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  #1  
Alt 21.03.2011, 22:15
heizi heizi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.09.2008
Beiträge: 179
Standard Meine Mum fehlt mir so sehr :(

Hallo an alle hier!

Ich dachte nicht dass ich hier schreiben würde, ich dachte ich möchte lieber nicht über den Tod von meiner Mama reden, aber irgendwie muss ich mir den Kummer von der Seele schreiben:

Ich bin hier seit September 2008 angemeldet, da hat meine Mum von ihrem BSDK erfahren. Als wir die Diagnose bekommen haben waren wir geschockt, traurig, wir dachten wir verlieren sie bald. Es folgte eine OP bei der sich herausstellte das der Krebs nicht zu operieren war. Nach der OP ging es ihr ziemlich schlecht, aber sie hat sich langsam wieder erholt, hat an Gewicht zugenommen und in die Chemo gestartet die sie gut vertragen hat. Die anfängliche Angst sich gleich zu verlieren ist mit der Zeit weniger geworden. Die CT's haben keine Änderung am Tumor gezeigt, sie hat sich ganz gut gefühlt, hatte keine Schmerzen, hatte guten Appetit. Ab und an gings mal nicht so gut, sie musste dreimal kurze Zeit ins Krankenhaus, aber da haben sie sich wieder aufgepäppelt. Das ging zwei Jahre lang gut, wir waren wieder besser drauf, sind nicht jeden früh mit dem Gedanken aufgewacht, die Mama hat Krebs ... irgendwie haben wir damit gelebt. Vor einigen Wochen fing es dann an, sie hatte nicht mehr viel Appetit, die leckersten Sachen wollte sie nicht mehr essen ... Der Bauch über ihrer OP-Narbe war angeschwollen ... Der Arzt machte wieder ein CT, diesmal nicht so gute Nachrichten, sie hätten irgendwas gesehen, aber sie wüssten nicht genau was es ist, evlt. könne man operieren, die Chemo umstellen .. dann kam das Wochenende. Sie hatte seid Samstag starke Schmerzen, sie haben mich nicht angerufen, sie dachten es ginge bald wieder vorbei ... Sonntag hab ich dann mit ihr telefoniert. Wir hatten noch Streit weil sie nicht zum Arzt wollte. Sie meinte auch ganz vorwurfsvoll, als ich sagte sie hätten mich doch anrufen müssen, dass auch ich mich hätte melden können. Aber ich hab doch alle drei Tage angerufen. Gleich nach der Diagnose damals, da hab ich jeden Tag angerufen ... dann nur noch alle drei Tage. Sonntag abend haben sie dann doch den Notarzt gerufen. Sie haben sie gleich ins Krankenhaus gebraucht, Sonntagabend noch viele Untersuchungen gemacht. Montag früh ging es weiter. Ich bin noch arbeiten gegangen, wollte sie mittags besuchen. Ich hatte Angst ins Krankenhaus zu gehen, dachte aber doch es wird wieder. Mein Papa der mit ihr dort war konnte mir auch nicht viel sagen. Er meinte nur es würde "nicht so gut aussehen". Nachdem ich dann mittags meinen Sohn zu einer Freundin gebracht habe hatte ich es irgendwie sehr eilig ins Krankenhaus zu kommen. Als ich dort ankam habe ich mit dem Arzt sprechen können. Er sagte mir ich solle meine Schwester anrufen, es würde nicht mehr lange dauern. Ich bin dann gleich zu ihr ins Zimmer. Sie war schon nicht mehr bei Bewusstsein, die Augen waren zwar offen, aber sie war nicht mehr da. Ich hab ihre Hand festgehalten, bis die Schwester mir gezeigt wie ich die Hand halten muss damit sie gehen kann. Mein Papa meinte noch als ich reinkam er würde jetzt nach Hause fahren, seine Wäsche holen weil er ein Bett bei ihr bekommen würde. Ich sagte dann nur, Papa, du brauchst nicht mehr heimzufahren. Und zu Mama sagte ich: Mama du kannst gehen. Mein Papa sagte zu mir, nein, sag sowas doch nicht, und ich meinte doch Papa, es ist soweit. Sie geht. Zwanzig Minuten nachdem ich gekommen bin ist sie gestorben.
Das war am 7.3.2011. Nach diesem Tag hab ich viel geweint. Die Beerdigung habe ich dennoch ganz gut überstanden, die letzte Woche auch. Aber seit ein paar Tagen ist es wieder schlimmer. Ich vermisse sie so sehr. Wir schauen abends immer in der Himmel und sagen ihr alle zusammen gute Nacht. Da kommen mir immer die Tränen. Sie fehlt so sehr. Und ich dachte anfangs das ich das ja ganz gut wegstecke und bin auch gleich wieder arbeiten gegangen. Aber jetzt bin ich nur noch traurig. Mein Mann denkt auch es ist alles wieder ok, dabei bin ich wenn er im Bett liegt jeden abend am weinen. Mein kleiner Sohn fragte heute auch "Mama, du bist jetzt aber nicht mehr wegen der Oma traurig ?" ....
seid lieb gegrüßt
heike
__________________
Meine Mum hat BSDK, Diagnose September 08, inoperabel da in Arterie eingewachsen
Den Kampf verloren am 7.3.2011.
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  #2  
Alt 21.03.2011, 22:37
nuray1982 nuray1982 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.03.2011
Beiträge: 13
Standard An Heike

ein Mensch, der uns verlässt,

ist wie eine Sonne, die versinkt.

