Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 08.01.2008, 10:38
Benutzerbild von lillemor
lillemor lillemor ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.09.2007
Ort: zwischen Nord und Ostsee
Beiträge: 130
Standard Partnerschaft/Familie

Hallo alle zusammen
Ich habe da mal eine allgemeine Frage.
Wie sind eure Partner mit der Diagnose umgegangen? Hat sich eure Partnerschaft durch den BK verändert.?
Wie hat die Familie reagiert?
Bei mir ist es so, das meine jüngere Schwester sehr viel am weinen ist, und sie mich vor kurzem nicht ohne Tuch sehen konnte, da liefen dann schon die Tränen. (meine Haare sind am wachsen, ich laufe zuhause ohne Tuch, und ich finde es sieht klasse aus, aber wenn sie mich unverhofft besuchen kommt, muß sie auch damit rechnen, das ich nix auf habe) Ich gehe auch zum einkaufen ohne Tuch, denn ich bin der meinung das die Haare, wenn auch 4mm, gut aussehen, und ich mich nicht schämen muss.
Für meinen Mann hat sich so nichts geändert, ich habe das Gefühl das er das noch nicht richtig wahr genommen hat.
Er sagt immer Regina das Leben geht ganz normal weiter, ich habe aber das Gefühl, das sich eine ganze menge verändert hat.
War es bei euch auch so?
Ich würde mich sehr freuen, wenn man sich austauschen kann. Liebe grüße Regina
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 08.01.2008, 10:54
Patricia-V.W. Patricia-V.W. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.01.2008
Beiträge: 10
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Regina,

meine Mutter behandelt mich, wie ein kleines Kind und nervt alle Ärzte und mich auch.

Mein Bruder erkundigt sich 1x die Woche nach meinem befinden.

Mein Vater und meine Großeltern sind sehr traurig, da sie im Ausland leben und ich sie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hab.

Mein Mann verhält sich wie immer, wir reden eigentlich kaum darüber und wenn dann versucht er es mit Witzchen.
Ist wahrscheinlich seine Art damit umzugehen.
Wir haben bis jetzt auch sehr selten über seine MS geredet, irgendwie werden Krankheiten bei uns nicht diskutiert.

LG

Patricia
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 08.01.2008, 11:00
Benutzerbild von Mary-Lou
Mary-Lou Mary-Lou ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2007
Ort: Im Nirwana
Beiträge: 5.123
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Liebe Regina,
es hat sich mit Sicherheit für uns Betroffene eine Menge verändert. - Für unsere Partner weniger vielleicht, ausser der Tatsache, dass sie auch erkennen, dass wir "starke" Frauen verletzbar sind. Denke aber auch, dass die Männer eben eine andere Art haben mit der Krankheit umzugehen und sicher müssen sie es auch erst lernen, mit dieser Tatsache "Brustkrebs" oder "Krebs" ansich fertig zu werden und sich mit uns dieser Tatsache auch zu stellen. Jeder hat halt eine andere Art mit der Krankheit umzugehen.

Habe so immer das Gefühl, dass mein Mann versucht etwas Normalität wieder zurückzubringen, indem er im Großen und Ganzen so weitermacht wie bisher. Und dafür bin ich ihm auch dankbar. Versteh das jetzt nicht falsch, natürlich ist er auch einfühlsam und nimmt Rücksicht - aber er fordert mich auch manches Mal heraus . . . und das ist gut so. - Wobei ich im Gegensatz zu Dir (bis auf die AHT) meine Therapie schon seit Frühjahr letzten Jahres abgeschlossen habe und mich das "normale" Leben wieder hat.
Meine Familie - nun ich habe nur noch einen Bruder, der sehr betroffen und mitfühlend reagierte. Er ruft mich heute noch wöchentlich an und fragt, wie es mir geht. Der andere Teil der Verwandtschaft (meine Schwägerinnen und Schwiegereltern) tut eigentlich so als ob gar nichts wäre, das Thema BK existiert für sie in keinster Weise. Einziger erstaunter Kommentar ist dann immer "Du siehst aber gut aus."

