesondere rät man mir hier neben der neoadjuvanten Chemotherapie zu einer weiteren in Anschluss an die OP. Hat jemand von Euch Erfahrungen dazu? Zudem will man hier erst nach dem 4. Zyklus eine Erfolgskontrolle mittels Ultraschalls durchführen. In Deutschland wurden mir empfohlen, das Tumorwachstum alle 2 Zyklen zu kontrollieren (Ultraschall und MRT im Wechel). Wie wurde das bei Euch gehandhabt? Wann spricht so ein Tumor an? Was geschieht, wenn er nicht ansprechen sollte (obwohl ich darüber gar nicht nachdenken möchte!)?

Meine Mutter ist mit 49 an Brustkrebs erkrankt und mit 56 gestorben. Ich werde nun auf familiären Brustkrebs getestet (super - jetzt schon...). Hat eine von Euch eine Ahnung, welche Auswirkungen das Ergebnis auf die OP-Empfehlung (z.B. Amputation beider Brüste) hat? Die Ärztin, die mir hier das Austesten angeboten hat, konnte mir bezeichnender Weise auf diese Frage keine Antwort geben...

Kennt jemand von Euch eine gute Rehaklinik, in die man auch ein Kleinkind mitnehmen kann? Wann muss man die Reha eigentlich beantragen?

Der Kampf hat begonnen und ich will beim Spiel meines Lebens das Feld als Siegerin verlassen. Wenn ich in die strahlenden Augen meines Sohnes sehe, kann ich das alles manchmal gar nicht fassen. Zum Glück habe ich einen tollen Freund, der voll und ganz hinter mir steht!

So viel für heute!

Alles Liebe,

Zauberblume
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  #2  
Alt 28.04.2006, 23:33
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Liebe Zauberblume,

ich war im Essener Marienhospital (Altenessen), um mir eine zweite Meinung einzuholen (ob sofort Op oder doch erst neoadjuvante Chemo).
Du glaubst gar nicht, wie froh ich über diese Entscheidung noch heute bin!

Dort wurde mir klipp und klar gesagt, dass bei einer Tumorgröße von gut 4 cm bei einer sofortigen Op das (unbeabsichtigte) Einströmen von Krebszellen in die Blutbahn möglich sei...

Also begann ich mit neoadjuvaner Chemo (4x Taxol/Epirubicin). Kontrolliert sollte eigentlich nach dem 2. Zyklus, aber irgendwie haben die Ärzte (und ich) das verschlampt.
Machte in meinem Fall aber überhaupt nichts, die Kontrolle nach dem 4. Zyklus ergab dann ein echt gutes Ergebnis (noch nur tote Tumorzellen zu sehen, Tumor selbst war weg).

Vereinbart wurde dann, dass man nach der Op und dem Ergebnis des histologischen Befundes über die weitergehende Vorgehensweise entscheiden würde.

Leider ergab dann der histologische Befund, dass immer noch lebende Krebszellen in einem winzigen Tumorrest vorhanden waren und deshalb schlug man mir eine weitere Chemo vor (CMF, 6 halbe Zyklen).
Widerwillig ließ ich die dann auch noch über mich ergehen.

Aber es hat sich gelohnt!
Nach den erfolgten Bestrahlungen ließ ich mein Blut auf Krebszellen überprüfen und da war dann alles ok, somit haben die Therapien angeschlagen.

Was passiert, wenn die Chemo NICHT anschlägt?
Nun, wie gesagt, normal ist eine Kontrolle nach dem 2. Zyklus; hat sich der Tumor dann nicht verkleinert, erfolgt eine Chemo-Umstellung und zwar so lange, bis eine Rückbildung des Tumors erfolgt.

Das gleiche gilt übrigens auch für die Anti-Brechmittel. Es sollte sofort gewechselt werden, wenn Erbrechen auftritt! Wenn Navoban also bei dir nicht mehr wirkt, dann lass dir ein anderes Mittel verschreiben! (Ich bin mit Zofran wunderbar zurecht gekommen).

Im Übrigen sei froh, dass deine Ärztin dich auf familiären Brustkrebs testen lassen will. Das ist nämlich noch längst kein Standard und wäre doch so wichtig für die weitere Vorgehensweise (vor allem auch, was die Nachsorge angeht, denn bei familieren Brustkrebs bleibst du in der vierteljährlichen Nachsorge und das finde ich mega-gut!).

Welche Auswirkungen das Ergebnis des Gentest auf die Op hat, kann ich nicht genau sagen. Das kommt darauf an, welcher Art der Brustkrebs deiner Mutter gewesen ist und ob dein Tumor dieselben Merkmale aufweist. Aber da kann dir google bestimmt gute Hilfestellung geben, wenn du Näheres weißt.

Wichtig wäre, ob du für Herceptin in Frage kommst, aber auch das wird man erst nach dem histologischen Befund wissen.

Reha-Kliniken mit Kind kenne ich nicht, es gibt sie aber. Auch da kann dir vielleicht google weiterhelfen.
Der Reha-Antrag hat noch Zeit; ich persönlich bin sowieso für eine Erholungsphase zwischen Therapien und Reha-Antritt.
Der Körper hat große Belastungen ausgestanden und braucht erst mal eine Auszeit. So eine Reha ist ja auch anstrengend (Therapien von morgens bis nachmittags) und von einer Anstrengung in die nächste finde ich nicht so prickelnd (aber darüber gehen die Meinungen auch auseinander, die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen).

