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  #1  
Alt 22.05.2007, 22:34
zili zili ist offline
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Standard Umgang mit erkrankten Freunden

Ich habe eine Freundin, die sich, als sie krank geworden ist, total verändert hat. Sie spricht und beschäftigt sich nur noch mit der Krankheit. Wie kann man ihr helfen?
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  #2  
Alt 22.05.2007, 23:15
J2K J2K ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Zitat:
Zitat von zili Beitrag anzeigen
Sie spricht und beschäftigt sich nur noch mit der Krankheit.
Wo ist das Problem? Je mehr sie sich mit ihrer Krankheit beschäftigt, desto grösser die Chance, dass Sie informiert ist und eine optimale Behandlung findet.
Abgesehen davon ist die Krankheit und die mit ihr verbundenen Folgen jetzt ein sehr prägender Bestandteil ihres Lebens. Wieso sollte sie dies einfach verdrängen?

Für Nicht-Krebskranke ist dies unverständlich, weil es natürlich unangenehm ist, sich mit dieser Krankheit und der damit verbundenen potentiellen eigenen Vergänglichkeit zu beschäftigen, solange es einem gut geht.

Es kann aber nicht schaden, sich auch als (Noch-)Gesunder in Hinblick auf eine spätere eigene Krankheitsbewältigung mit Krebs auseinanderzusetzen.

Geändert von gitti2002 (19.10.2023 um 22:10 Uhr)
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  #3  
Alt 23.05.2007, 11:41
zili zili ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Danke für Eure Antworten. Natürlich habe ich großes Verständnis dafür, dass man sich mit der Krankheit, die man nun hat, auch beschäftigt. Durch gute Information kann man am besten damit umgehen, weiß was geschehen kann, was auf einen zukommt, weiß um die Chancen, etc. Natürlich bin ich auch für sie da. Jederzeit, wann immer sie will.
Aber ich kenne Menschen, die auch Krebs haben und sich trotzdem auch noch mit anderen Dingen beschäftigen; die ihre Hobbies weiter pflegen und versuchen, sich abzulenken und nicht nur auf die Krankheit focussieren. Ich mache mir einfach nur Sorge um sie, weil man mit ihr über nichts anderes mehr sprechen kann. Es ist schwer, auszudrücken, was ich meine, aber vielleicht versteht ihr mich. Es ist Liebe und Freundschaft und Sorge um diesen Menschen.
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  #4  
Alt 23.05.2007, 13:26
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Hallo Zili,

ich kann Deine Sorge verstehen. Aber jeder Mensch hat seine ganz eigene Art und Weise, mit Problemen umzugehen. Ich selber habe einen sehr guten Freund von mir bis zum Schluß begleitet. Bei ihm war es genau umgekehrt, er hat sich erst viel später mit seiner Erkrankung auseinander gesetzt und versucht, sein Leben, so "normal" wie nur möglich zu leben. Der eine beschäftigt sich intensiv mit seiner Erkrankung und will/muss darüber reden, der andere kommt besser damit klar, wenn er verdrängt. Vielleicht würdest Du anders damit umgehen als Deine Freundin, aber letztendlich bleibt Dir nicht viel übrig, als ihren Weg zu akzeptieren und diesen eventuell mit ihr zu gehen. Vergiß bitte nicht, ihr Leben wurde durch die Diagnose völlig auf den Kopf gestellt, nichts ist mehr so, wie es war und wird vielleicht auch nie wieder so. Bei Krebspatienten ist Angst der ständige Begleiter und diese Angst kann einen auffressen. Im Moment kann sie einfach an nichts anderes mehr denken als an ihre Erkrankung, alles dreht sich darum, bestimmt derzeit ihr Leben. Und ich denke, das ist einer der Gründe, dass man mit ihr zur Zeit über nichts anderes reden kann. Uns Angehörigen fällt es oft schwer, zu akzeptieren, dass der Erkrankte den Weg vor gibt, nicht wir, auch wenn wir nur das Beste wollen...
Ich hoffe, Du verstehst was ich Dir damit sagen möchte. Sie wird froh sein, wenn Du einfach nur für sie da bist und zuhörst.

Sei lieb gegrüßt
Sabine36
__________________
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar
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  #5  
Alt 24.05.2007, 12:22
zili zili ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Liebe Sabine, danke auch für deine Antwort. Es war doch gut, dass ich meine Frage einmal hier gestellt habe. So bekommt man doch eine bessere Einsicht in das Ganze und lernt verschiedene Seiten, verschiedene Gedankengänge kennen. Einiges, was Ihr geschrieben habt, habe ich so nicht gesehen. Ganz lieben Dank
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  #6  
Alt 05.06.2007, 23:17
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Liebe Leute,

diese krebskranke Freundin bin ich. Ich habe den Kontakt zu dieser Frau abgebrochen, da der letzte Satz von ihr war:

Wenn Du Dich weiter nur mit Krebskranken abgibst, wirst du alle Freunde verlieren. Wir haben Dich lieb Silvana und Tobias

Nachzulesen bei LK-Forum unter Die dummsten Sprüche zum Dranhängen

Nicht zu fassen, oder?


