Papa - Metastasen überall!!

[Mai-Tai]

Hallo Ihr Lieben!!

Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Papa hatte vor vier Jahren Darmkrebs, hat dann Chemo bekommen und dann wurde ihm ein künstlicher Ausgang gelegt. Damit hat er sich dann mit der Zeit abgefunden und konnte recht gut damit leben. Er ging auch regelmäßig zu seinen Untersuchungen.
Vor ca. einem Jahr hat man Metastasen an der Lunge und Leiste entdeckt. Dann machte er wieder Chemo, aber wie schon beim ersten Mal, hat ihn das sehr geschwächt
Die Chemo hat es nicht wirklich geheilt sondern noch viel viel mehr Metas in seinem ganzen Körper verstreut. Jetzt ist ihm der Halswirbel gebrochen. Er macht jetzt Bestrahlungen, da er eine Chemo nicht mehr aushalten würde.
Seit ein paar Tagen wissen wir auch, dass er Metas im Gehirn hat, diese werden nun auch bestrahlt.
Aber die Ärzte sagen, es ist nur noch eine Lebensverlängerung, heilen kann man das nicht mehr
Er muss jetzt auf die Palliativstation und musste vorher so viele Sachen unterschreiben, dass er mit einem Notar alles klären soll und auf dieser Station, falls er stirbt, nicht mehr reanimiert wird usw.
Das hat ihn so fertig gemacht, dass er zur Zeit so viel weint und ich kann nichts tun.
Ich will nicht, dass er stirbt. Er hat den Darmkrebs überstanden und dann kann er das doch auch schaffen, oder meint Ihr nicht??
Vielleicht steckt jemand von Euch in einer ähnlichen Situation?
Ich würde mich über eine Nachricht freuen.
Liebe Grüße
Mai-Tai

[Norma]

Liebe Mai-Tai,

ich bin aus einem anderen Krebsforum und habe deinen verzweifelten Beitrag gerade gefunden.

Ich weiß, wie weh es tut, wenn so eine niederschmetternde Diagnose kommt! Und die Ärzte gehen nicht gerade zaghaft mit dem Patienten und den Angehörigen um. Der Papierkram in Deutschland ist echt gewaltig und überfordert Jeden noch zusätzlich.

Die Bestrahlungen für die Hirn-Metas sind auf jeden Fall richtig und vor allem... bei weitem nicht so belastend wie eine Chemotherapie. Ich denke, die Hirnmetas und die Knochenmetas werden so in Schach gehalten werden können.
Echte Probleme könnten die Lungenmetas werden. Da kann man leider nicht bestrahlen und Chemo auf ewig geht leider auch nicht.

Dass dein Vater viel weint, ist doch sehr verständlich. Er hat Angst und weiß nicht, was noch alles auf ihn zukommt.

Deshalb solltest DU jetzt versuchen, stark zu sein. Er braucht jetzt jede Unterstützung, die es nur gibt.

Die Situation überfordert euch jetzt alle.
Aber wenn man muss, dann entwickelt man auf erstaunliche Art und Weise eine Kraft, die man niemals früher für möglich gehalten hätte (und ich weiß, wovon ich rede... habe meine geliebte Mama 5 Wochen und 3 Tage begleitet).

Sei einfach nur für deinen Papa da; ohne viel Reden und möglichst ohne Tränen. Höre ihm zu und sage ihm, wie lieb du ihn hast. Und dass er sich keine Sorgen machen soll (denn die wird er sich machen).

Ich wünsche euch noch viele Wochen mit Papa; Wochen, die angefüllt sein können mit noch vielen schönen Erlebnissen.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Rippenmetas April 2008

Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

[Mai-Tai]

Liebe Norma,

danke für Deine Antwort.
Auch wenn es meinen Papa nicht heilen kann, tut es gut, hier darüber zu schreiben.

Ehrlich gesagt waren fast alle Ärzt und Schwestern im Klinikum richtig fies. Sie haben ihm ganz direkt gesagt, was los ist, was sein kann und wie es erst mal weiter geht. Ich verstehe nicht, warum man den Patienten seelisch noch so quälen muss, wenn man sieht, dass es ihm nicht gut geht.

Er war eigentlich immer positiv eingestellt und hat immer gesagt 'Es wäre doch gelacht, wenn er gegen den Krebs nicht antreten könne.' Aber irgendwie denkt er immer negativer wegen dem Gerede von den Ärzten.

Wir haben bereits mit der Ärztin gesprochen, dass Sie bitte nicht so mit ihm umgehen soll, da sie ja merkt, dass er am Ende ist, nachdem sie mit ihm gesprochen hat. Sie hat sich etwas gebessert.

