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  #1  
Alt 21.11.2012, 11:26
Matthias Renz Matthias Renz ist offline
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Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 7
Böse BSDK aus Sicht der Angehörigen/Freunde

guten tag an alle hier!

ich habe in 2005 meine schwiegermama durch bsdk verloren. ein kurzer aber heftiger kampf. ich erinnere mich an verzweiflung, mut, wunsch, schmerz, hilflosigkeit. es war die schlimmste zeit meines lebens. furchtbar für mich war, dass ich weder meiner sch'mama noch meiner frau helfen konnte. schock und verzweiflung waren zu gross. das forum war sehr gut, um informationen zu bekommen, und sich nicht alleine zu fühlen.

warum schreibe ich gerade jetzt? die frau meines besten freundes, gerade 40 geworden weiss seit einer woche dass sie einen tumor hat. schwanzende, inoperabel, wahrscheinlich eine meta in der leber. da ich in 2005 sehr aktiv gelesen habe und jegliche information in mich aufgesaugt hatte, kann ich mir in etwa vorstellen was kommen wird. ich bin kein pessimist, aber schon auch realist... also, die zwei haben kinder. eine tochter (10) und einen sohn (6).

ich möchte mit meinem thread die ängste und bedenken der angehörigen und nächsten freunde zeigen. die gefühle und hoffnungen derer, die zurück bleiben. in diesem erdrückenden vakuum des schmerzes.

matthias
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  #2  
Alt 21.11.2012, 16:36
Matthias Renz Matthias Renz ist offline
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Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 7
Standard AW: BSDK aus Sicht der Angehörigen/Freunde

was konnte ich bisher tun? ich habe meine kontakte moblisiert und eine vorstellung bei den wohl besten spezialisten hier in warschau erreicht. dienstag um 12 ist termin. mir wurde mitgeteilt, dass sie auf alle fälle versuchen werden zu operieren, da dies die einzige heilungsmethode ist. dann habe ich mich mit meinem freund getroffen. er hat mir dinge erzählt aus seinem leben, die ich, trotz 12 jahre freundschaft nicht kannte... sehr persönliche dinge aus dem umfeld seiner frau. es war sehr schwer. ich konnte aber auch sehen, dass meine aktivität für ihn sehr wichtig ist. er ist wirklich froh darüber. ich habe erfahren, dass er weder mit seiner noch mit ihrer familie darüber gesprochen hat. das lastet schwer.
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  #3  
Alt 21.11.2012, 18:37
JE2309 JE2309 ist offline
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Standard AW: BSDK aus Sicht der Angehörigen/Freunde

Ich kann Dich nachvollziehen. Du bist am ehesten Realist, schätze ich, und als solcher wirst Du wohl auch der OP nicht all zu viele Chancen einräumen. Ich kenne niemanden, nicht einmal vom Hörensagen oder aus zweiter, dritter Hand, der von metastasiertem (egal wie viele) BSDK geheilt wurde. Ich würde also sagen, das gibt es nicht.
Meine LG und ich arbeiten auf Verdrängungsmodus, ihre Mutter ist betroffen.
Wir konzentrieren uns auf Positives und Essenzielles. Was nicht heißt, das wir positiv denken. Nur dass wir dem Rest keinen Raum geben. Dafür fehlt uns die Kraft.
Allles Liebe,
Jörn
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  #4  
Alt 21.11.2012, 21:13
Matthias Renz Matthias Renz ist offline
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Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 7
Standard AW: BSDK aus Sicht der Angehörigen/Freunde

hallo jörn,

erst mal wünsch ich euch kraft, besonnenheit und vorallem viel glück. bei der flut an informationen verliert man schnell den überblick. realist zu sein heist nicht, nicht an die ausnahmen innerhalb der statistik zu glauben... ich versuche einen klaren kopf zu behalten, damit mein freund emotional sein kann. das ist nicht leicht, weil es kalt wirken kann und meine ängste nur verdrängt... ich hoffe immer von moment zu moment. im augenblick ist es die op die seiner frau hoffentlich helfen wird. wenn sie die bekommt steigt die wahrscheinlichkeit dass sie einen grösseren zeitraum gewinnt. ich glaube, manchmal, ist eine aussage dass ein tumor inoperabel sei wahrscheinlich auch auf mangelnde erfahrung des arztes oder fehlenden mut zurückzuführen. ich will jetzt nichts unterstellen, aber die gebetsmühlenartig vorgetragenen statistiken haben für mich eine negatve auswirkung auf die generelle beurteilung der fälle. man darf nie aufgeben

liebe grüsse an dich und deine familie
matthias
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  #5  
Alt 25.11.2012, 19:03
JE2309 JE2309 ist offline
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Standard AW: BSDK aus Sicht der Angehörigen/Freunde

Hallo Matthias,
ich gebe Dir recht, Schema F ist keine Option, und oft handeln Ärzte dennoch danach - verständlich. Für "Extravaganzen" dann die Verantwortung tragen zu müssen, wäre zu viel von ihnen verlangt, finde ich. Die meisten leisten eine Hammer-Arbeit.
Meine SchwieMa war von Anfang an nicht wild auf die OP. Dass sie dann doch geöffnet wurde und als inoperabel eingestuft, hat erst einmal nicht geholfen. Dann aber hat sie beschlossen, es eben so zu handlen, würdevoll, eigensinnig, individuell. Von heute auf morgen und so weiter. Und damit ist sie ja schon eine Ausnahme in der Statistik geworden, obwohl alles fortschreitet, mit 18 Monaten nach ED, trotz Lungenmetas, immer noch in einigermaßen gutem Allgemeinzustand.
Wir haben alles recherchiert, was ging. Schulmedizinisch, "experimentell" schulmedizinisch, alternativ. Ich war am Anfang total dafür, daran zu arbeiten, dass SchwieMa operabel wird. Inzwischen sehe ich es anders.
Ich finde es gut, wie Du das handhabst. Ich glaube nicht, dass ich das so könnte, wenn es nicht um SchwieMa ginge. Nicht dass mir meine Freunde weniger nahe stehen, aber für mich ist es ein Kraftaufwand, den ich nicht noch einmal leisten könnte.
Alles Gute weiterhin!
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  #6  
Alt 25.11.2012, 22:37
kimaugust kimaugust ist offline
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Beiträge: 486
Standard AW: BSDK aus Sicht der Angehörigen/Freunde

@ alle

hier schreiben - gottlob - realistische User .
Ich rate , lest die Biografie von Steve Jobs . Er , der Mann mit dem Milliarden
Vermögen , war weltweit bei den Besten !
Und ? Es gibt halt nichts , ausser, vielleicht , Hoffen auf ein Wunder .
BSDK , mach aus jeden Tag , der bleibt das Beste. Das ist ( leider ) die
Botschaft. Und, auch wenn es viele nicht wahr haben wollen, die
Statistiken , die stimmen .

viele Grüße Jürgen i
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Stichworte
angehörige, bsdk


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