Du fragst, ob sich unsere Partnerschaft verändert hat. Ja, das hat sie. Wir wissen noch mehr als vorher, was wir an einander haben, um es mal ganz lapidar auszudrücken.

Übrigens, wegen Deiner Haare - da mußt Du Dich doch nicht schämen. Es gehört zu der Behandlung ganz einfach dazu. Schämen sollte sich nur der, der das nicht akzeptieren kann.

Liebe Grüße
__________________

****************
„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 08.01.2008, 11:07
Benutzerbild von lillemor
lillemor lillemor ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.09.2007
Ort: zwischen Nord und Ostsee
Beiträge: 130
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Patricia
Meine Mutter ist immer für mich da, und da bin ich auch sehr dankbar für, und meine Brüder, naja die reden da so nicht drüber, die fragen dann mal nach und dann ist das auch ok für die.
Mein Mann der redet auch wenig, ich meine es soll ja nicht nur jeden Tag über BK gesprochen werden, aber es gehört jetzt zu meinem Leben dazu.
Und das man in einigen Dingen unsicher wird, ist denke ich auch normal.
Ich gehe auch gerne schwimmen, und da kommt dann in mir die Frage auf, was ist denn wenn man sich duschen will, da fange ich dann an und werde gehemmt, denn ich kann mir schon vorstellen, das ein kleiner Blick von anderen Frauen kommt, wenn man da nun nackig steht, und am duschen ist.
Ich habe hier in der nähe ein Hallenschwimmbad angeschrieben, und denen meine Problematik erklärt, und die haben mir ganz toll geschrieben, das die mir dann die Familien dusche anbieten würden. damit ich nicht das Gefühl habe angegafft zu werden. (sorry aber ich klanns nicht anders ausdrücken)
Ich habe es meinem Gatten erzählt, aber das hat ihn garnicht so interessiert.
Es sind manchmal die kleinen Dinge im Leben die es einem schwer machen, so empfinde ich es. Aber damit es nicht unmöglich wird, versuch ich einen Weg zu finden damit es leichter wird.
Liebe grüße Regina
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 08.01.2008, 15:08
Benutzerbild von lillemor
lillemor lillemor ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.09.2007
Ort: zwischen Nord und Ostsee
Beiträge: 130
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Zitat:
Warum weint Deine Schwester eigentlich...?? Und weint sie nur wenn sie Dich so sehen muss...?? Wird ihr dadurch die Krankheit erst so richtig bewusst..., oder weint sie auch so - weil Du eben an dieser Krankheit erkrankt bist....??
Hallo Mo
Ja meine Schwester weint wenn sie mich so sieht, weil ihr dann bewußt wird, das diese Krankheit da ist. Sie sagt selber sie kann damit nicht umgehen, und sie kann auch nicht verstehen das ich das so nehme wie es ist. Ich habe dann zu ihr gesagt, mein äußeres verändert sich für eine Zeit,aber ich bleibe immernoch die die ich bin...
Ich habe als ich die Diagnose bekam, meine Familie zu mir eingeladen, und habe denen dann alles erzählt ( meine Mutter wusste es schon vorher)
Ich habe denen gesagt was nun ist, und habe auch gesagt ich mache es in einem Treffen, damit ich es denen sagen kann.
Ich habe auch gesagt, wenn ich Hilfe brauche dann werde ich mich schon melden.
Und das ist auch ok so.
Ich möchte kein Mitleid, denn ich weiß das ich eine positive Einstellung habe.
Das mein Mann den normalen Weg weiter geht, ist ja auch ok, aber ich würde mir doch wünschen, das er bei manchen Arzt terminen mit dabei wäre.
Aber vielen dank nochmal für deine Antwort.
Lg Regina
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 08.01.2008, 16:26
Benutzerbild von Annie65
Annie65 Annie65 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.11.2006
Beiträge: 52
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Ihr Lieben,