Es fällt mir schwer, nicht zu weinen, wenn er weint, aber ich weiß, dass ich stark sein muss.

Kann es denn sein, dass die Hirnmetas und Knochenmetas dank Bestrahlung nicht mehr weiterwachsen??

Er würde noch so gerne in Urlaub fahren und noch so viel machen...

Danke nochmal für Deine liebe Nachricht, das ist wie ein kleines Zuckerl

Liebe Grüße
Mai-Tai

[Mai-Tai]

Hallo Sandee!!

Danke für Deine lieben Worte.
Ich hoffe, dass meinem Papa und meiner Familie noch ganz viel Zeit zusammen bleibt und die Metas nicht noch weiter wachsen.

Ich habe Deine Beiträge über Deinen Sohn gelesen und ich hoffe, dass es ihm schon wieder viel viel besser geht

Liebe Grüße
Mai-Tai

[Kerstin N.]

Hallo,

habe gerade deinen Thread gefunden und wollte dich nur einmal-virtuell-in den Arm nehmen.

Ja, das ist jetzt eine ganz schwere Zeit für euch, das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.

Aber, wenn ihr zusammen haltet, dann schafft ihr es, da bin ich ganz sicher!

Klar willst du stark sein für deinen Vater, aber Weinen muß auch mal sein!
Je offener ihr miteinander umgeht, um so leichter wird es auch für deinen Vater sein.

Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit!

Liebe Grüße
Kerstin

[Mai-Tai]

Hallo Kerstin!!

Vielen Dank für Dein Mitgefühl

Heute habe ich meinen Paps wieder besucht und meine Mama und ich konnten ihn einigermaßen aufmuntern.

Er darf jetzt nicht mehr Auto fahren und das ist mal wieder so ein Schlag für ihn

Ich bewundere ihn. Er schöpft immer wieder so viel Kraft und ich versuche, so gut es geht, ihm dabei zu helfen. Klar, gibt es wieder Phasen, da versteht man die Welt nicht mehr und alles ist nur noch zum aber er rafft sich immer wieder auf und will diesen blöden Krebs loswerden bzw. dazu bringen, nicht weiterzuwachsen.
Die Aussichten stehen zwar sehr schlecht, aber man hofft irgendwie immer noch auf ein Wunder...

Liebe Grüße
Mai-Tai

[Norma]

ABER JA!!!

Natürlich ist noch ein Urlaub möglich und den solltet ihr auch UNBEDINGT machen!!!

Wenn die Bestrahlungen vorüber sind und es ihm auch nur einigermaßen gut geht... FAHRT bloß!

Wir haben meine Mama auch für 2 Wochen an die Nordsee mitgenommen und sie hat hinterher soooo geschwärmt!

Es klingt für Außenstehende vielleicht blöd, aber gerade dieser letzte Urlaub war soooo mega-wichtig für ALLE!

Liebe Grüße
Norma

[Analina]

Hallo ,hab aus versehen ein langes Brief an dich gelöscht ,aber jetztnur kurz geht ihr doch nach Berlin zu charite dort werden alle mögliche Metas verbrant ,die haben viele gute Behandlungsmöglichkeiten ,mach dringend ein Termin dort und erzähle nicht alles wie die deinen Papa auf Paliativ verabschiedet haben,jetzt neu Kampf aufnehmen und dein Papi soll viel Dinkel essen plus viele gute VITAM UND GESUNDE NAHRUNG NICHT AUFHÖREN ZU ESSEN DENN KREBS ZELLEN SENDEN SO BOTENSTOFFE DAS MAN KEIN APETIT MEHR HAT; MAN SOLL DEM KREBS DAMIT NICHT ENTGEGEN KOMMEN SONDERN DAGEGEN KÄMPFEN WENN ES IRGENDWIE GEHT.ICH WÜNSCHE VIEL......viel Kraft so habe ich es auch gemacht bin selbe krank und jetzt geht es mir gut..Zeig deinem Papa das du fur ihn da bist und das sie jetzt weiter kämpfen werden,auch weinnen darfst du mit ihm danach geht es beiden besser .Denn fur ihn ist es auch nicht einfach vor allem wenn er der einzige ist mit trännen und dann darf er seinem Gefühlen nicht freien lauf lassen ,sonnst wird er auch seine Gefühle unterdrucken mussen.Gib ihm Hoffnung ,wieder sag es ihm es geht weiter ,suche so lange nach möglichkeit bis du sie findest ,nicht warten nur weill ein Artzt nicht weisst das es woanderes noch andere mögl. gibt.Ein ganz starke Umarmung für euchund hast du eigentlich schon gehört von neuem Mittel das gerade in Oklahoma endeckt ist ,und schon getestet.....????? Also es geht was ....ein kleines Sonnenschein für uns alle die krank sind....

