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  #1  
Alt 30.04.2005, 08:19
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Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

guten morgen,

meine lieblingskollegin hat vor vier wochen die diagnose brustkrebs bekommen. besonders geschockt war ich darüber, weil sie monatelang über schmerzen im arm geklagt hatte, die von einem orthopäden mit lapidaren wärmebestrahlungen und schmerzspritzen behandelt worden sind, jetzt stellt sich heraus, dass sie knochemetastasen im oberam
hat. sie war auch anfang des jahres zur vorsorge und da ist nichts
festgestellt worden. aber die nichtfürsorge ihrer ärzte soll nicht
das thema sein.
anna ist anfang vierzig, hat vier kinder im alter von 12 bis 18 und einen mann, der selber nicht gesund ist und leider auch seelisch nicht
stabil (hat nach der diagnose einen unfall gehabt und bekommt jetzt schlafmittel und therapie, damit er zur ruhe kommt). ich möchte ihr
gerne helfen, weiß aber nicht so recht wie. unterstützung für den haushalt ist durch schwiegereltern und eine freundin vor ort gegeben.
anna hat in einer brusterhaltenden op den tumor entfernt bekommen, die lymphdrüsen sind verblieben und
bekommt jetzt chemotherapie, zwei unterschiedliche, eine wegen der knochenmetastasen in becken und oberarm, bei der anderen weiß ich nicht so genau wieso. nach der chemo soll sie besstrahlungen bekommen, ich habe gelesen, dass damit oft die knochenschmerzen gelindert werden können. sie hat starke schmerzen im arm und jetzt auch rückenschmerzen. kann jetzt schon etwas getan werden, dass die
schmerzen erträglicher werden? gibt es spezielle schmerzmittel die greifen oder massagen oder ...?
ich habe mich auch schon durch den thread "dümmste sprüche" geklickt,
was ich leider nicht gefunden haben ist, wie man jemanden am besten unterstützt, was sind "wohltuende antworten"? sie hat mich neulich
gefragt "meinst du ich pack das?" sie meinte die chemotherapie, ganz spontan habe ich gesagt, "klar, du musst".
was ist mit ihrem immunsystem, ich lese hier viel von misteltherapie.
schlägt das der onkologe vor? da war bei ihr noch nicht die rede von.
anna macht auf mich den eindruck als ob sie alles verdrängt. sie ist
froh, dass der tumor rausgeschnitten ist und sie die chemo gut verträgt ohne übelkeit und endlich aus dem krankenhaus rauskommt. sie
fragt bei den ärzten auch nicht so recht nach, wofür was jetzt genau
ist und wie es weitergeht. sie sagt es gehe ihr gut. ich kenne sie seit vier jahren, es geht ihr nicht gut. sie sagt ablenkung tut ihr
gut, also sprechen wir über alles möglich alltägliche wie schule, kinder, job etc. wir können auch lachen.
ich habe irgendwie angst, dass sie mit dieser verdrängung und dem mann, der es zur zeit nicht schafft sich zu informieren, vielleicht etwas verpasst, damit meine ich eine wichtige unterstützende therapie oder massnahme und möchte mich deshalb quasi im stillen für sie informieren.
das ist alles jetzt ziemlich durcheinander, sorry, ich hoffe es weiß trotzdem jemand was ich meine.

grüße sonja
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  #2  
Alt 30.04.2005, 09:21
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Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

Hallo Sonja,

Zuerst einmal: ich wollte, ich hätte auch so eine liebevolle vernünftige Kollegin gehabt, als ich in der Chemo gesteckt bin!! Bei mir war's so, dass zwar der Chef ausserordentlich verständnisvoll war, aber die beiden direkten Kolleginnen - naja! Es grenzte schon fast an Psychoterror...Ich war hauptsächlich deswegen die ganze Zeit arbeiten, um mich auch mit was anderem zu beschäftigen - und es hat gutgetan! Insoferne versteh ich Deine Kollegin schon...Verdrängt hab ich deswegen meine Erkrankung nicht. Bitte red Deiner Kollegin gut zu, dass sie dem Arzt, der sie normalerweise vor jeder Chemo untersucht und befragt, von ihren Schmerzen erzählt...bei Knochenmetas kenn ich mich nicht so genau aus, ob eine Massage gut wäre oder nicht. Ich hatte keine Metas, die Lymphen waren alle ok, aber ich musste Gymnastik machen bzw. auch Massagen. Sie sollte natürlich auch ihre Ärzte fragen, wie was wo, auch allein schon deswegen, um eventuelle Termine nicht zu versäumen.

