Weiterarbeiten oder

[AnnBritt]

Hallo zusammen,
ich würde mich gerne austauschen denen es ähnlich ergangen ist.
Im August 2015 hatte ich eine Wiedereingliederung (WE) bis 31.10.15. Stufenweise
3, 5 und 6 Stunden. Es ging mir letzten Sommer sehr gut und ich dachte das ich das alles gut hinbekommen werde. Werden der WE habe ich jedoch bemerkt das ich immer mehr unter Erschöpfung litt. Im Nov. 15 wurde mir die Schilddrüse (wg. vieler kalter Knoten) entfernt. Danach eine Stimmbandlähmung. Seitdem bin ich ständig krank. Ich hatte seitdem von 11/15 bis heute alle 2-3 Wochen eine schlimme Erkältung mit teilweise bis zu 40 Grad Fieber und immer mit schlimmen Halsschmerzen und zuletzt einer Kehlkopfentzündung. Selbst während meiner Reha war ich 3 Wochen krank. Die Chemo hatte ich gut weggesteckt damals war ich nie krank. Ich werde im Sommer 60 Jahre alt und frage mich natürlich ob ich meinen stressigen 8 Stundentag aufgeben soll. Man erwartet ja vollen Einsatz und es ist zu wenig Personal vorhanden. Ich glaube ich schaffe das alles nicht mehr.
Ich bin ständig erschöpft und mein Nervenkostüm ist auch nicht mehr das beste.

Leider kann ich erst in einem Jahr in vorgezogene Altersrente wg. Schwerbehinderung gehen. Meine Frage: ich habe meine 78 Wochen Krankengeld nicht ausgeschöpft. Hat sich jemand nach ca. 1 Jahr Berufstätigkeit nochmal auf die gleiche Erkrankung arbeitsunfähig gemeldet? Wie hat die Krankenkasse darauf reagiert? Wenn das Krankengeld ausläuft wer hat danach Arbeitslosengeld bekommen und wie lange wird das gezahlt? Viele Fragen ich weiß, ich freue mich auf eure Antworten.

Einen schönen Sonntag wünscht
AnnBritt

[Greyghost]

Hallo,

ich würde Dir raten aufzuhören. Wer weiß was die Zeit noch bringt. Es macht keinen Sinn jetzt alles zu geben und dann einen totalen Zusammenbruch zu haben.

Wenn Dein Krankengeld ausläuft bekommst Du für 1,5 Jahre Arbeitslosengeld.

Dann hättest Du die Zeit bis zur Rente überbrückt. Allerdings wird die Arbeitsagentur versuchen dich wieder in die Arbeitswelt zu integrieren.

D.h. du wirst gezwungen sein Bewerbungen zu schreiben. Aber da dich mit 60 keiner mehr einstellen wird ist das nur nervig.

[Muggi]

hallo,
also ich arbeite weiter und genieße die Zeit des Normalseins. Auch macht mir meine Arbeit sehr viel Spaß.
Ich hatte vor knapp 5 Jahren die Erstdiagnose mit Chemo und Bestrahlung und war 1 Jahr krank geschrieben, war aber ab und zu im Büro. Dann habe ich meine Stunden (arbeite nun 3x5 Stunden) reduziert und mache seitdem Jobcharing.
Seit Nov 14 hab ich Metastasen, kann arbeiten und tue es auch weiterhin. Wer weiß denn, wie lange man noch lebt und einfach nur daheim rumsitzen ??? Da bin ich lieber abgelenkt. Chemo hab ich am Montag, da ist mein freier Tag. Das geht ganz gut.
Denke, das muss jeder nach seinem Gefühl entscheiden. Nur kein Stress sollte es werden.

[juttam15]

Liebe AnnBritt,

meine Diagnose war im Mai 2012. Von der Behandlung habe ich mich gut erholt und auch die AHT (Tam/Switch) vertrage ich gut.

Ich hatte schon vor der Diagnose eine 75%-Stelle im Büro (30 Stunden), auf die ich ohne WE zurückgekehrt bin.

Möglicherweise gäbe es für Dich die Möglichkeit, eine AU-Rente zu beantragen, die Dir erlaubt, Teilzeit zu arbeiten. Wenn Du Dich wieder krankschreiben ließest, wäre es ja eigentlich nicht mehr diesselbe Diagnose, oder? Denn die Komplikationen traten ja nach Entfernen der Schilddrüse auf, das wäre dann eine andere Baustelle. Das müsstest Du wahrscheinlich mit Deinem Arzt klären.

Ich selber habe übrigens auch seit Jahren kalte Knoten in der Schilddrüse. Sie werden jährlich kontrolliert und bisher hat kein Arzt zu einer OP geraten. Nach dem, was Du berichtest, würde ich mir das auch sehr überlegen.

Dir alles Gute und viele Grüße von Jutta