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  #31  
Alt 02.11.2002, 20:06
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Hallo, alle miteinander! Hätte ja nicht gedacht, daß das Wort "Quatsch" - zur Nachtzeit völlig erschöpft geschrieben- soviel Wirbel machen würde. Also: Liebend gerne akzeptiere ich die Aussagen von noch lebenden (und hoffentlich noch lange lebenden) Patientinnen, daß Sie durch Spontan-Remission oder Remission aufgrund ihres tief religiösen Glaubens wieder gesund geworden sind. Glaube versetzt Berge -sagt schon ein altes Sprichwort - nur leider habe ich es mit dem Glauben nicht so. Daher bleibt für mich nur der Weg der Schulmedizin, evtl. in Kombination mit wenigen alternativen Heilmitteln (z.B. Mistel - ist ja mittlerweile selbst bei den Krankenkassen anerkannt). Wenn Krebs tatsächlich seit 20 Jahren heilbar wäre - wie Johanna sich traut zu behaupten - dann frage ich mich ernstlich, wieso sind wir hier alle noch krank??? Im ersten Schock der Diagnose hat sich wohl schon so manche Frau bei dem Gedanken erwischt, sich zu fragen, was habe ich falsch gemacht, bin ich etwa selbst Schuld an meiner Krankheit??? Nein, denn Krebs ist keine Frage von Schuld, die in uns liegt!! Wir leben leider in einer verschmutzten Umwelt, essen mit Chemikalien vergiftete und genmanipulierte Nahrungsmittel, haben als Frauen mittlerweile den Mehrfachstress von Beruf, Haushalt und Erziehung von Kindern usw.
Die privaten und beruflichen Probleme nehmen zu, da kollabiert das Immunsystem nun schon mal, wen wundert´s ?? Nach Diagnosestellung wird uns geraten: Ändern Sie ihre Lebenseinstellung, krempeln sie alles mögliche um, auf zu neuen Taten, machen sie doch autogenes Training oder Muskelrelaxation nach Jakobson uvm. Das tun wir denn auch brav, denn wir hoffen ja, daß uns das hilft. Hilft´s nicht, kriegen wir von der Kasse gerne die Psychotherapie bezahlt!!! Wir ergreifen jeden sich bietenden Strohhalm, und das ist gut so! (Mit Wowereit gesprochen!) Jede für sich hat einen anderen Strohhalm zur Verfügung und bei jeder Frau wirkt eine andere Kombination von den o.g. positiven Dingen, plus Medikamenten. Denn ohne die geht´s leider nun doch nicht, welche Frau wollte denn das Risiko wirklich eingehen und nach der Feststellung: Tumor 3,5 cm, 1 Lymphknoten befallen 2,5 cm groß, sonst keine Metastasen, zu sagen, o.K. ich mach das ohne Chemo - nur so aus Gottvertrauen. Ich geb´s gerne zu, ich hab mich mit 4 x EC-Chemo mehr auf der sicheren Seite gefühlt. Es war meine Entscheidung! Mit dem Haarausfall konnte ich leben, übel war mir nicht - dagegen gibt´s ja das Medikament Zofran. Wahrscheinlich würde ich vor jeder Nachsorgeuntersuchung noch viel mehr vor Angst bibbern, wenn ich nicht die Gewissheit der Chemo hätte. Darüber hinaus bin ich ein humoriger u. positiv denkender Mensch, aber doch gleichzeitig der Meinung, daß möglichst viel Information über meine Krankheit mir mehr nützen denn schaden kann.
Ich finde diesen Themenbereich hier deshalb so spannend, weil eben mal Meinungen zur Forschung, zu Studien, zur Pharmaindustrie und zu behandelnden Ärzten ausgetauscht werden. Für das Thema "Glaube und Hoffnung" sollte doch ein neues Thema eröffnet werden, da werden sich bestimmt auch viele Frauen drin wiederfinden, die dazu was sagen möchten. Jede hat das Recht dazu!
Hallo, Anka - ja, leider hast du Recht, die Geschichte mit dem Latissimus ist nicht mehr rückgängig zu machen. Ich habe nur die Möglichkeit, mir den Nerv durchtrennen zu lassen und/oder den Nerv am Ansatz etwas strecken zu lassen oder die schlimmste aller Alternativen: ihn mir ganz entfernen zu lassen, dann verliere ich ein zweites Mal und diesmal endgültig meine aufgebaute Brust. Zurücklegen an seine alte Stelle kann kein Arzt der Welt ihn mehr.Auch das hat niemand mir vorher gesagt. Momentan kenne ich nur eine mitfühlende Äztin, bei der ich in Behandlung bin, sie ist Professorin an der Uniklinik Bonn in der Frauenambulanz und wirklich wärmstens zu empfehlen. Sie hat mir auch am Donnerstag bei einer Untersuchung ein wenig wieder das Vertrauen zu Ärzten wiedergegeben.
Hi, liebe "krasse" Brigitte - sicher hast du Recht, wenn du sagst, daß die neue Gyn-Ärztin eigentlich richtig gehandelt hat. Aber ich hatte im Vorgespräch mit ihr vereinbart, daß ich alles in einer Hand haben möchte, eben weil mich die dauernde Arztbesucherei total nervt. Und von den sogenannten Fach-Onkologen habe ich aus unguter Erfahrung leider schon die Nase voll. Aber ich nehme mir deinen Ratschlag dennoch zu Herzen und versuche es mit dem mir anempfohlenen Onkologen hier in Bonn nochmal. Dieser hält am 6.11. hier in Bonn sowieso einen Fachvortrag über Brustkrebs, wo ich hingehen wollte, um ihn mir mal in seiner menschlichen Art anzusehen. Vielleicht bin ich ja positiv überrascht? Wer weiß?
Also, ehrlich, ich möcht keinen Todesvogel auf der Schulter sitzen haben, ich wähle lieber das Bildnis des Damokles-Schwertes, welches über meinem Haupte schwebt.
An Renate noch eine wichtige Mitteilung: Der oder die Frauenarzt/ärztin hat für uns krebskranke Frauen gar kein Budget! Dies ist ein Ammenmärchen, welches uns immer wieder erzählt wird. Das mag beim Hausarzt stimmen, aber eben nicht beim Gyn. Dies ist ein Insidertipp meines Hausarztes, woraufhin ich das superteure Femara denn auch bei meiner Frauenärztin eingefordert habe und die Kasse zahlt es ohne Murren. Gut, aufgrund der neuesten politischen Lage weiß frau nicht, wie lange das noch so geht, aber kampflos geht das nicht bei mir ab! So, jetzt bin ich aber wieder gespannt auf Eure Meinungen, tschüss ihr Alle und herzliche Grüße von Monika :=))
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  #32  
Alt 03.11.2002, 20:10
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Hallöchen Ihr Lieben,
bevor ich heute abend noch einen spannenden Film im TV gucke (- Grins! "Die Fliege", der ganz alte Film!), ... möchte ich gerne schnell eine Frage stellen.
Eigentlich vermuten wir alle ja - gell, Monika - das ähnliche, woher der Krebs kommen könnte. Wir können zwar keine genaue Begründung nennen, aber so im Inneren "wissen" wir, dass wir eben nicht so gesund leben. Oder nicht gesund leben können.
Ursachenforschung, hm-hm. Da haben wir also die verschmutzte Umwelt, die schlechte Nahrung, der Druck und der Stress, vielleicht noch zu wenig Bewegung, vielleicht ist auch das Wasser schuld, vielleicht sind unsere eigenen Gene schuld, usw., ... wer weiss. All diese Dinge könnten eine Ursache sein. Und all die Ursachen "wirken" auf uns.

