Brustkrebs - totales gefühls-chaos

[KarinaW]

Ach ja, von meinen Kinder wussten nur die beiden ältesten Mädchen (10 und 11), daß ich Krebs hatte. Die kleinen 4 Kinder (7 und jünger) wußten nicht, daß Mami krank ist, warauch gut so.

[Sandra1977]

Hallo Andrea,

ich bin mit 30 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Das war letzten Dezember. Ich habe ebenfalls meine Chemo (4 mal FEC und 4 mal Taxol) vor der OP gemacht und kann meinen Vorrednerinnen nur zustimmen: Es war jedesmal ein kleiner Erfolg, wenn der Tumor von Ultraschall zu Ultraschall geschrumpft ist. Das hat mir unheimlich geholfen auch mit den Nebenwirkungen der Chemo fertig zu werden (man wußte wofür man das alles durch macht). Meine Haare sind komplett ausgegangen (auch Augenbrauen und Wimpern). Hab zwar auch eine Perücke, trage sie aber nie.

Ich empfehle dir auch eine Haushaltshilfe zu beantragen, zumindest für die ersten Tage nach der Chemo. Ich finde es wichtig, den Kopf auch frei zu haben und sich nicht ständig Gedanken um den Haushalt zu machen. Auch war ich die ersten Tage nach jeder Chemo bissel fertig.

Inzwischen bin ich operiert und warte dass die Bestrahlung startet. Mein Tumor der am Anfang 2,7 cm war, war am Schluß nur noch 9 mm....

Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Kraft für die nächste Zeit!!! Du schaffst das schon!

[bergmädel]

Hallo Andrea,
zusätzlich zu dem schon mehrfach genannten Tip mit der Haushaltshilfe könntest Du Dich noch mit einem Dringlichkeitsantrag an das Jugendamt Deiner Stadt wenden, um Kitaplätze für Deine Kleineren zu bekommen, falls Du während Deiner Behandlungzeit Unterstützung in der Betreuung brauchst.

Dazu kommt, dass sich am 1. August das Kindergartengesetz ändert und danach sehr flexible Betreuungszeiten ermöglicht.

Falls Du in diese Richtung überlegen und fachlichen Rat wegen Platzbeantragung und Finanzierung möchtest, wende Dich gerne per PN an mich.

LG Sandra

[Elke Astrid]

Hallo Andrea,

ich denke auch das Dein Gefühlschaos in dem Du gerade steckst völlig normal ist. Wie meine "Vorschreiberinnen" schon gesagt haben, steht Dir eine Haushaltshilfe über Deine Krankenkasse zu die ich an Deiner Stelle auch unbedingt annehmen würde.
Das Du nun erst eine neoadjuvante Chemotherapie bekommst, ist meines erachtens das Beste was Dir passieren kann. Ich hatte am 10.6. meine erste neoadjuvante Chemo und habe schon jetzt nach 10 Tagen den Eindruck das mein Tumor, der gut sichtbar auf meinem armen Busen liegt, kleiner geworden ist und auch nicht mehr unter der Haut spannt. Das mir in Kürze die Haare ausgehen werden, ist für mich ein gutes Zeichen das sich in meinem Körper was tut. Gehen diese guten Zellen kaputt, so geht es auch den miesen an den Kragen. Vor allen Dingen die Haare wachsen ja wieder nach.
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute das Du diese schwere Zeit gut überstehst.

Liebe Grüße Astrid auh mit 52 Jahren ist es nicht einfacher

[annett72]

Hallo Andrea,
meine Diagnose erhielt ich im Okt. 05, ich war zu diesem Zeitpunkt 33. Mein Tumor war schon ziemlich groß u. aggressiv (G3), habe auch vorher Chemo(FEC) bekommen. Hab die ganz gut vertragen nur ganz leichte Übelkeit u. Haarverlust aber die wachsen ja wieder nach. Nach meiner brusterhaltenden Op hab ich noch 2 Chemos (FEC) bekommen, zur Sicherheit falls sich noch irgentwo was versteckt hat. Dieses Jahr werden es 3 Jahre nach der Horrornachricht u. mir geht es bis heute sehr gut.
Ich wünsche dir alles Gute u. viel Kraft.
LG Annett

