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  #16  
Alt 06.03.2008, 10:37
Erika47 Erika47 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo ihr da draußen,
die ihr dieses Thema zum Thema macht. Danke dafür! Hab die Beiträge gelesen und bin glücklich das bei euch doch alles bestens läuft. Bei mir leider nicht.Mein Ehemann weiß leider mit meinem BK nicht gut umzugehen. Diagnose war im Juli 2007 Ablatio rechte Brust. Sowie ich mit bekommen bzw. zugetragen wurde hat er geweint, aber mit mir mal über dieses Thema sprechen wollen, nein das macht er nicht. Die Krankheit wird einfach totgeschwiegen.Meine Schwiegermutter war auch der Meinung, das das alles garnicht so schlimm ist. Ich soll mich nicht so anstellen. Es macht mich traurig, wütend und hat mich emotional verletzt. Ich stelle mir manchmal die Frage wer bin ich eigentlich, das man mich nicht mehr wahrnehmen möchte.
Ich habe mit meinem Mann zusammen 4 Kinder. Meine 2 Töchter helfen mir immer, in jeder noch ausweglosen Situation .Sie nehmen mich auch mal in den Arm und versuchen mich zu trösten wenn ich mal wieder auf dem Nullpunkt angelangt bin. Ein Sohn der mittlerweile fast 21 Jahre alt ist, ist sofort nach der Diagnose abgehauen. Ich höre sehr selten von ihm. Ab und zu will er mal hören wie es mir geht. Ich glaube er ist wie sein Vater. Nichts sehen, nichts hören, nichts wissen wollen. Mein kleiner Sohn gerade mal 9 Jahre macht sich da mehr Sorgen. Er fragt ständig was wäre wenn. Er ist teilweise so fertig das er nachts nicht mehr schlafen kann. Er hat Angst mich zu verlieren.
Nun zurück zu meinem Mann, ich hatte gehofft das er mit mir durch dick und dünn geht. Das er mich trösten kann, mich mal in den Arm nimmt , oder auch mal streichelt. Aber leider keine Reaktion, in irgendeinerweise. Er hatte es mir ja mal versprochen, am Traualtar, aber ich merke davon nichts. In der letzten Zeit redet er mit mir nur das Nötigste. Ich weiß nicht mehr weiter. Bin selbst bei einem Psychologen um mir helfen zulassen, nicht wegen des BK sondern wegen anderen Dingen. Ich hab meine Krankheit angenommen. Gehe damit auch sehr offen um. Bin kein Kind von Traurigkeit. Die Leute sagen immer nur, man du hast ja alles gut im Griffsiest gut aus und du lachst soviel das man garnicht meint du wärest krank. Aber ich will ja auch leben und Spass haben. Wie kann ich das nur wenn mein Mann mich ausbremst? In dem ich mir Sorgen mache ob wir noch zusammenbleiben? Ich habe Angst, furchtbare Angst.
Es tut mir Leid, das ich solche Worte verfasst habe, aber ich musste es mir mal von der Seele schreiben. Vielleicht kann mir der eine oder andere ein paar Tipps geben, oder mich in irgendeinerweise trösten.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen, laßt es euch gut gehen und ich drück euch ganz fest
Eure meist stillle Leserin Erika47
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  #17  
Alt 06.03.2008, 11:10
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DelphinHH DelphinHH ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Liebe Erika,

das liest sich traurig.
War Dein Mann VOR der Erkrankung anders?
Hat er sich um Dich gesorgt, wenn es Dir nicht gut ging, Dir Dinge abgenommen, Dir geholfen, Dich aus Tiefs rausgeholt, Dich mit kleinen Aufmerksamkeiten aufgemuntert, Deine Sorgen geteilt, Dich getröstet und in den Arm genommen, wenn Du es brauchtest?