Ja, manchmal kann man gar nicht glauben, dass man so krank geworden ist. Das geht wohl fast allen Krebskranken so. Aber es lohnt sich, zu kämpfen und erst recht für so einen kleinen Schatz, wie du ihn hast! :-)

Alles Liebe und Gute
Norma
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  #3  
Alt 28.04.2006, 23:55
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Liebe Zauberblume,

im Mai 2000 wurde bei mir BK mit Metastasen (Primärtumor war 8cm, Thoraxmetastase 3cm und die Lymphen re. Achsel waren betroffen) festgestellt.Die ärztliche Prognose damals war sehr ungünstig (Überlebungschancen 10-20%) Im Rahmen einer Studie bekam ich insges. 12 Chemos und 28 Bestrahlungen. Durch die ersten neoadjuvanten 6 Intensivchemos (Epirubicin, Taxol) hatten sich der Primärtumor und die Metastasen völlig zurückgebildet.Es konnte daraufhin brusterhaltend operiert werden.Anschl. bekam ich noch einmal nach der Op. 6xCMF-Chemos, sowie 28 Bestrahlungen. Ich habe 3 Jahre Tamoxifen und 8 Monate Armimidex eingenommen. Ich war über 5 Jahre metastasen- und rezidivfrei, bis mich der Krebs doch jetzt wieder (3,5 cm grossen Knochenmetastase an der 7. Rippe re.) erwischt hat.

Trotz Allem bin ich sehr froh, dass ich diese Behandlung bekommen habe auch wenn der Krebs sich wieder ausgebreitet hat. Ohne diese Behandlung hätte ich mit Sicherheit nicht über 5 schöne, geschenkte Jahre erhalten und ich gedenke, dass es auch noch mehr werden. Trotz Allem!

Liebe Zauberblume,

du wirst bestimmt deinen Kampf gewinnen, gib nicht auf!

Ob es Rehas gibt, bei der du dein Kindchen mitnehmen kannst, wirst du erfahren, wenn du du deinen AHB-Antrag mit dieser Anfrage stellst.

Weiterhin alles Gute und gib nicht auf,

Rubbelmaus
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  #4  
Alt 29.04.2006, 11:12
zimtstern zimtstern ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Liebe Zauberblume,

erst mal herzlich willkommen, wenn der Anlass auch nicht so toll ist. Aber so wie ich das aus Deinen Zeilen lese, scheinst Du eine starke Frau zu sein, die sich auch gut informiert und sich Hilfe holt. Da hast Du schon einen riesigen Schritt zur Bewältigung Deiner Krankheit getan.

Taxotere ist ein gutes Teufelszeug, hat einige spezielle Nebenwirkungen, aber entweder zu behandeln oder auszuhalten. Ich bekomme auch Taxotere, zusammen mit AC. Für die Übelkeit kann ich Dir auch EMEND empfehlen. Die ersten zwei Zyklen hatte ich das gleiche bekommen wie Du und mit Übelkeit und Erbrechen zu tun, Emend habe ich dann für später auftretende Übelkeit bekommen, seitdem habe ich keine Probleme mehr mit Übelkeit. Es gibt auch noch einen Taxotere-Thread, dort schreiben einige Frauen über die neoadjuvante Therapie mit Taxotere und wie ihr Tumor unter der Therapie geschrumpft ist. Da findest Du sicherlich auch noch viele nützliche Informationen für Dich.

Ich hatte schon zweimal Ablatio, einmal links wegen ausgedehntem DCIS in 2002, einmal rechts wegen über 6 cm großem Tumor mit 10 befallenen Lymphknoten in 2005. Ich habe mich genetisch untersuchen lassen, meine Mutter hatte mit 45 Brustkrebs bekommen, Eierstockskrebs bekam sie dann auch noch. Meine Eltern sind beide an Krebs gestorben und meine Tante auch schon in sehr jungen Jahren. Mein vorläufiges Ergebnis ist ein Defekt im BRCA1-Gen. Das endgültige Ergebnis bekomme ich am 11. Mai. Werde dann mal darüber schreiben. Bei Ablatio ist auf jeden Fall das Risiko geringer, denn da kann man nur noch im Restgewebe Krebs bekommen. Die Ärztin in dem Institut sagte mir aber auch, dass durch Bestrahlung, wenn man ein Defekt in den BRCA-Genen hat, das Risiko wieder größer wird, denn die Krebszellen mögen die Bestrahlung zwar nicht und werden eleminiert, aber die gesunden Zellen können dadurch (durch das defekte BRCA-Gen) wieder entarten. Sie meinte, die Forschung wäre aber noch nicht soweit. Sie hat mir empfohlen, die Bestrahlung trotzdem zu machen, und (ich hatte wirklich das Gefühl, sie meinte es ehrlich) sie würde es für sich auch machen. Ich habe dann auch sofort für mich entschieden: "Es ist ja erst mal wichtiger, das an Krebszellen wegzukriegen, was jetzt da ist." Das der Krebs im jetzt gesunden Gewebe wieder wachsen kann, ist für mich zweitrangig, da es ein Risiko ist, aber nicht 100%ig eintreten muss. Über prozentuale Risiken werde ich wohl bei meinem Abschlussgespräch informiert werden. Da bekomme ich dann auch alles schriftlich. Jedenfalls hat jemand, der einen Defekt im BRCA-Gen hat, auch ein erhöhtes Risiko, an Eierstockskrebs zu erkranken. Da haben sie mir schon vorgeschlagen, mir die Eierstöcke rausnehmen zu lassen. Aber jetzt warte ich erst mal das Abschlussgespräch ab, wie hoch die Risiken alleine schon durch die defekten Gene sind und dann nach Abwägen aller Vor- und Nachteile, mal sehen, ob ich mir die Eierstöcke rausnehmen lasse.