[Andrea75]

hallo.........
bin überwältigt von euren vielen antworten, alleine ist man hier bei euch wirklich nicht -lieben dank
einige leute in meiner umgebung sagen mir, dass es nicht bei jedem ist mit dem haarausfall und man erstmal abwarten soll. aber ich möchte mich nicht an einen strohhalm klammern und hoffen, und dann kommt der schlag mit der schaufel und die haare gehen doch aus. die ärzte sagten mir ja auch, dass sie ausgehen. wie seid ihr denn damit umgegangen? bin wirklich am überlegen, dass ich mir die haare vorher selber schneide oder rasiere, dann sind die haare weg weil ich es will und sie runter habe und nicht wegen dieser krankheit und der behandlung dafür.
das mit den lymphknoten beschäftigt mich auch irgendwie, der oberarzt hat ja bei ultraschall nix gesehen und der professor hab beim abtasten gestern ne verhärtung an der betroffenen seite bemerkt am lymphknoten. aber es wurde ultraschall und kernspin gemacht, da hätte man doch sehen müssen wenn am lymphknoten auch was ist oder?
die größe von dem tumor ändert sich auch ständig, anfangs wurde er auf 1,2 cm geschätzt, dann auf 1,5 cm und nach den kernspin auf 2,2 cm.
gibt es irgendwo infos oder habt ihr erfahrungen ob ein tumor in der größe schon gestreut haben kann? ich werde nächste woche die ganzen untersuchungen haben, ob andere stellen am körper auch betroffen sind.
irgendwie hab ich angst, es kommen wieder schlechte nachrichten.

bin schon beruhigt, dass ihr es auch besser findet, wenn erst ne chemo gemacht wird - um zu sehen ob der tumor darauf anspricht.
mich hat diese behandlungsumstellung gestern total aus der rolle gebracht. hatte mich ja schon versucht auf diese operation einzustellen, und dann ist doch nix mit der operation - sondern chemotherapie
und von chemotherapie habe ich mehr angst wie vor einer operation, weil es sich einfach länger hinzieht
lg
andrea

[muri]

Hallo Andrea,

ich habe mir nach der 2. Chemo die Haare selber abgeschnitten. Hab mich im Bad eingeschlossen und bin zur Tat geschritten. War schon eigenartig, aber ich dachte mir besser als überall "Federn" zu lassen. Erst hab ich auch gedacht, vielleicht bleiben sie ja, aber nach ca. 14 Tagen gingen sie mir büschelweise aus. Ja und jetzt sind sie glaub ich schon wieder 1 cm lang. Wachsen bei mir trotz Chemo schon wieder.
Hast Du schon überlegt, was Du in der haarlosen Zeit tragen willst ? Perücke oder Tuch ? Eine Perücke würde ich an Deiner Stelle jetzt schon aussuchen, falls Du eine tragen willst.
Für die nächste Woche wünsch ich Dir nur gute Ergebnisse !!!
Eine Chemo ist sicher kein Spaziergang, aber Du weißt wofür Du sie machst, um ganz gesund zu werden. Vor den Nebenwirkungen sollte man sich nicht schon vorher verrückt machen. Jeder verträgt es anders. Ich kann von mir sagen, daß ich sie ganz gut vertrage. Bin in der Gain-Studie, und habe außer bei den ersten vier Chemos jetzt kaum Nebenwirkungen. Es ist auszuhalten. Und die Zeit geht schneller rum als man denkt.
Ich wünsch Dir alles Gute !!!!

LG MURI

[Elke Astrid]

Liebe Andrea,

ich hatte wirklich schöne blonde Locken von Natur aus, ich sah immer so aus als hätte ich die ganze Nacht mit Wicklern geschlafen. Als ich meine Diagnose bekam und von allen Seiten hörte bei meiner Chemo fallen die Haare zu 99% aus, bin ich kurz entschlossen zum Friseur gegangen. Ich habe der Frisuerin erklärt das ich demnächst eine Chemotherapie bekomme und ich mein Haar sehr sehr kurz geschnitten haben möchte. Gesagt getan und ich sehe echt klasse aus blond, und rasant jeder sagt ich sollte später auch die Haare weiter so tragen. Am zweiten Tag nach meiner ersten Chemo habe ich mir eine tolle Perücke gekauft, fast in dem Stil wie ich die Haare nun trage. Ob ich die Perücke aufsetzen werde weiß ich nocht nicht, se ist aber in jedem Fall schon mal hier. Dann habe ich mir noch einen schönen rosa Turban bei Ebay ersteigert, sieht auch gut aus. Für mich ist der Haarverlust das kleinste Übel, sie wachsen ja wieder nach. Hauptsache der Tumor wird ausgemerzt. Liebe Andrea weiterhin alles Liebe, ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht.