Danke trotzdem, Eure Antworten waren super, Ihr seid klasse!

Gruss Ulla
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  #7  
Alt 06.06.2007, 00:13
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Hallo Zili,

in dem Satz, den du Ulla mitgegeben hattest, kann ich kein Verständnis für ihre Situation erkennen, auch nicht viel Liebe und Freundschaft.
Ich glaube, das Problem liegt bei Dir.

auch bei diesem Satz:
Zitat:
Aber ich kenne Menschen, die auch Krebs haben und sich trotzdem auch noch mit anderen Dingen beschäftigen; die ihre Hobbies weiter pflegen und versuchen, sich abzulenken und nicht nur auf die Krankheit focussieren
stellen sich meine Nackenhaare etwas auf. Es klingt als hätte sie einen ollen Ausschlag, von dem man sich durch häkeln mal eben ablenken kann. Sie hat aber eine oft tödliche Krankheit im Nacken sitzen. Du kannst vielleicht schlecht damit umgehen und hättest es gern, wenn sich Gespräche nicht um Krebs, Ängste und Sorgen drehen sondern um Belangloses. Damit kann aber ein Krebskranker nicht immer dienen. Ich finde Dein Anliegen etwas egoistisch, zumal in Verbindung mit diesem fiesen Satz (siehe Ulla).

Juliane
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  #8  
Alt 06.06.2007, 13:16
zili zili ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Liebe Juliane,
ich wollte und will auch weiterhin das Problem zwischen Ulla und mir hier nicht zum Thema machen. Da sie es selber tut, denke ich, dass ich hierzu auch Stellung nehmen muss. Ich habe hier diesen Thread geschrieben, weil ich wirklich den Eindruck hatte, dass Ulla sich nur noch mit dem Krebs beschäftigt und wollte wissen, wie ich ihr helfen kann. Ist das egoistisch gedacht? Wir waren mit bei den ersten, die sie besucht haben, als sie im Krankenhaus lag und haben immer wieder Hilfe angeboten.
Ich habe viel mit kranken Menschen zu tun und versuche überall im Rahmen meiner Möglichkeiten zu helfen. Ist das egoistisch, wenn man sich Gedanken macht und versucht, die Krankheit und die kranken Menschen besser zu verstehen? Ich habe mir hier von Menschen, die selbst Krebs haben oder Angehörige haben, die krank sind, wirklich nur Hilfe erhofft. Nun werde ich deswegen angegriffen?!? Das verstehe ich nicht. Vielleicht hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Dann ist es mein Fehler. Wir mögen und schätzen Ulla sehr - mein Partner kennt sie schon ca. 10 Jahre und war auch der Meinung, sie sei seine beste Freundin.Ich kenne Ulla seit 2 Jahren und war so froh, sie zur Freundin zu haben.
Die Besuche bei ihr werden mir immer unvergesslich sein. Ich bin sehr traurig und enttäuscht, sie als Freundin verloren zu haben.
Der Satz den du liebe Ulla zitierst, ist wie du selber weißt, völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habe dir auch danach noch geschrieben, dass wir doch mal reden sollten, um alle Missverständnisse aus dem Wege zu räumen. Wir haben dich angerufen, angeschrieben, angemailt. Uns war/ist es wichtig, wieder einen Weg zueinander zu finden, mit dir darüber zu reden, was dich verletzt hat. Ich habe geschrieben, wir haben uns wohl missverstanden, lass uns telefonieren. Du hast 'die Leitung' einfach abgeschnitten. Das Wichtigste was Menschen tun können, ist doch miteinander reden und in Frieden leben! Vor allem unter Freunden, oder?
Liebe Juliane, vielleicht macht man auch als Freund in dieser Situation mal etwas falsch - man sagt oder tut etwas falsches im falschen Moment. Und dies nicht, um zu verletzen, sondern weil man hilflos vor der Krankheit steht? Ist man deshalb von einem Moment auf den anderen plötzlich deshalb kein Freund mehr? Ich versteh es nicht. Wie gesagt, ich wollte wirklich nicht verletzen. Ich hab Ulla immer noch sehr sehr lieb und - sorry, klingt vielleicht blöd, aber mir laufen grad die Tränen übers Gesicht. Ich vermisse sie so sehr und wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir wieder zueinander finden. Und dies schreib ich nicht nur, weil es sich hier vielleicht gut anhört, ich meine es wirklich so.