Liebe Grüsse und alles Gute für Anna
Vicky
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  #3  
Alt 30.04.2005, 09:58
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Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

Hallo Sonja,

auch ich finde es toll, dass du dir um deine Kollegin Sorgen machst. Sehr viel helfen kann man natürlich nicht, wenn jemand krank ist. Da muss man leider irgendwie doch alleine durch. ABER, es hilft sehr viel, wenn Freunde oder eben auch Kollegen ein offenes Ohr haben und die Beschwerden ernst nehmen. Abnehmen kann man niemandem die Sorge wie es weitergeht usw. aber es hilft ungemein zu wissen, dass man darüber reden kann.

Und, was sicherlich auch ab und zu gut ist, wenn du deine Kollegin auch mal "ausbremst" und sie bei Stress mal daran erinnerst, dass nichts sofort erledigt werden muss und die Welt nicht untergeht, wenn sie etwas langsamer arbeitet;-)

Hast du ihr denn bereits von dem Forum berichtet? Das würde ich ihr zum Beispiel wärmstens empfehlen, denn wirklich nachvollziehen kann das ja doch nur ein selbst Betroffener, wobei die Unterstützung von Gesunden natürlich genauso wichtig ist;-)

Auch sollte sie das Gefühl haben, dass es ok ist,wenn sie sich krankschreiben lässt, falls sie an ihrer Grenze angelangt ist. Diese Therapien sind manchmal nicht einfach.

Der Besuch bei einem Heilpraktiker ist auch sinnvoll um hier unterstützend etwas zu tun. Mistel ist übrigens auch gut und wird schon von vielen Schulmediziner verordnet. Da sollte sie ruhig mal nachfragen.

Lieben Gruß, Angelika
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  #4  
Alt 30.04.2005, 09:58
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Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

sorry, das @claudi gehörte hier nicht hin:-)
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  #5  
Alt 30.04.2005, 11:21
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Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

Hallo Sonja!
Auch ich habe eine so nette Kollegin wie du es bist...sie hat viel mit mir geweint, als ich die Diagnose Brustkrebs bekam, aber auch gelacht und mir immer Mut zugesprochen!
Ich bin seit 10 Wochen krankgeschrieben, und meine Kollegin ruft mich jede Woche an und ist in schweren Zeiten auch immer für mich da. Allein das hilft schon sehr!
Auch ich war am Anfang meiner Chemo wie in einem "Schleier", habe Untersuchungen über mich ergehen lassen ohne nachzufragen und bin auch manchmal an völlig unsensible Ärzte geraten ohne aufzumucken. Das tue ich erst jetzt...nachfragen, mich beschweren etc.(nach der 3. Chemo).
Ich mache nächste Woche eine homöopathische Anamnese, um mich begleitend homöopathisch behandeln zu lassen.Ich werde darüber berichten.
Du hilfst deiner Kollegin schon sehr, wenn du für sie da bist, und sie weiss, dass sie dich ansprechen kann in guten und schlechten Zeiten!
Alles Gute, Caroline
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  #6  
Alt 30.04.2005, 12:43
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.098
Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