Liebe Grüße Astrid

[Ibis]

Liebe Andrea,

das mit dem Streuen kann man leider nicht so allgemein sagen. Es ist schon richtig, je kleiner der Knoten noch ist, desto unwahrscheinlicher ist eine Streuung - aber eine Garantie gibt es leider nicht. Es ist also bestimmt vernünftig, vorab eine Chemo zu machen.

Hab nicht zu viel Angst vor den Nebenwirkungen der Chemo; ganz viele Frauen hier haben sie zwischen gut und sehr gut vertragen, einige haben sogar während der Chemo weiter gearbeitet. Oft fühlt man sich die ersten zwei bis drei Tage nach der Infusion schlapp und auch die Infektionsgefahr ist mitunter etwas erhöht, also mach einen Bogen um niesende oder hustende Menschen.

Bei den heute üblicherweise eingesetzten Medikamenten für die Chemo (Anthracycline wie Epirubicin oder Doxorubicin und Taxane wie Docetaxel, Paclitaxel) ist der Haarausfall gewiss. Früher gab es ein etwas weniger wirksames Schema namens CMF (Cyclophosphamid, Methotrexat, 5-Fluoruracil), bei dem die Haare nicht ausgefallen sind. Außerdem gibt es auch noch liposomen-verkapselte Anthracycline wie z.B. Caelyx, bei denen die Haare nicht unbedingt ausgehen (bei mir nicht, bei einigen anderen aber trotzdem); diese Mittel sind aber leider schweineteuer und werden von der Kasse nicht erstattet. Auch wenn ein Haarverlust nicht schön ist, so ist doch das wichtigste, den Krebs mit allen verfügbaren Waffen zu bekämpfen. Und im Gegensatz zu den Krebszellen kommen die Haare nach der Therapie auch wieder.

Vor der anschließenden Operation brauchst Du übrigens keine Angst haben; das tut nicht weh und man erholt sich ziemlich schnell wieder davon.

Ich wünsche Dir für die nächsten Wochen und Monate viel Kraft und Mut und drücke Dir die Daumen, dass Du die Behandlungen gut überstehst.

herzliche Grüße und alles Gute
Ibis

[Löwin69]

Hallo Andrea75,
ich denke mal man kann das Streuen eines Tumores nicht an der Grösse ausmachen.Ich hatte ein Tumor von 2,3cm,sehr aggressiv(G3)aber nach den ganzen Untersuchungen nichts anderes gefunden.Ich habe meine Chemo nach der OP bekommen.Bin mir aber auch nicht sicher was besser ist,ich denke da müssen wir den Ärzten,Onkologen,und wer noch alles darüber entscheidet(wird ja auf der Tumorkonferenz entschieden),vertrauen.Bei mir war es so rum besser.
Ich wünsche dir alles Gute für die nächste Zeit,
wenig oder kaum Nebenwirkungen von der Chemo,
und mit den Haaren:hinterher findet man das garnicht so schlimm,schrecklich ist nur der erste Schritt zum Abrasieren.
Viele Liebe Grüsse
Tina

[Andrea75]

muss euch sagen, dass ich mich heut schon ein bißchen mit den gedanken angefreundet habe, dass die haare weg kommen
gestern war es irgendwie noch die schlimmste nachricht vom ganzen tag, aber es ist erstmal unwichtig ob die haare ausfallen - wie ihr schon geschrieben habt, die wachsen wieder nach.

möcht euch nur noch bißchen meinen hintergrund schreiben:
ich war schon immer übergewichtig gewesen und am 1. januar bin ich auf die waage - da hatte ich 112 kg
hab dann als neujahresvorsatz meine ernährung umgestellt und eine menge sport getrieben und seitdem auch 26 kg abgenommen.
ich war wirklich total glücklich und habe mich so fit gefühlt wie noch nie in meinen leben zuvor. war glücklich dass ich im sommer mal was anderes anziehen kann wie lange schwarze kaschierende kleidung, und dann kam halt die nachricht von dem brustkrebs und der chemotherapie.
das hat mich erstmal niedergeschmettert
hab seitdem auch keinen sport mehr gemacht und gegessen habe ich auf was ich gerade hunger habe -
ich weiß dass das auch keine lösung ist, ich war auf den richtigen weg mit meiner ernährung und mit den sport und es ist nicht richtig sich alles durch diese krankheit kaputt zu machen.
momentan kann ich mich noch nicht aufraffen, aber bald.....
lg
andrea

[Norma]

Liebe Andrea,

leider gibt es keine neoadjuvante Chemo, bei der nicht die Haare ausfallen.
Bedenke, dass der Knoten ja schrumpfen soll und da muss man schon zu einer härteren Chemo greifen.

