klassifizierung kz bc

[Summer 175]

Liebe Believe!
Steht im Befund wörtlich "kleinzellig", oder gibt es eine neuere Formulierung wie "gering differenziert", "wenig differenziert" o. ä.?
Meine Mutter hatte ein großzellig neuroendokrines Ca., das als "wenig differenziert" eingestuft war - evtl. könnte die Bezeichnung "kleinzellig" auf "stark differenziert" hindeuten, was wiederum eine andere Behandlung benötigt, d. h., es kämen z. B. die Chemotherapien für den Kleinzeller zur Anwendung.

Meine Mutter konnte leider nicht erfolgreich operiert werden, weil der Tumor die großen Lungengefäße und das Perikard infiltriert hatten und auch ihr Allgemeinzustand zu schlecht war. Die 30 Bestrahlungen (insgesamt 60 gy) haben allerdings wohl gute Wirkung gezeigt - der Tumor ist geschrumpft, inwieweit, konnte man nicht genau sagen - aber nachdem meine Mutter keinerlei Atemprobleme hatte, kann man es wohl als erfolgreich ansehen.

Ihr müsst euch einfach anhören, was an Therapien vorgeschlagen wird und diese evtl. genau hinterfragen. Manche Ärzte machen es sich relativ einfach, so nach dem Motto "Wir probieren halt mal das - wenn's nicht klappt, kommt Plan B zum Einsatz, und wenn der schiefgeht, holen wir eben Plan C heraus ..." Bei meiner Mutter war es leider anfangs so, weil meine Eltern sehr gutgläubig waren und sich auf die "Allwissenheit" der Ärzte verlassen hatten.

Dass dein Papa noch Pläne macht, finde ich sehr positiv - so schwer es dir vielleicht fällt, unterstütze ihn möglichst darin. Meine Mama hat ja auch schon ihre Goldene Hochzeit (wäre am 1. August 2009 gewesen) geplant, und wir haben fleißig mitgeplant, obwohl für mich ausgeschlossen war, dass sie diese noch erleben kann, weil einfach ihr Allgemeinzustand nicht zu schlecht war.

Bitte gebt nicht auf, mit der entsprechenden Behandlung kann man auch in diesem Stadium noch sehr viel erreichen. Wichtig finde ich nur, dass ihr euch auf das konzentriert, was wirklich Sinn macht - nicht auf gut Glück oder nach dem Motto "viel hilft viel" alles ausprobieren, was dann vielleicht Kräfte raubt, die man anderswo brauchen könnte. Die äußerst grenzwertige OP bei meiner Mutter (selbst die Ärzte waren sich da nicht einig, weil sehr viel dagegen sprach) war in meinen Augen so ein Kraft-Räuber, aber das hätten meine Eltern vorher eben nicht für möglich gehalten. Deshalb hinterfragt ruhig - ihr habt jedes Recht der Welt auf ordentliche Aufklärung, und manchmal muss man den Ärzten eben alles aus der Nase ziehen ....

Ich wünsche euch von Herzen viel Kraft, Mut und Geduld,
Karin