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  #31  
Alt 24.09.2008, 14:56
Katika Katika ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo ihr Lieben,

also ich würde meine Einstellung eher gesunde Besorgnis als Angst nennen. Ich guck mich jetzt auch nicht jeden Tag komplett an. Aber auf dem stillen Örtchen habe ich halt schon die größeren Exemplare meiner unzähligen Fleckchen im Blick, da wird dann halt mal gleich die Lage gecheckt, Zeit ist ja . Ich gehe auch nur alle 6 Monate zum Hautcheck, Blut und das ganze andere Gekrösel gab's bei mir gar nicht. Aber ich gebe zu, als Frau Doktor erklärt hat, dass ich es gerade noch rechtzeitig geschafft habe, weil in 3 - 6 Monaten wäre das alles nicht mehr so schick gewesen, ist mir auch mal kurz der Blutdruck auf Knöchelhöhe abgesackt. Und Melanom ist Melanom, also bösartig. In situ bedeutet laut meinem Verständnis nur, dass es sich halt auf der oberen Hautschicht ausgebreitet hat (was diese kleinen Scheißerchen immer machen, bevor sie sich dann auch nach unten ausdehnen wollen), was an sich kein Drama ist, da entfernbar. Aber ich hab mir ja beim Fädchen ziehen gleich mal schnell den Befund kopieren lassen und da wimmelte es nur so von Schlagwörtern wie Herde und Nester und Melanozyten, etc., da achtet man halt schon mehr auf seine Gesundheit. Und ausserdem tauschen wir uns ja hier darüber aus, weil dieses Thema ja in situ heißt. Und ich bin ganz foh, dass wir uns hier um Kleinigkeiten den Kopf zerbrechen, als dass wir uns mit den richtig schlimmen Begleiterscheinungen einer schwerwiegenden Krebserkrankung auseinander setzen müssen.

@flyyy : Ich bin so neidisch, seufz, ich will auch 2 Wochen frei und stattdessen muss ich arbeiten

Geändert von Katika (24.09.2008 um 14:59 Uhr)
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  #32  
Alt 24.09.2008, 15:11
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Cicero,

bei einem MM in situ kann es sein, dass die Nachsorgen kurz- oder langfristig ein weiteres MM finden. Ab der Entdeckung eines MM sollte man sich mehr vor der Sonne schützen und auf keinen Fall mehr ins Solarium gehen.

Ich selbst bin ein hellhäutiger,blauäugiger,blonder Mensch mit vielen unzähligen Muttermalen ( dysplastisches Naevussyndrom).
1988 wurde bei mir ein in situ MM entfernt am Rücken mittig. Erst hatte ich alle 3 Monate, später alle 6 Monate einen Kontrolltermin beim Dermatologen. Es wurden mir im Laufe der Jahre so an die 35 verdächtige Muttermale entfernt. Es waren zwar veränderte Muttermale dabei jedoch nie ein MM.

Bedingt durch eine Autoimmunerkrankung wechselte ich 2001 den Dermatologen, der entdeckte gleich ein Basaliom ( weißer Hautkrebs) bei mir am rechten Unterschenkel. Ab diesen Zeitpunkt ging ich dann wieder allle 3 Monate zur Nachsorge.