Dieses "selber Schuld sein" am Krebs, ist meiner Meinung nach auch nicht richtig. Denn angenommen da hat ein Mensch jahrelang Probleme und bekäme DESWEGEN Krebs, ... dann ist das eine "Ursachen-Verschieberei". Probleme kommen in erster Linie immer von "Aussen". WAS man dann damit macht und wie man damit umgeht, ist jedoch eine andere Frage, und keine Begründung, um Krebs zu kriegen.
Dieses "Denken" steckt aber in manchen Köpfen drin, ich habe das auch schon von der einen oder anderen Seite anhören müssen.

Nein, ich behaupte mal, dass die Ursache immer von Aussen kommt. Und ich schätze, die Ursache kommt hauptsächlich aus den ganz "grossen" Dingen, nämlich der Luft, der Nahrung, dem Druck und Stress, und dann auch aus der Veranlagung, den Genen.
Denn man muss sich auch fragen, weshalb Kinder bereits Krebs bekommen, oder weshalb Menschen Krebs bekommen, die immer gesund gelebt hatten, oder überhaupt noch: Wieso bekommen nicht gleich alle Menschen Krebs?

Also, jetzt meine Frage: Wenn die Ursache in der Luft liegt, in der Nahrung, im Stress, in der Veranlagung, ...
... WAS können wir dagegen tun?
Alles akzeptieren wie es ist?
Habt Ihr Ideen?

Oder ist - liebe Anka - meine Frage hier jetzt zum Thema fehl am Platz?
Ich weiss, die meisten von uns geben es irgendwann wieder auf, nach den Gründen zu suchen. Das ist auch richtig, man kann sich nicht jeden Tag damit beschäftigen, ich auch nicht. Man will ja nach vorne schauen.
Trotzdem stelle ich mir diese Frage immer wieder mal. Geht es Euch nicht auch so?

