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Alt 03.11.2016, 09:32
Vale46 Vale46 ist offline
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Beitrag Brust-OP - aber wie?

Hallo zusammen,

ich habe vor zwei Wochen meine Chemo (4 x EC; 12 x Taxol) abgeschlossen und nun steht die OP bald an. Habe mir jetzt schon zwei Chirurgen-Meinungen angehört, die unterschiedlicher nicht sein können.

Chirurg Nr.1, ein anerkannter Münchner Chirurg, will brusterhaltend operieren. Denn die Chemo hat ganze Arbeit geleistet. Der Krebs ist im Sono und im MRT nicht mehr zu sehen. Yeah!!!

Zunächst klang brusterhaltend total positiv. Chirurg 1 meinte, er würde an der Brustwarze ansetzen/ schneiden und dann das Gewebe entfernen, anderes Gewebe verschieben und danach würde alles aussehen, wie zuvor. Klingt doch super - aber nur so lange, bis ich bei Chirurg Nr.2 war.

2. Empfehlung: Amputation

Chirurg Nr.2 ist ein renommierter Experte. Ein Schönheitschirurg mit allerlei Zertifikaten, Auszeichnungen, Professortitel und ein Spezialist für Brustrekonstruktionen nach Brustkrebs. Ich habe nur Positives über ihn und seine Praxis, die einem Brustzentrum angeschlossen ist, gelesen. Selbst die F.A.Z hat einen Artikel über ihn veröffentlicht.

Nachdem Chirurg 2 meine Unterlagen gesehen hatte, klärte er mich über die in Frage kommenden Eingriffsmöglichkeiten auf und empfahl mir: Amputation.

Da war ich schockiert. Aber seine Begründung war absolut nachvollziehbar. Vor allem tendiere er dazu, da ich noch einen zweiten Tumorherd hatte und dieser von den Ärzten am K.r.d.I. nicht geclipt wurde. Das heißt, er müsste bei brusterhaltender OP abschätzen, wo das Gewebe lag und entfernen.

Das Risiko sei zu hoch, dass man nicht alles einst erkranktes Gewebe entfernt. Allerdings könne er das erst genau beurteilen, wenn er die MRT-Bilder gesehen hat. Bisher hat er nur den Befund gelesen. Mmmh, auf den zweiten Tumorherd hat mich Chirurg 1 gar nicht angesprochen. ( Anm.: Wie sich wenige Tage später herausstellte, kann man den Tumorherd 2 in diesem Fall wohl im MRT markieren. Das sagte mir die Radiologin bei der Auswertung meines neuen MRTs am Montag.)

Rekonstruktion auf hohem Niveau

Chirurg Nr. 2 meinte auch, dass er die Brustwarze entfernen möchte. OMG. Warum? Weil ich ein Mamma-Karzinom habe, das in den Milchgängen sitzt und diese nunmal dort münden. Ahhhhh. Stimmt. Es gibt auch ein Symptom, woran man Brustkrebs erkennen kann, dachte ich. Absonderungen.

Okay. Aber wie bitte schön soll das alles hinterher aussehen??? Darauf hatte Chirurg 2 eine hervorragende Antwort: Er zeigte mir Bilder von Rekonstruktionen mit Eigengewebe. Ich war baff. Das sieht echt aus. Und das kann der??? Wow. Also ehrlich. Ich war ja auf vieles gefasst, aber das man heute so gut und schön rekonstruieren kann, das hat mir den Atem verschlagen.

Chirurg 2 hatte mich noch dazu ausführlich untersucht und gemeint, dass an meinem Bauch nicht so viel Gewebe zu holen sei. Deshalb müsste ich mich auf eine kleinere Brust einstellen. Den Unterschied würde man deutlich sehen. Aber ich könnte rechts anpassen lassen. Das müsste ich allerdings selbst zahlen, da die Krankenkassen nur die betroffene Brust übernehmen. Aber am Geld soll es nicht scheitern. Kosten: 2.500 Euro.

Kein Silikon

Chirurg 2 erklärte mir auch, wieso er mir die Methode von Chirurg 1 nicht empfehlen würde. Der Punkt ist der: Man müsste mir etwa Gewebe in der Größe von 2 Ferrero Rocher entfernen. Das ließe sich nicht gut ausgleichen mit dem Gewebe, das noch vorhanden sei. Noch dazu habe ich eine große Brust, die aufgrund ihrer Beschaffenheit/ ihres Gewebes nach unten zieht.

Da der Krebs außen saß, würde dort eine sehr unschöne Delle entstehen. Zudem verändere die anschließende Bestrahlung die Haut. In meinem Fall würde ein sehr unschönes Ergebnis zu erwarten sein.

Von Implantaten riet Chirurg 2 ab. Diese müssten irgendwann entfernt/ ausgetauscht werden. Und ich bräuchte nicht noch mehr Unannehmlichkeiten. Zudem gebe es im Vergleich zu Eigengewebe mehr Komplikationen.

Wichtig: Das Rezidiv verringern

Oh man, ich war nach dem zweiten Gespräch ziemlich baff. Zum einen, weil mich Chirurg 2 wesentlich besser über meine Ist-Situation aufgeklärt hat als Chirurg 1 und noch dazu die Beschaffenheit meines Gewebes untersucht hat. Und er viel mehr darauf eingegangen ist, was mir wichtig ist: Ich möchte an erster Stelle, das medizinisch alles notwendige getan wird, um das Rezidiv zu verringern. Aber das Ergebnis soll hinterher auch gut aussehen.

Chirurg 2 zufolge macht das bei einer Amputation mit Brustwarzenentfernung 5 Prozent aus. Chirurg 1 meinte, der Unterschied zwischen Amputation und brusterhaltend liegt bei 3 Prozent. Das sei zu vernachlässigen.

Ich finde dennoch, das ist viel. Das heißt, im Vergleich bekommen 3 bzw. 5 Frauen von 100 wieder Krebs.

Ich tendiere also alles in allem zur 2. Möglichkeit. Bin mir aber noch nicht sicher. Denn im Fall von Amputation bräuchte ich keine Bestrahlung mehr. Doch wie sinnvoll ist das?

Wie sind Eure Erfahrungen mit entsprechenden OP-Möglichkeiten?

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 13:09 Uhr) Grund: NB
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Stichworte
brustamputation, brustaufbau, brusterhaltend, brustkrebs, mastektomie einseitig


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