Bauchspeicheldrüsenkrebs - Sie will mich nicht sehen...

[Trixi]

Hallo Zusammen,
Meine Oma leidet an Bauchspeicherldrüsenkrebs im Endstadium! Es geht Ihr richtig dreckig. Die Chemo und alles scheint nichts zu nützen. Mittlerweile hat sie zu Hause ein Krankenbett und morgens und abends kommt eine Plegerin. Diese hat meine OMa und meinen Opa nun darauf vorbereitet, dass sie an dieser Krankheit sterben wird (Der Arzt hat dies natürlich auch schonversucht, jedoch bei meinen Großeltern dabei auf taube Ohren gestoßen. Sie wollen es nicht wahrhaben). Mein Opa weint nur noch, meine OMa hat meinem Vater gerstern gesagt, dass sie sich aufhängen möchte - diese Schmerzen - ich verstehe das nicht!! Jeder Arzt sagt dir heute: MAN MUSS KEINE SCHMERZEN HABEN! Warum hat sie denn welche?? Aber das ist ein anderes Thema.
Der Arzt gibt meiner Oma nach ca. 2 Monate. Ich möchte hin zu Ihr, sie besuchen, mit ihr reden, helfen... aber sie blockt ab sagt zu mir: "Sei nicht böse Kind, aber lass uns das verschieben, ja?!" Ich kann es aber nicht rausschieben... was soll ich machen? Einfach hinfahren? Aber muss ich es nicht auch akzeptieren wenn sie niemanden sehen will??? Aber wenn ich sie nicht mehr sehe bevor... ich würds mir nie verzeihen...
Was soll ich tun? Meine Eltern so zu sehen ist auch so schrecklich... meine Mutter ist nicht mehr die selbe...

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Danke schon mal
Liebe Grüße
Trixi

[Kirsten67]

Liebe Trixi,

es tut mir sehr leid, dass Ihr auch betroffen seid.
Leider gibt es keine eindeutigen Antworten auf Deine Fragen,
aber ich kann Dir sagen, wie ich im Moment denke.

Auch ich glaube nicht mehr an den Satz, dass niemand mehr Schmerzen haben muss.
Aber ich habe in den letzten Tage gelernt, dass es Möglichkeiten gibt, auf die Schmerzen zu reagieren.
Dazu benötigt man jedoch Fachleute, die erfahren in der Schmerztherapie sind. Palleativstation sind z.B. darauf spezialisiert.

Dein anderer Kummer ist schwieriger zu beantworten. Auch bei uns gab und gibt es oft Momente, wo ich Entscheidungen meines Vaters nicht verstehe, was mir weh tut.
Aber es gibt so wenig, was wir für die Erkrankten tun können und eines dieser wenigen Dinge ist es, sie zu respektieren und in ihren Entscheidungen zu akzeptieren.
Das ist oft sehr schwer und es tut einfach weh.
Aber du kannst Deiner Oma immer wieder Deinen Besuch anbieten, Du kannst vielleicht mir ihr telefonieren, oder ihr einen Brief schreiben, oder Blumen schicken.
Es gibt viele Gesten, mit denen Du ihr Deine Liebe und Nähe zeigen kannst.
Und Du kannts für Deine Mutter da sein. Das wieder gibt ihr Kraft für Deine Oma da zu sein.

Viele Worte und doch verstehe ich, dass es Dir so weh tut, dass Du Angst hast.

Viel Kraft wünscht Dir Kirsten.

[--pfefferminztee--]

liebe trixi,

meine liebe oma ist auch an bsdk erkrankt...
und wir haben ein ähnliches problem wie du... sie liegt seit kurzem wieder im krankenhaus - wegen wasser im bauch und schmerzen. seitdem erteilt die ärztin aber auf den wunsch von meiner oma keine auskunft mehr und meine oma selbst sagt nur das des mit dem wasser wohl nicht so gut sei... des wars.
weißt du, einerseits würd ich am liebsten sofort zur ärztin rennen und sie anschreien das sie mir alles gefälligst sagen soll. aber andererseits empfinde ich es als vertrauensbruch meiner oma gegenüber weil sie das eben nicht möchte. eine ganz blöde situation weil ich nichtmal weiß wie es um sie steht... aber ich hab ihre entscheidung akzeptiert und unterstütze sie wo es nur geht.

das deine oma dich nicht sehen will verstehe ich leider voll und ganz... meine oma z.b. ist extrem abgemagert und schafft es teilweise gar nicht mehr rechtzeitig auf die toilette.
andere hier schreiben von wutausbrüchen, verwirrtheit, teilweise gelbe augen und haut etc. etc.
diese krankheit ist einfach schlimm und ich denke das deine oma einfach nicht möchte das du sie so siehst - auf der einen seite um dich zu schützen und auf der anderen seite vielleicht weil sie sich selbst so nicht mehr kennt und gesehen werden möchte.
wenn meine eltern mir nicht das meiste erzählen würden, dann wüßte ich wahrscheinlich gar nichts. ich denke bei unseren und allen lieben oma's steht einfach der schutz der "kleinen" enkel im vordergrund.
vielleicht möchte sie auch einfach nur das du sie so in erinnerung behältst wie sie war.
aber ich bin mir sicher das sie deine anrufe schätzt und froh darüber ist! versuch ihr einfach so viel hilfe wie möglich anzubieten und ihre, wenn auch schmerzlichen, entscheidungen zu akzeptieren.

