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  #706  
Alt 29.12.2006, 11:02
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Sonne, hallo Jelly,

ja man muß Kraft schöpfen, auch wenn es manchmal nicht so einfach ist. Der Verlust schmerzt so sehr . Aber wie Jelly schon sagt, man muß an gute Momente anknüpfen, die schönen Erinnerungen kann einen keiner nehmen.
Ich find es nur so unfaßbar, das fast ein jahr vergangen ist, die Erde sich weiterdreht, das leben weitergeht, obwohl man einen geliebten menschen verloren hat. Klar, kann nicht alles stehen bleiben, aber es ist für mich doch irgendwie erschreckend. Ich denke viel an meinen papa und bin froh das es so ist, in meinem Herzen lebt er weiter.

Jelly, wie war Dein treffen, das muß ja sehr spannend gewesen sein. Wünsche Dir alles erdenklich Gute. Du bist schon ein ganz besonderer Mensch.

Ihr Zwei, seid herzlichst gegrüßt, alle anderen auch, die vielleicht zufällig wieder reinlesen.

Eure Bine
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  #707  
Alt 01.06.2007, 14:22
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo ihr lieben!

leider habe ich gerade gelesen dass tanjas schwipa gestern gestorben ist. ich weiss nicht so recht was ich schreiben soll und wer von euch allen noch ab und zu wie ich heimlich still und leise mitliest wie ich.ich nutze diesen traurigen anlass um mal wieder ein paar zeilen zu schreiben.
eigentlich waren wir alle mal angehörige:bine, kerstin, sandi, tanja und ich. die zeit hat einiges an veränderungen mitgebracht,leider sehr traurige.von sandi habe ich schon lange nichtsmehr gehört, vielleicht weiss von euch jemand wie es ihr und ihrem dad geht?

ich sende euch auf jeden fall liebe grüße, ganz besonders an tanja, und hoffe dass es allen danderen gut geht!?

viele grüße sonne
__________________
Leben ist das, was passiert während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden
John Lennon
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  #708  
Alt 01.06.2007, 16:17
Tanja L. Tanja L. ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Sonne

Es hat mich besonders gefreut, dass du mir geschrieben hast!
Ja, nun bin auch ich/sind wir Hinterbliebene.
Gerade sind wir nach Hause gekommen. Wir waren in der Stadt, um uns Kleider für die Beerdigung zu kaufen.
Schwarz... schrecklich! Dabei war er ein fröhlicher Mensch, der bunt geliebt hat...
In dem Bekleidungsgeschäft hat meine Schwiegermutter mal gearbeitet.
Es war schlimm...jeder kam, manchen haben still unsere Hand gedrückt, manche fingen an zu weinen, die anderen schauten schweigsam unter sich.

Ich kann nur sagen, dass es eine Erlösung war.
Er hat so gelitten und der Kampf war so schlimm...mein Mann und ich haben am Mitwoch den ganzen Tag bei ihm gesessen, er war morgens nicht mehr ansprechbar, hat auf nichts mehr reagiert.
Als die Infusion eine Zeit lang gelaufen war, verbesserte sich sein Zustand etwas und er konnte uns Antwort geben...
Er drückte meinen Mann und sagte:"Es wird wieder alles gut!"
Wir haben ihn immerzu gestreichelt, seine Hand gehalten und waren froh, als seine Brüder da waren. So konnte er sich von jedem einzelnen noch verabschieden!
Mein Mann hat im Esszimmer meiner Schwiegereltern auf einem Sessel übernachtet, meine Schwiegermutter lag bei meinem Schwiepa (hatte die Couch neben dem Pflegebett)...
Ich bin Abends nach Hause, denn ich mußte die Kinder auf das vorbereiten, was nun bald eintreten würde.
Ich habe die ganze Nacht nicht besonders tief geschlafen...mich immer wieder hin und her gerollt (so gut das mit meinem Bauch noch geht)... zwischen 3.00 Uhr und 4.00 Uhr bin ich aufgestanden...mein Hund hat geknurrt...ich bin zu den Kindern, habe sie zugedeckt... noch in die Küche... ein Glas Milch getrunken...das Glas fällt mir aus der Hand...
Ich wische alles auf und gehe wieder ins Bett.
Um 6.04 Uhr bekomme ich eine SMS von Frank:
"Opa Fredi ist heim zu seiner Mama gegangen. Er ist friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen"
Ich habe die Kinder geweckt, Yannick schulfrei gegeben, Joshua kigafrei und sie zu meinen Eltern gebracht.
Dann bin ich zu meinen Schwiegereltern gefahren...
Wir haben ihn noch bis 12.00 Uhr behalten dürfen.
Immer wieder mußte ich zu ihm gehen, ihn streicheln, seine Hand halten...er sieht entspannt aus.
Wir haben ihm eine Jeans und ein Strickshirt angezogen...warum einen Anzug? Er soll so gehen, wie er war...schlicht und einfach...
Hände falten...warum? Was soll das? Für wen soll er sich jetzt noch so verkrampfen?

