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  #1  
Alt 12.07.2011, 21:27
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Irena B. Irena B. ist offline
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Registriert seit: 12.07.2011
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Standard kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Guten Abend zusammen,
ich hoffe, es kann mir jemand weiterhelfen. 1000 Dank schon einmal....

Hier ein kurzer Überblick über das Nötigste.

Meine Mama (61), keine Vorerkrankungen, war vor knapp 2 Wochen in der Notaufnahme, weil sie starke Bauchschmerzen hatte. Nach mehreren Untersuchungen u.a. beim Onkologen (Ultraschall, CT ) wurde der Verdacht ein Pankreaskarzinom + Lebermetastasen geäußert. Die Prognose kam am Donnerstag (07.07.2011). Der Onkologe sagte ihr, es würde nun vielmehr palliativ gearbeitet werden, die Krankheit wäre nicht heilbar (da hatte er ja auch Recht).

Vom Hausarzt Schmerztabletten bekommen, das Wochenende zuhause. Zustand mal mehr mal weniger gut, aber auf jeden Fall noch mobil (Oldtimerausstellung am Wochenende angucken, Kleingarten, Fahrradfahren, Freunde besuchen, alles noch machbar ). Allerdings sind typische Symptome von BSDK da (Oberbauchschmerzen, leicht gelbe Augen=Gelbsucht, trockener Mund, da Zucker nicht mehr ausreichend abgebaut wird, nachts Schüttelfrost, Schlappheit, kein Appetit...usw.)!

Am Montag hatte sie dann einen Termin in einem kleinen Krankenhaus. Wir landeten zunächst in der Allgemein-chirugischen Abteilung, wo weder Unterlagen vom Onkologen etc. weitergeleitet wurden noch jemand Bescheid wusste (obwohl wir eine Einweisung hatten). Nach einigen Nachfragen bekamen wir dann doch noch den Untersuchungsbericht (eine schlechtes Fax, 90% war nicht zu lesen). Da der Chirug natürlich nichts sagen konnte zu dem Fall "Mama BSDK", schickte er uns einige Stockwerke höher in die Innere Medizin.

Dort sprachen wir mit einem Arzt, Schwerpunkt Palliativmedizin, der ebenfalls nicht viel sagen konnte. Nach erneuten Ultraschalluntersuchungen kam der Arzt zu folgendem Ergebnis:

- Tumor am Pankreaskopf hat (Durchmesser nicht gesagt)
- sichtbar 1 Metastase und mehrere Zysten an der Leber.
- Gefässe um Galle verengt, erhöhte Gallenflüssigkeit.

Ach ja, der Satz "3-6 Monate, mehr gebe ich ihr nicht" fiel auch noch.

Ich habe mir erstmal alles in Ruhe angehört und musste mich dann um meinen Papa kümmern, der im Untersuchungszimmer Kreislaufschwierigkeiten bekam.
Eine Krankenschwester wurde nicht gerufen, kühlen, hinlegen, Beine hoch, habe ich dann gemacht mit Papa!


Am Abend fuhren wir dann erstmal wieder nach Hause. Meine Mutter sollte heute (Dienstag) wiederkommen, da bei ihr dringend ein Stent gelegt werden musste (um Gallenflüssigkeit abfließen zu lassen) und gleichzeitig sollte eine Biopsie gemacht werden, um den Tumor zu histologisieren.

Derweil habe ich mich natürlich schon umgehört und festgestellt, dass diese Klinik nichts bzw. wenig mit BSDK zu tun hat. Wenn überhaupt behandelt sie Tumore des Magen und Darmtraktes sowie lymphatische Beschwerden.

Stand der Dinge um nun 21 Uhr ist der:

Meine Mutter wurde heute morgen um 8.30 Uhr in die Klinik gebracht (natürlich nüchtern) Um 16 Uhr rief sie mich auf dem Handy an und erzählte, dass sie immer noch warten würde und keiner käme. Sie hat also ungewollt einen Fastentag einlegen müssen.

