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  #16  
Alt 22.10.2006, 09:32
Schnuffi1966 Schnuffi1966 ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwi,

Normalerweise werden die Wächterlymphknoten "markiert". D.h. man schaut nach, welche und wieviele Lymphknoten von diesem Wächter "versorgt" werden.
Die Zahl kann immer unterschiedlich sein...manchmal versorgt ein Wächter 10, manchmal 14 Lymphknoten.

Bei mir wurden insgesamt 18 Lymphknoten entfernt. ! Wächter hatte Krebszellen, der Rest war O.B.

Ich kann mir echt nicht vorstellen, das alle Lymphknoten entfernt werden, das wäre nicht mehr zeitgemäß.

Ich wünsch Dir was,

Elke
__________________
*Die Gesundheit ist wie das Salz:
Man bemerkt es nur, wenn es fehlt.*
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  #17  
Alt 22.10.2006, 10:18
Anwi Anwi ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo,
ich habe noch mal in der Patienteninfo der Studie nachgesehen. Es steht doch nicht ausdrücklich "alle" Lymphknoten da, sondern nur dass "die" Lymphknoten in der üblichen Art und Weise entfernt werden. Üblich muss ja nicht rückständig bedeuten. Ich werde bei Gelegenheit noch mal genauer nachfragen, aber erst mal steht ja jetzt die Chemotherapie für mich an.
Viele Grüße
Anwi
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  #18  
Alt 22.10.2006, 11:24
Leni 47 Leni 47 ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo,

war in der Gepar Quattro Studie,bei mir wurden 14 Lymphknoten entfernt

Level I :9
Level II :4 alle o.B.

Leni
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  #19  
Alt 22.10.2006, 15:26
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwi,

Deine Frage nach der Vorgehensweise bei den Lymphknoten ist absolut berechtigt und superwichtig, denn hier werden mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit langfristige Schäden und Beeinträchtigungen verursacht (Lymphödem, Beweglichkeit...). Im Nachhinein sehe ich dies inzwischen als den größten Nachteil und mit den wichtigsten Faktor bei der ganzen Behandlung.

Also, grundsätzlich ist das so: Wenn es klinische Hinweise darauf gibt, dass die Lymphknoten befallen sind - man also was tasten oder im Ultraschall vergrößerte Lymphknoten sehen kann, die Wahrscheinlichkeit also hoch ist - wird die Sentinel-Methode normalerweise nicht angewandt, denn würde man dem Ergebnis trauen wollen? D.h. also wenn dieser Lymphknoten frei wäre, wirklich die anderen drin lassen? Schließlich gibt es eine, wenn auch niedrige, Fehlerquote bei dieser Methode. Hinzu kommt, dass nach der neoadjuvanten Chemo ja noch ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzukommt: Man weiß ja nicht wie die Chemo gewirkt hat - vielleicht hat sie ausgerechnet im Sentinel-Lymphknoten besonders gut gewirkt und weiter hinten irgendwo, wo das Gewebe vielleicht schlechter durchblutet ist, sind vielleicht doch noch welche befallen?!?!

ALso ist die übliche Vorgehensweise: man nimmt an, da ist was, also gleich raus damit, und zwar sind das "üblicherweise" die Lymphknoten von Level I und II, und zwar soviele wie man dort findet (man hätte gern mindestens 10). Der Zustand dieser Lymphknoten hat auch Einfluss auf die weiteren Therapieentscheidungen, wie z.B. Bestrahlung. (Die Lymphknoten von Level III lässt man heutzutage drin).

Ich glaube, die GeparQuattro-Studie lässt in ihrer Formulierung ein kleines Hintertürchen offen, so dass doch in bestimmten Fällen auch eine Sentinel-Biopsie möglich ist - wenn die Ärzte das für sinnvoll halten, sowas lassen die sich auch kaum wegen einer Studie ausreden (so habe ich das in meiner Uniklinik empfunden, da kam immer erst der individuelle Fall, der Mensch, und dann erst hieß es, ach ja, die Studie). Abgesehen davon kann man auch zu jedem Zeitpunkt aus der Studie aussteigen, wenn die Behandlung nicht mehr zu einem passt, und man in einer anderen Vorgehensweise einen Behandlungsvorteil sieht.

