wer hat das durch ??

[Benterry]

bin neu hier ,weiss auch nicht ob es das richtige Forum ist.
Also, Januar 2006 Diagnose Darmkrebs,die Welt bricht zusammen,
dann OP 40cm Dickdarm werden rausgeschnitten,keine Metas.
Nach 4 Wochen war dann die Reha.Es folgten wieder Untersuchungen
weil man meinte an der Leber wäre was.Immer Angst.Vor jedem Termin
diese Angst.Nach 7Monaten habe ich wieder gearbeitet.Dachte auch es hilft mir
Meine Frau hat mir immer gesagt,das schaffen wir.Das war aber die erste Zeit
dann hies es nur noch ,stell dich nicht so an der Krebs ist weg.Sie hatte kein Verständnis für meine Angst.Ich kann aber nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.Nun komm ich Freitag nach einer Woche nach Hause,die Wohnung ist leer und sie ist weg!Bin 48 Jahre und 27davon verheiratet.Weiss irgendwie nicht weiter

[Jutta]

Hallo Benterry,

Kann Dir nachempfinden, dass Du im Moment nicht weiter weißt. Und ja, Du bist im richtigen Forum, denn diese Krankheit bringt so viele andere Sorgen mit sich, da kann man das eine vom anderen nicht trennen. Hier begegnest Du Menschen mit Empathie, die ein offenes Ohr für Dich haben werden.

Ganz ganz wenige Betroffene können einen Hebel umlegen und zur Tagesordnung übergehen, und so tun als wäre nie etwas gewesen. Die Angst vor jedem Nachsorgetermin, ob ein neuer Herd gefunden wird, ist unser steter Begleiter. Sie wird erst langsam, wenn einige Zeit vorüber gegangen ist und nichts gefunden wird, nicht mehr eine solche Stärke haben.

Es tut mir leid, dass Deine Frau eueren gemeinsamen Weg nicht weiter mit Dir geht. Aus der Ferne zu spekulieren, was sie dazu bewogen hat, hilft Dir nicht weiter. Was Du aber machen kannst, um zu lernen mit dieser neuen Situation umzugehen ist, Dich an einen Psychoonkologen zu wenden. Schau einmal hier nach http://www.dapo-ev.de/
ob einer in Deiner Nähe ist. Er/sie kann Dir dabei helfen beide Berge die Dich belasten zu bewältigen, und mit Dir gemeinsam einen Weg nach vorne zu finden.
Gibt es in Deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe für Menschen nach Krebs? Vielleicht würde Dir das Reden mit Gleichgesinnten auch etwas weiterhelfen.

[Birgit4]

Oh man Benterry,
nicht nur das du Darmkrebs hattest...auch die Sorgen und Ängste die man bei solch einer Diagnose zu tragen hat ,und die Ungewissheit ,ob nun noch was an der Leber ist.
Die Krönung von allen ist ,eine Frau an deiner Seite die kein Verständnis für deine Sorgen und Ängste hat ....und nun ist auch noch die Wohnung leer,und die Frau ist nach 27 Jahren geflüchtet...
Was für ein geiler Charakter...alter Schwede..und das nach 27 Jahren :-(

So jetzt und jetzt nehme ich dich ganz fest in meine Arme ...und sage dir.
Schau nach vorne.
Ich kann mich Jutta auch nur anschließen.

Ich bin auch Betroffene 48 Darmkrebs pT4, mit "Lebermetastasen im Sep.2003.
Ich wünsche dir alles erdenglich Liebe...
Wir sind hier immer für dich da .
Lieben gruß
von Birgit

[Jelly]

Liebe Birgit,

einen Menschen als geilen Charakter hinzustellen, obwohl Du sie nicht kennst, ist auch mutig .... es werfe der den ersten Stein, der ohne Sünde ist..... so oder ähnlich stehts doch in dem Buch der Bücher, Deinem Buch......

Lieber Benterry,

soll nicht heißen, daß ich den Schritt Deiner Frau gutheiße, aber ich kenne Euch beide ja nicht und es gibt immer zwei Seiten....