Um 19 Uhr ging dann nochmal das Telefon und sie erzählte, dass der Stent nicht gelegt werden konnte. Gründe dafür wurden ihr nicht genannt. Ebenso wurde keine Biopsie durchgeführt.

Leider bin ich nicht vor Ort gewesen. Habe zwar im Moment Sommerferien aber nicht 24 Stunden Zeit. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich jetzt schnell etwas ändern muss. Dass meine Mama nicht mehr steinalt wird und graue Haare bekommt, ist mir klar.. ich möchte aber, dass sie kompetent behandelt wird. Würde mit ihr auch nach Heidelberg fahren. Ist allerdings ein recht weiter Weg von Göttingen aus. Wäre aber machbar!

Nun meine Frage an Euch, liebe Forumsleser.

Was kann ich tun?
Welche Möglichkeiten gibt es?



Also, mein Plan sieht erstmal so aus:

- Morgen (recht früh) ins Krankenhaus.

- Mit meiner Mutter einige Sachen besprechen. Sie ist wie gesagt noch sehr fit und zeigt wie immer Kampfgeist und Stärke! Hat auch bereits erwähnt, dass sie für alles offen ist und alles tun würde, damit Sie noch ein paar mehr Monate hat.

- mit den Ärzten klare Worte reden, konkretes Vorgehen besprechen, Fragen stellen!

- Mit Heidelberg habe ich bereits schriftliche Kontakt aufgenommen und sehr schnell Antwort erhalten. Dort würde ich dann morgen nochmal anrufen.

- Ebenso eine Idee von mir wäre: die Krebsstation Uniklinik Göttingen aufzusuchen.


Über Eure Antworten freue ich mich! Es wird vielleicht der ein oder andere Spezialist dabei sein oder jemand der ähnliches erlebt hat. Über Tipps freue ich mich besonders

Vielen lieben Dank!

Einen schönen Abend wünscht Irena
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  #2  
Alt 12.07.2011, 22:23
Babsi2610 Babsi2610 ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Hallo Irena B.,

bin selbst an metastasierenden BSDK erkrankt. Ich kann an dieser Stelle mal berichten welche Schritte ich im Krankenhaus auf der inneren Station des Krankenhauses durchlaufen habe:

1. Erneutes CT
2. Abdomensonografie
3. Pankreaskontrastmitteluntersuchung
4. Endosonografie
5. Gastroskopie
6. Biopsie
7. Setzung eines Port für die Chemotherapie (Einverständniserklärung des Patienten wird eingeholt)

Im Ergebnis der genannten Untersuchungen erfolgt ein so genanntes Tumorstaging und entsprechend wird die Art der Chemotherapie festgelegt. Dies kann alles auch im einen sogenannten Wald- und Wiesenkrankenhaus erfolgen.
Für die Setzung eines Stents sind m.E. nicht unbedingt chirugische Erfahrungen auf dem Gebiet BSDK notwendig. Vielleicht gibt es organisatorische Gründe, die eine Setzung des Stents bisher nicht erlaubten. Im Ergebnis würde ich mir dann, mit den vom Krankenhaus ausgehändigten Unterlagen, eine Zweitmeinung in Heidelberg einholen. Heidelberg ist zumindest auf dem Gebiet der operativen Behandlung von BSDK führend und wird euch sicherlich bezüglich der Chemotherapie besser beraten. Die Chemotherapie selbst kann auch vor Ort durchgeführt werden.

Lasst euch übrigens von den Prognosen der Ärzte nicht abschrecken. Eigentlich ist eine solche Aussage der Ärzte an dieser Stelle und in diesem Wortlaut unseriös. Das mögen Aussagen sein, die auf statistischen Erfahrungen beruhen aber jeder Fall ist individuell. Ich habe voriges Wochenende z.B. auch zwei Fahrradtouren absolviert.
Alles Gute für euch!
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  #3  
Alt 12.07.2011, 23:32
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

hallo Irena

warum seit ihr nicht in die Uniklinik in Göttingen gegangen? Eine kleine Klinik ist in der regel mit so einer schweren Erkrankung deutlich überfordert. Hier geht es schließlich nicht um eine Blinddarmentzündung.