Bis bald, und liebe Sonntagsgrüsse
von der "krassen" Brigitte
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  #33  
Alt 04.11.2002, 11:37
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Hallo Anka,
wegen längerer Abwesenheit erst heute eine Antwort.
Dein Nachdenken über den Krebs als "chronische Krankheit" bzw auch die Ursache fand ich sehr interessant.
Ich habe das Gefühl, daß medizinische Forschung in erster Linie immer ein "Reagieren" auf bereits aufgetretene Erkrankungen ist. Das heißt mit dem Vorbeugen wird sich nicht beschäftigt, jedenfalls nicht richtig.
Zu den Ursachen von Krebs: Im menschlichen Körper entstehen dauernd Krebszellen. Aber es gibt ziemlich schlaue Mechanismen, die diese Zellen direkt wieder vernichten.
Aus meinem Arbeitsbereich weiß ich, daß nachgewiesen werden konnte, daß in den Zellen Genveränderungen astattfinden, wodurch die Zellen zum Teil ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr erfüllen und der Mechanismus, daß normalerweise eine solche Zelle sich selbst zerstört (Apoptose) nicht mehr funktiomniert. Kommt dann dazu, daß auch das Immunsystem diese Zellen nicht mehr ausmerzt, kann es zu einer Krebserkrankung kommen. Das passiert ganz von allein, aber es gibt eine ganze Reihe von Substanzen, die Zellen in der oben beschriebenen Weise verändern können (Benzol, Pestizide, Substanzen im Tabak,....) und anderen Auslösern (Strahlen). Es gibt kein allgemeines "Heilungsprinzip" , und ein Mensch mit einer schlechten Prognose lebt oft viel länger, als ein anderer mit einer guten. Warum das so ist, weiß wirklich noch keiner.
Es gibt ja auch immer wieder "Spontanheilungen". (sehr häufig bei Kindern mit Neuroblastomen, aber auch bei Non-Hodgkin-Lymphomen und anderen Krebsen) wenn man wüßte, woher die kommen könnte man ja vielleicht versuchen, dieses Wirkprinzip als Therapie zu nutzen. (so erkläre ich mir auch Heilungen, die unter wirkungslosen Therapien eintreten)
Natürlich ist es die Hoffnung, daß man eines Tages Therapien anbieten kann, die nicht auf alle Zellen draufhaut, sondern eben wie es der Körper idealerweise tut, nur die Krebszellen vernichtet oder diesen wieder beibringt, sich selbst zu vernichten.
Mich ärgern so verallgemeinernde Thesen ( "KREBSPERSÖNLICHKEIt", Vitaminmangel, Neue Medizin) ungemein. Bei einer Krankheit, die so häufig ist wie Krebs kann man ja viele Behauptungen aufstellen, die dann bei manchen auch zutreffen. Aber eine wirkliche gute Erklärung ist das dann doch nicht.
Gruß
Anna
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  #34  
Alt 04.11.2002, 19:37
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Hallo, liebe Anna! Du sprichst mir voll aus der Seele, so wollte ich meinen Beitrag auch verstanden wissen. Ich wehre mich ebenfalls gegen "die Schuld liegt bei mir" oder so verallgemeinernde Thesen wie "Übergewicht führt zu Brustkrebs" (mußte ich mir auch schon anhören - aber dann müßten ja alle dicken Frauen Brustkrebs haben und dem ist ja wohl nicht so!) Aber jetzt was vom Wochenende aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ): Die Sparliste für das Gesundheitswesen!
Die Bundesregierung will die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) um mehr als drei Milliarden Euro senken. Im Gegenzug sollen die Beiträge stabil bleiben. Im Einzelnen ist geplant: - Apothekenrabatt: 350 Millionen Euro; Rabatte der Pharmaindustrie: 420 Mill. Euro, Preisstopp für 2 Jahre, patentgeschützte Medikamente sollen wieder einer staatlichen Preisfestsetzung unterworfen werden; - Rabatt des Pharmagroßhandels: 600 Mill.Euro;
Anhebung der Versicherungspflichtgrenze der Arbeitnehmer von 3375 auf 3825 Euro: 300 Mill. Euro; Nullrunde niedergelassene Ärzte: 200 Mill. Euro; Nullrunde Zahnärzte: 100 Mill. Euro; Nullrunde Kliniken: 400 Mill. Euro; Senkung der Preise für Zahntechnik um 10 Prozent: 200 Mill. Euro; Reduzierung Sterbegeld: 260 Mill. Euro; Einfrieren der Verwaltungsausgaben der Kassen: 200 bis 300 Mill. Euro; dazu wird den Kassen ein gesetzliches Zahlungsziel von 30 Tagen eingeräumt.
Und jetzt ratet mal, wer zuerst protestiert hat? Genau, die Pharmaindustrie! ... warnte (!) davor, daß die geplante Wiedereinführung staatlicher Preisfestsetzung zum Abbau Tausender Arbeitsplätze führe. Dann die Kassen: ... sagte, die geplante Nullrunde für Ärzte werde zu Arbeitsplatzabbau in den Praxen führen.
Tja, wenn´s an´s Geldsäckel geht, da sehen plötzlich alle Rot und kommen mit Drohgebärden. Eure Kommentare dazu würden mich schon sehr interessieren - bis bald und an die "krasse" Brigitte, dieser Artikel stand auch im Wirtschaftsteil der FAZ! Tschüss sagt Monika :=))
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  #35  
Alt 05.11.2002, 13:27
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Liebe Anna und die Anderen Ladies
es freut mich sehr, daß Du mein Nachdenken interessant fandest. Ich liebe ja die Diskussion und das Anrennen gegen Vorurteile.Da freut mich dann schon mal das Argument: dies sagt auch die Schulmedizin!, oder dies wurde falsifiziert und Wissenschaft ist, was sich falsifizieren läßt; gemäß Definition....Will ich als Laie etwas wissen, muß ich praktisch eine Kinderfrage – diese naive warum-Frage – stellen. Damit mache ich mich frei von dem was gerade Allgemeinwissen ist. Deine Erklärung fand ich spannend. Verstehe ich es richtig, so wäre – vorerst – die Genveränderung als eine Laune der Natur aufzufassen, und diese Laune kann sie wieder ändern und Schluß damit – was sozusagen die Spontanheilung wäre?
Apropos Kinderkrebs, liebe Brigitte, kannte mal eine Mutter, deren Baby Krebs hatte und deren Hausarzt, mittlerweile ein Erleuchteter von der transzendentalen Meditation, meinte, sie müsse mal nachdenken, was sie in der Schwangerschaft falsch gemacht habe !! Dafür habe ich nur das Wort EMPÖRUNG. Ausserdem stimme ich auch zu, daß das, was von AUSSEN kommt eben nicht vermieden werden kann und auch die Psychotherapie trocknet nicht jede Träne. Manchmal ist man zwar therapiert im Sinne von Funktion – aber eben nicht geheilt. Die SEELE ist eben auch nicht alles, denn es heißt, man soll sein HERZ sprechen lassen und Tennis z. B. wird im KOPF = GEIST gewonnen. So what? Zu den Ursachen, liebe Brigitte, gerade bei Brustkrebs, der zweifelsfrei ansteigend ist, fallen mir immer mal die Hormonmanipulationen ein und wenn man liest, daß Hormone allüberall eingesetzt werden, nimm nur mal die Sonnenschutzmittel.......nicht Gewisses weiß man nicht......
Tja, Monika, die Arbeitsplätze und die Preisfestsetzung – ein Kampf und die Krankenkassen kollabiern –nein, die Beitragszahler natürlich! Denn Krankenkassen sind kein Wohlfahrtsverein. Sie haben m.E. gut mitgespielt solange sie UNS mit Beitragserhöhung schröpfen konnten und die Schmerzgrenze ist erreicht....Ich bin derzeit ohne Einkommen, müßte also –Solidargemeinschaft – den niedrigsten Satz zahlen – dachte ich. Seit einiger Zeit aber wird nun auch das Einkommen des Mannes, wenn dieser privatversichert , hinzugezogen – eine zusätzliche Geldquelle. Dafür durfte ich vorher nie frei wählen und jetzt, Mitte 50, kann ich nicht mehr in die Private.....
In der NZZ las ich letzte Woche, daß der Einsatz von Psychopharmakas bei Kindern nach wie vor kontrovers diskutiert wird. War das vergangene Jahrhundert , heißt es da,stark von psychotherap. Gedankengut geprägt, so lassen jetzt neuere Forschungen auf dem Gebiet der Genetik und Biochemie eine biologische Komponente als wahrscheinlich zu. Im gleichen Maß steige die Akzeptanz einer medikamentösen Behandlung bei Medizinern und Bevölkerung. Die medikamentöse Wirkung bei Kindern ist am wenigsten erforscht ...aber das ist ein anderes Thema.....Vielleicht wären für Kinder Grimms Märchen auch bekömmlicher; da durfte einer noch ausziehen um das Fürchten zu lernen........
Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis/Das Unzulängliche hier wird’s Ereignis
Schöne Grüße
Anka
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  #36  
Alt 16.11.2002, 08:06
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Habe gerade einen interessanten Artikel im Magazin FACTS (Schweiz)zum Thema Mamma-Screening gefunden:

"Die Reihenuntersuchungen sind mühsam und verunsichern Frauen unnötig, sagen Experten. Todesfälle durch Brustkrebs werden durch solche Tests nur selten verhindert.

Von Urs P. Gasche

«Lassen Sie diese Einladung nicht ohne Antwort. Vereinbaren Sie so bald wie möglich einen Termin bei einem Radiologen.» Die dringliche Aufforderung findet jede Genferin zwischen 50 und 69 alle zwei Jahre in ihrem Briefkasten. Auch jede Waadtländerin und jede Walliserin. Denn in diesen drei Kantonen gibt es flächendeckende Mammografie-Programme zum Frühentdecken von Brustkrebs. Jura und Neuenburg wollen bald folgen. Und Deutschland wird es als Nächstes tun. Auch in der deutschen Schweiz müsste die Grundversicherung der Krankenkassen solche Reihenuntersuchungen, genannt Screenings, zahlen, wenn die Kantone sie beschliessen würden. Doch der medizinische Röstigraben wird in absehbarer Zeit wohl nicht zugeschaufelt: Verschiedene Sanitätsdirektionen in der Deutschschweiz zweifeln, ob der Nutzen gross genug ist, um den enormen Aufwand und die Nachteile für viele Frauen zu rechtfertigen. Das haben Recherchen von Facts ergeben. Ihre Argumente decken sich mit denen etlicher unabhängiger Wissenschaftler. Öffentlich halten sich die Sanitätsdirektionen jedoch bedeckt, weil das Thema Brustkrebs «emotionalisiert» sei.

Im Oktober war «Aktionsmonat Brustkrebs», den sogar die Fussballstars der Nationalmannschaft unterstützten. Wie schon bei früheren Veranstaltungen entstand der Eindruck, Brustkrebs sei eine der häufigsten Todesursachen, und mit «Aktion» und «Kampagne 2002» könne man viel erreichen. Beides ist falsch, wie ein Blick in die Statistik zeigt: Von hundert Frauen sterben vier an Brustkrebs. Im Vergleich dazu sterben zehnmal mehr Frauen an Herz-Kreislauf-Krankheiten – und viele dieser Todesfälle kann man mit bekannter Prävention erst noch verhindern.

Anders beim Brustkrebs: Auch monatliches Abtasten und regelmässiges Röntgen können die schreckliche Krankheit nicht verhindern. Beides kann den Brustkrebs nicht einmal wirklich früh erkennen. Denn wenn eine Mammografie Krebszellen «frühzeitig» entdeckt, sind sie in der Regel schon mindestens fünf Jahre alt.

Wenigstens bei Frauen im Alter zwischen 50 und 70 könne die Früherkennung das Krebstodrisiko um 25 Prozent senken, meinen viele Experten. Ein um 25 Prozent kleineres Risiko ist auf den ersten Blick ein bemerkenswerter Erfolg. Erst bei genauerem Hinsehen zeigt sich, was 25 Prozent weniger Risiko wirklich heisst. Es sei «irreführend», die absoluten Zahlen zu verschweigen, sagt Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg. Als Medizinerin hat sie sich auf das Auswerten statistischen Datenmaterials spezialisiert.