Schön, dass Du so einen tollen Freund hast, der zu Dir steht und einen lieben Sohn!
Ich wünsch Dir soooo alles Gute und viel Glück!

Alles Liebe
Andrea

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  #5  
Alt 29.04.2006, 13:01
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DelphinHH DelphinHH ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Liebe Zauberblume,

ich befinde mich etwa in der Behandlung, die Dir gerade angeboten wird. Meine Diagnose war Ende Sept. 2005 im Alter von 42.
2 aneinander hängende Tumoren in der rechten Brust (2,3 + 1,7 cm) und Lymphknoten befallen. Ich habe mich für die neoadjuvante Chemotherapie entschieden, damit wurde die Wahrscheinlichkeit, die Brust zu erhalten, in meinem Fall deutlich erhöht. Mir war auch wichtig, den Erfolg der Chemotherapie zu sehen. Ich fand, das machte die Monate etwas leichter. Man kann sich immer wieder durch den Erfolg anspornen.

Ich bekam 4x EC, danach 4x Taxotere. Eine Ultraschall-Kontrolle erfolgte nach der 3. und 6. Chemo sowie 1 Tag vor der OP. Da die Tumoren und die Lymphknoten für mich fühlbar waren, konnte ich anfangs auch selbst kontrollieren, was passiert.

Nach 3 EC Zyklen war eine minimale Verkleinerung spürbar und die Lymphknoten waren schon weicher.
Zu diesem Zeitpunkt bot man mir folgende Alternativen ab;
- OP nach 4x EC, um danach die 4x Taxotere anzuschließen
oder
- noch die restlichen Chemos und erst danach OP

Ich entschied mich, die Chemo komplett hinter mich zu bringen und die OP sozusagen als Finale.

Mit Taxotere war dann auch von außen eine klare Veränderung spürbar (die Knoten waren nicht mehr tastbar), was durch die Ultraschall-Kontrollen bestätigt wurde. Offenbar waren diese beide Chemos genau die richtige Kombination. Auch die Reihenfolge der Behandlung war für mich richtig.

Bei der OP war noch ein Resttumor von 1 cm geblieben und ein Lymphknoten noch mit 3 mm befallen. Ließ sich alles gut entfernen, es wurde brusterhalten operiert und ich bin mit dem Ergebnis sehr glücklich. Mir wurde bereits vorher mitgeteilt, dass diese 8 Chemos alles sind, was ich bekomme in der Richtung. Ich hatte zwischendurch nur die Möglichkeit, auszuwählen in welcher Reihenfolge alles stattfinden soll. Da mag es unterschiedliche Auffassungen über die maximale Anzahl von Chemos geben. Aber wie so oft gibt es hier nicht die einzig richtige Variante, sonst wäre die Krebsbehandlung einfach und für alle gleich.

Ich habe gerade 5 von 34 Bestrahlungen hinter mir und vertrage sie bisher problemlos. Die Tumoren waren hormonunabhängig und Her-2 negativ. Deshalb keine weitere Folgebehandlung.

Sehr wichtig ist, Ärzte zu finden, denen man voll vertrauen kann (fachlich und menschlich) und mit denen wirklich ein Dialog stattfindet. Die Ärzte müssen auch mir vertrauen können. Ich bin alt genug, meine Bedürfnisse und Ängste zu äußern und nicht heimlich meine eigenen Wege aus Hörensagen und Vermutungen zu gehen. Die Ärzte haben die größere Erfahrung und sind zusammen mit meinen Aussagen gefordert, diese auf mich passend umzusetzen. Wenn sie nicht auf mich und meine Bedürfnisse eingehen, dann habe ich die falschen Ärzte ausgewählt.

Man findet hier - gerade während der Chemo - viele gute Tipps, die den Umgang mit den Nebenwirkungen erleichtern. Ich finde, in Bezug auf Ernährung, Tees, Bonbons, Salben, Öle und allem, was in diese Richtung geht, kann man selbst ausprobieren. Vitamine und begleitende Therapien sollten aber besser mit den Ärzten abgesprochen werden. Bei mir war immer irgend jemand ansprechbar (zumindest per Rückruf) - egal ob Tag, Nacht oder Wochenende.

Ich wünsche Dir viel Kraft für Deine erfolgreiche Behandlung.

Alexandra
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  #6  
Alt 29.04.2006, 14:52
Violetta Violetta ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Hallo ihr Lieben. erst einmal alles, alles Gute für euch!

Hatte am 18.4. die letzte Taxoterechemo hinter mir, im dreiwöchigem Abstand. Mir ging es immer gut, weil ich keine Angst hatte. Habe alles positiv gesehen, also die Chemo nicht als Feind betrachtet. Der Knoten ist von 4.3cm futsch. Habe am 8.5. die OP, vorher setzen sie ein Draht ein, weil sie sonst nicht wissen, wo der Eumel war. Glaube schon, dass der Kopf eine große Rolle spielt sowie das Umfeld. Bin vom Wesen sehr sensibel, aber trotzdem immer positiv eingestellt.

Wünsche euch alles Liebe und Glück!

Violetta
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  #7  
Alt 29.04.2006, 17:23
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Zauberblume Zauberblume ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Hallo Ihr Lieben,

ich hab mich sehr gefreut, so ausführlich von Euch zu lesen! Vielen Dank für Eure lieben Beiträge und die vielen Infos!

