Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hodenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.09.2004, 13:43
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tumormarker

Mir wurde vor zwei Monaten der linke Hoden entfernt. Diagnose: Embryonales Carcinom pT1, pN0, pM0, R0, V0, L0, S1.

Nun sinkt dass Alfafetoprotein, dass vor der OP bei 28 war nur ganz langsam ab. Es liegt jetzt bei ca. 20, sollte aber bei unter 12 sein. Mein Arzt befürchtet, okkulte Metastasen und dass das AFP in Kürze wieder ansteigt. Wir haben vereinbart, erst einmal abzuwarten und alle zwei Wochen nachzumessen, bevor eine Chemo angefangen wird. Hat irgendjemand Erfahrung mit dieser Situation? Kann es andere Gründe geben, dass sich der AFP nich normalisiert? Gibt es Meinungen zur Frage Wait and See oder Chemotherapie in dieser Situation?

Freue mich über jede Antwort

GMS
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.09.2004, 23:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tumormarker

Hallo GMS,

leider kann ich Dir auf deine Frage keine Antwort geben, aber mein Sohn hat auch die Diagnose: Embryonales Carzinom, allerdings weiß ich nicht was das bedeutet was noch dahinter kommt, wie pT1 ect. Der Chefarzt sagte mir, machen Sie sich keine Sorgen es ist nicht mehr so schlimm wie es vor ein paar Jahren war. Er hat seit Diensatg die erste Chemo und diese allgemein gut weggesteckt, er bekommt noch 3 Zyklen weil er Metastasen in der Lymphe hat und diese muss durch die Chemo verkleinert werden, da sonst eine OP zu gefährlich wäre da es zu nah an der Hauptschlagader liegt.

Ich wünsche dir alles Gute...

Delia
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 12.09.2004, 05:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tumormarker

Hallo Delia, Hallo GMS "pT1" bedeutet, dass der Tumor sich im Stadium 1 befand. D.h., dass er in die kleinste Kategorie eingeordnet wurde (bezogen auf den Durchmesser des Hodentumors). Mit anderen Worten: Das ist GUT!

"pN0" bedeutet (meines Wissens nach), dass keine Metastasen festzustellen waren. Mit den anderen Abk. bin ich aber auch nicht so firm.

Ein embryonales Carcinom gehoert zu der Gruppe der "non-seminon" Hodentumoren (also Tumore, die nicht nur allein aus Keimzellgewebe bestehen). Beim Nachweis von Metastasen wird hier mit Chemotherapie therapiert, waehrend bei "seminon" Tumoren meistens vorrangig mit Bestrahlung therapiert wird.

Die Prognosen bei pt1 sind ausgezeichnet (und zwar sowhol bei "seminon", wie auch bei "non-seminon" Tumoren). Man muss also nicht immer gleich das Schlimmste annehmen.

Alles Gute,
Georg
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.09.2004, 12:37
Dirk-Gütersloh Dirk-Gütersloh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.09.2002
Ort: Steinhagen bei Gütersloh
Beiträge: 1.189
Standard Tumormarker

Guten Morgen,

zum Thema Klassifizierung des Tumors hier ein guter Link:
http://www.tumorzentrum-bonn.de/Hode...ml#Abschnitt13

Zum Thema AFP-Werte kann ich nicht wirklich weiterhelfen, da ich keinen Markersensitiven Tumor hatte und auch kein Arzt bin. Ich habe mir allerdings angelesen, daß sich Tumormarker bei erfolgreicher Therapie (hier OP), innerhalb sogenannter Halbwertszeiten jeweils um die Hälfte bis zum Normwert verringern sollen, bei AFP liegt die Halbwertszeit bei rund 6 Tagen. Geschieht dies nicht, kann dies ein Anzeichen für Tumoraktivität sein. Insofern wäre eine Chemotherapie angezeigt. Dazu gibt es bei http://www.dpc-biermann.de/aktuelles...ie/0800_02.htm einen interessanten Artikel.

Ich habe bei http://www.biorama.ch/biblio/b90laka/lakaa/afp010.htm gelesen, daß erhöhte AFP-Werte auch bei manchen gutartigen Lebererkrankungen vorkommen. Insofern wäre auch dies durch einen Arzt abzuklären.

Soweit mein Halbwissen, vielleicht kann ja ein anderer Mitleser dies noch korrigieren oder ergänzen. Ich würde an Deiner Stelle, wie von Deinem Arzt vorgeschlagen, die nächste Blutuntersuchung abwaren und dann enscheiden.

Als Patient hast Du übrigens auch ein Recht auf eine Zweitmeinung durch einen anderen Urologen, wenn Du unsicher bist!

Gruß Dirk und viel Glück!
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 12.09.2004, 14:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tumormarker

Hallo Dirk,

danke für die Links und Tips! Decken sich etwa mit meinem Halbwissen. Na ja, noch schwache Hoffnung um die Chemo rumzukommen. Werde wohl ggf. weitere Umfrage starten, ob die PEB Therapie schlimm oder sehr schlimm ist. Gibt es hier im Forum bereits Erfahrungsaustausch über die Nebenwirkungen, wie lange man so ausser Gefecht etc.?

Grüsse GMS
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 13.09.2004, 10:22
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tumormarker

Hi GMS,

Du kannst Glück haben und die Chemo richtig gut vertragen, Du kannst aber auch Pech haben und fürchterlich leiden. Wenn sich der Verdacht okkulter Metastasierung erhärtet hast Du allerdings keine Wahl. Hatte damals selber ein Embrionalcarcinom, nach OP (Hoden und RLA) waren die Marker ok. Einige Metastasen in der Lunge hatte ich später trotzdem, bei nur leicht erhöhten bis normalen Markern. Cis-Platin und eine weitere OP haben die Situation zum Glück bereinigt. Es war wirklich nicht lustig, ist aber schon 25 Jahre her.
Viel Glück
Krabat
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 13.09.2004, 16:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tumormarker

Hallo GMS,

ich hatte vor vier Monaten auch ein Embryonales Carcinom. Die Tumormarker waren negativ, auf dem CT war auch nichts zu sehen. Dafür wurde aber ein Lymphbahnbefall nachgewiesen, d.h. die Wahrscheinlichkeit für versteckte Metastasen war relativ hoch und ich stand vor der Wahl RLA oder 2 Zyklen PEB. Ich hatte mich für die Chemotherapie entschieden.
Meine Erfahrung damit: Weit weniger schlimm als befürchtet. Ich war am Anfang sogar ziemlich erstaunt darüber, wie normal ich mich fühlte. Auch, dass ich ganz "normal" im Krankenhaus essen konnte, nur manchmal etwas langsamer. Etwas genervt hat mich der häufige Gang zur Toilette wegen der 7 Liter Infusionen täglich, aber viel Besseres hat man im Krankenhaus ja sowieso nicht zu tun.
Insgesamt habe ich mich ein paar Wochen lang etwas schlapp gefühlt mit wenigen kurzweiligen Unannehmlichkeiten wie Fieber (nach Bleomycin; ließ sich aber später durch Cortisoneinnahme vermeiden) oder Erbrechen. Man muss wissen, dass es große Fortschritte in der Bekämpfung der Nebenwirkungen gegeben hat. Inzwischen bin ich wieder völlig fit, meine Sorge galt damals wie heute eher möglichen späteren Nebenwirkungen, für die ich aber jetzt keine Hinweise habe.
Rückblickend fand ich meinen ersten Krankenhausaufenthalt (Ablatio testis) viel schlimmer, weil die Diagnose Hodenkrebs damals noch so neu war.
Viel Glück,
Marc
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:26 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55