Im Mai 2003 wurde ein MM Cl 3 /0,8 mm am rechten Fuß /2.Zeh entdeckt mit Mikrometastasen in der rechten Leiste. Danach wurden weitere Muttermale entfernt. Im September 2004 ein weiterer MM CL 3/0,6 mm am Bauch rechts. Weiterhin zur IF-Therapie 3 Monatige Hautkontrollen und Sono- es wurden weitere Muttermale entfernt. Bis zum jetztigen Zeitpunkt dürften es so an die 85 entfernte Muttermale sein. Im Januar 2006 wieder ein verdächtiges Mal in der Narbe vom in situ MM aus 1988 am Rücken mittig. Es handelte sich wieder um ein MM Cl 3/0,8 mm mit positiven Wächterlymphknoten in der linken Achsel sowie einen weiteren befallenen LK dort. Danach MRT, Ergebnis multiple LK im ganzen Körper. Befallender LK 6 cm Größe in der linken Leiste wurde auch entfernt. Danach 12 x Chemo mit Dacarbazin, nicht besonders erfolgreich. August 2006 wurde mit einer Impfung mit dendritischen Zellen begonnen ( mittlerweile 19 Impfungen in alle Lymphregionen). Januar 2007 wurden Lebermetastasen entdeckt, danach welchselte ich die Chemo auf Fotemustine ( insgesamt 12 Stck,) weitere Lebermetastasen im März und Mai 2008. Die wurden mittels Radiofrequenztherapie verkocht. Die verbliebenen Tumorreste in der Leber haben sich seit November 2007 nicht mehr verändert. Habe daher seit März 2008 nur noch die Impfungen. Momentaner Stad der Dinge, vermute Metastase am linken Ohr ( OP 2.10) und Metastase an den Nervensträngen der Wirbelsäule am Ende zum Schädel (MRT 17.10).

Es gibt Menschen die nach einem MM in situ das ganze Leben keine weiteren Probleme mehr bekommen. Es gibt aber auch Menschen wo nach 15 Jahren Stillstand -die MM-Geschichte weitergeht.
Deswegen sollte man auch als MM in situ Patient lebenslang zu den Nachsorgen gehen.

LG
- babs_Tirol-
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"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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  #33  
Alt 24.09.2008, 15:18
Cicero Cicero ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Jetzt hat mich also doch noch jemand "in den falschen Hals bekommen".....?

Dann ein dickes "Entschuldigung"

Und herzliche Grüsse !
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  #34  
Alt 24.09.2008, 15:33
Cicero Cicero ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Jetzt haben mich also doch noch Zwei "in den falschen Hals bekommen".....?

Dann ein dickes "Entschuldigung",

mir ging es nicht um Sinn oder Unsinn von Vor und Nachsorge.
Wie bereits erwähnt habe auch ich eigene Erfahrungen in dieser Hinsicht. Mir ging es lediglich um den Einfluss, den dieses Problem auf ein Leben haben kann. Ich gehe selbst alle 6 Monate, lasse mich einmal im Jahr röntgen und ultraschallen und verlasse mich den Rest der Zeit darauf, dass auch ein Noduläres Malignes Melanom mehr Zeit als sechs Monate braucht, um zu entstehen und auch noch zu streuen. Ich - nur für mich ganz ganz ganz persönlich - finde, anderenfalls hätte die Erkrankung gesiegt :-) und ich die Chance davongekommen zu sein nicht genutzt. Aber das ist meine Art, damit umzugehen und auch nur für mich sinnvoll, jeder soll selbstverständlich machen und handeln wie er denkt und vermeintlich am Besten klarkommt.

Ganz herzliche Grüsse !

Cicero
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  #35  
Alt 24.09.2008, 16:05
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Cicero,

dich werde ich sicherlich nicht mehr mit meinen Ausführungen belästigen!!!

Wer hier was im falschen Hals bekommen hat - ist hier die große Frage???

Übrigens bei einem MM in situ steht einem kein Behindertenausweis zu, wollte ich noch anmerken!!!!!!!!!

Aber es lesen ja hier schließlich auch noch andere MM in situ Patienten mit, die sicherlich mit meinen Erfahrungswerten etwas anfangen können.

-babs-
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Geändert von babs_Tirol (24.09.2008 um 16:10 Uhr)
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  #36  
Alt 24.09.2008, 16:27
Cicero Cicero ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo babs_Tirol!

Auch an Dich ein dickes Entschuldigung.

Das "falschen Hals- Entschuldigung" bezog sich auf den Post davor, ich habe/hatte Leitungsprobleme -auch mit dem Computer ;-) dein Post kam, bevor ich meinen senden konnte, bezog sich also nicht auf deine Erklärungen

Und noch einmal : es geht und ging mir nicht darum, irgendeine Erkrankung "herunterzuspielen", sondern lediglich um den unterschiedlichen Umgang damit, den Stellenwert, den solch ein Ereignis im Leben eines Menschen einnimmt oder einnehmen kann.