interessantes Thema, finde ich. Und mo, Deine Zeilen beinhalten viel Wahrheit ...
Meine Therapie ist ja nun ein Jahr her. Schnell mußte ich wieder für meine Familie "da" sein, da gab es genug andere Probleme ... und dies nicht zu knapp! Nun bin ich gesund für meine Familie, nach dem Motto: "Nun ist aber gut". Die Schwiegereltern fragen gar nicht mehr, meine Eltern sehr selten nach meinem Befinden. Mein Mann hat sich in der ganzen Zeit ziemlich "cool" verhalten. Wie gesagt, die Normalität mußte schnell wieder da sein! Ich werde gebraucht!!!
Für mich bedaure ich das manchmal,... aber ich allein weiß, was ich habe und welche Ängste und Gedanken immer da sind.

Liebe Grüße von Annie!
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 08.01.2008, 16:38
Benutzerbild von Kimmy07
Kimmy07 Kimmy07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.05.2007
Ort: Chur
Beiträge: 417
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Regina,

ich habe von Anfang an ganz offen meine Erkrankung kommuniziert und konnte auch selbst meine Spässchen darüber machen (z.B. heute in der Mittagspause: ich sag zu meinen Kollegen, dass ich mit meiner von der Bestrahlung angeschwollenen Brust echt Pamela Anderson Konkurrenz machen könnte...), damit habe ich offensichtlich allen den Umgang mit mir sehr leicht gemacht und viel rücksichtsvolle Zuwendung erfahren.
Im Freundeskreis waren natürlich alle zunächst geschockt, jedoch bekomme ich seitdem viel Besuch und telefoniere einfach öfter.
Mein Mann hat mich nach der Diagnosestellung erstmal geheiratet... Ziel war es, mit meinen eigenen schönen Haaren heiraten zu können eitel ist der Mensch... Ich glaube, ihn hat meine Erkrankung mehr getroffen, da er ohnmächtig mit zusehen musste und natürlich Angst hat, mich zu verlieren.
Eigentlich habe ich aus der Familie/Freundeskreis/Kollegen nur positives feedback erhalten und viel Zuwendung, manchmal zuviel. Es gab Phasen während der Chemo, da habe ich mich von meinem Mann und der Familie richtig gegängelt und bevormundet gefühlt und musste mich und meinen sturen Kopf durchsetzen.....sicher war das aber nie böse gemeint.

Insgesamt sind wir enger zusammengerückt, geniessen die Zeit zu zweit viel intensiver, streiten weniger, unternehmen mehr.... es ist anders geworden. Wir leben uns und das Leben bewusster.

lieben Gruss,
K.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 08.01.2008, 18:17
Norma Norma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.158
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Zitat meines Mannes:

"Ich habe dir seit deiner Diagnose immer gesagt, dass ich dich verstehe und habe auch selbst felsenfest daran geglaubt.
Heute weiß ich, dass ich absoluten Unsinn geredet habe. Um dich wirklich zu verstehen, musste ich erst selbst erkranken."


Gruß
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (letzte Chemo gerade vorüber)
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 08.01.2008, 20:58
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.05.2007
Ort: österreich
Beiträge: 2.461
Standard AW: Partnerschaft/Familie

ja, genau wie es mary lou schrieb - mein partner und ich wissen jetzt noch viel viel besser, was wir aneinander haben.
er hat mich zu jedem befund begleitet (war auch möglich, da wir beide freiberuflich sind). er war immer da für mich.

er hat mir gezeigt, dass zuversicht möglich ist.
ich bin durch meine sehr krebsbelastete familie geprägt und eine besondere angsthäsin.

meine familie - meine großtante hat mich drauf aufmerksam gemacht, dass bei ihr der BRCA 1 gendefekt nachgewiesen ist - mittlerweile auch bei mir.
sonst gibt es keinen familienkontakt.