@Norma:

Mir war nicht klar, dass ggf. bereits nach der 2. Chemo, sollte diese nicht anschlagen, die Chemo geändert werden kann. Keine Ahnung, ob ich hier in Österreich auf eine Kontrolle bestehen kann.

Für Herceptin komme ich nicht in Frage, da der Tumor - zum Glück - Her-2 negativ ist. Dafür kann ich mich schon auf das volle Antihormonprogramm freuen. Ich bin nur unendlich dankbar, dass ich bereits ein gesundes Kind habe. Und dabei haben wir uns vor 3 Monaten noch darüber unterhalten, wann für uns der richtige Zeitpunkt für ein zweites Kind wäre...

Wie geht es Dir inzwischen?

@Rubbelmaus:

Rückfall nach 5 Jahren - das tut weh! Ich drück Dir fest, fest die Daumen, dass Du den Krebs wieder in den Griff bekommst. Hast Du Bisposhonate erhalten? Aber Du schreibst es ja selber: Nie Aufgeben. Ich frage gar nicht mehr nach Prognosen. Ich habe in einem Buch einer Betroffenen einen tollen Satz gelesen (sinngemäß): Jeder hat ein einzigartiges Schicksal und jeder hat eine einzigartige Chance! Ich wünsche Dir jedenfalls von Herzen alles Gute und noch viele, viele schöne Jahre!

@Zimtstern:

Deine Familiengeschichte liest sich ja wie ein Schauermärchen! Wahnsinn. Wie alt bist Du denn? Vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke ist ja zumindest vor den Wechseljahren ein Riesenschritt. Damit mag ich mich noch gar nicht auseinandersetzen. Die Tatsache, dass unsere Familienplanung für die nächsten 6 Jahre auf Eis gelegt ist, ist schon Schock genug. Aber vermutlich wird es eh bei unserer kleinen Familie bleiben. Nun heisst es eh erst einmal den test machen und das Ergebnis abwarten. Warten, warten, warten. Wahnsinn, wie viele Stunden man warten muss - auf Termine. Ärzte, Ergebnisse... Das mit dem Bestrahlungsrisiko bei genetischem BK klingt auch nicht gerade aufmunternd! Aber Deine Argumentation kann ich gut nachvollziehen. Toi-toi-toi für alles!

@ Alexandra:

Welche Gründe gibt es denn für eine OP innerhalb des Chemotherapieintervalls? Mir geht es übrigens genau so wie Dir: Ich will den Krebs schrumpfen sehen! Klingt vielleicht ein bißchen blöd, aber ich mobilisiere jeden Morgen und jeden Abend meinen Körper für den Kampf. Das habe ich in einem Buch gelesen und finde dieses innere Zwiegespräch hilfreich. So nach dem Motto: Großhirn an Immunsystem... ;-)

Alles Gute für Dich! Hoffentlich verträgst Du die Bestrahlungen weiterhin so gut wie bisher. Es kann ja nicht immer alles schief gehen!

@ Lara:

Vielen Dank für den Tipp - beides werde ich mir bei Gelegenheit anschauen!

@ Violetta:

Du Glückliche - ich wünschte, ich wäre auch schon so weit! An meiner Einstellung zur Chemo kann die Übelkeit eigentlich nicht liegen. Auf die 2. Chemo habe ich fast "gefreut" - so nach dem Motto "Und wieder eins drauf!". Die Kotzerei hat mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Ich bin froh und dankbar, dass es eine solche Behandlungsmöglichkeit überhaupt gibt. Lieber allerdings ohne die finale Übelkeit...

Von dem Einsetzen eines Drahtes habe ich auch schon gelesen. Wie funktioniert das denn, wenn der Tumor nicht mehr nachweisbar ist?

Von Herzen alles Gute für den 8. Mai! Meld Dich doch danach mal.

@Alle:

Ich wünsche Euch allen ein schönes und vor allem erholsames langes Wochenende!

Das Leben ist das, was zählt!



Alles Liebe,

Sandra
(Zauberblume)
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  #8  
Alt 29.04.2006, 20:59
Löwenmutter Löwenmutter ist offline
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Hallo liebe Zauberblume,

herzlich willkomen in diesem Club, aber wir sind alles starke Frauen die so schnell nichts umwirft.
Habe auch im März letzten Jahres die Diagnose BK bekommen, war ein großer Schock, da ich immer die Starke und Gesunde war. Habe mich dann nach langen Gesprächen mit meinen Ärzten für eine neoadjuvante Therapie mit Epirubicin und Taxotere entschieden. War für mich eine glückliche Fügung, mein Tumore (Brust und Lymphknoten) reagierten super darauf, auch wenn die Chemo die Hölle war. Bei einer Kontrolluntersuchung nach der 2. Chemo hatte sich der Tumor in der Brust schon um die Hälfte verkleinert. Also Augen zu und durch den Rest der Hölle. Bin dann wieder nach dem 4. und 6. Chemo untersucht worden. Hätte sich der Tumor nach der 2. Chemo nicht verändert, wäre die Chemo umngestellt worden bzw. ich hätte mich dann sofort operieren lassen könne. 5 Wochen nach meiner letzten Chemo hatte ich dann die OP ( der Knoten in der Brust war fast nicht mehr zu sehen), konnte brusterhaltend operiert werden. Vor der OP wurden nochmals alle Untersuchungen gemacht (Mammographie, Ultraschall, Röntgen, CT). Nach der OP erfolgte die Bestrahlung (28x Flächenbestrahlung, 5 x Punktbestrahlung). Danach Reha und jetzt gehe ich seit dem 05. März schon wieder langsam arbeiten. Würde also darauf achten das Du nach jeder 2. Chemo untersucht wirst (Ultraschall und Tastbefund) und mit der Chemo liegst Du glaube ich vollkommen richtig. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, viels Spass mit Deinem kleinen Sohn


und alles Gute

Gaby
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  #9  
Alt 01.05.2006, 18:52
sonntagskind sonntagskind ist offline
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Zitat:
Zitat von Zauberblume