Ich würde so schnell es geht einen Termin dort machen und mir dort eine Zweitmeinung holen. Allein schon die genaue Diagnostik ist dort wesentlich besser möglich.
Ausserdem ist in der Klinik auch eine onkologische Station und auch die Schmerzbehandlung ist in der Uniklinik sehr gut.

Wartet nicht lange, denn es geht nicht nur um den Zeitraum in dem du deine Mutter hast, sondern auch ganz erheblich um ihre Lebensqualität.

Leider kann ich dir zur Erkrankung nur wenig sagen aber ich weiß das in Unikliniken die Zusammenarbeit mit anderen Kliniken eigentlich auch sehr gut klappt.
Ich stelle dir mal einen Link ein von einer Angehörigen. Dort findest du schon viele Infos auch wenn am Ende der Krebs gewonnen hat.

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=22648

alles gute für euch
silverlady
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  #4  
Alt 13.07.2011, 20:14
Benutzerbild von Irena B.
Irena B. Irena B. ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Hallo Ihr Lieben,
ein anstrengender Tag geht zu Ende. Vielen Lieben Dank schonmal für Eure guten Tipps und Ratschläge.

@ Danke Barbara, über deine "8 Punkte Aufstellung" bis zur Diagnose. Manchmal ist es wahrscheinlich etwas komplizierter eine eindeutige Diagnose und Histologie zu erstellen. Aber deine Infos haben mich ein wenig beruhigt und ich konnte gestern gut einschlafen.


@Danke Silverlady für die Info über die Uni Klinik Göttingen. Daran habe ich natürlich auch schon gedacht, allerdings hat meine Mama so schlechte Erfahrungen mit der Uni Klinik gemacht, dass sie da nicht mehr hin wollte. Ich war heute da und habe mit dem Stationsarzt der Krebsstation gesprochen. Er ging den Flur entlang und hatte gott sei Dank ganz viel Zeit für mich. Das war schön und sehr beruhigend. Und wenn alle Stricke reißen, gehe ich nach Biopsie mit meiner Mum dort hin. Ich habe mich schon angekündigt.

Der Stand der Dinge sieht heute so aus:

Heute gegen 12 Uhr wurde bei meiner Mama erneut versucht eine Biopsie zu machen (Endosono/Gallenwege/Pankreas) Sie ist natürlich im Moment ziemlich k.o. weil sie ja gestern schon nichts gegessen hatte und heute auch nicht.Dann 2 x Narkose... Naja, das nur nebenbei.

Heute Abend gab es nach mehrmahligen Nachfragen endlich eine kleine Pilzsuppe und davor ein bisschen Wassermelone. Meine Mama hat sich gefreut wie ein Kind!

Leider war allerdings die Endosonografie heute wieder erfolglos!!!

Laut Bericht:
Darstellung der Pankreaskopfraumforderung mit Radial- und Linearschallkopf. Umgebung der Rf stark vaskularisiert, Punktion von gastral scheitert, da sich Punktionsnadel nicht transgastral vorschieben lässt.

Auf Deutsch (jedenfalls hat der Arzt es mir so erklärt)
Zu viele Gefässe, sie kommen mit der Nadel nicht durch.

Mamas Werte sind natürlich in einigen Bereich mittlerweile sehr schlecht, da u.a. ja das Gallensekret ja nicht ablaufen kann.

Bilirubin,ges. 6.50 (Normal ist 0-1.1)

Ebenfalls schlecht sind ihre Leberwerte GOT(150), GPT (297), GGT (691), Colesterin (219)

Weitere Werte sind:

CRP (Turb.): 6.08 mg/Liter
CEA (Tumormarker): 28.51 µg/Liter

Nachdem das nun wieder nicht geklappt hat, habe ich mich erstmal um alle Unterlagen gekümmert, die zunächst nicht auffindbar waren. Aber ich war beharrlich und hatte dann im Lauf einer Stunde alles zusammen.

