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Alt 08.08.2009, 16:52
schnu schnu ist offline
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Registriert seit: 08.08.2009
Beiträge: 2
Standard Lungenkrebs Sterbebegleitung? Hilfe!

Hallo...

Vor fast vier Wochen habe ich einen Augustinverkäufer (Obdachlosenzeitung in Wien) kennengelernt, der Lungenkrebs im Endstadium mit Metastasen in Hirn (Frontallappen, glaube ich), Leber, Niere und Brustbein hat.
Er trinkt und raucht jede Menge (klar, auf der Straße zu leben ohne Alkohol ist kaum möglich) und braucht Morphium für seine Schmerzen. (Spritzen von 500 bis 1000mg). Das Morphium macht ihn auch depressiv und Antidepressiva helfen kaum noch.
Seine Ärzte geben ihm sechs bis acht Wochen und erwarten einen Tod durch ersticken.
Seit drei Wochen wohnt er bei mir in der Wohnung und schön langsam fühle ich mich überfordert.
Er war in einem Hospiz und ist über nacht abgehaut, weil er kein einzelzimmer hatte und den anderen nicht beim sterben zuschauen wollte und dementsprechend ist Krankenhaus auch keine Lösung, die er akzeptieren würde. Mittlerweile hat sich eine Möglichkeit in einem ärztlich betreuten Obdachlosenheim ergeben, allerdings dauert das noch zwei bis vier Wochen und solange wird er wohl auch bei mir bleiben, weil er nicht mehr auf der Straße leben kann.
Regelmäßig erleidet er Erstickungsanfälle, vor allem wenn sein Kreislauf schwach wird, und das einzige, was ich dann tun kann, ist, ihm Brust und Herz zu massieren und zu schauen, dass er wieder zu sich kommt und sein Kreislauf wieder hoch kommt. Wenn ich die Rettung rufe, fährt er nicht mit (habe ich schon ausprobiert.)
Mittlerweile hatte er auch schon Gedächtnisaussetzer, in denen er seine Umgebung nicht wiedererkannt hat.
Zwischendrin ist er sehr aktiv, verkauft seine Zeitungen auf der Straße, weil er es nicht mehr in der Wohnung aushält, redet mit Freunden, kauft ein und ist verhältnisgemäß lebensfroh.

Ich weiß gar nicht, was für eine Art von Hilfe ich mir erhoffe, aber ich glaube, ein bisschen Information würde mir gut tun. Wobei wohl niemand in die Zukunft sehen kann..
Kann ich noch etwas tun, wenn er Erstickungsanfälle hat?
Wie lange wird das wohl noch so bleiben, dass er selbstständige fröhliche Stunden verbringt?
Wie erkenne ich, wenn es wirklich schlimm wird?
Und wie um alles gehe ich damit um, wenn ein mir vor kurzem noch so fremder und mittlerweile liebgewonnener Mensch in meinem Beisein sterben sollte?

Es hat schon mal gut getan, das niederzuschreiben und ich würde mich sehr über Antworten freuen..

Einen schönen Tag noch,
schnu
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