Zudem will man hier erst nach dem 4. Zyklus eine Erfolgskontrolle mittels Ultraschalls durchführen. In Deutschland wurden mir empfohlen, das Tumorwachstum alle 2 Zyklen zu kontrollieren (Ultraschall und MRT im Wechel). Wie wurde das bei Euch gehandhabt?
Hallo, liebe Zauberblume,

ich bekam zuerst 4 x AC (Doxorubicin + Cyclophosphamid), dann 4 x Taxotere. 6 der 8 Rationen habe ich schon geschafft, Mittwoch gibt's die 7.

Bei mir wird vor jeder Chemo getastet, und nach jedem 2. Zyklus mit technischer Unterstützung kontolliert:

- nach der 2. Chemo Ultraschall (da das Mistding leider riesig und ziemlich "unübersichtlich" ist, konnte man aber herzlich wenig erkennen).
Tastbefund immer noch gruselig - wäre es so weiter gegangen, hätte man die Behandlung evtl. geändert. In 1 bis 3% der Fälle soll der Tumor ja sogar unter Chemo weiterwachsen. Schluck.

Aber dann, ungefähr mit der 4. hatte ich das Gefühl, dass er endlich stellenweise weicher wird. Hätte aber auch am inzwischen ausbleibenden Hormon-Nachschub liegen können, so dass nur das normale Gewebe anders war.
Aber Optimismus muss, denn:

- eine Woche nach 4. Chemo MRT: Juhu, es tut sich tatsächlich was in die richtige Richtung; 15 bis 20% weg;
zwei Tage vor der 5. Chemo auch noch Mammografie (und Gewebestanze): Vielleicht sogar 30% weg - wenn auch immer unter Vorbehalt, weil man es schlecht beurteilen kann (wegen der Gewebestanze muss ich mal meine Studienärztin fragen, manchmal ändern sich ja die Rezeptoren im Laufe der Zeit, hoffentlich schafft sich das Mistding nicht doch noch HER2/neu Rezeptoren an!)

- nach 6. Chemo wieder Ultraschall, wie gehabt Remission nicht beurteilbar.

Nun hoffe ich mal, dass das sture Mistding nach der nächsten oder übernächsten Taxotere Ration wieder nachgibt wie bei den ersten AC Zyklen. Mir scheint, als sei bei meinem Tumor weniger eine sich langsam entwickelnde Resistenz das Problem, sondern im Gegenteil die Tatsache, dass er so robust aber auch stur ist wie ich und erst ordentlich was auf die Nase bekommen muss, bis er nachgibt.

Ganz bekommen wir es in meinem Fall leider sicher nicht mehr weg; war aber eh nicht zu erwarten, weil er schon so gross ist und hormonpositiv.
Trotzdem: Jede Zelle zählt.


Viele Grüße

Renate
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  #10  
Alt 02.05.2006, 11:12
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Hallo liebe, zähe Renate,

das scheint ja eine echte Berg- und Talfahrt zu sein! Ist denn der Tumor nun zumindest um die 20-30% geschrumpft und "nur" nach der 6. Chemo keine weitere Verkleinerung eingetreten? Das wäre doch immerhin ein echter Erfolg! Mir haben sie im Krankenhaus gesagt, dass nur bei ca. 15% der Krebs vollständig verschwindet.

Ich hoffe nur, dass mich hier jemand mal beschallen mag. Wenn sich etwas getan haben sollte, so wäre das ja auch in Richtung "Juchu - wieder Chemo" äußerst hilfreich.

Hast Du eigentlich einen Unterschied in den Nebenwirkungen gemerkt, als Du Deine Krebszellen mit Taxotere bombadiert hast?

: Auf die Zellen, fertig, los!

Alles Liebe und Gute für Dich

Sandra
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  #11  
Alt 02.05.2006, 16:23
sonntagskind sonntagskind ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Hallo liebe Zauberblume Sandra

Ja, diese Bonbons zwischendurch, dass die Chemo was bringt, sind wirklich zu empfehlen!!!

Ich bin schon froh um die 15-30% und dass das Mistding diesen Teilerfolg inzischen nicht wieder aufholt.

Der Tumor fühlt sich inzwischen wirklich anders an als vor der Chemo und auch anders als noch bis zur 3. oder 4. Chemo; aber ich finde es schwierig, die Änderungen in Zahlen zu fassen. Die Ärzte wohl auch.

Er hatte sich fast in der ganzen rechten Brust breitgemacht, es fühlte sich an, als hätte man eine kleine Apfelsine implantiert.
Erst hatte ich mir vorgestellt, dass das Mistding dann insgesamt und gleichmäßig schrumpft, so wie bei einem Ballon, aus dem man langsam die Luft rauslässt. Habe dann aber erfahren, dass das nicht so ist. Der Rückgang wurde in einem Fachbuch mit "mottenfraßartig" angegeben. Na lecker. Hilft aber bei der Vorstellung und erklärt auch einige der Phänomene (und warum es dann leider mit brusterhaltender Operation doch nicht immer klappt).