Mit diesem ganzen Kram bin ich dann in die Uniklinik gegangen und habe dort wie bereits berichtet auf der Station mit meiner Schwiegermutter zusammen den Oberarzt abgefangen und ausgiebig interviewt.

Der konnte dann aus den Untelagen noch folgendes sagen:

- Tumor Pankreaskopf 4cm
- ausgeprägte prominente Magenschleimhaut
- Auf der Leber echoarme Herde (Herd etwa Segment bei knapp 3cm
Durchmesser)

Wunderbar, dass mir jemand aus dem Nachbarkrankenhaus sagen muss, was meine Mama hat.

Der Plan der Ärzte für morgen sieht so aus:

- Abnahme der Biopsie von außen (also eine kleine Bauch-OP)
- Im gleiche Zug Stentsetzung, hoffentlich diesmal erfolgreich.

Ich bin k.o. und muss jetzt erstmal was essen.

Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung. Ich drücke Euch fest!

Wenn ihr Anregungen habt, bitte schreiben.

Ich bin für alles dankbar und wünsche mir nur, dass es meiner Mama ein bisschen besser geht. Aber Sie ist im Moment sehr froh, dass sie uns als Familie hat und meinte heute, dass sie das erste mal in ihrem Leben auf uns angewiesen ist und jetzt die Tochter (also ich) mal die Starke sein kann. Das ist ein sehr, sehr schönes Gefühl und macht mich glücklich!

Einen wunderschönen Abend wünscht Irena
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  #5  
Alt 14.07.2011, 20:39
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Irena B. Irena B. ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Der Stent ist gelegt.
Ein ganzer Schwall Gallenflüßigkeit konnte abfließen.
Die Biopsie wurde auch gleich mitgemacht (Punktion von außen)
Jetzt kann bald die erste Chemo starten, habe mit den Ärzten schon alles abgeklärt.

Ich kann heute Abend beruhigt ins Bett gehen.
Schlaf gut, Mama! Ich hab dich lieb.

Irena

PS: Allen hier im Forum schicke ich viel Kraft, Liebe, Harmonie und Zärtlichkeiten.
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  #6  
Alt 14.07.2011, 21:01
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

alles Gute für euch und ich wünsche das die Chemo ohne Probleme laufen kann.

silverlady
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  #7  
Alt 16.07.2011, 11:08
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Liebe Irena,

ich wünsche Euch alles Liebe und Gute.
Nachdem mein Vater letztes jahr an LK verstarb, ist nun meine Freundin an BSDK erkrankt.
Ich bin sehr sehr traurig.

Grüße auch an Silverlady.

Mariesol
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  #8  
Alt 18.07.2011, 16:42
Valeria90 Valeria90 ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Hallo Irena,

schön das es endlich dochm it dem Stent geklappt hat.
Meine Mutter (52) hat auch BSDK, wir haben die Diagnose seit ende Januar, und es sind auch bald 6 Monate vergangen, also auf diese Lebenserwartungen die , die Ärzte dir gegeben haben brauchst du gar nicht hören. ein Seriöser Arzt hätte dir sowas auch nicht gesagt, da es bei jedem Menschen anders ist manchen können damit sogar Jahre überleben!...

"Ein Millinonär und ein Obdachloser, haben im Durchschnitt jeder eine halbe Million!", soviel zu Statistiken.

Und wegen Heidelberg, weiss ich jetzt nicht wie weit Ihr da seid, aber meine Mutter war zb. in Bochum da sind die auch speziallisiert auf BSDK und generell auf Pankreas. Bochum wäre ja zB näher. Aber ich kann nur sagen es lohnt sich um einiges!...Dort sind die Ärzte sehr freundlich und erklären allesnausfürlich und haben auch immer ein Ohr, also gaaaanz anders als im Krankenhaus, da war es ähnlich wie bei euch das die sich nicht so gut damit auskannten und uns auch nicht ausfürlich aufklären konnten und und und....