Liebe Grüße
Alexandra
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  #18  
Alt 06.03.2008, 11:22
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

liebe erika,

traurig.

vielleicht wäre ein gemeinsame therapie eine möglichkeit? würde dein mann da hingehen?

oder du schreibst ihm einen brief? vielleicht kapiert er gar nicht, was in dir vorgeht, weil er so anders gestrickt zu sein scheint, eher verdrängen und so tun als wäre nichts?

oder liege ich da falsch?

ich wünsch dir, dass sich eine lösung findet für dich, ihr seid ja schon lang zusammen und kennt euch sehr sehr gut!

alles liebe
s.
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  #19  
Alt 06.03.2008, 11:30
Erika47 Erika47 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Alexandra,
Mein Mann war vor seiner Arbeitslosigkeit anders insofern auch vor meiner Erkrankung. Er hat mit mir alle Dinge besprochen, des täglichen Lebens.
Aber ich war trotzdem immer auf mich selbst gestellt, wenn es um die Sorgen und Nöte der Kinder ging. Diese Dinge hat er mir nie abgenommen. Er hat mich noch nie aus Tiefs heraus geholt, weil er dieses Wort nicht kennt.Er hat mich auch nie aufgemuntert mit kleinen Aufmerksamkeiten und er hat sich noch nie mit mir meine Sorgen geteilt, sondern, ich nur mit ihm, seine. Im nachhinein weiß ich garnicht mehr, ob er mich überhaupt mal in den Arm genommen hat, wenn ich Sorgen und Nöte hatte.
Deshalb bin ich im Moment völlig am Ende und fühle mich aus der Bahn geworfen. Am Ende eben.
Danke das du mir geantwortet hast. Lass dich ganz lieb drücken
Liebe Grüße Erika47
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  #20  
Alt 06.03.2008, 11:33
Erika47 Erika47 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo suze,
ich habe das Gefühl das ich meinen Mann nicht wirklich kenne. Trotz das wir fast 25 Jahre verheiratet sind.
Ich habe einfach nur Angst.

Liebe Grüße Erika47
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  #21  
Alt 06.03.2008, 13:00
Chrische Chrische ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo,

ich würde zu dem Thema, wie die Familie mit der Krankheit umgeht, gern mal was aus Sicht einer Angehörigen schreiben.
Meine Mutter hat Brustkrebs und es ist nicht leicht, damit umzugehen. Ich bin selbst oft so unsicher, ob ich trösten oder Mut machen soll oder vielleicht einfach mal gar nicht darüber reden. Viele von euch schreiben auch, dass sie Sätze wie "das wird schon wieder" oder "du siehst gut aus" nicht als tröstend und aufbauend empfinden. Anderseits will ich auch meine ganze Angst und Traurigkeit nicht zeigen, weil das meine Mutter wiederum traurig macht und sie dadurch mehr Angst bekommt. Trotzdem gehe ich mit ihr so normal wie möglich um, ich versuche, so einfühlsam wie möglich zu sein ohne sie in Watte zu packen. Aber ob man immer alles richtig macht?
Mein Vater kann mit der Situation sehr schlecht umgehen. Er macht zwar so alles für sie und hilft, wo er kann, aber wenn sie von Krebs sprechen möchte, sagt er "Ach Quatsch, du hast doch keinen Krebs!" Er verdrängt das Thema total. Das verletzt sie sehr. Auch mein Freund und mein Bruder können darüber nicht so sprechen. Selbstschutz?

Liebe Erika47,

du klingst so verzweifelt und traurig, dass ich gar nicht weiß, was ich schreiben soll. Ich würde dich so gerne trösten.
Hast du denn jemanden, bei dem du dich mal ausweinen und dir mal alles von der Seele reden kannst? (weiß nicht, ob du das bei deinen Töchtern kannst)

Ich hoffe, ich habe als Angehörige nicht den größten Unsinn geschrieben.

Liebe Grüße, Christiane
__________________
Juhu!!!! Chemo geschafft!
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  #22  
Alt 06.03.2008, 13:38
mausbaer_1970 mausbaer_1970 ist offline
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Hallo Christiane,
auch ich bin "nur" eine Angehörige. Meine Mum hat Brustkrebs und ich fühle auch wie Du. Einerseits möchte man stark sein und andererseits braucht man oft selbst jemand der ein wieder aufbaut. Ich habe das Glück, daß mein Mann so ein Prachtexemplar ist. Er liebt meine Mum und versteht von daher auch meine Gefühle und steht total hinter allem was ich tue. Auch wenn er oft derjenige ist der zurückstecken muß.
Freut mich jemand Gleichgesinnten getroffen zu haben und hoffe ich höre bzw lese noch öfter von Dir:

Liebe Erika,
Deine Zeilem machen mich sehr, sehr traurig. Ich finde jemand mit einer solchen Diagnose sollte sich nicht auch noch mit Partnerschaftsproblemen rumschlagen müssen.
Es tut mir leid für Dich daß Dein Mann so "ich will mal sagen Gefühlskalt" ist. Aber war er das nicht schon immer und es wird Dir nur erst jetzt richtig bewußt?
Du brauchst alle Deine Kraft für Dich und Deine Gesundheit darum überlege Dir wie Du die Situation ändern kannst. Denn Deine Angst lähmt Dich und hilft Dir in keinster weise bei der genesung. Ich hoffe Du hast jemanden der Dich einfach mal nur in den Arm nimmt und Dir zuhört.
Ganz liebe Grüße
Alexandra
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  #23  
Alt 06.03.2008, 13:45
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DelphinHH DelphinHH ist offline
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Zitat:
Zitat von Erika47 Beitrag anzeigen
Aber ich war trotzdem immer auf mich selbst gestellt, wenn es um die Sorgen und Nöte der Kinder ging. Diese Dinge hat er mir nie abgenommen. Er hat mich noch nie aus Tiefs heraus geholt, weil er dieses Wort nicht kennt.Er hat mich auch nie aufgemuntert mit kleinen Aufmerksamkeiten und er hat sich noch nie mit mir meine Sorgen geteilt, sondern, ich nur mit ihm, seine. Im nachhinein weiß ich garnicht mehr, ob er mich überhaupt mal in den Arm genommen hat, wenn ich Sorgen und Nöte hatte.
Liebe Erika,

das hatte ich mir fast gedacht. Die Krankheit verbessert unsere Partnerschaften nicht. Dinge, die vorher nicht geklappt haben, ändern sich auch nach der Diagnose nicht zwangsläufig. Die Krankheit wirkt eher wie ein Vergrößerungsglas und deckt zu allem Überfluss auch noch alle Defizite, die wir vielleicht viele Jahre lang ordentlich zugedeckt oder einfach ignoriert haben, umso mehr auf.

Ich verstehe, dass Du gerade jetzt viel mehr von Deinem Mann erwartest. Vielleicht weiß er das gar nicht. Ich weiß – sollte er aber. Aber das funktioniert oft nicht. Gedankenlesen. Ich denke auch immer "das MUSS er doch merken/wissen/sehen"... Tut er nicht... (na ja, in meinem Fall immer öfter - jahrelanges Training mit erwartungsvollen Blicken meinerseits haben ihm mittlerweile zu kleinen, hellseherischen Fähigkeiten verholfen).

Und in der Zwischenzeit hilft eben nur, es offen anzusprechen. Ihm zumindest eine Chance zu geben. Wenn auch das nicht funktioniert, melde Dich wieder, dann schimpfen wir alle ordentlich über ihn. Leider hilft Dir das auch nicht viel weiter. Ein "Augen auf bei der Partnerwahl" kommt auch 25 Jahre zu spät. Und ganz sicher hat er auch seine tollen Seiten. Schließlich hast Du ihn Dir ausgesucht, oder?

Tja... Ratschläge... schwierig. Vielleicht diese:
- Du brauchst Deine Kraft nicht zum Ärgern!
- Mach Dein Wohlbefinden nicht von anderen Menschen abhängig

Ich wünsche Dir, dass Dein Mann den Denkanstoss nutzt. Wenn es nicht funktioniert – vielleicht gibt es andere Menschen, gute (neue?) Freunde, die jetzt und genau in dieser Situation einmal einspringen.
Oft kommt von Seiten, von denen man es gar nicht erwartet hätte, Hilfe und Unterstützung. Ich glaube, das haben ganz viele hier so erfahren. Ich hatte glücklicherweise einen Partner, auf den ich mich absolut verlassen konnte. Trotzdem war ich sehr froh über ein paar (wenige) andere Menschen, die sich um mich gesorgt haben und auch mal ein kleines Stückchen Last von meinen und auch den Schultern meines Partners genommen haben.

Ansonsten sind wir - zumindest virtuell – ja auch noch da.

Liebe Grüße
Alexandra
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  #24  
Alt 06.03.2008, 15:05
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Hallo ihr Lieben,

habe dummerweise erst jetzt diesen Thread entdeckt. Ich selber empfinde meine Position als Betroffene als problematisch und habe darüber kürzlich in meinem Thread "Traurigkeit ohne Ende" geschrieben.

