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  #1  
Alt 25.05.2009, 20:43
Selket Selket ist offline
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Registriert seit: 25.05.2009
Beiträge: 2
Standard Mein Papa hat LK, Gehirnmetastasen. Jetzt Diagnose... Bin total am Ende!!!

Hallo,

weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich habe erfahren, dass mein Papa (61) Lungenkrebs hat. Bin total am Ende… Weiß nicht wie ich mit allem umgehen soll. Will ihn nicht verlieren! Mir geht’s so übel und kann nicht aufhören dran zu denken und mir kommen immer die Tränen! Ich fühle mich innerlich einfach wie Tod... ich liebe meinen Dad doch so...

Ist total schrecklich gerade alles. Ich wohne 150 km weit weg von meinen Eltern. Bin seit dem jedes Wochenende bei meinen Eltern. Ich habe zwei Brüder (15+22), beide wohnen daheim, wissen/glauben/kapieren nicht richtig was los ist und mit beiden wurde auch nur ganz kurz ganz am Anfang darüber geredet, ich hab noch mit keinem der Beiden ein Wort darüber verloren, hab irgendwie Angst mit meinen Brüdern zu reden, weil ich nicht will, dass die traurig sind, ansonsten bekommen die nur bissle was mit, wenn ich mit meiner Mum rede. Mein Papa reden zwar das die Bestrahlung in zwei Wochen anfängt, aber er versucht alles so zu verherrlichen. Er tut so als würde er nur sowas wie ne Mandel-OP haben. Dementsprechend denken (oder wollen es denken) alle meine Geschwister, es wäre ja alles nicht so schlimm. Und die alle verdrängen auch total den Gedanken, dass er nicht mehr viele viele Jahre leben wird!!!
Hab auch eine ältere Schwester (26) (wohnt nicht mehr daheim) will nichts davon wissen, weil sie nicht drüber nachdenken möchte und sie sich total einredet, dass er ja noch min. 10 – 20 Jahre leben wird. Aber ich weiß, dass wird nicht so sein.

Jetzt hat er von der Klinik eine Diagnose bekommen und ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, was das so ungefähr bedeutet, weil mein Dad versucht krampfhaft auf „alles wird gut“ zu machen, weil er nicht will dass wir traurig sind und weil er einfach nicht krank sein will.

Der Brief der Klinik:

Diagnose:
Adenokarzinom links mit multipler cerabralen und cerebellären Metastasierung sowie im linken Hirnstamm.

CT-Thorax: (16.04.09)
Dringender Verdacht auf zentrale Raumforderung im Bereich des Oberlappenbronchus links mit Atelaktase des paramediastinalen und anterioren Oberlappensegment sowie Dystelektase der posterioren und apikalen Oberlappensegmentanteile links. Einzelne Bullae im posterioren Unterlappensegment rechts sowie apikalen Unterlappensegment links. Keine mediastinalen oder hilären Lymphome.

Bronchoskopie
: (23.04.09)
Bronchialkarzinom im Oberlappen links mit Verschluss von B1, B2, B3 links. Unterlappen frei.

Histologischer und zytologischer Befund:

Lungen-PE mit kleinherdigen Infiltraten eines Adenokarzinoms, primäres Adenokarzinom der Lunge.

MRT Schädel:

Multiple zerebrale und cerebelläre Metastierung, eine Metastase im linken Hirnstamm / Crus cerebri von knapp 1 cm Größe.

Skelletzintigraphie:
Mehranreicherung im Becken und unterer LWS. Falxverkalkung oder menengeom hochfrontal, typische Degeneration in den Kniegelenken und Großzehengrundgelenken.

Zusammenfassung:
Dringender Verdacht auf ein Bronchialkarzinom, dieser wurde bestätigt.
Außerdem ausgeprägte cerebellären Metastierung.

Eine palliative Radiatio des cerebralen Befundes ist jetzt vordringlich.
Nach Bestrahlung eine palliative Chemo. Möglicherweise kann er eine Studie absolvieren.

Das waren jetzt so ziemlich alle wichtigen Teile des Briefes

Bitte auch darum, ob man was wegen der Lebensdauer sagen kann, mir egal ob Durchschnitt oder nicht.

Kann nicht damit leben nicht zu wissen ob es sein kann, dass er in Wochen, Monaten oder Jahren uns verlassen wird. Er selbst will bei den Ärzten nicht nachfragen… er will es einfach nicht wissen, aber ich kann so nicht…

In zwei Wochen fängt die Bestrahlung 14x statt, danach Chemo...

Wie wird er wohl diese Zeit noch leben? Wird es ihm arg schlecht gehen? Er hat jetzt schon Kopfschmerzen und nimmt Schmerztabletten gegen extrem starke Schmerzen und darf auch nie wieder Autofahren! Manche sagen, dass durch Gehirnmetastasen derjenige bissle hart/böse wird, stimmt das wirklich???