meine freundin hat sich für mich, damit ich im schwimmbad nicht alleine glatzig bin, die haare abrasiert. fand ich total lieb. sie agte: "eigentlich sollte jeder mensch einmal im leben den eigenen kopf nackt sehen".

von den meisten freundInnen bekam ich viel unterstützung. einige haben sich zurückgezogen, aber das war okay. nicht jeder mensch kann immer mit erkrankung umgehen - manchmal ist man selber zu belastet.

alles liebe euch allen!
suzie
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 08.01.2008, 21:39
Birgit64 Birgit64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.112
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Regina,

natürlich hat sich eine ganze Menge verändert.
In erster Linie natürlich für Dich, denn Du bist diejenige, die durch die Erkrankung plötzlich mit der Endlichkeit des eigenen Lebens konfrontiert wurde, die anstrengende Therapien über sich ergehen lässt usw.
Aber natürlich auch für Deinen Mann, der das vielleicht noch gar nicht ganz begriffen hat, was da mit Dir passiert und wie sich das auf Dich, Deinen Körper, Deine Leistungsfähigkeit, Deine Gefühle auswirkt. Vielleicht wünscht er sich auch die vertraute Normalität zurück.
Und ganz bestimmt hat sich auch für Dein restliches Umwelt etwas verändert. Die einen nehmen Deine Erkrankung stärker wahr, andere weniger. Manche, auch uns nahestehende Menschen, haben Probleme nachzuvollziehen, warum wir gerade so und nicht anders auf die Erkrankung reagieren. Deine Schwester gehört vielleicht dazu. Lass Dich deswegen nicht bange machen. Du scheinst über ein gesundes Selbstbewußtsein zu verfügen und Dir auch Deiner Stärken bewußt zu sein. Das ist immer hilfreich im Umgang mit einer solch einschneidenden Veränderung wie einer BK-Erkrankung. Gestatte Dir aber auch, Dich mal fallen zu lassen, wenn Dir danach ist, denn keiner kann immer stark sein.
Unsere Partnerschaft bestand zum Diagnosezeitpunkt 7 Monate in einer Fernbeziehung. Mein jetziger Mann hat sich damals von seinem Job hier in seiner Heimat beurlauben lassen und ist nach D zu mir gezogen um mir beizustehen. Eigentlich war das anders herum geplant . Im Jahr nach der Diagnose haben wir geheiratet und ein weiteres Jahr später sind wir dann hierher gezogen. Das Leben geht weiter, aber ein bisschen anders als geplant und viel intensiver und bewußter als früher.

Liebe Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 09.01.2008, 00:51
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.10.2007
Ort: Nordbayern
Beiträge: 448
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hi Regina,

Wie sind eure Partner mit der Diagnose umgegangen?
Er war erzweifelt, weil wir jetzt beide sterben müssen und unsere Kinder keine Eltern mehr haben werden. Und er ist plötzlich auf mein Drängen ("Du rufst morgen sofort beim Internisten an") zur Magen- und Darmspiegelung, zum Herzultraschall und zur Oberbauchsono gegangen, zum ersten Mal in seinem Leben. Sein Bluthochdruck wird nun endlich behandelt, ENDLICH! ENDLICH ging der Mann zum Arzt... wo er sich nie hingetraut hat, weil der ihm sagen könnte, daß er Krebs hat.
Aber gefunden hat er zum Glück keinen. *Steim vom Herz plumps*
Blieb also nur ich. Plötzlich war alles anders. Nicht mehr ich hatte Angst um ihn, sondern er hatte große Angst um mich. Und hat sie immernoch. Vor allem, weil es mir psychisch schlecht ging und ich brutal in seiner Gegenwart über Selbstmord sinniert habe. Er ist zur Zeit froh, weil es mir gut geht. Aber Angst hat er natürlich immernoch. Nur verschweigen wir sie. Er nimmt mich manchmal in den Arm und sagt: Du darfst nicht sterben. Du mußt leben... wollen.

