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#1
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AW: Ich benötige Hilfe
Hallo Anna, hallo Lothar,
mein Mann kommt am Freitag ziemlich sicher für drei Wochen nach Hause, und ich freue mich und habe gleichzeitig Angst davor, leider klappe ich körperlich und seelisch immer mehr zusammen, ich bin auch schon in ärztlicher Behandlung, das Problem ist einfach, ich hatte vor ca. 15 Jahren schwere Depressionen mit Angstzuständen, war lange in Therapie und jetzt die ganzen Jahre stabil, aber durch die Krankheit meines Mannes habe ich einen schweren Rückfall, ich kann nichts essen, nehme auch schon Psychopharmaka, um überhaupt zurecht zu kommen, das Blöde ist einfach, das wir es jetzt hier mit zwei Krankheiten zu tun haben, aber ich muß mich zusammenreißen, um mich geht es hier einfach nicht. Das Dumme ist nur, mein Mann hat damals die Therapie mit mir gemacht und durchgestanden, und er kennt natürlich die Symptome und macht sich große Sorgen, und das kann er jetzt wirklich nicht gebrauchen, er macht soweit einen guten, stabilen Eindruck auf mich, er war auch immer der größte Optimist, den ich kenne, sein Leitspruch lautet: und wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her Gruß Gracia |
#2
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AW: Ich benötige Hilfe
Zitat:
da liegts du nun aber völlig falsch! Es geht auch um Dich, um Dich und um Deinen Mann und Du kannst Dich als Angehörige nicht ausklammern. Du bist mittendrin und Du kannst nur mit Deinem Mann gemeinsam einen Weg finden, das alles durchzustehen. Es ist nicht dumm, sondern gut , dass dein Mann die Symptome Deiner Panikattacken kennt, da kannst du ihm nämlich nichts vormachen. Es würde auch zu nichts führen ausser zu einem Zusammenbruch deinerseits und DEN kann Dein Mann sicher am wenigsten brauchen. Rede mit ihm offen über deine Ängste, markiere nicht die starke Frau, dein Mann weiss doch sicher, dass du das nicht wirklich bist. Es geht nur gemeinsam. Ich weiss, wovon ich schreibe. Ich hatte und habe immer noch Panikattacken, besonders heftig während der Zeit, als mein Lebensgefährte an LK mit Hirnmetastasen erkrankt war. Ich habe mich überall versucht zu informieren, je mehr ich wusste, desto grösser wurde die Panik, aber um so besser konnte ich meinen Partner unterstützen, wenn es z.B. darum ging die weiteren Behandlungen zu besprechen, zu entscheiden, was wirklich wichtig war, bei uns war es wichtig, die Lebensqualität immer in den Vordergrund zu stellen. Ich dachte auch, ich muss funktionieren, egal wie schlecht es mir geht, er soll das nicht merken.... hat er aber doch und zum Glück ziemlich schnell, schliesslich kannte er mich gut genug und dann konnte ich offen über meine Ängste reden. Es hat ihn von seiner Krankheit etwas abgelenkt, sie wurde nicht zum alleinigen Lebensmittelpunkt, unsere Partnerschaft war wichtiger. Ich habe die Zeit auch nur mit Hammermitteln überstanden, unendlich viele Tafil und Tavor eingeworfen, um einigermassen funktionieren zu können. Was mir aber letztendlich mehr geholfen hat, war die Möglichkeit, mit meinem Partner sehr offen über alles reden zu können, miteinander zu weinen, aber auch sehr oft miteinander zu lachen, jeden Moment mit ihm so gut wie möglich zu erleben. Das sind die Momente, an die ich mich heute gerne erinnere, wenn ich an ihn denke. Ich wünsche Dir ganz viel solcher Momente, an die du dich einmal gerne erinnerst und ganz viele Lichtlein, die von irgendwo herkommen und vor allen Dingen, viele gute und offene Gespräche mit Deinem Mann Es wird das einzige sein, was dir wirklich hilft Liebe Grüße Gaby
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. www.palliaktiv.de |
#3
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AW: Ich benötige Hilfe
Hallo Ihr Lieben,
ich habe durch Euch und auch dank meiner Therapie damals irgendwie erstmal den Kopf wieder halbwegs freibekommen, mein Mann kommt morgen für drei Wochen nach Hause, und heute habe ich ihm heute erklärt, das ich diese drei Wochen als eine Art Urlaub betrachte, ohne das wir wegfahren, also ich fühle mich einfach wieder stärker und den Dingen gewachsen, die auf mich zukommen. Ich habe hier auch viel im Forum rumgelesen, und mein Eindruck ist deutlich, wenn der Patient sich aufgibt, ist alles vorbei, aber mein Mann geht optimistisch ran und deshalb hoffe ich, das wir noch einige schöne Zeiten haben, jedenfalls kann ich erstmal wieder etwas optimistischer nach vorn schauen, vielen Dank für den Zuspruch, Ihr habt mir alle sehr geholfen, drückt mir die Daumen für diese drei Wochen, ich halte Euch auf dem Laufenden, ich habe mich auch an meine Therapie erinnert und alles an Stärke aus der Kiste geholt, Gruß Gracia |
#4
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AW: Ich benötige Hilfe
Liebe Gracia,
ich wünsche euch Beiden wunderschöne 3 Wochen, mit Allem, was dazu gehört, auch wennTränen fließen werden, es wird euch Kraft geben. Ich wüsche euch alles, was ihr euch wünscht und drück dich.
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Engel Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
#5
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AW: Ich benötige Hilfe
Hallo Ihr Lieben,
mein Mann ist jetzt seit Freitag zuhause und es ist alles einfach nur schrecklich, er ist schon gar nicht mehr da, dämmert nur vor sich hin und ich befürchte das Schlimmste. Offenbar ist er schon weit weg und hat auch keine Lust mehr am Leben, reden kann ich mit ihm auch nicht, weil ich sehe, wie sofort nach ein, zwei Sätzen die Konzentration weggleitet, ich weiß nicht, was ich tun soll, körperlich verfällt er auch zusehens, morgen früh gehts erstmal zum Arzt, eventuell muß er wieder in die Klinik, ich kann die Verantwortung hier nicht übernehmen, Gruß Gracia |
#6
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AW: Ich benötige Hilfe
hallo liebe gracia,
es tut mir unendlich leidfür dich. habt ihr keinen guten hausarzt? ich habe mir immer dort hilfe geholt wenn ich nicht mehr weiter wusste. es waren oft auch nur mals das gespräch mit einem vertrauten arzt um mich zu beruigen. ich drücke dich ganz fest und sende dir ein krftpaket. lg gerda |
#7
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AW: Ich benötige Hilfe
Liebe Gracia,
auch ich möchte dich umarmen und dir ganz viel positive Energie schicken.
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Engel Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
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