Die Hauptherde waren auch mit den technischen Geräten nicht deutlich vom übrigen "Krebs-Gewusel" abgrenzbar; das schient inzwischen besser zu gehen.

Inzwischen ist die untere Hälfte der Brust wieder weich, fast so wie die linke.
Aber da ich inzwischen dank der Chemos keine Periode mehr habe - juchhu - hat sich wegen der ausbleibenden Hormone (meiner steht da total drauf) das ganze Gewebe verändert, auch in der linken Brust. So locker kenne ich die ja seit Jahren nicht mehr, denn ich hatte Mastopathie mit dauerndem Druckgefühl in der Brust, tolles Versteck für den Tumor
Die obere Hälfte ist aber immer noch sehr fest, da sollte sich auch mal langsam mehr tun.


Zu den Nebenwirkungen:

Die ersten 4 AC Chemos habe ich ingesamt sehr gut vertragen. Ich habe mich zwar immer am ersten Abend und nächsten Morgen übergeben müssen, auch mit dem Essen und Trinken war es die ersten paar Tage nicht so dolle. Aber als ich erstmal wusste, wie's läuft, wurde es von Mal zu Mal besser. Und nach einer Woche war ich jedes Mal wieder rundum fit.
Die Leukozyten und Neutrophilen Granulozyten gingen zwar jedes Mal runter, aber nicht wirklich gefährlich.

Tja, nach Taxotere ist mir nicht mal flau, geschweige denn schlecht oder schlimmer. Und sogar die Haare auf dem Kopf wachsen schon wieder! Fingernägel sind ok, habe auch bisher weder das gefürchtete Kribbeln in den Fingerspitzen noch Fatigue oder Appetitlosigkeit. Durchfall nur je ein Mal pro Zyklus.
Soweit so genial.
Dumm nur, dass ich beim ersten Mal 10 Tage lang erhöhte Temperatur hatte, einfach so; beide Male über eine Woche lang fiese Schluckbeschwerden, Halsschmerzen, Zunge belegt, Geschmacksempfinden zum Teil verändert (Schokopudding schmeckte aber immer...).
Beim 2. Mal fielen die Neutrophilen auf 400 runter, so dass ich ein Antibiotikum nehmen musste. Alle paar Tage wieder Blutwerte prüfen und befürchten, dass sie so mies bleiben, noch weiter runter gehen, oder sich eine Infektion breitmacht, mich zwei von drei Wochen kaum unter Leute trauen, auf den Spaziergängen als einzigem Ausbrechen vom selbstauferlegten Hausarrest dann auch noch die Sonne meiden (und das bei dem Wetter und dieser genialen Jahreszeit!!!) - also das geht mir schon z i e m l i c h auf den Wecker.
Es ist zwar nichts richtig Ernstes passiert (Toi toi toi!), aber ich finde das dauernde Abwarten und dauernd Schonenmüssen stressiger als ein paar Mal

Bin daher gespannt, was morgen nach dem 3. Taxotere Schub passiert, und hoffe auch da, dass mein Körper sich dran gewöhnt wie beim AC und die Nebenwirkungen nachlassen.
Naja, bin da wohl sehr unbescheiden.
Aber he, was soll's; wir haben Mist genug an der Backe (bzw. in der Brust)!

Wie geht's Dir?

Viele sonnige Grüße

Renate
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  #12  
Alt 02.05.2006, 19:17
zimtstern zimtstern ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Hallo Ihr Lieben,

jetzt habe ich schon ein paar Mal gelesen, dass auch bei einem sehr großen Tumor brusterhaltend operiert werden kann, nach neoadjuvanter Chemotherapie.

Ich hatte auch einen großen Tumor, über 6 cm, und 10 befallene Lymphknoten. Ich wurde ja nie vor die Wahl gestellt. Es hieß, der Tumor wäre geradezu explodiert und dass ich eine Ablatio vornehmen müsste. Bei mir ist es jetzt nach zweimal Ablatio sowieso zu spät. Ich bin auch ganz zufrieden damit, da ich sehr wahrscheinlich genetisch vorbelastet bin. Und ich habe auch ein gutes Gefühl dabei, weil ich generell denke, dass dann das Risiko nicht so groß ist.

Aber trotzdem interessiert mich im Nachhinnein, was denn die Kriterien für eine brusterhaltende OP mit neoadjuvanter Chemotherapie sind? Ich dachte immer, bei so einem großen Tumor gibt's nichts anderes als Ablatio. Kann mir da jemand von Euch was zu sagen?

Liebe Grüße
Andrea
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  #13  
Alt 02.05.2006, 15:56
netiba netiba ist offline
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Lächeln AW: Und wieder ein Neuzugang!

Liebe Zauberblume,

ich werde aktuell in der Uniklinik Köln behandelt und alle 2 Chemo-Zyklen wird ein Ultraschall gemacht. Die erste Untersuchung fand nach 15 Tagen (also nach der 2. Chemo) statt, da konnte man schon Veränderungen sehen. Ich habe 4 EC und 2 Taxotere-Zyklen (jeweils 14 tägig) hinter mir, Ende Mai bin ich mit den beiden letzten durch.

Bei jeder Untersuchung konnte man gravierende Zerstörung des Tumors sehen (er war definitiv kleiner geworden). Reste meines Tumors von ursprünglich 8 cm sind jetzt nach der 3. Untersuchung nur noch mit Mühe zu finden. Ich habe die Veränderungen in der Brust während der gesamten Zeit auch selber gut spüren können. Bei den Ergebnissen lassen sich dann die Nebenwirkungen auch gut aushalten. Hätte die Chemo bei mir nicht angesprochen, wären die Präparate ausgetauscht worden.