[Mai-Tai]

Hallo Analina,

danke für den Tipp, aber wir sind aus der Nähe von München und mein Papa darf momentan nur liegen und sich fast nicht bewegen, da er sonst wg. seinem Halswirbelbruch querschnittsgelähmt werden könnte.
Es wäre also sehr riskant, ihn nach Berlin zu fahren

Von diesem Medikament aus Oklahoma habe ich noch nichts gehört. Für was ist es denn speziell und wird es in Deutschland schon eingesetzt?

Er hat eigentlich schon immer richtig Appetit und isst ganz normal. Ich bringe ihm auch öfters Schokolade mit und da freut er sich ganz besonders drauf.

Liebe Grüße
Mai-Tai

[Kerstin N.]

Hallo,

dein Papa scheint ein sehr starker Mensch zu sein - so wie du auch.

Ich bewundere euch!

Ihr macht das schon richtig. Weiter so!

Liebe Grüße und alles, alles Gute für deinen Vater und auch für euch!

Kerstin

[Mai-Tai]

Kennt jemand von Euch die onkologische Klinik in Oberaudorf bei Rosenheim??

Wenn ja, kann man sie empfehlen?

Ihr würdet mir wirklich weiterhelfen.

Vielen Dank schon mal!!!

[Mai-Tai]

Hallo,

seit kurzem kann mein Papa nicht mehr gehen. Er hat es ein paar Mal selber probiert und ist gestürzt. Kann es sein, dass einige Knochen sehr leicht durch die Metastasen brechen??
Er liegt nur noch im Bett und kann sich mit Müh und Not aufsetzen

Wird das immer schlimmer oder kann man da etwas machen?

Er würde normalerweise Blutübertragungen bekommen, weil er so schwach und müde ist, aber wir können ihn nicht mal zum Arzt befördern

Ich bin soooooooo traurig

Liebe Grüße
Mai-Tai

[Ronnya]

Liebe Mai Tai,
Habe eben mit Bestürzung deinen Bericht über den Zustand deines Vaters gelesen...
Es tut mir sooo leid wenn ich sowas lese und ich fühle mich direkt in die Zeit zurückversetzt in der es meinem geliebten Vater so schlecht ging...(leider hat er den Kampf am 16.6.2008 verloren...)

Ich verstehe es richtig das dein Papa zu Hause ist...
Habt ihr ein Krankenbett?
ich würde dir fast schon sagen,das es in dieser Situation nichts richtiges oder Falsches gibt...
Ißt dein Papa noch und trinkt er???

Meine liebe Mai Tai,
Du hast recht er braucht womöglich eine Bluttranfusion,und dafür müsste er ins K.H.,richtig???
Wenn ihr jetzt den Notarzt ruft,wird er sofort ins nächste K.H. gebracht ...
Ruft euren Hausarzt an und fragt was man machen kann....

Bekommt er noch die Bestrahlungen?
Ich weiß, ich frage viel aber ich versuche mir gerade ein Bild zu machen....

Liebe Mai Tai,
neben all den überlegungen ,was ihr machen könnt musst du leider auch die Möglichkeit in Betracht ziehen,das dein Vater irgentwann sterben wird..es tut mit leid das so zu sagen,aber mach dich mit dem Gedanken vertraut...
Nutze die Zeit mit ihm,schafft Nähe ,redet über alte Zeiten ...diese Zeit kann unheimlich intensiv sein..verbringe so viel Zeit wie möglich mit ihm....
das kommt nie wieder in deinem Leben...Sag ihm einfach wie lieb du ihn hast....

Ich will nicht übers Ziel hinausschießen oder dir zu nahe treten,aber hätte mir das damals jemand gesagt,ich wäre dankbar gewesen...

Wenn du Zeit hast,schreib doch einfach mal in welchen Behandlungen dein Vater steckt,und ob ein Pflegedienst organisiert ist, ich hab gesehen das zwischen deinen letzten Beitrag und heute doch einige Zeit verstrichen ist...was ist in dieser Zeit passiert?

Liebe Mai Tai ich wünsche dir unendlich viel Kraft für die kommende Zeit...
und umarme dich hiermit ganz fest...
Regina

[Mai-Tai]

Hallo Regina,

erstmal danke für deine liebe Antwort und mein herzliches Beileid für Deinen Papa.