Nehmen wir als Beispiel den Kanton Zürich. Dort leben etwa 140'000 Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren. Ohne Reihenuntersuchungen sterben heute laut Statistik 550 von ihnen an Brustkrebs. Falls sich die 140'000 Zürcherinnen ihre Brüste regelmässig röntgen lassen, so sterben im Verlauf von zehn Jahren noch 410 Frauen an Brustkrebs. Der Massentest kann also 140 von 550 Frauen retten. Das ist ein Viertel und entspricht der vorher erwähnten relativen Risiko-Verminderung von 25 Prozent.

Nur mit absoluten Zahlen werden die realen Proportionen klar: Das regelmässige Röntgen von 140'000 Frauen bewahrt im Laufe von zehn Jahren 140 Frauen vor dem Brustkrebstod. Die übrigen 139'860 Frauen haben keinen Nutzen, wenn sie zehn Jahre lang Mammografien machen lassen. 410 Frauen von ihnen sterben mit oder ohne Reihenuntersuchung an Brustkrebs. Die restlichen 139'450 Frauen bleiben so oder so am Leben oder sterben an einer anderen Ursache. Für all diese Frauen ist das regelmässige Röntgen nicht nur eine unangenehme Prozedur, sondern führt bei etlichen zu unnötiger Angst. Nicht weniger als 34'000 von ihnen werden nämlich im Laufe der zehn Jahre mit einem «verdächtigen Befund» konfrontiert. Erst weitere Röntgenbilder oder eine Ultraschalluntersuchung zeigen dann, dass es sich nur um zystische Veränderungen oder kleine Verkalkungen handelt. Bei etwa 6000 Frauen bleiben Zweifel, die der Arzt erst durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) ausräumen kann. Ohne die Reihenuntersuchung hätte sich der grösste Teil von ihnen nie Gedanken darüber machen müssen, ob sie Brustkrebs haben könnten.

In der deutschen Schweiz würden solche Massentests und die begleitenden Abklärungen über hundert Millionen Franken kosten. Einige Radiologen und Ärzte, welche davon profitieren würden, fallen dadurch auf, dass sie ständig von der 25-prozentigen Abnahme des Todesrisikos reden, die absoluten Zahlen und die Nachteile aber verschweigen. Schon vor zwei Jahren hat der Vorstand der Schweizerischen Sanitätsdirektoren-Konferenz verlangt, dass über die «Vor- und Nachteile» der Routine-Mammografie «massiv besser informiert» wird. Der beschränkte Nutzen von Brustkrebs-Massentests rührt wahrscheinlich daher, dass die Mammografie bei zwei von drei Brustkrebsarten praktisch nichts ausrichten kann. Zuerst einmal betrifft das die sehr langsam wachsenden Tumoren. Obwohl man unter dem Mikroskop bösartige Zellmerkmale sieht, bilden sie keine bösartigen Metastasen, und viele dieser Krebsknoten bleiben das ganze Leben lang unentdeckt. Autopsien zeigen, dass jede vierte verstorbene Frau bösartige Krebszellen in der Brust hat. Die Hälfte dieser Frauen hatten ein Leben lang nichts davon gewusst.

Je genauer die Methoden zur Früherkennung werden, desto mehr solcher Knoten entdeckt man. Die Frauen gelten nach dem Entdecken als «krank» und werden behandelt. Fast alle glauben dann, dass sie ihr weiteres Leben der Früherkennung und den medizinischen Eingriffen zu verdanken haben. Tatsächlich aber hätten die meisten auch ohne Behandlung bis zum Tod nie etwas von ihren Krebszellen gemerkt.

Andere Frauen entdecken die langsam wachsenden Tumore im hohen Alter von allein. Wegen der Mammografien erfahren allerdings etliche viel früher, dass sie Krebszellen haben. Eine in den meisten Fällen unnötig belastende Erkenntnis, da diese Tumore nur selten Schmerzen bereiten und selten tödlich sind.

Die häufigere Früherkennung von Tumoren ist bis heute die einzig bekannte Erklärung dafür, weshalb die «Erkrankungen» pro Jahr statistisch zunehmen. Die Zahl der Todesfälle blieb zwischen 1970 und 1990 dagegen gleich, wie aus dem Schweizer Krebsatlas ersichtlich ist. Sie nimmt inzwischen sogar leicht ab, was aber, sagen kritische Experten, weniger auf die Früherkennung als auf bessere Behandlungsmethoden zurückgeführt werden kann.

Neben diesen langsam wachsenden, häufig unbemerkten Tumoren gibt es sehr aggressive. Eine frühere Behandlung kann auch hier wenig ausrichten, weil diese aggressiven Zellen zum Zeitpunkt der «Frühentdeckung» schon längst Metastasen in anderen Organen gebildet haben.