Meine OP liegt nun schon 3 1/2 Jahre zurück. Außer einigen unklaren Befunden bei der Mammo, die sich nicht bestätigten, mich aber doch zittern ließen, ist nichts oder noch nichts nachgekommen. Fühle mich soweit gut und ich denke meine Ängste und Depressionen in den Griff bekommen zu haben. Was übrig blieb ist eine plötzliche Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Antriebsschwäche und Knochenschmerzen, CTS, in beiden Handgelenken. Dinge, mit denen man umgehen kann, die aber dennoch belastend sind.

Ganz natürliche Symptome nach einem Tumor, meinte der Oberarzt : nach einer Brustkrebserkrankung ist der ganze Körper erkrankt und es ist schwer, sein normales Gleichgewicht zu finden.

Nur mein Mann ist anderer Meinung: du bist nicht krank, dein Tumor wurde entfernt, du hast keinen Krebs. Immer wieder wird mir der Herzinfarkt meines Mannes, den er vor knapp 5 Jahren hatte, vor Augen geführt. Schließlich wäre sein Herz geschädigt.
Nie und nimmer wollte ich in einen Wettkampf treten, wer ist schlimmer erkrankt? Gespräche führen zu nichts. Mein Mann bleibt dabei: du hast keinen Krebs.
Und das macht mich einfach traurig.

Liebe Grüße
Anneli
__________________
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  #25  
Alt 06.03.2008, 15:38
Anwi Anwi ist offline
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Liebe Anneli,
"Du hast keinen Krebs, bist jetzt wieder ganz gesund" im Sinne von "wieder ganz die Alte" höre ich aus meinem Familienkreis auch oft.
Dann sage ich mir, dass ich es niemandem übel nehmen kann, der so daherredet. Denn diese Redensarten drücken einfach eine Unbeholfenheit in Bezug auf den Umgang mit der Erkrankung aus. Sie sind nicht böse gemeint.

Vielmehr drücken sie für mich Angst aus vor Krankheit und Tod. Diese Dinge sind so schrecklich für die Verwandten, dass sie darüber nicht sprechen wollen bzw. können, aus Angst, früher oder später - was garantiert irgendwann eintreten wird - selbst davon betroffen zu sein.
Ich hatte bzw. habe depressive Phasen, nehme immer noch Citalopram, nur hab ich in den letzten Tagen das Gefühl, dass es gar nicht mehr so richtig wirkt oder nur noch einen Placebo-Effekt hat.

Ich fühle mich trotz AD antriebslos und etwas geschwächt, jedoch ohne erkennbare Ursache. Und für die anderen ist man ja ohnehin wieder ganz gesund. Es bietet einem niemand mehr Hilfe an wie während der Chemo, da wurde ich mit Hilfsangeboten geradezu überschüttet.

Okay, es steht wieder eine Mammographie an und die Angst kommt wieder etwas hoch, vielleicht kommt daher auch die Antriebslosigkeit, aber es ist nicht die erste Mammographie nach dem Ende der akuten Therapien. Und ich war bestimmt noch nie überängstlich, habe aber Angst, es mehr und mehr zu werden - einfach durch die seelischen Nachwirkungen des Krebs-Erlebnisses bzw. Wunden, die es hinterlassen hat.

Liebe Grüße
Anwi
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  #26  
Alt 06.03.2008, 15:50
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lillemor lillemor ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Anneli
So wie du schreibst, kommt es mir auch ein bißchen bekannt vor.....
Nur hat mein Mann nun begriffen was eigentlich los ist, das hatte er vorher auch, aber er konnte nicht so mit mir darüber reden.
Mittlerweile gehen wir beide ganz gut damit um... Mich verletzt es nur wenn ich merke das die sogenannten Freunde plötzlich alle so keine Zeit mehr haben, aber ich habe da einen schönen Spruch für mich : Wenn man keine Zeit für mich hat, ok, dann habe ich beim nächsten mal auch keine Zeit......
Ich widme mich dann den schönen dingen im Leben zu, und das kann sehr vielfältig sein.
Ich stehe jeden morgen auf, und denke immer Was tut dir heute gut ???
Und dann mache ich das wonach mir ist....
Manchmal tuts dann auch weh, weil es ja auch schöne Freundschaften gibt,(im bekanntenkreis und freundeskreis) aber dann versuche ich die Personen zu verstehen, und denke dann immer, wieso machen die das????
Ich finde es wirklich sehr schade, das sich alles so radikal verändert.....
lg regina

Geändert von lillemor (06.03.2008 um 16:27 Uhr) Grund: falsches wort
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  #27  
Alt 06.03.2008, 16:21
Chrische Chrische ist offline
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Liebe Anneli, liebe Anwi,

anscheinend kommen solche Sätze wie "Du hast doch keinen Krebs (mehr)" doch häufiger vor und ich dachte schon, mein Vater wäre total daneben.
Aber ich kann sowas trotzdem nicht verstehen, auch wenn es sicher nicht böse gemeint ist. Aber mit diesem Verleugnen der Krankheit verleugnet man doch auch die Probleme (körperlich und psychisch), die der Betroffene damit hat, oder?