Danke jedem der sich die Mühe macht dies zu lesen und vielleicht auch ein zwei Sachen dazu sagen kann…

MFG
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  #2  
Alt 25.05.2009, 22:55
wishes wishes ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Mein Papa hat LK, Gehirnmetastasen. Jetzt Diagnose... Bin total am Ende!!!

Huhu, es tut mir wirklich leid, in welcher Situation du bist - mir geht es genauso. Habe meinen Vati heut mit BC ins Krankenhaus geschafft, es gibt wohl keine Rettung mehr, er hat die Metastasen in den Knochen (Becken, Lendenwirbelsäule) ind en Lymphknoten und am Schädel auch was. Der Rest wird noch untersucht. Ich weiss auch nicht wie lange er noch hat aber ich versuche stark zu sein und ihm seine Zeit wirklich noch so schön wie möglich zu machen. ich wünsch dir/euch ganz viel Kraft!!!
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  #3  
Alt 25.05.2009, 23:17
töchterchen_maya töchterchen_maya ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Mein Papa hat LK, Gehirnmetastasen. Jetzt Diagnose... Bin total am Ende!!!

hallo selket,

es tut mir sehr leid, dass auch ihr einen solchen schweren schicksalsschlag erleiden müsst! ich kann so gut nachfühlen, wie man sich nach so einer nachricht fühlt, welche angst man hat!
auch mein dad hat krebs, nierenbeckenkrebs mit metas in der lunge! auch ich als tochter bin geschockt, es ist doch viel zu früh! meine eltern wollten jetzt in der rente das leben noch mal richtig genießen!

zur diagnose kann ich dir leider nichts sagen - nur mut zusprechen. es ist keine leichte zeit, die ihr jetzt durchstehen müsst.

habt ihr einen guten onkologen? einen vertrauensarzt, den man alles fragen kann, der euch berät.

ich wünsche deinem vater, aber auch allen familienmitgliedern, viel kraft, viel geduld, viel energie und immer ein bisschen hoffnung.

viele grüße
maya
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  #4  
Alt 26.05.2009, 15:26
Mariesol Mariesol ist offline
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Beiträge: 1.280
Standard AW: Mein Papa hat LK, Gehirnmetastasen. Jetzt Diagnose... Bin total am Ende!!!

Hallo,

auch mir geht es ähnlich wie Dir.
Ich kann Deine Angst sehr gut nachfühlen.
Mir selbst hilft es gut informiert zu sein.So fühle ich mich weniger ausgeliefert.
An sonsten begleite ich meinen Vater immer und wir sprechen sehr viel. Das hilft wiederum ihm sehr.Das sprechen, ohne Panik zu machen. Die unabänderlichen Dinge ansehen und sich damit auseinandersetzen. Die positiven Dinge sehen, die Stunden genießen an dem es ihm gut geht.Mein Vater war viele Jahre Asbeststaub ausgesetzt. Damals wusste keiner welche Spätfolgen dies haben kann. Als man später mehr Informationen über Asbestose hatte, wurde ihm immer wieder ans Herz gelegt, das Rauchen auf zugeben.Er hat nie aufgehört, auch nicht als er der einzige, einsame Raucher in der ganzen Familie und im Freundeskreis war. Er sagte mir heute, dass er immer glaubte, das Schiksal Lungenkrebs würde ihn nicht ereilen.Davon war er Felsen fest überzeugt. Er war entsetzt als man ihn nun über den Zustand seiner Lunge aufklärte und fiel erst man in ein tiefes "Loch". Nun ist es doch geschehen! Mit fast 70 denkt man sicherlich manchmal über den Tod nach.Wenn dieser sich jedoch ganz erbarmungslos mit all seiner negativen Kraft in ein Leben drängt und den Menschen konfrontiert ,ist es sehr schwer. Es betrifft einem plötzlich und macht betroffen.Ich wünsche dir viel Kraft und versuche die Zeit, egal wie lange diese sein wird, mit Deinem Papa zu genießen.Alles Liebe Mariesol
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  #5  
Alt 07.09.2009, 21:08
Selket Selket ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Mein Papa hat LK, Gehirnmetastasen. Jetzt Diagnose... Bin total am Ende!!!

Hallo,

bei meinem Dad sieht es grad ziemlich schlecht aus. Er hat die Bestrahlung abgeschlossen, aber die Tumore im Kopf sind gewachsen.

Er hat jetzt die Chemo angefangen und es geht im nur immer schlechter... ich hab ihn letztes Wochenende nach ca. einem Monat gesehen und hätte am liebsten losgeheult. Er liegt nur noch, ist total abgemagert und kann nicht mehr richtig essen ohne sich zu übergeben.