Herzliche Grüsse !

Cicero
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  #37  
Alt 25.09.2008, 13:00
Benutzerbild von Rachel
Rachel Rachel ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

hi sileke, ich denke genauso wie du nur traue ich mich nicht meine nachsorge auf 6 monate auszudehnen aber das lebensgefühl bzw. die qualität wäre sicherlich eine bessere wenn es nur mehr alle 6 monate wäre. 3 monate abstand zwischen all den untersuchungen sind keine lange zeit um wieder ein halbwegs normales leben führen zu können und so bestimmt auch bei mir die krankheit einen großteil meines lebens bzw. schränkt auch meine lebensfreude stark ein aber mein hautarzt hat mich mehr als einmal gewarnt, schlampig in der nachsorge zu werden und die abstände zu vergrößern. so werde ich einfach weiterhin diese ängste in kauf nehmen und hoffe doch, eines tages auch längere zeiten zwischen den untersuchungen zu haben.

allen anderen wünsche ich alles gute und mögen wir uns nicht unterkriegen lassen.

@babs: wenn ich lese was du schon alles mitgemacht hast, dann wird mir schwarz vor augen. wahnsinn was ein mensch erdulden und erleiden kann ... du bist eine tapfere frau
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  #38  
Alt 25.09.2008, 13:23
Katika Katika ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Cicero, ich habe das nicht in den falschen Hals bekommen. Aber ich würde meinen, dass es hier definitiv auch ein paar Leute gibt, mich eingeschlossen, die nach der Diagnose wieder anfangen zu leben. Weißt du was ich sofort im Anschluss nach der Entfernung gemacht habe ? Ich bin arbeiten gefahren. Und da ich ja erst um 11 Uhr auf Arbeit aufgeschlagen bin (Termin HA war 10 Uhr) habe ich natürlich gleich bis abends um 22 Uhr durchgezogen. Seit zwei Wochen habe ich einen geschwollenen Lymphknoten im Hals, der mir auf's Ohr drückt, so dass ich den Großteil meiner Zeit meinen eigenen Puls hören kann, nerv. Aber was mache ich ? Richtig, arbeiten. Heute war ein Vertreter hier (aber ein ganz lieber). Der hat eine Autoimmunerkrankung, die seine Leber schwer angegriffen hat, der Mann ist von seiner High-Dosis Cortison total aufgeschwemmt. Aber was macht er ? Arbeiten. Nur Druck, nur Stress, nur kein Leben. Aber man achtet jetzt mehr auf seinen Körper. Ich bin da auch nicht irgendwie esotherisch, aber Realist. Es ist einfach Zeit, die Notbremse zu ziehen und dass ich mich hier über meine Erkrankung austausche ist ein Anfang, weil ich mir jetzt einfach die Zeit für mich / meinen Körper nehme.
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  #39  
Alt 26.09.2008, 07:35
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Jasminda Jasminda ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Katika, darf ich dir ehrlich etwas sagen? Ich war genauso wie du. Habe mich immer ins Arbeitsleben gestürzt, immer Stress, immer Überstunden, kaum Zeit für mich selbst oder meinen Mann. Bis bei mir die Diagnose kam ALM - da habe ich angefangen umzudenken, angefangen zu erkennen, was ich mir all die Jahre zugemutet habe. Das Leben sollte nicht nur aus Arbeit bestehen. Denn das ist dann kein Leben. Man sollte auch mal einen Gang zurückschalten. Ich bin der Meinung, dass meine Diagnose ein Warnschuss für mich war, ich wurde regelrecht ausgebremst, gezwungen, mal alles zu überdenken. Und das war richtig so. Ich habe nun meine Stunden reduziert und genieße und lebe mein Leben viel intensiver und lasse es nicht mehr nur von der Arbeit beeinflussen.