Eine dritte Gruppe von Brustkrebs hat der Epidemiologe Johannes G. Schmidt aus Einsiedeln im Fachblatt «The Lancet» beschrieben. Dieser Tumor ist wenig aggressiv, bildet aber vermutlich sehr spät doch noch Metastasen. Nur in dieser eher seltenen dritten Gruppe könne eine etwas frühere Erkennung den Verlauf der Krankheit überhaupt beeinflussen."

http://www.facts.ch/facts/factsArtik...3&rubrikid=783
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  #37  
Alt 16.11.2002, 13:27
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Hallöchen,
danke Bine, das war jetzt interessant. Ich hab da auch noch was (wenn wir schon bei der Schweiz sind ...):

Ich hatte da diese Woche wieder - wie alle Jahre einmal- einen Spendenaufruf der "Krebsforschung Schweiz" in meinem Briefkasten. Den bekommen alle Haushalte, also auch ich als Krebspatientin, jaja!
Das Ganze ist ja okay, aber lest mal, was da nettes im Begleitbrief steht:

"Was fühlt ein krebskrankes Kind im Spital?
Ein Kind, das leben darf, weil die Krebsforschung enorme Fortschritte gemacht hat und heute 8 von 10 krebskranken Kindern geheilt werden. Vor zwanzig Jahren waren es nur 4 von 10."

Hier steht wieder mal das Wort "geheilt", ... aber lassen wir das jetzt.
Das Dicke kommt im nächsten Absatz:

"Eine wunderbare Hoffnungs-Botschaft zur Weihnachtszeit. Leider dürfen wir bei Erwachsenen nicht die gleichen guten Ergebnisse melden - jeder ZWEITE Erwachsene der an Krebs erkrankt, stirbt an dieser Krankheit.
Bitte helfen Sie uns mit Ihrem Beitrag ..."

Ist ja wahnsinnig motivierend, wenn man als Krebspatient so einen Spendenaufruf im Briefkasten hat ...

Liebe Schweizer Grüssli an Euch alle
von der "krassen" Brigitte
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  #38  
Alt 17.11.2002, 13:21
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Liebe

Sehr interessanter Artikel! Danke. Auch hier wieder diese irreführenden Zahlen . Allerdings wird hier nur von unangenehmer Prozdeur und unnötiger Angst, nicht aber von Strahlenbelastung gesprochen. Letztere wird ja auch kontrovers diskutiert. Wenn es offenbar so ist, daß nur bestimmte Tumoren entdeckt werden können, so müßte doch der untersuchende Radiologe abschließend darauf hinweisen, daß dies keine Aussage ist, daß nicht doch Knoten vorhanden...und dann? Bei den unnötig behandelten Tumoren stellt sich mir die Frage, ob zum unnötig nicht noch der Schaden aus der Behandlung hinzukommt; zumindest im Falle einer Chemo mit ihren Nebenwirkungen...von der unnötigen Angst usw gar nicht zu sprechen....Der einzige Nutzen – nicht der Nutzen der Betroffenen – wäre somit die Statistik zugunsten der fortschreitenden Behandlungserfolge, wo Behandlung eben gar nicht nötig gewesen wäre. Irgendwie zum Haareraufen; aber immerhin gut, daß darüber wenigstens diskutiert wird.

