Was tun gegen NW von Tamoxifen

[sunnysideup]

Hallo Ihr Lieben!

nach Brustkrebsdiagnose mit 23, 6 Monaten Chemo und subkutaner Mastektomie darf ich seit Dezember Tamoxifen zu mir nehmen und habe ein paar Nebenwirkungen, die mich doch unglücklich machen...

-Müdigkeit: ich bin eigentlich und vor allen Dingen gerne ein Frühaufsteher.. in den letzten Wochen komme ich überhaupt nicht mehr aus dem Bett, bin den ganzen Tag niedergeschlagen und würde am liebsten die ganze Zeit schlafen... ich mache 5 mal die Woche Sport, um irgendwie meinen Kreislauf oben zu halten, fahre überall mit dem Fahrrad hin und bin echt aktiv, würde aber am liebsten die ganze Zeit schlafen.

-nächtliche depressive Stimmungen: ich war die ganze Erkrankung über nie depressiv und habe mich immer so aufs Leben gefreut. Aber jetzt werde ich nachts wach und bin immer irgendwie total niedergeschlagen "Brustkrebs mit 23, ich werde nie wieder ein normales Leben führen, und und und.."

-Wassereinlagerungen/Gewichtszunahme: Trotz 5 mal die Woche Sport, keinem Alkohol und kompletter Ernährungsumstellung kämpfe ich noch immer gegen die Chemokilos. Ich habe starke Wassereinlagerungen durch das Tam und weiß nicht so recht was ich tun soll.. und ich trinke auch schon 3-4 Liter am Tag

Habt ihr irgendwelche Insider-Tipps oder Ratschläge für mich? Es kann doch nicht 10 Jahre so weiter gehen...

Ich freue mich jetzt schon auf Eure antworten!

Liebste Grüße

Sunnysideup

[Claud]

Hallo Sunnysideup,

ich komme zwar aus dem Eierstockforum habe aber auch ca. 2 Jahre Tamox genommen. Meine Sympthome ähnelten deinen.

Gewichtszuname: ca 8 kg, diese habe ich erst nach dem Abstetzen wieder losbekommen, trotz Sport!

Die anderen Beschwerden konnte ich gut mit TCM und vor allen Dingen durch Akupunktur los werden. Das waren vor allen Dingen Hitzewallungen, überwiegend in der Nacht.
Wassereinlagerungen habe ich mit Solunat für Nieren bekämpfen können. Das ist homöopathische Medizin, da gibts auch ein Verzeichnis in dem man die Wirkung nachlesen kann, das solltest du mal googeln.

Salzarmes Essen und wenig Fleisch, Brenneseltee zum entwässern und viele Sojaprodukte, die sind wichtig weil sie pflanzliche Hormone enthalten oder bilden (die wirkungsweise kann ich nicht erklären).

Deine Stimmungsschwankungen sind doch in dieser Phase ganz normal, diese enorme Belastung der Therapie und der Erkrankung hinterlassen ihre Spuren, lass dir einfach mehr Zeit alles zu verarbeiten.

mfg Claudia

[allgaeu65]

Hi,

ich nehme TAM seit 10/2013 und habe nur vereinzelt Knochenschmerzen wenn ich länger gesessen habe. Die Hitzewallungen sind nachts aber nicht mehr so häufig.

Ich bekomme nächsten Freitag eine Ausschabung weil durch TAM die Schleimhaut verdickt und zystisch ist.

Aber es gibt schlimmeres

[gilda2007]

Zitat von Claud

Salzarmes Essen und wenig Fleisch, Brenneseltee zum entwässern und viele Sojaprodukte, die sind wichtig weil sie pflanzliche Hormone enthalten oder bilden (die wirkungsweise kann ich nicht erklären).

Das ist ein Punkt, der für BK-Frauen immer noch nicht geklärt ist. Unterstützt Soja die Tam-Wirkung oder sind pflanzliche Hormone wie Hormone zu betrachten, die man tunlichst meiden sollte. Als Tipp finde ich das weniger geeignet.

[allgaeu65]

Richtig Gilda,

in unserer AHB und Rehaklinik hat man davon abgeraten wenn man einen hormonabhängigen Tumor hatte.

Da ich das Zeug eh nicht mag, fällt mir der Verzicht nicht sehr schwer

[mohnblume79]

Liebe Sunnysideup,

soooo ein fröhlicher Nickname gefällt mir!

Wenn Du seit Dezember Tamoxifen nimmst, bist Du in etwa so weit wie ich, ich habe im November angefangen und kann Dich sehr gut verstehen, Du klingst wie ich vor einem Monat.

Wann nimmst Du denn das Tamoxifen ein? Mir hatte der Gyn das gegeben und mich zu abendlicher Einnahme verdonnert, dann würde ich die Nebenwirkungen verschlafen. Ha, ja, wenn ich noch hätte schlafen können, dann vielleicht . Ich war dann in der AHB und habe der sehr guten Ärztin dort mein Leid mit dem Tamoxifen geklagt und sie hat mir empfohlen, die Tabletten auf morgendliche Einnahme umzustellen und das hat dermaßen geholfen, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.
Also vielleicht kannst Du mal mit dem Einnahmezeitpunkt spielen (einfach 12 Stunden nach hinten verlagern). Wenn Du sie morgens nimmst, geht es Dir vielleicht besser, wenn Du es abends probierst oder umgekehrt. Das kannst Du ja mal eine Woche testen und schauen, ob sich etwas verändert.

Und dann noch die Frage - wie sieht denn momentan Dein Alltag aus? Ich bin aus der AHB gekommen, war noch krankgeschrieben und hab teilweise dreimal am Tag geheult und das nächtliche Wachliegen und solche Gedanken kenne ich sehr gut. ABER ich war zu der Zeit noch zuhause.
Jetzt arbeite ich seit 2 Wochen und das Ganze hat sich auf etwa eine Heulattacke zurückgeschraubt und ich schlafe nachts jetzt sehr schnell wieder ein, wenn ich wach werde. Habe gemerkt, dass sich der Alltag nur wieder mehr füllen und Fahrt aufnehmen mußte und dann wurde es besser - und ich denke jetzt, das TAM war nicht daran schuld, sondern vielleicht einfach noch die Erschöpfung, die uns natürlich in den Knochen stecken muß.

Gegen die nächtlichen Gedanken könnte natürlich auch noch ein Hörbuch helfen. Dachte mir grad, wenn man eh wach ist, kann man das Gehirn ja auch mit was Positivem ablenken statt mit fiesen Gedanken. Vielleicht schläfst Du so schneller ein.

Sei lieb gedrückt und NEIN, das bleibt ganz sicher keine 10 Jahre so!!!


Oh, noch was vergessen: das mit der bleiernen Müdigkeit morgens kenn ich - aber ebenfalls nur, als ich Tamoxifen abends eingenommen hatte. Mittlerweile bin ich tatsächlich wieder vor dem Wecker wach und das läuft sehr gut.

[distudis]

Mohnblume hat schon so viel Treffendes geschrieben... daher möchte ich dir auch nur noch zum Hörbuch raten.

Seit ich das mache, kann ich wieder einschlafen... und da ich jede CD mehrfach hören muss, reicht eines auch recht lange

LG
Diana