Also - wenn ich lese, du hast dich sofort wieder in die Arbeit gestürzt, bis 22h abends, dann bin ich der Meinung (ohne dir nahe treten zu wollen), dass das der falsche Weg ist. Mach dich nicht kaputt. Und versteck dich nicht in deiner Arbeit.
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  #40  
Alt 26.09.2008, 12:36
Katika Katika ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Jasminda, genau meine Meinung. Aber am Tag der OP war ja noch nicht klar, dass es was schlimmes ist und der Mensch an sich ist halt (in meinem Fall ein dummes) Schaf. Aber ich arbeite dran, dass es weniger wird, versprochen . Mein Mann ist darüber auch ziemlich glücklich.
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  #41  
Alt 26.09.2008, 12:38
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Rachel Rachel ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

hallo ihr alle - möchte auch gerne was sagen wie ich es gemacht habe:

auch ich habe einen sehr stressigen job und ich habe einfach meine stunden reduziert, jetzt arbeite ich von 7 - 13 uhr, habe begonnen sehr auf mich zu achten (was ich früher sicher vernachlässigt habe), ernähre mich gesund und genieße einfach das leben, vorallem die kleinigkeiten. ich freue mich wenn die sonne scheint, wenn mein hund glücklich ist, wenn morgens die vögel zwitschern, ich genieße einfach jeden tag aufs neue aber auch ich habe das erst lernen müssen. die prioritäten haben sich einfach verändert, viele dinge sind heute völlig unwichtig die früher wichtig waren ..... aber ich denke, diesen weg muß jeder selber für sich wählen bzw. auch finden bzw. ist jeder mensch einfach anders. ich habe der krankheit die stirn geboten und werde nicht kampflos aufgeben, ganz im gegenteil.
ich wünsche euch allen hier, trotz unserer erkrankung ein schönes wochenende, seit gut zu euch selber, macht euch schöne stunden mit euren lieben und genießt das leben, soferne dies möglich ist.

ganz liebe grüsse
gitti
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  #42  
Alt 26.09.2008, 13:04
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Gitti,
also bis auf dass ich nicht meine Stunden reduziert habe, sind wir uns doch ähnlich. Was so ein kleiner, vor sich hin piepsender, Spatz einem für ein Lächeln in´s Gesicht zaubern kann, ist schon toll.
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  #43  
Alt 26.09.2008, 14:41
Cicero Cicero ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo und guten Tag !


Rachel schrieb:ich wünsche euch allen hier, (...) ein schönes Wochenende, seit gut zu euch selber, macht euch schöne stunden mit euren lieben und genießt das leben, (...)

dem würde ich mich gern anschliessen wollen.

Aber, schade eigentlich, dass manche Menschen (=ich, zum Beispiel) erst immer einen Schuss vor den Bug brauchen, um das dann auch wirklich...äh...wie sagt man so schön... "leben zu können".

Sollte ja eigentlich für Alle die erste. einzige und wichtigste Lebensregel sein....


Während ich las, was Rachel schrieb, fiel mir aber noch etwas weiteres ein, was ich gern fragen würde :

aaaaaalso. Mein "Schmarotzer" wurde ja im Dezember letzten Jahres entfernt, ist also weg und ich habe stur beschlossen : das bleibt auch so.

Die also in einer ähnlichen Position sind:

was sagt ihr, wenn euch jemand fragt, was ihr habt ? Ich eiere da immer so ein bisschen rum. "Ich habe Krebs" stimmt nicht und hört sich genau wie "Ich hatte Krebs" immer so...... unangemessen dramatisch an, irgendwie. Alles zuckt zusammen und ich fühle mich dann immer verpflichtet immer ein für den verursachten Schreck entschuldigendes "ja,aber der ist weg, noch nicht mal Chemo nötig, die Nachsorge macht man immer, zur Sicherheit blablabla " hinterher zu schieben.

Wie haltet ihr das, wenn es dazu kommt, irgendetwas zu diesem Thema sagen zu müssen?