Nun ja, der Haarausfall... ich war eigentlich gefasst; aber als der Tag der Rasur (hat mein Mann gemacht, als die ersten Haare spröde wurden und ausfielen), da flossen dann doch einige Tränen. Das war nach kurzer Zeit aber schon wieder Vergangenheit.

Meine Perücke fand ich zauberhaft. Ich nannte sie "Schüttel und Aufsetz-Perücke". So war es nämlich: kämmen gänzlich unnötig. Einmal kräftige hin- und her geschüttelt und schon saß die Frisur.

Was die Größe des Tumors angeht:
das stimmt tatsächlich, dass das variieren kann... je nachdem, welcher Arzt gerade die Größe bestimmt.

Bei mir hat man laut Ultraschall 5 cm festgestellt; im histologischen Befund stand 3,8 cm.
Beide Zahlen waren übrigens korrekt; nur hat der Radiologe den GESAMTEN Tumor (mit Ausläufer ins Nachbargewebe) gemessen und der Pathologe nur den Knubbel selbst.

Ich denke, bei dir wird das nicht anders sein.

Was die Lympknoten angeht: da wirst du noch abwarten müssen bis nach der Op.
Auffällig sind alle LK, die größer als ca. 2 cm sind.

Zum Schluss noch etwas wegen deiner Gewichtsreduzierung.
Ich finde es toll, dass du so standhaft gewesen bist!
ABER... während der Therapien solltest du erst einmal damit aufhören.
Die Prioritäten ändern sich durch die Diagnose und nichts ist unwichtiger als das Gewicht (finde ich).

Ja, die Krankheit macht Vieles kaputt.
Aber Vieles braucht auch nur verschoben zu werden... auf später.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001

[KarinaW]

Wenn man neoadjuvante Chemo bekommt, kann mitunter histologisch nicht mehr festgestellt werden,ob die Lymphknoten tatsächlich befallen waren, denn die Krebszellen dort sollen/können ja weggeschrumpft werden. So war es zumindest bei mir, aber wir wußten anhand der PET bzw BSGI Untersuchungen auch, daß mindestens 1 Lymphknoten befallen war.

[Elke Astrid]

Liebe Andrea,

klasse wie Du das mit Deinem Gewicht hinbekommen hast das ist schon eine große Leistung und erfordert viel Disziplin. Aber ich würde das im Moment an Deiner Stelle in den Hintergrund stellen. Diät und Chemo ist bestimmt sehr sehr anstrgend. Ich z. B. habe nach dem ersten Zyklus Chemo gegessen als hätte ich hundert Jahre auf Nahrung verzichten müssen. Locker drei Kilo in der ersten Woche hatte ich auf der Waage. In der zweiten Woche waren diese "Freßattacken" aber wieder vorbei. Jetzt in der dritten Woche ist alles wieder normal, die Kilos auch wieder runter. Am ersten Juli bekomme ich den nächsten Zyklus, sollte ich wieder so schrecklichen Hunger haben, werde ich dem auch wieder nachgeben. Irgendwie braucht der Körper vielleicht die zusätzliche Nahrung. Und wenn wir wieder gesund sind fangen wir eben an gegen die Kilos zu kämpfen. Dir weiterhin alles alles Liebe.

Astrid

[Lilli 40]

Hallo Andrea,
Thema Haare: die habe ich mir selbst abrasiert mit dem Haarschneider, weil ich dieses Gefluse nicht ertragen konnte. Ich habe mich schon im Vorfeld um eine Perücke gekümmert und auch ein modisches Modell, sodaß es den meisten Leuten nicht aufgefallen ist. Die dachten, ich hätte eine neute Tönung benutzt. Habe auch im Leben ohne Krebs meist relativ kurze Haare.
Thema Gewicht: Tolle Leistung, die du geschafft hast. Währen der Chemo sollte man aber möglichst das Gewicht halten, da sonst die Dosierung unter Umständen neu berechnet werden muß. Haben die mir in der Chemoambulanz gesagt. Ich habe während der Chemo mit Walken angefangen, was mir auch gut getan hat. Nur nicht übertreiben, aber der Körper zeigt schon die Grenzen.
Thema Knotengröße: In der Mamo war mein Knoten 0,9cm, in der Histologie waren es 2,3 cm. Der Pathloge hat aber auch die Ausstrahlungen ins Nachbargewebe mitgemessen, was in der Mamo nicht zu sehen war.
Ansonsten wünsche ich dir alles erdenktlich Gute und möglichst wenig Nebenwirkungen bei den Behandlungen, hoffe , ich konnte Dir einige Infos geben.
Liebe Grüße, Lilli, die eigentlich Eva heißt