Wie hat die Familie reagiert?

Die Kinder waren etwas durcheinander, weil ich ja operiert wurde und eine Woche nicht da war. Und immer wieder mal ins Krankenhaus muß. Und die Kleinen nicht auf den Arm nehmen und den halben Tag rumschleppen konnte, wie sie es gewohnt waren. Auch mein Haarausfall war ein großes, für manche verstörendes Ereignis.
Meine Eltern sind seit der Diagnose fast täglich hier. Zwei Freundinnen haben sich vor der Chemo auf mich gestürzt, um mir zu helfen. Seit der Chemo sehen wir uns seltener. Sie verkraften meine derben Sprüche nicht. Eine hat mich erlebt, als ich im schwarzen Loch steckte... Naja, ich wollte dann auch nicht mehr so viel Hilfe und Geräume. Nun ist es eher moralische Unterstützung, auch andere Freunde und Verwandte sind sehr lieb und hilfsbereit, backen Kuchen, fragen immer wieder, was sie helfen können...
Meine liebe gute Mutter hilft mir mit den Kindern. Oft ist es mir etwas zu viel. Andererseits bin ich dankbar, vor allem, weil sie mit den Kids die Arzttermine wahrnimmt. Wie erwartet sind die lieben Kleinen zu dieser Jahreszeit ständig krank

ich bin der meinung das die Haare, wenn auch 4mm, gut aussehen, und ich mich nicht schämen muss.

Mir gefallen so kurze Haare und früher wäre ich nie drauf gekommen, daß das mit Chemo zu tun hätte. Inzwischen frage ich mich bei jeder Frau mit ganz kurzen Haaren, ob sie Chemo hatte und die Länge beibehalten hat, weil sie entdeckt hat, daß es gut aussieht.

Für meinen Mann hat sich so nichts geändert, ich habe das Gefühl das er das noch nicht richtig wahr genommen hat.

Ich nehme an, Du hilfst ihm dabei, es zu verdrängen, oder? Ich kann das nicht. Ich mußte schon immer jede Laus, die mir über die Leber läuft, beim Partner abladen. Ich brauche Reibung und Zoff. Auch wenn ich gesund bin. Oder anders: Erst dann fühle ich mich gesund.

Regina, jede Partnerschaft ist anders, jeder Krebs ist anders, jede Betroffene ist anders.

Viele Grüße,
Eleve
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 09.01.2008, 16:17
Anita 77 Anita 77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.12.2007
Beiträge: 32
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo!
Im April 2007 wurde bei mir Brustkrebs festgestellt. Ich war damals 29 Jahre
meine Söhne 4 jahre und 10 Monate.
Mein Lebenspartner hat es sehr getroffen.Er bekam Rückenschmerzen,Knieschmerzen,ständig Kopfweh....Ich hatte 6xChemo,ablatio der linken Brust,Bestrahlung weil ein Lympfknoten befallen war und seit Sep. AHT.
Meine Mutter hat viel geweint aber nicht vor mir.(hab es trotzdem erfahren)
Mein Vater spricht und zeigt nicht so wie er fühlt.
Ich bin ganz offen mit der Krankheit umgegangen,das war für meine Angehörigen und Freude etwas leichter. Viele wussten am Anfang nicht wie sie mit mir sprechen sollten.Mit der Zeit wurde es für alle leichter damit umzugehen.
Viele bewundern mich weil ich alles so gut geschafft habe und lachen kann.
Wenn man die Diagnose einmal verarbeitet hat,ist das SCHLIMME daran etwas leichter.
Mein Lebenspartner hat sich wieder erholt!! Er liebt mich auch EINSEITIG!
Wahrscheindlich muß die Zweite Brust auch weg,Weil ich BRCA1 Trägerin bin.
Wir machen deswegen auch unsere Scherze z.B. dann gibts einen bezahlten
Pamela Busen....
Offenheit war für mich wichtig um den umgang mit der Krankheit zu lernen,um Hilfe anzunehmen,und damit es Freunde und Familie leichter fällt mit mir Spaß zu haben,zu reden,damit ich die ANITA bleibe die sie kennen!!
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 10.01.2008, 10:12
falino falino ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 13.06.2007
Ort: Steinefrenz, Westerwald
Beiträge: 254
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Guten Morgen,
ich bin froh, dass das Thema mal angesprochen wird.
Bei mir war die Diagnose BK in Juni 2004. Erst einmal Schock. Was passiert mit meinem Mann und mit meinem Sohn (damals 16 Monate).
Mein Mann hat mich wirklich sehr unterstützt, soweit es möglich war. Er ist Fliesenleger und von mo bis fr auf Montage. Meine Eltern und meine Schwester kamen aus Belgien um mich zu pflegen. Das Thema "sterben" und "Tod" kam erst später, als ich Chemo und Bestrahlung hinter mir hatte.