naja jedenfalls bekommen die Patieten in sochen Spezialkliniken wie heidelberg, Bochum usw, die sich darauf Spezialisiert haben, die optimale Theraphi, meine mutter hatte eine zb eine Spezielle Strahlentheraphi, chemo und hypothermie (muss man selber zahlen da Krankenkasse nicht vom erfolg überzeugt ist). erhalten und bei Ihr hatte Sich der Pritumor verkleinert und metastasen waren auch keine mehr da.

das Sie da war ist nun ca 2 Monate her, die theraphien sollten halt bewirken das man den Krebs doch operrieren könnte. Also wenn Ihr Glück habt gibt es noch eine Chance!...

Bei meiner Mutter war eine OP leider nicht möglich da Sie Entzündungen im Bauch hatte und man immer warten musste und mittlerweile durch die Wartezeit ahben Sich leider 2 Metastasen in der Leber gebildet und der Krebs hat in die Lunge gestreut ...zur zeit macht meine mutter auch eine Chemo um (hoffentlich) die Lunge sauber zu bekommen....und für die Lebermetastasen wenn sie klein sind und noch nicht allzuviele, können diese per Cybeknife entfertn werden. Meine Mutter hat zb in der Cyberknife-klinik in Soest nun mitte August eienn Termin....

Ihr könnt ja auch mal mit euren Hausarzt reden, ob er da wüsste was man noch machen könnte...

und wegen der Chemo, wurde deiner Mutter ein Port evtl auch gelegt?...das ist sehr gut, da wird so ein , weiss nciht genau wie man das erklären kann, ein katether oberhalb der Brust inplantiert, welcher direkt mit den Blutaterien verbunden ist, damit deine mutter nicht von den nadeln zerstochen werden muss, sondern dann wird immer in den Port gepikst, dass ist sicherlich angenehmer.

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles erdenklich gute und vorallem viel Kraft.

lg Valeria
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  #9  
Alt 18.07.2011, 16:46
Valeria90 Valeria90 ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

@ Mariesol, mein Beileid wegen des Verlustes deines Vaters. Und alles gute für deine Freundin!

lg
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  #10  
Alt 23.07.2011, 03:59
Guido Lammers Guido Lammers ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Hallo Irena,

meine Mutter ist März 2010 an Bauspeicheldrüsenkrebs verstorben - friedlich und zuhause.

Bei uns war Anfang Oktober 2009 derselbe Horrortag, den Du auch erlebt hast.

Der Satz mit "3-6 Monaten" ist mir allzu gut bekannt.

Egal was Ihr gemeinsam unternehmt, über eins müsst Ihr Euch klar sein:
Wenn irgend etwas offen ist: regelt es JETZT - je länger Ihr wartet desto schwerer wird es.

Jetzt habt Ihr die Zeit dafür und könnt alles in Ruhe machen.

ABER: Gib Deiner Mutter auch die Zeit, das ganze selbst zu verkraften.
Überfrachte sie nicht. Sprich mit Ihr nur, wenn SIE es auch will.

Meiner Mutter hat es z.B. sehr viel Kraft gegeben, ihre Begräbnis-Zeremonie mit dem Pastor selbst zu planen.
Ich bin bei diesem Gespräch rausgegangen und hab sie das allein mit ihm machen lassen.
Nachher hat sie sich drüber gefreut wie ein kleines Kind.

Eins habe ich begriffen: NICHT die Länge des Moments zählt, sondern nur, dass der Moment ist/war.

Ganz wichtig: Sie sollte eine eine Patientenverfügung mit Vorsorgevollmacht machen.
Am besten mit einem Rechtsanwalt/Notar. Die Formblätter sind zu allgemein/ungenau.
Das erspart Dir später (was hoffentlich so weit in der Zukunft liegt, wie möglich) viel viel Ärger und Du kannst im Sinne Deiner Mutter agieren, so wie wir es im Sinne unserer Mutter konnten.

Wie sagte meine Mutter immer so schön: Hoffe das Beste und bereite Dich gut auf das Schlimmste vor.