Besten Gruß
Anka

Und auch Dir liebe „krasse“ Brigitte schönen Gruß ! Dein Spendenbericht ist echt krass, aber that s life und mit ein bisschen schwarzen Humor helfen wir uns darüber hinweg, gell -)). Kann man sich da nicht eventuell als Spendenempfänger melden?
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  #39  
Alt 13.01.2003, 20:45
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Hallo, ihr lieben Busenfreundinnen! Ich habe mal wieder total irre "Stilblüten" für Euch: mein zweites Gutachten ist da, welches ich selbst in Auftrag gegeben habe und teuer bezahlen mußte! Tja, und da hat doch tatsächlich mein eigener Gutachter gegen mich begutachtet! Und steht damit auch noch ganz krass im Gegensatz zu dem Gutachten vom med. Dienst der Barmer! Also, erstmal behauptet der liebe Mann, ich hätte zweimal zum Abtasten der Brust pro Jahr gehen müssen und weil ich das nicht getan habe, bin ich selber schuld an der Misere! Zitat: Patientin hätte sich gefälligst selbst um ihre Brüste kümmern müssen! Als nächstes schreibt er, die beklagte Frauenärztin konnte bei mir ja garnichts tasten, weil es gar nichts zu tasten gab! Ein lobulär invasives Mammakarzinom bildet laut med. Fachliteratur gar keinen Knoten (!), sondern streut in das umliegende Gewebe und ist somit höchstgefährlich (wie schön, daß ich das auch mal erfahre!). So, dann frage ich mich also ernsthaft, was habe ich im Jahre 95 (also mit 39 Jahren) in meiner Brust getastet und weswegen wurde ich dann zur Mammografie geschickt? Und das zwei Jahre hintereinander und jedesmal stand ja im Bericht eine 1 cm große Zyste drin (hab ich aber erst 99 erfahren!). Und warum bin ich dann 99 (also mit 43 Jahren) so in Panik geraten, weil da ein riesiger Knubbel in meiner Brust war, den angeblich niemand, nicht mal meine Frauenärztin getastet hat? Nicht mal die Radiologin? Der liebe Gutachter leugnet tatsächlich, daß im radiologischen Befund steht "Positiver Tastbefund" und nur deswegen, weil davor steht "derb verschieblicher Strang" - also mit anderen Worten: ein Strang ist kein Knoten?! Was hat dann der Professor in der Kölner Klinik bei der Aufnahmeuntersuchung getastet, wieso war angeblich laut Genehmigungsformular der Klinik von Amputation der Brust die Rede, wenn doch gar kein Knoten da war? (immer laut meines eigenen Gutachters). Und dann werde ich auch noch von ihm verhöhnt mit den Worten: Patientin hätte sich gefälligst selbst um ihre Brüste kümmern müssen! Dabei vergißt er offensichtlich, daß wir Frauen die Brustkrebsvorsorge nur einmal im Jahr von der Kasse vorgeschrieben und bezahlt bekommen, solange wir nicht betroffen sind - und in den Jahren 95-99 war ich ja nicht betroffen, wieso hätte ich da zweimal zum Abtasten gehen sollen? Zumal meine Frauenärztin immer nur gesagt hat: Ist ja nur eine verhärtete Drüse!
Der Mann hat wirklich Nerven! Ich bin stinksauer, selbst mein eigener Anwalt war überrascht über das Ergebnis des Gutachtens, weil der den Gutachter gut kennt und ihn mir empfohlen hat! 1.350 Euro für nichts! Ich hätte nicht übel Lust, den Kerl wegen Beleidigung und Ignoranz zu verklagen! Zum Glück kommt mir da gleich die 1. Ausgabe des Stern zu Hilfe, der eine neue Serie macht über die üblichen Vorsorgeuntersuchungen: da steht dann auf Seite 33/34 gleich, Brustkrebsvorsorge für Frauen 1 x pro Jahr!!!!
Die Krankenkasse sagt mir genau dasselbe und meine Hausärztin fiel fast vom Stuhl, als ich ihr das oben Geschriebene erzählte! Tja, da kann man mal wieder sehen. Er wird das Gutachten aber korrigieren müssen, da er von ganz falschen Voraussetzungen ausgeht,s.o. Naturgemäß habe ich mich über diese Sache so aufgeregt, daß ich über Weihnachten/Neujahr bis jetzt keine Nacht geschlafen habe, so wütend bin ich darüber. Jetzt werde ich dieses Gutachten der Barmer schicken, mal sehen, was die dazu sagt! Ich glaub, die fallen bestimmt vom Glauben ab. Manchmal kann ich gar nicht glauben, daß immer nur mir sowas passiert! Oder gibt´s da noch andere betroffene Frauen hier im Forum, die ähnliches erlebt haben? Würde mich wirklich sehr interessieren! Also, meine Damen, wenn ihr das nächste Mal was tastet, dann ist das eben kein Knoten, sondern nur ein "derb verschieblicher Strang"! Die Ironie muss frau sich erst mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen! Trotzdem, seid´s herzlich gegrüßt von der jetzt wirklich wütenden Monika aus Bonn :=))
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  #40  
Alt 13.01.2003, 22:20
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Liebe Monika
es ist unglaublich!!!!
Die Frage, warum bestimmten Menschen immer wieder bestimmte Dinge passieren, habe ich mir schon oft gestellt, nie eine Antwort darauf gefunden und doch ist es so. Ich bin aber sehr froh, daß Du eine Kämpfernatur hast - auch wenn Ausruhen angebracht wäre - und drück Dir fest die Daumen, daß der Gutachter eine Watschn kriegt-.))
Viel Kraft für Dich
wünscht Dir
Anka
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  #41  
Alt 13.01.2003, 23:01
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Hallo, Anka! Danke dir für´s Daumen drücken, das kann ich wirklich gebrauchen! Laufe momentan ziemlich auf dem Zahnfleisch, weil es schier unglaublich ist, was der Mann mir auch noch persönlich antut. Gerade nehme ich im Fernsehen noch den Beitrag "Essener Brustkrebsskandal" auf, das ist auch so eine schlimme Geschichte! Über so viel Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit kann ich mich tierisch aufregen! Umso erleichterter fühle ich mich, wenn ich mich hier mal im Forum fallen lassen kann. Andererseits, wenn ich sowas weitergebe an euch alle, dann profitiert ihr ja auch unter Umständen mal davon. Vielleicht funktioniert dann irgendwann mal das Frühwarnsystem rechtzeitig! Das würde ich mir wünschen, denn ich finde, noch immer erkranken viel zu viele Frauen an Brustkrebs, und dabei müßte das gar nicht sein, wenn unsere Vorsorge im Staate Dtl. mal endlich funktionieren würde. Zumindest weiß ich bei meiner Klage meine Krankenkasse auf meiner Seite, die hängen sich mittlerweile mit ihren Regressforderungen nämlich an meine Klage dran. Und gehen bei mir von einem Dauerschaden aus! Dem ist ja auch so, die Schäden, die operativ bei mir angerichtet wurden, sind ja nicht mehr rückgängig zu machen. Außer durch noch viel gravierendere Eingriffe, von denen selbst die Ärzte nicht wissen, wie sie dann ausgehen für mich. Deshalb scheue ich davor zurück, noch mehr an mir herumschnippeln zu lassen. Sollte es irgendwann nochmal wegen Rückfall oder so notwendig sein, dann überleg ich mir, ob ich die anderen Geschichten gleich mit korrigieren lasse, aber vorher nicht. Demnächst also mehr von der "unendlichen Geschichte aus Bonn" von Monika - herzliche Grüße an dich :=))
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  #42  
Alt 14.01.2003, 12:59
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Finde diese Seite sehr interessant. Bin ein bißchen bestürzt
darüber, dass viele die Medikamente, die ja erforderlich sind,
bezahlen müssen. Ich bin in einer Studie, das wurde mir von
meinem operierenden Arzt vorgeschlagen und habe bis heute noch
keinen Euro bezahlt. Sowohl Medikament, als auch Schwanger-
schaftstests, die ich vor Verabreichung der Zoladex-Spritzen
machen muß, erhalte ich übers Spital kostenlos. Lediglich für
die Zoladex-Spritzen muß ich die Rezeptgebühr bezahlen.
Ich habe weder für die Rettungsfahrten (30x täglich Bestrahlungen ca. 150 km entfernt) etwas bezahlen müssen, noch
für sonst eine Untersuchung.
Auch keine Ambulanzgebühren oder sonst was.
Ich glaube, dass man schon einen Arzt des Vertrauens suchen
sollte, der einem die bestmöglichste Behandlung rät.
Habe mich auf eigene Füße gestellt, mache alle Untersuchungen
im Krankenhaus, denn da fühle ich mich sicher und bin über-
zeugt davon, dass bei der Nachsorge nichts übersehen wird.
Auch finde ich, dass Mammographie und Ultraschall nötig sind
(besonders bei größeren Brüsten), um eine genaue Diagnose zu
bekommen.
Man hat manchmal auch das Gefühl, dass Ärzte dankbar für
gewisse Ratschläge sind, denn im Krankenhaus wird ja gesagt,
man könne gleich weiterleben wie vor der Erkrankung.
Das finde ich nicht ganz richtig.
Mein Motto: Nur die Harten kommen durch, sich selbst auf die
Füße stellen und den Kampf nie aufgeben.
Liebe Grüße
Monika aus Österreich
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  #43  
Alt 31.01.2003, 00:23
Gast
 