Silvana
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  #9  
Alt 06.06.2007, 14:27
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Hallo Zili

Zitat:
Liebe Juliane,
ich wollte und will auch weiterhin das Problem zwischen Ulla und mir hier nicht zum Thema machen. Da sie es selber tut, denke ich, dass ich hierzu auch Stellung nehmen muss.
Aber genau DU hast doch hier das Problem zwischen Dir und Ulla zum Thema gemacht! Du schreibst hier erst anonym in einem Thread, wo Ulla schreibt, und outest Dich dann vor allen Leuten, anstatt das persönlich zu klären. Wenn sie das nicht will, weil sie vielleicht zu enttäuscht und verletzt ist, ist es nicht fair, sie hier quasi dazu zu zwingen, sich wieder mit Dir zu beschäftigen.

Zitat:
Ich habe hier diesen Thread geschrieben, weil ich wirklich den Eindruck hatte, dass Ulla sich nur noch mit dem Krebs beschäftigt und wollte wissen, wie ich ihr helfen kann. Ist das egoistisch gedacht?
Ich sehe wie gesagt nicht, dass jemand, der sich mit seiner Krankheit beschäftigt, ein Problem hat. In meinen Augen hast Du das Problem.

DU willst, dass sie sich ablenkt ect., DU willst, dass sie sich, wie Du es so schön sagst, nicht nur mit Krebskranken abgibt. Ja, ich finde es egoistisch, denn es sollte nicht darum gehen, was Du willst, sondern was Ulla jetzt will und braucht. Sie ist selbst krebskrank und mein Gott, sie hat harte Therapien hinter sich und all das zu verarbeiten braucht Zeit.

Zitat:
Ich bin sehr traurig und enttäuscht, sie als Freundin verloren zu haben.
Ja verständlich. Aber so wie ich Ulla kenne und schätze, hat sie ihre Gründe und da kannst Du ihr eben nicht die Pistole auf die Brust setzen, sondern musst es akzeptieren. du hast ja selbst die Freundschaft mit so einem fiesen Satz in Frage gestellt.
Lass die Sache erst einmal auf sich beruhen. Vielleicht heilt die Zeit die Wunden.
Du schriebst ja selbst Du kennst Menschen mit Krebs, die sich anders als Ulla verhalten. Vielleicht hättest Du besser die um Hilfe und Auskunft gebeten, als es hier zu tun, wo Du ja weißt, Du triffst sie hier.

Das Thema sollte jetzt hier nicht weiter erörtert werden. Wenn Ulla will, wird sie sich bei Dir melden.

Juliane
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  #10  
Alt 06.06.2007, 14:39
zili zili ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Hallo Juliane,
ja, zum Abschluss dieses Themas - da bin ich deiner Meinung noch kurz:

Aber genau DU hast doch hier das Problem zwischen Dir und Ulla zum Thema gemacht! Du schreibst hier erst anonym in einem Thread, wo Ulla schreibt, und outest Dich dann vor allen Leuten, anstatt das persönlich zu klären. Wenn sie das nicht will, weil sie vielleicht zu enttäuscht und verletzt ist, ist es nicht fair, sie hier quasi dazu zu zwingen, sich wieder mit Dir zu beschäftigen.

Ich wollte sie nicht zwingen, mich mit mir zu beschäftigen. Absolut nicht! Ich wollte mich hier informieren. Geoutet habe ich mich, weil ich es blöd fand zu schreiben und sie nicht wissen zu lassen, wer ich bin. Das dies hier auch anonym geht - sorry, ich kenn mich noch nicht so aus, das wusste ich nicht.

Ich sehe wie gesagt nicht, dass jemand, der sich mit seiner Krankheit beschäftigt, ein Problem hat. In meinen Augen hast Du das Problem.

Ich habe nur das Problem, dass ich wohl einen Fehler gemacht habe und Hilfe vielleicht am falschen Ort gesucht habe. Gut, hab es wohl falsch angegangen. Das kann ich nun nicht ändern, es ist geschehen.

Ja verständlich. Aber so wie ich Ulla kenne und schätze, hat sie ihre Gründe und da kannst Du ihr eben nicht die Pistole auf die Brust setzen, sondern musst es akzeptieren. du hast ja selbst die Freundschaft mit so einem fiesen Satz in Frage gestellt.

Ich setze ihr keine Pistole auf die Brust. Was den Satz angeht, habe ich geschrieben, dass er aus dem Zusammenhang gerissen ist und ich versucht habe, dies in einem Gespräch mit ihr zu begradigen. Leider ist das nicht möglich.

Lass die Sache erst einmal auf sich beruhen. Vielleicht heilt die Zeit die Wunden.
Du schriebst ja selbst Du kennst Menschen mit Krebs, die sich anders als Ulla verhalten. Vielleicht hättest Du besser die um Hilfe und Auskunft gebeten, als es hier zu tun, wo Du ja weißt, Du triffst sie hier.


Ja, war wohl ein Fehler. Aber sie hat mich selbst auf dieses Forum aufmerksam gemacht.

Das Thema sollte jetzt hier nicht weiter erörtert werden. Wenn Ulla will, wird sie sich bei Dir melden.

Da bin ich ganz deiner Meinung und danke dir für deine ehrlichen Antworten. Zili
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