Ich bin sehr froh, daß mein Mann die ganze lange Zeit so zu mir gehalten hat, das ist ein Geschenk, das größte Geschenk, das mir mein Mann machen kann. Nicht jeder bringt diese Kraft auf, insbesondere weil es ja auch so eine lange Zeit ist, immer wieder Angst, immer wieder Hoffnung, eben ein ständiges Leben zwischen Hoffnung und Angst. Da geht einem schon mal die Puste aus und der Drang nach Normalität und Leben wird unbezwingbar...

Es tut mir leid, daß Du nun diese Unterstützung nicht mehr hast, gibt es Kinder, die Dich etwas mittragen können ? Gibt es gute Freunde ? Meine Selbsthilfegruppe hat mir in der Bewältigung auch sehr geholfen, vielleicht gibt es ja eine Gruppe auch in Deiner Nähe. Ich denke, es ist wichtig für Dich, daß Du Dich nun nicht in Einsamkeit vergräbst, sondern Beistand von außen suchst, damit Du nicht ganz verbitterst. Es ist auf jeden Fall ein sehr guter Anfang, daß Du hier angekommen bist, daher herzlich willkommen.

Liebe Grüße
Jelly

[Birgit4]

Liebe Jelly!
Ich habe lange überlegt ob ich auf deine Zeilen antworten soll.


Kein Mensch ist ohne Sünde....da hast du recht!

Aber dein Zitat
(so oder ähnlich stehts doch in dem Buch der Bücher, Deinem Buch......)

Ich respektiere deinen Glauben ...darum bitte ich dich auch mein "Buch" zu respektieren.
Ich weiß wir sind nicht auf einer Wellenlänge.
Aber ich "BITTE" dich nicht über meinen Glauben herzuziehen.


Wir haben hier alle ein schweres Schicksal zu tragen ...wir haben das Glück das unsere Partner an unserer Seite stehen...und wir müssen keine Angst haben ,dass irgendwann unsere Wohnung leer steht.

Ich kann vielleicht verstehen...dass Benterry,s Frau, den Weg mit seiner Krankheit ,seinem Leid und Ängsten nicht mehr tragen konnte...OK.
Aber die Wohnung leer räumen...ohne ein Wort...einfach gehen ....Das macht man nicht mit einem Menschen ,mit dem man 27 Jahre zusammen war.
Tut mir leid ,dass finde ich Unmenschlich!

Auch wenn die Beziehung nicht mehr in Ordnung ist...denke ich, hat man doch noch einen Mensch vor sich der sehr krank ist.

Wo bleibt denn bitteschön die MENSCHLICHKEIT??????
Für mich ein Mensch ohne Charakter...tut mir leid.

Das hat nicht mit dem Zitat aus meinem "Buch zu tun.

Wer ohne Sünde ,werfe den ersten Stein!





Lieber Benterry,
vielleicht hätte ich das Wort "geiler" nicht schreiben sollen.
Tut mir leid,wenn ich dich damit verletzt habe.
lieben gruß
Birgit

[Jelly]

Hallo Birgit,

ja, Du hast Dein Urteil alleine auf einem Satz begründet schon fertig. Weißt Du aber, was vor dem Schritt, die Wohnung zu verlassen, gelaufen ist, wie kannst Du dann über einen Menschen, der sich nicht äußern konnte, das Urteil der Unmenschlichkeit fällen, wäre es nicht im Sinne der Menschlichkeit, den anderen wenigstens vorher anzuhören....

Entschuldige, Benterry, wenn wir diesen Thread ausgenutzt haben, eine solche Diskussion anzufangen, ich werde mich hier in Deinem Thread dazu aus Respekt vor Deiner Situation nicht mehr äußern, bitte entschuldige.

Liebe Grüße
Jelly

[jf80]

Hallo Benterry!!