Er war 8 Wochen im Krankenhaus und bekam dort Bestrahlungen am Gehirn und am Nackenwirbel. Somit wurden seine Knochen immer gebrechlicher und labiler und er musst eine Halskrause tragen.
Eigentlich war auch der Sinn der Sache, dass man die Schmerzen einigermaßen erträglicher macht, aber als er den ersten Tag zu Hause war, hatte er solche Schmerzen, dass es fast nicht auszuhalten war. Er nimmt schon so starke Schmerzmittel, dass eine höhere Dosierung fast nicht mehr möglich ist.
Mittlerweile geht es von den Schmerzen her, aber sobald er aufgestanden ist, bekam er starke Schmerzen und musst sich sofort wieder hinlegen. Vor ein paar Tagen ist er dann gestürzt und jetzt ist das Aufstehen für ihn unmöglich.

Sein Körper ist komplett verkrebst, ein Tumor an der Leiste, Metastasen in den Knochen, im Gehirn, auf der Haut, überall....

Sein Hausarzt sagt, man kann nichts mehr machen, auch ein Krankenhaus würde ihm nichts bringen, weil er da auch nur drin liegt und dann ist es doch schöner daheim zu sein.

Ein Krankenbett haben wir nicht, aber darum kümmern wir uns gerade. Einen Pfelgedienst haben wir nicht. Meiner Mutter kümmert sich um alles und sie macht es auch gern für ihn.

In der Zeit, als es nichts von mir zu hören gab, war er daheim und ist zwischen Bett und Couch gependelt, mal hatte er Schmerzen, mal nicht, mal war er gut drauf, mal schlecht.
Jetzt vergeht kein Tag mehr, an dem er nicht weint.

Er hatte auch noch richtig Appetit, aber das hat sich schlagartig geändert. Seit ungefähr einem Monat will er nichts mehr essen oder nur noch wenig.

Ich versuche oft bei ihm zu sein und einfach nur bei ihm zu sitzen, ob man redet oder nicht, das ist nicht so wichtig.

Ich weiß, dass ich mich damit abfinden muss, dass er wahrscheinlich nicht mehr lange bei uns ist, aber irgendwie verdrängt man es auf der einen Seite und auf der anderen denk ich mir, das ist doch kein Leben mehr SO, viell. wärs eine Erlösung.

Ich glaube er kämpft bis zur letzten Minute.

Das Schlimme ist, nichts tun zu können und meinem geliebten Papa zuzusehen, wie traurig er ist und wie er leiden muss

Liebe Grüße und Danke fürs Antworten.

Ich war auch länger nicht mehr hier, weil ich keine Antworten mehr bekommen habe und gemerkt habe, dass ich allein damit fertig werden muss.

[Ronnya]

Liebe Mai Tai...

Schön das du dich so schnell gemeldet hast....

Alles in allem sieht es ja nicht so gut aus...
Es tut mir weh wenn ich deine Zeilen lesen..
aber dein Papa scheint ja zu kämpfen...
RICHTIG SO!!!!

Nur nicht aufgeben,denn die Hoffnung stirbt zuletzt...als mein Papa da so lag hatte ich auch noch Hoffnung und die hat mich aufrechtgehalten...

Mein Vater wollte in kein K.H. mehr und ich kann mir vorstellen das es deinem Vater auch so geht...ich finde es gut das ihr es ihm ermöglicht,zu Hause zu sein...

Ich weiß auch nicht was man noch tun kann...
Gebt ihm auf jeden Fall für den Moment genug Schmerzmittel damit er nicht noch zusätzlich leiden muss..
Kommt euer Hausarzt ins Haus?Sprech mit ihm darüber...!

Deine Mutter scheint deinen Vater noch ganz gut alleine pflegen zu können ,schaut euch trotzdem nach einem Pflegedienst um...
Deine Mutter muss bei Kräften bleiben,und auf Dauer ist es sehr schwer und sie braucht auch mal eine Auszeit...
Der Anlauf mit dem Pfegebett ist gut ,das erleichtert die Sache etwas...
Ist dein Papa schon in eine Pflegestufe eingestuft?


Liebe Mai Tai...
ich kann dir so gut nachempfinden wie es dir und deiner Familie im Moment geht....Es ist eine schreckliche Zeit, aber wie gesagt auch eine sehr intensive...
Ich habe meine Eltern auch immer unterstützt und meine ganze Zeit geopfert ,und...ich hab es gerne gemacht...

Ich habe meinen Vater begleitet bis zu dem Moment wo mein Weg zu Ende war und ich nicht mehr mitgehen konnte...bis zu dem Moment in dem seine Eltern ihn abgeholt haben und empfangen haben dort...dort wo es besser ist für ihn...

Ich werde jetzt immer hier rein schauen und gucken ob eine Nachricht von dir da ist...
Kopf hoch ...
Regina

P.S.
Wie alt sind deinen Eltern....?(wenn ich fragen darf)