Herzliche Grüsse

Cicero
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  #44  
Alt 26.09.2008, 19:43
Katika Katika ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Cicero, warum rumeieren ? Da die Leute dich ja fragen was du hattest, musst du ihnen ja erzählt haben, dass du krank warst. Und du hattest bösartig veränderte Hautzellen, was im allgemeinen als Hautkrebs bezeichnet wird. Ich meine, wir hatten richtig Glück (zumindest bei "schwarzem", bei "weißem" siehts ja auch leider schlechter aus mit der frühzeitigen Erkennung) dass bei uns ein äußeres Organ betroffen war. Sieh dich doch mal im Forum um, bei den Leuten, deren innere Organe befallen oder bei Babs, die immer wieder schwere Rückschläge zu verkraften hat. Und wenn ich in der Schule richtig aufgepasst habe, haben Zellmutationen auch was mit Genetik zu tun. Ich weiß nicht, was meine Gene noch so mit mir vorhaben, aber du hast deine wahrscheinlich im Griff, so dass deinen Erkrankung nur eine kurze Episode in deinem Leben war. Also wenn du nicht rumeieren willst, dann erzähl doch einfach niemanden, dass du krank warst.

So meine Lieben, auch euch allen ein zauberhaftes Wochende und lasst es nicht so doll krachen . Mein Hund weiß noch gar nicht was auf ihn am WE zukommt, nämlich stundenlange Spaziergänge mit Pilzsuche
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  #45  
Alt 27.09.2008, 10:13
hedi2 hedi2 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Cicero,

ich denke, das ist eine gute Frage. Ich schließe mich Katinka an, Du wirst irgandwann mit Deiner Krebserfahrung abschließen können. Ich hatte vor 14 Jahren eine Fehldiagnose Krebs. Obwohl ich dann wußte, das die Diagnose falsch gewesen ist, habe ich mich in meinem Inneren mit dem Thema Krebs auseinandergesetzt und nach ca. 2 Jahren wars dann innerlich aufgearbeitet. Natürlich wirst Du, so hoffe ich doch, regelmäßig zu den Kontrollen weiterhin gehen.
Mein Psychologe hat mir mal gesagt, in einer Gesellschaft, da fällt das Thema Krebs und keiner will darüber sprechen, da wird sich weggeduckt. Es sei denn, es ist jemand dabei, der es selbst erfahren hat. Der versteht und gibt Antworten, zumindest versucht er, die richtigen Antworten zu geben bzw. er hört zu. Und diese Erfahrung habe ich selbst auch schon gemacht. Ich bin z.B. meist die einzige, die, wenn jemand sich in einer Runde zu so einer Krankheit bekennt, die dann reden kann.Ich denke, eine Krebserkrankung ist ein Prozess, den man durchschreitet.

Gerade das Thema Hautkrebs, so denke ich, ist ein Besonderes. Jeder denkt, und ehrlich gestanden, auch ich habe so gedacht, Hautkrebs ist nicht schlimm. Weggeschnitten, das wars dann, als harmlos. (Was ja bei einem in situ ja auch zutrifft). Es hat mich sehr belastet, mit niemendem reden zu können!!! Einen Ausweg gab es für mich, indem ich ein paar wenige gute Freunde mit einbezogen habe. Das genügt mir. Es gibt da ein paar, die mich verstehen, mit denen ich reden kann. Und siehe da, das Verständnis, auf das ich stoße, wird immer größer. Einer sagts dem anderen, so ist das halt.

So falsch das jetzt auch klingen mag, es gibt auch positive Seiten. Leider Gottes lernt man meist aus den negativen Ereignissen am meisten. So wie Du sagst, mal wieder die Augen aufmachen für das Schöne, das uns auf dieser Welt begegnet. Irgendwie bin auch ich reicher geworden. Obwohl auch ich die Erfahrung nicht wirklich gebraucht hätte.

Alles Liebe für Dich, gib Dir Zeit, schwerwiegende Dinge kann man nicht von heute auf morgen verarbeiten

Hedi

Geändert von hedi2 (27.09.2008 um 10:29 Uhr)
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