Ich bin eigentlich erst 26 Jahre alt und selbst von Darmkrebs betroffen... kann mich aber eigentlich auch nur Jutta anschließen. Versuch doch mal einen Psychoonkologen oder eine Selbsthilfegruppe für Betroffene in deiner Umgebung zu finden.. die können dir wunderbar zuhören, dir helfen und vor allem DICH VERSTEHEN.
Es tut mir leid das deine Frau dich nach 27 Jahren verlassen hat, klar man kennt nicht die andere Seite ( wie Jelly es hier so schön ausgedrückt hat). Aber gibt es einem das recht einfach so nach 27 JAHREN sang und klanglos zu verschwinden?? ohne vorher noch mal versucht zu haben mit dem Partner zu reden?? das ist keine Lösung..
Ich weiß nicht lieber Benterry, vielleicht versuchst du einfach noch einmal mit deiner Frau zu reden wenn sie dazu bereit ist, weil vielleicht ist es doch gar nicht der Darmkrebs sondern was anderes..
Meist ist es so das Angehörige nach einer gewissen Zeit die Sache Krebs einfach so abschließen.. und man dann wenn die Sprache darauf kommt nur genervt reagieren (das ist doch schon so lang her usw) aber als selbst Betroffener reagiert man da ganz anders.. jede kleine Veränderung wird doppelt so doll registriert.. könnte da etwa wieder was sein??, jede Nachuntersuchung zur Qual, weil man nicht weiß kommt was raus oder nicht!!
Es ist sehr schade wenn Angehörige dann so reagieren wie deine Frau..
Ich steh ja noch mitten im Heilungsprozeß, und hoff nur das mein Umfeld oder mein Schatz nicht so reagiert wie deines..

Liebe Jelly, ich find es ist völlig egal ob jemand einem bestimmten Glauben angehört oder nicht, ich gehöre gar keiner Glaubensrichtung an.. und find trotzdem nicht richtig was Benterrys Frau da getan hat.. das ist einfach keine Art und Weise 27 Jahre einfach so hinzuschmeissen..

Lieber Benterry, ich wünsch dir alles Gute, versuch noch einmal mit deiner Frau zu reden, ich hoff das du gute Freunde hast, die dich jetzt unterstützen und dir zuhören.

Lg Jana

[Benterry]

Danke für die Antworten!
War heute bei einer Psychotherapeutin,tut mir glaub ich gut.
Nach BITTEN zusammen mit meiner Frau muss wohl zusammen
aufgearbeitet werden.Sie meint ich hätte mich seid dem Krebs verändert.
muss zugeben,über einige Dinge denke ich jetzt anders.Weiß nicht ob das
normal ist.Einige Dinge sind halt nicht mehr so wichtig wie früher.
Sie kann irgendwie nicht mit meiner Angst fertig werden.

Kinder sind da,ein Sohn 25,eine Tochter22 Jahre alt

Wenn ich irgendwelchen Blödsinn schreibe Entschuldigung ,aber es hilft
mir wenn ich darüber schreibe

[Jelly]

Hallo Benterry,

es gibt keinen Blödsinn, es gibt Gefühle, es gibt Berichte und dieses Forum ist ja auch ein guter Platz, um den Gedanken mal freien Lauf zu lassen.

Für die Therapie wünsche ich Euch alles Gute, vielleicht hat Eure Beziehung ja noch eine Chance, ich wünsche es Euch.

Liebe Grüße
Jelly

[jf80]

Hallo Benterry!

Du schreibst kein Blödsinn, dieses Forum ist dazu da um seine Ängste und Gefühle miteinander auszutauschen.. Ich find es echt schön das du beim Psychotherapeuten warst und du zusammen mit deiner Frau alles aufarbeiten möchtest. Die Krankheit Krebs verändert, so denk ich, sehr oft.
Man denkt mehr nach, nimmt vieles was anderen alltäglich erscheint viel bewußter wahr.. und mißt vielen Sachen viel mehr Bedeutung bei als die Angehörigen.. für sie ist die "Sache" Krebs dann abgeschlossen, während du immer wieder damit konfrontiert wirst und daran denkst.. aber gerade die Verarbeitung dieser Krankheit ist unheimlich wichtig.. deshalb find ich es echt toll das du du dir Hilfe gesucht hast.. auch um deiner Ehe willen.. ich hoff ganz doll für euch beide, daß alles wieder gut wird zwischen euch..
Und wie schon gesagt, das Forum ist auch da um seine Ängste und nöte loszuwerden.. zu meinem Freund sag ich immer das Forum ist hier sowas wie mein Psychologe..wenn es mir mal nicht gut geht o.ä. kann man seine Sorgen hier niederschreiben .. man merkt einfach das man unter Gleichgesinnten ist und die Ängste und Sorgen verstanden werden.. und nicht einfach so abgetan werden.