Zu den Nebenwirkungen: Ich bekomme Zofran, Fortecortin und für den Magen Pantozol. Meine Nebenwirkungen hielten sich damit in Grenzen (musste mich nicht einmal übergeben, aber mir war immer übel und ich hatte immer Hunger). Zusätzlich bekomme ich ein Enzympräparat zur Stärkung der Abwehrkräfte und Natriumselenit. Bei Taxotere habe ich mit ganz anderen Nebenwirkungen zu kämpfen. Die waren nach dem ersten Zyklus (der höher dosiert war und ursprünglich alle drei Wochen verabreicht werden sollte) so krass, dass die Dosis nun auf 75 Prozent der Ursprungsdosis reduziert worden ist und der Zyklus auf 2 Wochen gelegt worden ist. Jetzt ist alles sehr gut erträglich.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen

Netiba
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  #14  
Alt 02.05.2006, 20:02
paulas03 paulas03 ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

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Zitat von Zauberblume
Hallo Ihr Lieben!

Auch ich habe in den vergangenen Wochen häufig im Forum gelesen und viele interessante Dinge erfahren. Vor allem, dass ich nicht allein bin und auch andere junge Frauen betroffen sind.

Heute möchte ich mich Euch vorstellen und in den Austausch einsteigen:

Ich bin 33 Jahre alt, habe einen 10 Monate alten Sohn und lebe mit meinem Freund seit einem Jahr in Österreich in der Nähe des Bodensees. Vor etwa 2 Monaten habe ich erfahren, dass ich an Brustkrebs (rechts, 2,7 cm) erkrankt bin, der leider laut MRT-Auswertung bereits die Lymphknoten rechts befallen hat.

Ich habe mich zunächst für eine neoadjuvante Chemotherapie entscheiden (4 x EC & 4 x Taxotere) und die ersten beiden Giftrunden (eine in Essen, eine hier in Österreich) bereits überstanden. Die erste Runde war noch recht erträglich, die zweite hat mich ziemlich umgehauen (insbesondere das Übergeben im Stundentakt trotz Navobans und Fortecortins).

Die Empfehlungen der österreichischen Spezialisten weichen z.T. von denen der deutschen Kollegen ab: Insbesondere rät man mir hier neben der neoadjuvanten Chemotherapie zu einer weiteren in Anschluss an die OP. Hat jemand von Euch Erfahrungen dazu? Zudem will man hier erst nach dem 4. Zyklus eine Erfolgskontrolle mittels Ultraschalls durchführen. In Deutschland wurden mir empfohlen, das Tumorwachstum alle 2 Zyklen zu kontrollieren (Ultraschall und MRT im Wechel). Wie wurde das bei Euch gehandhabt? Wann spricht so ein Tumor an? Was geschieht, wenn er nicht ansprechen sollte (obwohl ich darüber gar nicht nachdenken möchte!)?

Meine Mutter ist mit 49 an Brustkrebs erkrankt und mit 56 gestorben. Ich werde nun auf familiären Brustkrebs getestet (super - jetzt schon...). Hat eine von Euch eine Ahnung, welche Auswirkungen das Ergebnis auf die OP-Empfehlung (z.B. Amputation beider Brüste) hat? Die Ärztin, die mir hier das Austesten angeboten hat, konnte mir bezeichnender Weise auf diese Frage keine Antwort geben...

Kennt jemand von Euch eine gute Rehaklinik, in die man auch ein Kleinkind mitnehmen kann? Wann muss man die Reha eigentlich beantragen?

Der Kampf hat begonnen und ich will beim Spiel meines Lebens das Feld als Siegerin verlassen. Wenn ich in die strahlenden Augen meines Sohnes sehe, kann ich das alles manchmal gar nicht fassen. Zum Glück habe ich einen tollen Freund, der voll und ganz hinter mir steht!

So viel für heute!

Alles Liebe,

Zauberblume




Hallo!
Meine Mama ist ´98 an Brustkrebs erkrankt! Ein sehr schnellwachsender hormonresistenter Krebs! Man hat ihr die linke Bust entfernt und auch die Lymphknoten.Meine Ma ist durch die Hölle gegangen!!!Sie bekam anschließend eine Chemotherapie( angeblich eine leichte) .Ihr sind während der Zeit keine Haare ausgefallen,das gibt es auch.Aber es ging ihr sehr schlecht.Meine Mutter hat sich mit 50 Jahren und nur einer Brust nicht mehr als Frau gefühlt und wollte so manches mal die chemo abbrechen. Vor der Brustabnahme hat sie in vielen Gesprächen zu mir gesagt: Beerdigt mich lieber mit 2 Brüsten als mit einer, laßt mich gehen...Das war hart.Heute noch sagt Sie mir wenn ich nicht ständig bei ihr gewesen wäre und mit ihr geredet hätte ,hätte sie diesen Schritt mit der Amputation nicht getan,das habe ich mir lange anhören müssen.
Ein Jahr Später hat sie sich die Brust langsam wieder aufbauen lassen und gilt heute als geheilt! Bis auf eine kleine Narbe und eine etwas kleinere linke Brust ,was nur Insidern auffällt,und Erinnerungen an diese schwere Zeit ist vom Krebs nichts mehr da!!Bis auf die Psyche die doch gelitten hat.

Ich möchte dir /euch Mut machen das so ein Kampf sich durchaus lohnt!