lg
franzi

[Trixi]

Hallo liebe Pfefferminztee,

ich denke mir schon, dass einige diese Art der Probleme teilen (müssen).
Es ist auch bei mir so, dass ich in der Tat auch das meiste von meiner Mama erfahren muss.
Meine Oma ist nun auf der Warteliste für ein Hospitz. Jedoch weiß man nicht, ob sie das noch überleben wird. Wenn ich sie anrufe sagt sie mir, wie sehr sie sich auf den Sommer freut... und dann denke ich an die Worte des Arztes. Und daran, dass sie für 3 Treppenstufen 30 Minuten braucht... und dass sie sagt, dass sie eigendlich so nicht mehr leben will. Opa sagt, sie ist so eine starke Frau...
Es ist schrecklich! Die Diagnose kam erst vor 2 Monaten. Sie weint so schrecklich viel und mein Opa auch. Ich persönlich kann noch gar nicht weinen. Meine Oma war doch immer da! Das das nun ganz schnell vorbei sein kann liegt mir noch völlig fern...

Ich danke Dir für deine aufmunternden Worte und wünsche Dir ganz viel Kraft!

Liebe Grüße
Trixi

[Bremensie]

Hallo Trixi,
so schwer wie es dir fällt respektiere den Wunsch deiner Oma. Wie schon jemand vor mir gesagt hat deine Oma möchte dass du sie als vitale Frau in Erinnerung behälst. Es ist der Wunsch deiner Oma dass du sie vor ihrem Tod nicht mehr siehst. Auch wenn das für dich blöde klingt. Du musst dir keine Vorwürfe machen wen sie stirbt ohne dass du sie nochmal gesehen hast.



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Ich schicke dir ein ganz großes Kraftpaket
Erika

[Kathrin23705]

Hallo Trixxi,

erstmal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid für euch tut, dass deine Oma auch betroffen ist.

Meine Zwillingsschwester ist gestern vor 2 Jahren an BSDK im Alter von 34 Jahren gestorben.

Auch sie wollte in den letzten 2 Wochen niemanden mehr sehen. Nur noch mich. Nicht einmal unsere Mutter oder andere ihr nahestehende Menschen. Noch nicht einmal ihre heißgeliebten Nichte und Neffe.

Ich kann dir nur sagen: akzeptiere den Wunsch deiner Oma. Zeig ihr mit Gesten, dass du an sie denkst und ihr helfen willst.

Und was den Schmerz angeht: ganz schmerzfrei wird kein Arzt sie bekommen. Ich kenn das noch von meiner Schwester.
Allerdings kann auch kein Arzt der Welt sagen WIE lange deine Oma noch leben kann. Es kann Tage, Wochen, Monate oder aber mit ganz ganz viel Glück auch noch Jahre dauern. Aber dieses Glück haben halt nur sehr wenige. Dieser Realität musst du und auch eure Anverwandten in die Augen sehen.

Ich wünsche euch für die Zukunft ganz viel Kraft.

LG Kathrin

[Trixi]

Hallo Zusammen!
Meine Omi ist an BSDK erkrankt! Vergangenen Montag durfte ich Sie das erste mal Besuchen (bissher mochte sie niemanden sehen...) und war geschockt! Ich war zwar etwas vorbereitet, allerdings traf mich Ihr Äußeres doch recht unerwartet. Ich wusste das sie (aufgrund der Lymphe???) aufgequollen war. Jedoch war mir nicht klar, dass die Augen (aufgrund von Gelbsucht???) knallgelb werden... Ist so etwas normal? Ich dachte immer Gelbsucht hätte was mit Hepatitis zu tun? Und handelt es sich tatsächlich um Gelbsucht? Hat das etwas mit der Chemo zu tun? Sie geht 1x wöchentlich zur Therapie...

kann mir jmd helfen?

Grüße
Trixi

[thomas01]

Hallo Trixi,

wie so oft kann es sein, dass der Tumor den Gallengang abdrückt und dadurch kommt es zu einer solchen Gelbfärbung der Haut. Normalerweiser wird ein Stent gelegt, damit die Gallenflüssigkeit wieder abfliessen kann und dann ist die gelbe Farbe auch nach einigen Tagen wieder verschwunden.

Gruss
Thomas

[ronin1970]

Hallo,

wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich wahrscheinlich auch niemanden sehen wollen!
Vielleicht kommt ja der Moment, wo sie Dich doch noch einmal sehen möchte!
Die eigene Familie ist schließlich das Wichtigste.

Gruß
DIRK