liebe Grüße aus Berlin, Jana

[Birgit4]

Lieber Benterry,
du hast kein Blödsinn geschrieben...wir sind einfach nur Menschen,und aus Fehlern lernt man
Dieser Krebs verändert einen Menschen sehr ,nicht nur uns, auch unsere Familie und Freunde.
Es ist für alle ein schwerer Weg!
Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles "Gute" und "Liebe"
Und das Alle deine Wünsche die du in deinem Herzen trägst in Erfüllung gehen.
Liebe grüße und ein gemütliches Wochenende
wünscht dir
Birgit




Hallo lieber Peter..und auch du liebe Jana!
Ich hoffe es geht euch "Gut"!
Wünsche euch ein schönes Wochenende...
eure Birgit

[Benterry]

Hallo ihr alle
Es lag mir fern irgentwelche Meinungverschiedenheiten
herrauf zubeschwören Wollte nur mit jemanden reden.
Bitte wir brauchen einander irgendwie alle
Jeder von uns darf und sollte seine eigene Meinung haben.
Sonst bräuchte man ja mit niemand anderen reden
Danke für die Antworten.

Es macht mich doch irgendwie traurig wir haben doch auch andere Sorgen.

Grüsse euch alle,wünsche eine schöne Woche


Benterry

[Jelly]

Liebe Benterry,

mach Dir keine Sorgen, Du hast nichts heraufbeschworen. Ich finde es super, daß Du nichts unversucht läßt, Dich mit Deiner Frau auseinanderzusetzen, falls es nach einer Therapie dann doch nicht mehr geht, dann hat jede Seite wenigstens verstanden, warum und kann sich im Leben freundschaftlich begegnen, ist ja auch wichtig für die ganz Familie.

Die Krankheit verändert uns, das ist wahr, es verändert unser und auch das Denken und Fühlen unserer Lieben, Du schreibst, Deine Frau ist mit Deiner Angst nicht fertig geworden, wie steht es mit ihrer Angst, alleine zurück zu bleiben ? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß wir Betroffenen auch bereit sein müssen, die Menschen, die uns lieb sind abzuholen, Ihnen die Angst und Unsicherheit abzunehmen, sonst ziehen sie sich immer weiter zurück.

Beispiel: Im August 05 hatte ich meine Verwandschaft (Cousinen und Familien) zu einem Cousinentreffen zu uns eingeladen, am Sonntag, kurz vor der allgemeinen Abreise fragte dann mein Cousin, wie ich mich so fühle und was die Krankheit für mich bedeutet und wie es weitergehen soll. Hab dann erzählt, von Ängsten und Hoffnung, von den Schmerzen durch die OP, alles, zuerst hörten nur einpaar zu, dann saßen wir auf einmal alle im Wohnzimmer und alle waren muxmäuschen still und haben gelauscht, seitdem bekomme ich liebe Mails, überraschende nette Anrufe oder auch Besuch. Das ist toll, nun weiß eigentlich jeder, wie er mit mir umgehen kann. Die Angst, auf mich zuzugehen, war dadurch genommen, wir alle sind darüber sehr froh.

Ich drück Dir die Daumen für eine neue Begegnung mit Deiner Frau, vielleicht sind noch nicht alle Türen verschüttet und Ihr findet wieder zueinander.

Liebe Grüße
Jelly

[Birgit4]

Lieber Benterry,
nicht traurig sein ....du hast nichts damit zu tun .
Es tut mir wirglich leid das dieses Wortgefecht ausgerechnet hier auf deiner Seite stattgefunden hat.

Du hast recht jeder darf seine Meinung schreiben....aber dann soll man mir auch die Freiheit lassen.
Ohne mich persöhnlich anzugreifen.

Du hast recht wir haben alle ganz andere Sorgen,und mir liegt es sehr fern zu zürnen.
Ich wünsche uns allen hier...eine tiefe Verbundenheit...durch unsere Krankheit fällt es auch manchmal anders aus.
Schmerzen,Trauer,Hoffnung,....einfach Verzweiflung.
Wie du siehst ,geht s uns nicht anders als dir.
Wir versuchen uns gegenseitig zu unterstützen, und zu trösten....aber es gelingt nicht immer.
Ich wünsche dir alles erdenglich Liebe...
gruß von Birgit