Meiner Mama geht es wieder gut ,genießt das Leben,geht viel mit ihrem Partner auf Reisen und freut sich über Ihre Enkel

liebe Grüße
Sonja
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  #15  
Alt 03.05.2006, 11:56
Benutzerbild von Zauberblume
Zauberblume Zauberblume ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Hoi z'samma (so spricht man hier),

endlich scheint auch in Österreich wieder die Sonne - juchee. Nur ich schniefe mit einer Angina in der Gegend rum und zu allem Überdruss macht sich noch ein Herpes an meiner Lippe zu schaffen. Alles Ablenkungsmanöver, aber die bringen Feind Krebs nichts!

@ Netiba

Hallo liebe Netiba! Super, dass Dein Tumor so gut auf die Behandlung anspricht!!! Nur noch 2 Zyklen - Du Glückliche! Toi-toi-toi dafür. Du schreibst, Du hättest ein Enzympräparat zur Stärkung der Abwehrkräfte und Natriumselenit bekommen. Haben Dir das die Ärzte verschrieben? Oder an wen muss man sich zur ergänzenden Behandlung wenden. Ich habe das Gefühl, dass sich die meisten Schulmediziner zumindest während der Chemozeit eher gegen eine ergänzende Behandlung aussprechen - mit dem Argument: Was mir hilft könnte auch den Krebszellen helfen...Ich weiß nicht, wie ich mich da aufstellen soll!?

@ Renate:

Jetzt sitzt Du bestimmt gerade in der Chemoanmulanz und lässt Dir Deinen Giftcocktail verabreichen. Moment - ich schicke Dir flux einen großen Sack positiver Energie:

Von wegen unbescheiden! Du weisst doch: Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin! Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass sich nicht wieder ein Fieber breit macht. Aber auch dann positiv denken: Wird der Krebs halt prima geröstet! Krebsrot- Krebs tot! Ich muss nächsten Mittwoch wieder hin auf nen EC-Cocktail (ist der eigentlich mit Alkohol...?). Mir graust es ein wenig davor - letztes Mal musste ich mich ja fast im Stundentakt übergeben. Ich *hasse* das. Naja, muss ich mir halt vorstellen, ich würde lauter tote Krebszellen erbrechen.

Jau - Hausarrest ich ätzend. Ich bin da leider ein wenig zu unvorsichtig. Beim ersten Mal sind die Leukozyten auf unter 1000 gesunken. Bin trotzdem ins Theater und die Krabbelgruppe gegangen. Dafür hat es mich jetzt halt erwischt. Zum Glück noch ohne Fieber und Antibiotika. Aber es ist ja ein Hausarrest auf Zeit. Versuche, es Dir möglichst hübsch zu machen.+

Wie es mir geht? Ich würde sagen, ganz gut. Die Erkältung ist halt lästig, aber ansonsten fühle ich mich fit. Würde haltr super gern wissen, ob sich etwas getan hat in meiner Brust. Blöd ist halt, dass ich niemanden habe, der mich von Anfang an untersucht und den Verlauf kontrolliert hätte.

Wie ist es Dir bei der Chemo und danach ergangen?

@ Andrea

Ich habe mir dazu mehrere Meinungen angehört und genauso viele Antworten bekommen. Es gibt Verfechter der neoadjuvanten Chemo und welche, die auf die herkömmliche Methode (erst OP, dann Chemo) schwören. Soweit ich das verstanden habe, kann man bis zu einer Tumorgröße von 2 cm brusterhaltend operieren, wobei es egal ist, ob der Tumor von vornherein so klein war oder durch die neoadjuvante Therapie verkleinert wurde. Bei sogenannten multizentrischen Tumoren (mehrere Herde in der Brust) ist das nur dann möglich, wenn alle Herde/Tumore sich in einem Brustviertel befinden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen mit einer brusterhaltenden OP (und dem vollen Behandlungsprogramm wie Chemo, Strahlen etc.) keinen Überlebensnachteil haben im Vergleich zu Frauen, denen die Brust amputiert wurde.

Mir wurde dieses Vorgehen in Hinblick auf mein geringes Alter (keine Ahnung warum) empfohlen. Im Vordergrund steht für mich nicht die Aussicht auf eine brusterhaltende OP (obwohl das natürlich klasse wäre), sondern die Chance zu sehen, ob der Tumor auf die Chemo anspricht. Diese Erfolgskontrolle hat man natürlich nicht, wenn der Tumor vorher entfernt wurde.

Für beide Wege (Chemo und dann OP bzw. OP und dann Chemo) gibt es gute Gründe und beide Wege sind absolut vertretbar. Die Frage der Brusterhaltung muss wohl davon getrennt betrachtet werden: Heute werden aber ca. 70 % der OPs brusterhaltend durchgeführt.

Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und mich für die neoadjuvante Chemotherapie entschieden.

@ Sonja:

Wie gut, dass Deine Mama eine solche tolle Unterstützung durch Dich hatte, auch wenn ihr das vielleicht in der Situation nicht immer recht war! Aber das Resultat zählt. Super toll, dass Deine Mutter es geschafft hat, den Krieg zu gewinnen! Ich kann mir (noch) nicht vorstellen, wie es für mich als Frau ist, eine Brust zu verlieren. Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass ich auch die zweite mit Kusshand hinterherwerfen würden, wenn ich dadurch wieder gesund würde. Mein Sohn und mein Freund brauchen in erster und einziger Linie mich, nicht meine Brüste.

@ Alle:

Upps, der Kurze ist wieder wach und hat Hunger! Also ran an den Herd.
Ich wünsche Euch einen zauberhaften Nachmittag mit vielen guten Gedanken!

Sandra
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