Ich hoffe, Deine Mutter bekommt mehr Zeit geschenkt - aber das liegt letztendlich nicht in des Menschen Hand.

Geändert von Guido Lammers (23.07.2011 um 04:11 Uhr)
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  #11  
Alt 24.07.2011, 12:17
Benutzerbild von Irena B.
Irena B. Irena B. ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Hallo Ihr Lieben Menschen da draußen,

ich freue mich so sehr über eure netten Worten, guten Ratschläge und lieben Briefe. Dieses Portal hier ist wirklich toll und man hat das Gefühl nicht alleine zu sein. Das ist schön!

Ich war jetzt eine Woche mit meinem Freund im Urlaub. Die letzten Wochen haben mich doch sehr viel Kraft gekostet und da es meiner Mama im Moment sehr gut geht, habe ich es gewagt eine Woche auf der Mecklenburgischen Seenplatte mit einem Floß herumzuschippern. Wir waren natürlich immer im Kontakt und ich habe ihr jeden zweiten Tag einen Brief geschrieben, was sie unglaublich gefreut hat.

So nun zum Stand der Dinge:

Der Stand wurde ja erfolgreich gelegt und hat sofort seine Wirkung getan. Die Gelbsucht war innerhab weniger Tage verschwunden und die Leberwerte sind nun auch wieder ok (Trotz der 3 cm großen Metastase auf der Leber)

Meine Mutter hat insgesamt gute Werte und hat sogar 1 kg zugenommen. Verrückt, wo doch viele berichten, dass eine schneller Gewichtsverlust häufig zu beobachten ist. Sie kann wieder leichte Kost essen und die Mundtrockenheit ist auch weg. Schmerzen hat sie kaum. Sie muss nur ab und zu leichte Schmerzmittel bekommen.

Heute ist sie mit meinem Vater in den Garten zum Blumenpflücken gefahren. Allerdings ist sie sonst noch im Klinikum, da am Montag der Port gelegt werden soll. Meine Mama sagt "das Nadelkissen wird eingesetzt". Ihren Humor hat sie also noch nicht verloren. Nach jedem Eingriff spendiert sie den Ärzten immer eine Kugel Eis. So ist sie einfach.

Die Biopsie konnte nun endlich nach mehreren Versuchen auch gemacht werden (Leber und BSD) Allerdings konnte ich noch keine Ergebnisse sehen, da ich ja jetzt erst wieder gekommen bin.

Am Mittwoch soll die erste Chemo anlaufen. Mir geht das alles ein bissel zu langsam, aber meine Mutter fühlt sich sehr gut aufgehoben, so dass ich jetzt erstmal abwarten will, was man ihr geben will. Mit Heidelberg bin ich weiterhin in Kontakt, ebenso mit der Uni Klinik Göttingen.

@ Valeria90: Dass die Strahlentherapie unter Umständen dazu führt, dass Tumore sich in kürzester Zeit verkleinern, habe ich auch jetzt schon mehrmals gelesen. Danke auf jeden Fall für den Tipp. Ich werde mich mal erkundigen. Meines Erachtens wird das in dem Krankenhaus nicht angeboten.

@ Guido:Meine Mutter hat bereits ALLES geregelt (was mich ein bisschen gruselt, aber so ist sie.) Sie weiß ihren Begräbnisort, kennt ihren Zeitungsanzeigentext und ist gerade dabei sich die Kirchenlieder auszusuchen ("bloß keine Orgel", waren ihre Worte.) Eine Patientenverfügung haben wir auch bereits für beide (Mama und Papa) abgeschlossen. Oh je, aber ich gebe dir recht mit deinen Worten: regelt es JETZT - je länger Ihr wartet desto schwerer wird es.

Gleich fahre ich wieder nach Göttingen und besuche Sie.