Ach, mir gehen so viele Dinge duch den Kopf...
Ich habe auch eine Stinkwut in mir...
Am Montag ist Rosenkranz beten, am Dienstag die Beerdigung.
Den Rosenkranz spare ich mir... ich kniee mich nicht und bete ... ich habe niemandem zu danken und ich muss das nicht haben.
Ich bin im achten Monat schwanger und werde die Zeit zu Hause mit meinen Kindern verbringen!
Verabschiedet habe ich mich schon ganz lange...jeden Tag seid der Diagnose ein Stückchen...
Nun geht das Leben weiter...einige sagen, er hat Platz gemacht für sein Enkelkind...ich finde diese Floskel, oder wie man es auch nennen möchte, furchtbar... muß ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben? Darf ich mich auf meine Baby freuen? Ich hätte ihm so sehr gewünscht, dass er seine Enkelin noch sieht, sie in den Armen halten darf...
Es sollte alles nicht sein...

Ich bin müde, werde mich nun mal hinlegen

Vielleicht lesen wir uns wieder

Tanja
__________________
Leben muss man das Leben vorwärts,
verstehen kann man es nur rückwärts.
(Søren Kierkegaard)


Geändert von Tanja L. (01.06.2007 um 16:21 Uhr)
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  #709  
Alt 02.06.2007, 16:14
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Ort: Nähe Stuttgart
Beiträge: 261
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo tanja!


...und mich freut es dass du gleich zurückschreibst!!!
wenigstens konnte er friedlich und zu hause einschlafen, ich glaube ich wöllte auch lieber daheim sterben als in einem kh oder hospiz.

da ich evangelisch ( und das auch nur auf dem papier...) bin ist mir das mit dem rosenkranzbeten eher ungeläufig, aber ich kann verstehen dass du nicht das gefühl hast dich bei irgendjemandem zu bedanken.ich bin in den krankheitsjahren meiner mutter eher vom glauben abgekommen, ob das richtig oder falsch ist weiss eben keiner, jeder glaubt an irgendetwas, und jeder darf das ja auch.ich habe gerade eine mail von sehr christlichen freunden bekommen welche für 9 monate im ausland waren und jetzt kurz zurückkommen und dann wieder dorthin gehen weil sie sich von gott berufen fühlen.ich musste ganz schön schmunzeln als ich das gelesen habe, aber es ist ok so, sie glauben daran und ihnen gehts gut dabei,und das ist das wichtigste.

beerdigungen finde ich allgemein grausam, alles schwarz und diese drückende stimmung, der ein oder andere verstorbene hätte es so mit sicherheit nicht gewollt, aber naja.....dir sende ich dafür gute gedanken, und schon dich gut!!!so im 8.monat ist das alles nicht so super,vermute ich mal!

wie gehts euren kleinen damit?und deiner schwiegermutter?auch wenn man es so lange weiss, ahnt, befürchtet und vielleicht auch irgendwann hofft dass er erlöst wird zieht es einem trotzdem den boden unter den füßen weg.

also, schon dich gut, pass gut auf euch zwei auf, und am dienstag bin ich in gedanken bei dir!

ganz liebe grüße sonne
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John Lennon
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  #710  
Alt 07.06.2007, 14:25
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Tanja,

ich möchte Dir mein herzliches Beileid aussprechen. Dein Schwiegerpapa hat so gekämpft. Es tut so weh zu lesen, das die wenigsten den Kampf gewinnen .
In Gedanken bin ich bei Dir und Deiner Familie.

Herzlichst
Bine
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  #711  
Alt 07.06.2007, 14:29
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Sonne,

von Sandi hab ich leider auch ewig nichts gehört. Würde auch gern wissen wie es Ihr geht. Leider hab ich auch nicht mehr ihre Emailadresse.

Ich denke nach wie vor viel an meinen Papa. Tim redet immer so süß über seinen Opa, das es mir jedesmal die tränen in die Augen treibt.

Für mich ist es immer noch unfaßbar, das Papa nicht wieder kommt.

Achim hat jetzt die dritte Woche Wiedereingliederung. Hoffe das da alles so laufen wird, wie er sich das vorstellt und sie einen passenden Arbeitsplatz für ihn finden. Im Moment hängt noch alles in der Schwebe. Richtig belasten kann er die Füße nie wieder, aber gut das er laufen kann und nciht sein Leben lang im Rollstuhl sitzt.
Man muß dafür wirklich sehr dankbar sein.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute.
Herzlichst
Bine
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