Hallo Sonja,
deiner Kollegin kann man nur zu dir gratulieren, so etwas ist leider selten. Meine Kolleginnen hatten nur die Frage, ob ich meine Brust nach der Ablatio wieder aufbauen lassen werde, als wenn dass das wichtigste wäre ;-).Und von5 Kolleginnen ist es ausgerechnet die, mit der ich bis dahin am wenigsten Kontakt hatte, mit der mich heute am meisten verbindet, mit der ich mich treffe etc.
Ich denke mal wirklich aktiv tun kannst du im Moment relativ wenig, aber es zählt schon, dass du deiner Kollegin zur Seite stehst, dass du ihr Mut machst, für sie ein offenes Ohr hast und ihre Ängste und Sorgen ernst nimmst. Und ihr vielleicht wenn möglich auch einmal das eine oder andere abnimmst oder sie ausbremst. Auch das 'Quatschen' über ganz banale Alltagsdinge ist wichtig, schließlich soll der Krebs nicht zu ihrem Lebensinhalt werden.
Auf die Misteltherapie sollte sie ihren Arzt ansprechen, in manchen Fällen ist das auch kontraproduktiv oder führt zu Überreaktionen. Ansonsten ist auf alle Fälle viel Bewegung an der frischen Luft, möglichst abwechslungsreiche Ernährung sinnvoll. Auch die Schmerzen sollte sie unbedingt mit ihrem Arzt abklären, evtl. ist eine Physiotherapie hilfreich.
Ansonsten kann ich auch nur empfehlen, sich bei aller Schwierigkeit des Themas, doch für ihre Therapie, die eingesetzten Mittel usw. zu interessieren, denn was man kennt, fürchtet man nicht.
Vielleicht mag sie ja auch selbst dieses Forum aufsuchen und sich mit Betroffenen austauschen, auch im Chat wird sie sicherlich den einen oder anderen guten Tip bekommen können.
Liebe Grüße, natürlich auch an deine Kollegin
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  #7  
Alt 30.04.2005, 16:35
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Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

Hallo Sonja,

toll, dass Anna eine so liebe Kolleginnen hat!!
Schon durch dein Interesse hilfst du ihr sehr. Wenn deine Kollegin zur Zeit noch nicht in der Lage ist, sich mit der Krankheit auseinander zu setzen, kann ich das sehr gut verstehen. Es ging mir damals auch so. Am Anfang möchte man möglichst nichts hören und ist guter Hoffnung, das die Ärzte es schon richtig machen. Erst Wochen später habe ich dann angefangen, mir Informationen zu holen. Vor allem hier im Forum. Ich habe alle Themen fleißig verfolgt und konnte mir dadurch so manchen Reim machen. Habe dadurch sicher auch dann eher durch Fragen bei den Ärzten - die ich bis dahin vermied - einiges aufgerüttelt.

In sofern ist es gut, dass wenigsten du dir schon einmal Informationen einholst, die du an deine Kollegin weiter geben kannst. Besser wäre es sicher, wie Angelika schon vorgeschlagen hat, wenn sich deine Kollegin selbst einmal mit dem Forum vertraut macht. Aber gut Ding will Weile haben.

Ich habe seit Januar diesen Jahres Knochenmetas im Lendenwirbelbereich und auch entsprechende Schmerzen. Mir hat eigentlich Ibuprofen geholfen. Bei sehr starken Schmerzen 3xtäglich 1 Tablette 400 mg. Probieren kann deine Kollegin das Schmerzmittel ja einmal. Es soll laut Arzt sehr gut verträglich sein und wird schnell vom Körper abgebau. Aber sicherheitshalber sollte deine Kollegin auch den Arzt danach befragen.
Mir haben die Tabletten immer gut geholfen.
Der größte Schmerz ließ aber vor allem nach der durchgeführten Strahlentherapie nach. Zur Zeit - seit April bekannt - habe ich im Beckbereich erneut Metas, die auch wieder bestrahlt werden.

Für dich alles Gute, für deine Kollegin viel Kraft und Mut.
Viele liebe Grüße
Waltraud
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  #8  
Alt 01.05.2005, 10:35
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Standard wie kann ich meine kollegin unterstützen?

vielen lieben dank für eure antworten,

*vordenkopfklopf* auf die idee ihr das forum zu empfehlen hätte
ich natürlich auch selberkommen können, ist natürlich blöd, dass da
nun schon was über sie steht, vielleicht kann die administration das
löschen?
werde ihr das mit dem ibuprofen sagen und sicher macht es ihr hoffnung,
wenn sie hört, dass die schmerzen nach der bestrahlung weniger
werden, die ewigen schmerzen machen sie mürbe, aber wem erzähle ich das

euch allen wünsche ich weiterhin energie, kraft und liebe menschen
um euch herum

grüße s.
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