Alternativ gäbe es ja noch folgende Herangehensweise, und zwar, dass man VOR Beginn der Chemo, und VOR der OP, den Wächterlymphknoten überprüft (ein relativ kleiner, harmloser Eingriff) und je nachdem ob dieser befallen ist, dann die weiteren Maßnahmen (Chemo, Bestrahlung) festlegt. Die Chemo kann ja dann trotzdem vor der OP stattfinden, damit man sieht, wie der Tumor - und parallel höchstwahrscheinlich auch die Lymphknoten - ansprechen und davon kann ja dann abhängig gemacht werden, ob man dann bei der OP lieber sicherheitshalber doch noch die anderen rausnimmt oder nicht. Diese Vorgehensweise ist aber, obwohl sie logisch klingt, (noch) nicht durch Studien und Richtlinien belegt - zumindest habe ich in der Richtung noch nichts gesehen und nur von ein paar Fällen gehört, wo das so gemacht wurde (hier im Forum berichtete eine Frau davon, Gabi bzw. "Hohenpriesterin"). Die Sentinel-Methode gibt es ja selbst erst ein paar Jahre und man traut ihr noch nicht 100%. Natürlich wäre dies ein extra Aufwand, auch finanziell. Andererseits, wenn bei mir KEIN konkreter Verdacht auf befallene Lymphknoten bestünde und die Wahrscheinlichkeit eines Befalls angesichts der Größe/Art des Tumors vielleicht nur 50% wäre, dann würde ich heute vielleicht auf ein solches Vorgehen bestehen. Denn heute weiß ich, wie stark beeinträchtigend die OP am Arm/an der Schulter sich auswirkt. (Bei mir waren die Lymphknoten jedoch eindeutig befallen, insofern mussten sie eh raus....).

Also, ich an deiner Stelle würde auf jeden Fall da noch mal kräftig nachhaken!
Ich habe folgendes in meiner Uni-Klinik beobachtet (an meiner Zimmernachbarin): Wenn man - vielleicht eigentlich völlig unvernünftig und emotional - einfach fordert, man will dies oder jenes oder dies oder jenes nicht, dann schmeissen die sich richtig ins Zeug, setzten sich zusammen und überlegen nochmal ganz neu, anstatt einfach nach den gültigen Richtlinien zu gehen - da habe ich teilweise gestaunt. Die Patientin hätte relativ eindeutig nach den Richtlinien eine Ablatio haben müssen, aber da sie das partout nicht wollte (es flossen ganz viel Tränen), haben sie ihren Fall extra kurzfristig in die Tumorkonferenz eingeschoben und intensiv überlegt, ob man es in ihrem individuell Fall nicht doch anders machen könnte - schließlich kamen sie zu dem Schluss, es müsse sein, und das konnte sie dann unter diesen Bedingungen auch akzeptieren - die haben ihr das zu vier Ärzten erläutert!

Liebe Grüße
Susanne
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  #20  
Alt 22.10.2006, 17:15
Anwi Anwi ist offline
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Hallo,
danke für diese ausführliche Info. Ich werde da auf jeden Fall nachhaken. Ich habe zwar bereits gefragt, ob bei mir auch die Lymphknoten befallen wären, da hieß es lediglich, das werde man erst nach der OP wissen, da sie bei der OP entnommen und untersucht werden. Brustzentrum Karlsruhe, Städtisches Klinikum. Wirkt eigentlich sehr professionell. Jedoch: Sichere Auskünfte, was den Therapie-Erfolg anbelangt, kann man wohl nirgendwo erwarten.
Wird bei mir brusterhaltend operiert werden können oder nicht? Das weiß man jetzt noch nicht.
Woher kommt mein Brustkrebs? Ich gehe den Dingen bzw. ihren Ursachen gerne auf den Grund, aber auch darauf gibt es keine Antwort ärztlicherseits.
Könnte mein Krebs durch Stressfaktoren ausgelöst worden sein? Nein, Stress hätte da keinen Einfluss drauf, wurde mir gesagt. Ich selbst sehe jedoch keine andere mögliche Ursache als negative Einwirkungen auf meine Psyche, die mein Immunsystem geschwächt haben könnten.
Ich kann einfach nicht glauben, dass Zellwucherungen aus dem Nichts bzw. ohne erkennbare Ursache entstehen können. Irgendeinen (vermutlich bei mir) psychischen Grund muss es doch geben, wenn man zu keiner der Risikogruppen (Nikotin, genetische Veranlagung, jahrelanges Schlucken von Hormopräparaten usw.) gehört.
Sie forschen jede Menge, können jedoch noch nicht mal geringfügig andeuten, woher der Krebs kommen könnte. Aufgrund von Alter kann es ja bei mir noch nicht sein...

