Danke !

Seid Monaten bin ich, durch Zufall, stiller Mitleser in diesem Forum- und habe immer dieses schreckliche Voyeur-Gefühl. Nein, ich bin meines Wissens derzeit nicht krebskrank, auch nahe Angehörige sind derzeit nicht betroffen. Dafür in der Vergangenheit umso mehr, in dieser Zeit habe ich die Krankheit zu hassen gelernt. Warum ich mich jetzt beim Lungenkrebsforum melde ? Egal, es gilt für alle "Unterforen" hier. Ich muss einfach

D A N K E

sagen.

Danke dafür, dass Ihr mir als derzeit nicht Betroffenem Kraft gebt. Jawohl, IHR als Erkrankte oder Angehörige gebt MIR Kraft. Kraft, Lächerlíchkeiten des Alltags zu ertragen und z.B. die Freude eines Sonnentages mitten im Winter zu genießen.

Ich freue mich mit Euch (wie ein Schneekönig), wenn es gute Nachrichten gibt. Ich heule (wie ein Schlosshund), wenn es einen Rückschlag gibt.

Ich bewundere den medizinischen Fortschritt ("Mein Gott, vor 20 Jahren hätte man ihn/sie noch mit ein paar lauwarmen Worten nach Hause geschickt") und verfluche ihn manchmal auch ("Hat das noch irgendeinen Sinn ?").

Ja, wenn es denn eines Tages soweit sein sollte, und die Chancen stehen heutzutage bei 1:4 bis 1:3 (ich rauche :-((), dass Onkel/Tante Doktor die berühmten drei Worte ausspricht, dann hoffe ich, dass ich nur die Hälfte an Kampfbereitschaft und Stärke aufbringe, die Ihr alle hier jeden Tag zeigt. In diesem Fall wäre mir gar nicht so bange.

Sorry, ich wollte mich hier nicht aussülzen. Ich wollte, dass ALLE, die hier posten, wissen, dass sie ganz wertvolle Dinge tun, Mut machen, ob mit Krebs oder ohne.....und ich wollte, dass Ihr einen stillen "nicht betroffenen" Mitleser "kennen-lernt".

Ich wünsche ALLEN hier - in allen "Unterforen" - ein gutes und beschwerdearmes (wer will: auch ein gesegnetes) Neues Jahr und unerschütterlichen Mut, zu kämpfen oder es auch nach GRÜNDLICHSTER (auch nur dann !!! :-))) Abwägung zu lassen.

KlausB

[Tanja L.]

Lieber Klaus

Hab Dank für deine Zeilen. Sie tun gut...
Weißt du, ich kam vor fast zwei Jahren hier ins Forum, mein Schwiegervater ist an metastasierendem Darmkrebs erkrankt (im Januar sind es schon zwei Jahre).
Zuvor habe ich mich mit Krebs überhaupt nicht auseinander gesetzt...warum auch?! Meine Welt war doch "in Ordnung"...heute seh ich das ganz anders...
Durch die Erkrankung meines Schwiegervaters habe ich hier im Forum viel erfahren, viele, liebe Menschen kennengelernt (auch persönlich) und ich wollte/will das Forum für keinen Preis mehr aufgeben...
Viele Freunde und Bekannte von uns haben irgendwann einmal was vom "Forum" mitbekommen, auch sie gehören mittlerweile zu den stillen Lesern!
Es hat nichts mit Voyeur-Gefühlen oder Neugierde zu tun...es ist schön, wenn einem andere Menschen nicht egal sind!
Schön, daß du dich hier gemeldet hast!

Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neues Jahr, vorallen Dingen Gesundheit und alles Glück dieser Welt.

Ganz liebe Grüße an dich

Tanja L.

Ich möchte mich Klaus gerne anschließen...
Meistens bin ich auch nur stille Mitleserin. Auch ich hab mich bisher nur selten zu Wort gemeldet, obwohl ich schon seit 2002 "dabei" bin.
Ich bin auf die Seiten gestoßen, als die Krebserkrankung meines Vaters sich dramatisch verschlechterte... das war Ende 2002. Im März 2003 ist er dann gestorben.
Nun lese ich schon wieder auf den Seiten des Krebskompasses - nun geht es um meine Mutter, die seit einem halben Jahr an Lungenkrebs erkrankt ist.
Ich hab den Krebskompass in all der Zeit - und damit auch alle Leute die sich hier zum Besten geben - sehr schätzen gelernt. Ich habe mich durch die vielen Informationen auf alles sehr gut vorbereiten können und auch die Verarbeitung des Ganzen fällt mir sehr viel leichter, wenn ich die Prozesse verstehen und einordnen kann. Für mich ist Wissen macht. Und auch das Gefühl nicht allein zu sein, gibt unheimlich viel Kraft und Zuversicht. Auch wenn man die Kraft und Zuversicht in solchen Zeiten oft suchen muss, ein kleines bisschen finde ich immer im Krebskompass.

Von mir also auch ein dickes Dankeschön mit den besten Wünschen für 2005 - auch wenn viele von uns dem neuen Jahr gewiss schon skeptisch entgegen schauen - was mag es bringen? Für manche ist jetzt schon klar, dass mit einer Besserung des Gesundheitszustandes kaum zu rechnen ist - aber trotzdem. Ich bin mir sicher, die ein oder andere schöne Stunde wird schon noch kommen, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Und aus Stunden können auch Tage werden... von mir aus immer gerne.

Lieben Gruß.