Aber etwas von ihrem Licht bleibt

immer in unserem Herzen zurück.



Ich möchte dir ganz viel Kraft schicken,
Ich verstehe dich zumin. zu einem teil mein Papa ist auch an Bsdk erkrankt... und wir fürchten uns auch sehr.

Ganz viele liebe Grüße und ganz viel kraft
sei ganz fest gedrückt
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  #3  
Alt 22.03.2011, 21:12
heizi heizi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.09.2008
Beiträge: 179
Standard AW: Meine Mum fehlt mir so sehr :(

Liebe nuray,

vielen dank für deine lieben worte. ich lese eure geschichte mit. ich komme hier nicht von los .
denk einfach daran, meine mama hat nach diagnosestellung noch 2,5 gute jahre gehabt. ich hoffe für dich dass dein papa noch ganz lange ohne schmerzen bei euch bleiben kann!
alles liebe
heike
__________________
Meine Mum hat BSDK, Diagnose September 08, inoperabel da in Arterie eingewachsen
Den Kampf verloren am 7.3.2011.
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  #4  
Alt 23.03.2011, 01:49
undine undine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 910
Standard AW: Meine Mum fehlt mir so sehr :(

Liebe Heike,

ich möchte dir alles Liebe wünschen und kann dich gut verstehen. Ich habe auch große Angst, meine Ma zu verlieren und weiß nicht, wie ich ohne sie sein soll...irgendwann.

Ich glaube aber auch, dass es okay ist zu weinen und zu trauern. Es muss Raum dafür sein.
Ganz liebe Grüße!!!
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Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #5  
Alt 26.03.2011, 19:22
heizi heizi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.09.2008
Beiträge: 179
Standard AW: Meine Mum fehlt mir so sehr :(

Liebe undine,
danke für deinen zeilen.
ich hoffe für deine mum das beste und wünsche dir dass sie noch lange bei dir bleibt!

für mich war heute ein schrecklicher tag. die trauer wird von tag zu tag schlimmer. wie verarbeitet man das am besten? ich war die letzten beiden wochen auf der arbeit, heute habe ich das gefühl ich habe keine kraft am montag wieder dort hin zu gehen. lenkt es mich ab, ist es besser daheim zur ruhe zu kommen? ich fange jetzt erst an alles zu realisieren. um mich herum dreht sich die welt normal weiter, niemand spricht mehr von meiner mama. sie können sie doch jetzt noch schon vergessen haben? und drei wochen nach ihrem tod kann man doch nicht aufhören traurig zu sein? ich werde immer trauriger. ist das eine depression? nein oder? ich hab ja einen grund zum traurig sein ... ich vermisse sie so sehr und hätte sie so gerne hier ....
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Meine Mum hat BSDK, Diagnose September 08, inoperabel da in Arterie eingewachsen
Den Kampf verloren am 7.3.2011.
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  #6  
Alt 27.03.2011, 01:02
gila87 gila87 ist offline
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Registriert seit: 26.11.2010
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Mum fehlt mir so sehr :(

zuerst einmal möchte ich dir mein herzliches beileid aussprechen. ich weiß, wie es ist, die mama zu verlieren. meine mama ist im november gestorben.
und es MUSS einfach raum dafür geben, zu weinen und traurig zu sein. immerhin ist es bei dir erst ein paar tage her, dass deine mama gestorben ist. und zu mamas hat man meist eine innige beziehung, die man mit nichts anderem vergleichen kann. da kann man nicht von einer depression reden, weil, wie du ja selbst sagst, du einen grund zu trauern hast. lass es raus. verdrängung führt zu nichts. ich bin auch gleich nach mamas tod wieder auf die uni gegangen und auch zur arbeit, aber ich habe mir die die tränen verkniffen. was raus muss, muss raus. der schmerz ist nun mal riesig, wenn ein so geliebter mensch sterben musste. und das kann man nicht innerhalb von ein paar tagen verarbeiten. das braucht zeit. ja, zeit ist das einzige, das hilft. und weinen. irgendwie fühle ich mich immer irgendwie leichter, wenn ich geweint habe. also: unterdrücke deine tränen nicht. du darfst weinen und trauern. sie war ja deine mama.

alles liebe und gute!
gila
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  #7  
Alt 27.03.2011, 01:33
Mausi1985 Mausi1985 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2011
Ort: Weimar
Beiträge: 58
Standard AW: Meine Mum fehlt mir so sehr :(

Liebe Heike,

auch von mir nochmal mein herzlichstes Beileid.

Wir haben ja vorhin schon recht lange miteinander geschrieben.

Lass die Trauer zu, durch Verdrängen wird es nur schlimmer. Geh zu deinem Arzt und rede mit ihm darüber. Nimm dir diese Auszeit und lasse deine Gefühle zu. Man muss es verarbeiten um irgendwann wieder ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Hier im Forum findest du immer ein offenes Ohr, dass die zuhört.

Du kannst mich jederzeit anschreiben, auch über PN oder FB. Und vielleicht klappt es auch irgendwann einmal mit einem persönlichen Treffen, es ist ja nicht weit

Ganz liebe Grüße und ein großes Kraftpaket

Susi
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