Er meinte gestern so zu mir: Wann schalten sie endlich die Lichter bei mir aus.
Da bricht mir so das Herz. Ich will nicht glauben, dass er bald nicht mehr da ist, wie soll ich ohne ihn leben?

Jetzt ist er gestern Abend ins Krankenhaus gekommen und ich weiß bis jetzt nicht was los ist... Meine Mum ist grad bei ihm... Hab das letzte Mal mit ihr gestern gesprochen, da meinte sie, es wäre nicht so schlimm.

Ich kann echt nicht mehr, ich will nicht das er stirbt.

Mir gehts echt so übel, ich verdräng es total, aber wenn ich bei ihm bin, muss ich immer wieder aus dem Zimmer, weil mir die Tränen kommen.

Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Hab das Gefühl ich bin zu wenig für ihn da... Komm auf Gedanken wie, "ich kümmere mich zu wenig", "wenn es mir schon so geht, wie sollen das meine Geschwister verkraften", auch so Dinge "hab viel zu wenig Bilder von ihm, wegen Erinnerungen", ich will ihm zeigen, dass ich ihn über alles Liebe, aber ich weiß nicht wie. Meine zwei Brüder kommen gar nicht mit klar. Mein kleiner steckt mitten in der Pupertät und redet seit dem eigentlich fast nichts mehr, er sitzt nur noch vor dem PC und manchmal, wenn ich mit meiner Mum rede, rennt er weinend aus dem Zimmer. Es tut alles so weh!!!

Naja, ich bin grad so durch den Wind und nur noch am heulen...
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  #6  
Alt 08.09.2009, 21:10
mimo mimo ist offline
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Registriert seit: 08.09.2009
Beiträge: 7
Standard AW: Mein Papa hat LK, Gehirnmetastasen. Jetzt Diagnose... Bin total am Ende!!!

hallo,

ich bin gerade auf deinen beitrag gestossen und da gibt sehr viele aehnlichkeiten mit unserer geschichte.
es tut mir so leid, dass es deinem papa nun so schlecht geht. das ist eine ganz furchtbare situation, in der man oft einfach nur verzweifelt ist.

bei uns hat es letztes jahr im august angefangen, bei meinem papa (58) wurde lk im endstadium festgestellt, mit metastasen im gehirn (den genauen befund wollte er mich lieber nicht lesen lassen). damals hat er sich gegen bestrahlung und chemo entschieden und die aerzte sagten, er habe noch hoechstens 6 monate zu leben. das war nun vor 13 monaten. die ersten monate nach der diagnose waren gut, wir haben weihnachten und geburtstage sehr intensiv genossen. aber in den letzen monaten ging es ihm nun zusehens schlechter...
er will gerne gehen, wartet darauf.
aber es ist so schwer. ich habe ebenfalls 2 kleine brueder (13 und 16), der grosse haengt den ganzen tag am pc und verdraengt und der kleine ist viel am weinen. meine mutter hat meinen papa nun das letzte jahr ueber zu hause gepflegt und ist absolut fertig, auch koerperlich.
ich selbst habe 2 kleine kinder die das ganze noch gar nicht verstehen.
die notaerztin am sonntag hat gesagt, sie glaubt nicht, dass er den september noch durchhaelt....
ich konnte dir damit natuerlich nicht helfen, aber ich weiss wie du dich fuehlst und und fuehle mit dir und wuensche dir und deiner familie viel kraft und alles gute fuer die kommende zeit und deinem papa, dass er die chemo gut durchsteht und sich von den nebenwirkungen wieder erholt.

glg,
mimo
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  #7  
Alt 11.09.2009, 22:24
paula2007 paula2007 ist offline
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Registriert seit: 02.09.2009
Beiträge: 839
Standard AW: Mein Papa hat LK, Gehirnmetastasen. Jetzt Diagnose... Bin total am Ende!!!

hallo selket,
ich kann dich sehr gut verstehen, mein papa hat lungenkrebs im endstadium und es wird jeden tag schlimmer. die ärzte können ausser schmerzbehandlung nichts mehr für ihn tun und auch mir bricht es das herz.
mein herz möchte nicht, dass er stirbt, aber mein verstand sagt mir, dass es für ihn erlösung wäre. jeder tag wird schlimmer und beschwerlicher.
anfangs wußte ich auch nicht wie ich mich verhalten sollte. jetzt geniesse ich die uns verbleibende zeit so weit dies möglich ist. natürlich weine ich auch viel, aber nicht vor ihm. wir haben uns dafür entschieden ihn nach hause zu holen. am anfang hatten wir angst es nicht zu schaffen, aber wenn man muss entwickelt man eine ungeheure kraft um alles zu bewältigen. ich wünsche auch dir viel kraft für die kommende zeit und auch wenn es schwer ist- denke daran, dass es kein mensch verdient hat so zu leiden und der tod auch erlösung sein kann. lg, nicole
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