Aber es ist sicher schwierig, das jemandem begreiflich zu machen und es geht leider jeder anders damit um.
Für euch ist die Situation am schlimmsten und kein Angehöriger kann sich da so richtig reinfühlen, denk ich.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft!

Christiane
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Juhu!!!! Chemo geschafft!
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  #28  
Alt 06.03.2008, 16:34
Erika47 Erika47 ist offline
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Hallo zusammen,
eigentlich finde ich Veränderung gehört zum Leben. Aber ich habe mich auch sehr verändert. Bin nachdenklicher geworden und (reifer?). Kann sein, ich weiß es nicht. Auf jedenfall kommt mein Mann damit nicht zurecht.
Ja, ich habe auch jemanden zum reden. Habe einen sehr guten Psychologen. Aber er kann nicht immer zur Stelle sein, wenn bei mir ein Tiefpunkt herrscht wie z. B. heute.
Ich bin unheimlich dankbar das ich meinen Gedanken hier freien Lauf schenken kann. Das viele daran teil haben und das daraus ein "Wer weiß was zum nachdenken anregt".
Vielen Dank und schöne Grüße ich drücke alle die hier lesen und schreiben.
Erika
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  #29  
Alt 06.03.2008, 16:48
regba regba ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Ihr Lieben,

ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht leicht ist, mit der Diagnose (BET Jan. 06, dann das komplette Programm, AHT) umzugehen. Ich war damals traumatisiert und wusste gar nichts, heute bin ich schlauer, weil ich da durch gegangen bin. Ich muss nun mit den Ängsten leben, ständig besteht Verdacht auf Rezidiv oder gar Metastasen. Ich glaube, dass wird niemals aufhören, so denke ich im Moment.
Aber ich bin auch froh, dass es mich getroffen hat und nicht meine engsten Angehörigen. Mein Mann war doch sehr erschrocken, dass nun auch seine eigene Familie betroffen war, seine Ängste waren groß, mich zu verlieren. Meine beiden Kinder gingen unterschiedlich damit um, mein Sohn, baute gerade sein Abi, war immer sehr besorgt und meine Tochter, damals 17 Jahre alt, versuchte es zu verdrängen und versuchte ständig cool aufzutreten, a
auch eine Art Sensibilität.
Daran sieht man, wie schwierig es ist, mit dieser Diagnose Krebs konfrontiert zu werden und wie hilfslos man dabei ist mit dieser umzugehen, ohne jemanden zu verletzen. Diese Hilflosigkeit führt oft zu Verzweifelungstaten, die ein anderer kaum nachvollziehen kann.
Meine Cousine starb im letzten Herbst an BK. Wir standen immer im regen Kontakt, denn wir waren ja 2 Betroffene. Als es ihr immer schlechter ging und sie die letzten 3 Monate zum Pflegefall wurde, schirmten ihr Mann und ihre Eltern sie ab. Kein weiterer bekam noch etwas zu hören, geschweige, wurde zu ihr gelassen. Selbst als sie endlich gehen durfte, wurden wir nicht informiert. Ich war wütend und machtlos zugleich. Heute versuche ich zu verstehen, dass es wohl eher ein Selbstschutz für die nächsten Angehörigen war.
Ich wünsche mir dringends, dass meine Familie von schweren Erkrankungen verschont bleiben könnte. Ich würde es kaum verkraften, mit dieser anderen Angst zu leben.

L.G.
Regine
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  #30  
Alt 06.03.2008, 17:06
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Liebe Chrische,

es ist schwer für mich, damit umzugehen. Besonders, da mein Mann auch nicht gesund ist. Dennoch ist er leistungsfähiger als ich. Irgendwie wird meine Erkrankung durch den Infarkt meines Mannes, den er vor meinem Krebs bekam, verdrängt und letztendlich abgeharkt. Die Behauptung, ich hätte keinen Krebs, regt mich einfach auf.

Liebe Grüße
Anneli
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