Muss mich auch mal schlau machen, wie eventuell mein Papa ein bissel besser auf die Situation vorbereitet wird. Der baut gerade ab, hat zur Zeit noch nicht begriffen, was los ist . Das ist ja auch verständlich nach 40 Jahren Beziehung. Meine Eltern kannten sich bereits als sie Kinder waren und hatten nur diese 1 Beziehung in ihrem Leben. Naja, jedenfall bräuchte er eigentlich eine zusätzliche Anlaufstelle. Das muss es doch was geben!!!!

Allen hier im Forum wünsche ich trotz der traurigen Geschichten, die hier immer wieder geschrieben werden ein schönes Wochenende und ein bisschen Sonne im Herzen.

Einen ganz lieben Gruß sendet Irena
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  #12  
Alt 24.07.2011, 17:24
Guido Lammers Guido Lammers ist offline
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Standard AW: kurz und knappe Schilderung des Falls "MAMA BSDK"Welche Schritte kann ich gehen?

Zitat:
Zitat von Irena B. Beitrag anzeigen
@ Guido:Meine Mutter hat bereits ALLES geregelt (was mich ein bisschen gruselt, aber so ist sie.) Sie weiß ihren Begräbnisort, kennt ihren Zeitungsanzeigentext und ist gerade dabei sich die Kirchenlieder auszusuchen ("bloß keine Orgel", waren ihre Worte.) Eine Patientenverfügung haben wir auch bereits für beide (Mama und Papa) abgeschlossen. Oh je, aber ich gebe dir recht mit deinen Worten: regelt es JETZT - je länger Ihr wartet desto schwerer wird es.
Das ist schön. Lass Dich davon nicht gruseln. Im Gegenteil.

Dadurch, dass Deine Mutter alles geregelt hat, schenkt sie Euch etwas wunderschönes: Die Möglichkeit, den Kopf frei zu haben für die Zeit, die vor Euch liegt.

Ihr könnt Euch jetzt voll auf Eure Mutter und, was mindestens genauso wichtig ist, auf Euch selbst und Eure Hoffnungen, Ängste, Emotionen usw. konzentrieren.

Habt keine Angst. Es wird kommen, wie es kommen soll.
Seht jeden Moment, den Ihr mit ihr habt, als Geschenk. Kämpft mit ihr, hofft mit ihr, aber vergesst auf keinen Fall Euch selbst.

Sprecht vor allem offen mit Eurer Mutter, wenn sie mit Euch sprechen möchte.
Glaubt mir: Jedes Wort, das Ihr für Euch behaltet, wird Euch nachher doppelt weh tun. Eine Mutter kann in ihren Kindern lesen wie ein Buch und sieht, wenn sie unter einer Situation leiden, was sie unnötig belastet.

Nur, wenn Ihr wirklich offen zu Eurer Mutter seid, könnt Ihr Eurer Mutter auch die Kraft geben, weiter zu kämpfen und auf die eine oder andere Art zu gewinnen (siehe die letzte Nachricht meiner Mutter -> Lichtfunken).

Ok, ich gehe in meinen Posts nicht so direkt auf die medizinische Behandlung ein. Das stimmt.
Bedenkt bitte: Wie schon von mir geschrieben, kann die beste medizinische Behandlung niemals allein stehen.
Gerade die psychologische/emotionale Seite ist ein wichtiger Teil der Therapie bei Krebs, vielleicht sogar der wichtigste.

Seht die Erkrankung als Prüfung, nicht als Strafe und vergesst nie: Nur wenn die Angehörigen ehrlich sich selbst gegenüber UND zum Erkrankten sind, können sie auch wirklich helfen, Kraft geben und zu einem wichtigen unterstützenden Faktor für jede Art von Therapie werden. Nur so könnt ihr auch die Selbstheilungskräfte eines jeden Erkrankten stärken.
Vielleicht werdet Ihr sagen, dass das nicht leicht ist. Das stimmt, es ist wohl das schwerste überhaupt, gerade für Euch Angehörige.
Aber: Wenn Ihr Euch darauf einlasst, werdet Ihr im nachhinein sehen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat.

Geändert von Guido Lammers (24.07.2011 um 17:59 Uhr)
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