Viele Grüße
Anwi
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  #21  
Alt 22.10.2006, 20:26
P.W. P.W. ist offline
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Hallo Anwi,

die Frage nach dem Warum ist sicher wichtig, nur, nimmt sie dir die Angst? Wenn du jetzt auch noch "selbst schuld" sein sollst an dem Krebs (abgesehen von dem Dreck, den du jeden Tag einatmest und leider auch mitisst), was bleibt dann zu tun?

Ich habe mir dieselben Fragen gestellt, fand in dem Buch "Brustkrebs Wissen gegen Angst" von Lilo Berg jedoch die Antwort, dass ich tatsächlich nichts für diese Krankheit getan habe (das Buch ist sehr ausführlich und detailliert, ich kann es empfehlen).

Stress spielt bestimmt eine Rolle, aber andere, die ebensolchen haben, erkranken nicht...

Ich habe angefangen, mich auf das Schöne zu konzentrieren, und auf das, was ich immer schon tun wollte, aber nie zu machen mich traute/mir keine Zeit nahm etc.

Mir hilft der Blick nach vorn, das Verweilen in Momenten, die wirklich schön und damit unendlich wichtig sind. Fakten sammeln und sortieren, Situationen aushalten, alles ist wichtig, nur nicht darin verhaftet bleiben, damit der Mut und die Lust zu leben wachsen.

In Licht und Liebe

Petra
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  #22  
Alt 23.10.2006, 10:00
Kaschu Kaschu ist offline
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Hallo Anwi.

Da möchte ich doch auch noch einmal nachhaken. Ich glaube nicht, dass Du oder irgendjemand sonst schuld an Brustkrebs ist. Es reicht, wenn bei Dir eine Zelle entartet und als solche nicht vom Immunsystem erkannt wird und dann hast Du den Salat. Letzten Endes können es auch bei Dir genetische Ursachen sein. Selbst wenn Du nicht die berühmten Veränderungen an den Brustkrebsgenen hast, können andere Faktoren eine Rolle spielen, die noch gar nicht erforscht sind. Ich bin vor meiner Krankheit Genetikerin gewesen und ich weiss, dass viele Gene zusammenwirken und dass man die Zusammenhänge auch noch nicht annähernd erforscht hat. Letzten Endes spielen da so viele mögliche Ursachen (Umweltgifte, irgendwelche Zusatzstoffe in der Nahrung...) eine Rolle, dass es müßig und auch schädlich ist, bei sich die Ursache zu suchen.
Stress allein ist ganz sicher nicht die Ursache. Ich selbst habe mich zwar auch anfangs nach dem Warum gefragt, aber erkannt, dass mir das nur Kraft raubt auf dem weiteren Weg.
Also: Du hast keine schuld! Du hast in der Vergangenheit nichts getan, um das zu verdienen. Aber Du kannst ab JETZT viel Gutes für Dich tun: den Mut nicht verlieren, nach vorne sehen, Dir von überall her Unterstützung einfordern.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Liebe Grüße
Katja
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  #23  
Alt 23.10.2006, 17:00
Anwi Anwi ist offline
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Hallo,
das ist lieb, dass Ihr mir Mut zusprechen wollt. Immerhin kam heute bei der Knochenszintigraphie heraus, dass keine Knochenmetastasen vorhanden sind. Wenigstens mal was Positives. Trotzdem fragt man sich natürlich immer wieder, warum man den Krebs durch Abtasten nicht früher entdeckt hat. Man hat eben nicht mit so was gerechnet, das ist der Grund. Es sind gleich drei Tumore und ich muss lange Zeit blind gewesen sein.
Denn schließlich tastet man sich nicht ständig ab, wenn es einem gut geht. Keine Müdigkeit, keine Schmerzen in der Brust. Nichts, was auf eine schwere Krankheit hindeuten könnte. Ich hatte eine grundverkehrte Vorstellung von Krebs, stellte mir bei fortgeschrittenem Krebs schmerzverzehrte, abgemagerte Menschen vor. Mein Krebs hat sich jedoch heimtückisch und leise angeschlichen. Das ist bitter. Aber Ihr habt recht. In der Vergangenheit zu wühlen bringt mich jetzt nicht weiter.
Liebe Grüße
Anwi
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