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Hallo, liebe Anka! Das mit der Watschn für den Gutachter ging voll daneben. Ich hatte meinem Anwalt geschrieben, wogegen ich heftigst Einspruch erhebe, vor allen Dingen gegen die Polemik des Gutachters. Da schreibt dieser mir doch wieder zurück (nachdem er eine Telefon-Konferenz, die langfristig terminiert war, hat platzen lassen!), er kenne den Gutachter jetzt schon über 10 jahre und habe keinen Grund, gegen diesen vorzugehen. Er lobte den Gutachter übern grünen Klee mit all seinen Lorbeeren und was weiß ich nicht noch alles. Mir fiel fast der Brief aus der Hand. Irgendwie hat der Mann wohl was mißverstanden und übersehen, daß ich seine Mandantin bin und nicht der Gutachter. Oder hab ich da etwa wieder in ein Wespennest gestochen, als ich kritisch-sachlich die Dinge aufzählte, die eindeutig nach Rechtslage nicht stimmen können. Können Gutachter keine Kritik vertragen? Mein Anwalt belehrte mich noch darüber, daß Gutachter nur nach den medizinischen Unterlagen urteilen! Wie schön, wo doch in meinem Falle davon ausgegangen werden muss, daß diese gefälscht oder verfälscht worden sind! Da muss frau sich aber nicht wundern, wenn ein negatives Gutachten rauskommt( und darf dieses auch noch bezahlen plus Anschiss vom eigenen Anwalt dazu!). Da wundert es auch nicht, daß kaum eine geschädigte Frau mit Brustkrebs klagt, eben weil die meisten Akten frisiert worden sind und sie nie zu ihrem Recht kommt, weil die ganzen Halbgötter in Weiß wie Pech und Schwefel zusammen halten. Es müßte doch gerade meinen Anwalt stutzig machen, wenn ausgerechnet mein Gutachten als einziges in der langen Reihe der von seinem Gutachter erstellten Gutachten nicht pro-Patientin ausgeht! Aber nein, er sagt dann nur, daß Juristen eben Juristen sind und keine Ärzte, also medizinische Details nicht bis ins Letzte klären könnten! Das aber erwarte ich gerade von einem Patientenanwalt, daß er die medizinischen Belange seiner Brustkrebspatientinnen, die er haufenweise vertritt, auch kennt. Denn wenn nicht, was ist das denn sonst für ein Anwalt? So wie ich das sehe, ist das aus prognostischer Sicht ein Meilenschritt zurück ins Mittelalter. Tja, und ich werde mir wohl einen neuen Gutachter suchen müssen, dem liefere ich dann aber erst die "Beweise", daß meine Krankenakte frisiert ist. Ich hoffe, meine Krankenkasse hilft mir dabei. Ich wünsche Euch allen nicht, daß Euch so was widerfährt, das ist nämlich überhaupt nicht mehr lustig - dabei lach ich doch so gern :=)) Liebe Grüße von Monika
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  #44  
Alt 31.01.2003, 16:18
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

An alle auf dieser Seite:
Bin gerade "hineingeraten" und völlig fasziniert, wieviel Informationen Ihr zu unserer Krankheit zusammengetragen habt. Solche Frauen wie Euch, die sich derartig mit der Materie beschäftigen, brauchen wir dringend! Ich gehöre leider nicht dazu; aber das wird sich ändern. Erstmal werde ich alle Seiten ausdrucken und nochmal genüsslich lesen; habe auch eine Menge zu sagen (bin sowieso geschätzig); muss mich aber dringend besser informieren. Zeitmangel als Grund anzuführen ist immer so ein bisschen durchsichtig und fast schon arrogant, aber ein besserer fällt mir nicht ein..
Hier also die Warnung, dass Ihr in Zukunft von mir hören werdet..
Liebe Grüsse an alle!
Gabi aus Hamburg
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  #45  
Alt 31.01.2003, 17:56
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

So, ich noch mal. Wo sind eigentlich die Beiträge von der vielgeschmähten Johanna?? Bei mir taucht da nix auf. Wurden die rausgenommen oder wie? Oder muss man irgendwelche Zauberformeln eingeben, um das zu lesen?
Gabi
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