Die Angst für einen Rückfall ist immer da, aber Krebs ist nicht mehr ständig ein Thema bei uns. Aber es ist trotzdem "da". Erst jetzt, nach 3,5 Jahre, haben wir das Gefühl, wieder ein Stück Normalität zu bekommen.

Mein Sohn, inzwischen 4,5 Jahre, war zwar noch sehr klein, weiss allerdings schon, dass das Ganze nicht ohne war. Er fragte mich vor ein paar Wochen noch, ob ich seine Frau und seine Kinder kennenlernen werde oder, ob ich dann schon im Himmer sein werde. Da musste ich erst einmal schlucken, habe aber auch ehrlich geantwortet, dass ich es nicht weiss.

Unser Kuschelbedürfniss hat sich seit der Diagnose wahnsinnig gesteigert!

liebe Grüße
Ann
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 10.01.2008, 10:28
damali damali ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.02.2007
Ort: Franken
Beiträge: 46
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Das mit dem Kuschelbedürfniss kenne ich auch -auch mit meinem Mann.
Aber es habe mich nicht nur ich und das Verhältniss zu meinem Mann verändert, es geht auch an meinen Kindern nicht spurlos vorrüber. Eine ebenfalls krank gewesene Mutter hat gestern am Rande eines Elternabends ein schönes Bild verwendet, sie sagte: die Königin hat einen Zacken ihrer Krone verloren... Das hat mich sehr berührt. Meine Kinder mussten lernen, daß ich nicht alle Probleme lösen kann.
Die Lehrerin meines jüngsten (9) hat mir berichtet, dass er sehr viel ernster geworden sein, daran hab ich schon geknabbert.
Ansonsten empfinde ich mich jetzt als gewachsenen Menschen, ich möchte die "alte" Sibylle nicht mehr sein, auch wenn ich mich manchmal etwas nach der Unbekümmertheit sehne, aber die hole ich mir Stückchenweise wieder
Einen möglichst unbekümmrten Tag wünscht Euch
Damali
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 10.01.2008, 10:38
falino falino ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 13.06.2007
Ort: Steinefrenz, Westerwald
Beiträge: 254
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Das Gefühl, "erwachsen" zu sein, habe ich auch. Ich bin auch überzeugt, dass nicht alles schlecht war. Was ich sehr bedauere ist, dass ich meine "Leichtigkeit" bzw. "Unbekümmertheit" verloren habe. Andererseits geniesse ich jetzt jeden Tag intensiver, viel intensiver als früher.
Meine Schwester ist in Oktober 2006 leider an einem Gehirntumor gestorben und seitdem versuche ich wirklich, aus jedem Tag das Beste herauszuholen.

Meine Umgebung reagiert immer sehr geschockt, wenn ich mal eine Erkältung oder Durchfall o-ä. habe. Das macht mich total verrückt, aber es ist ja gut gemeint

Gruss
ann
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:08 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55