Wie soll ich mich jetzt verhalten?

[IrisK.]

Hallo! Ich brauch dringend euren Rat da ich jetzt sehr verunsichert bin. Vor 6 Monaten war ich zur Mammo. Direkt nach der Mammo ein alles ok vom Röntgenarzt. Ein paar Tage später Anruf vom Gyn, in der linken Brust sei was, wahrscheinlich ein Lipom. Ich sollte in 6 Monaten wieder zur Mammo. Diese ist morgen. Jetzt meine Fragen: Lässt sich ein Lipom eindeutig per Mammo bestimmen? Kann ich mich auf die Aussage vom Röntgenarzt verlassen? Sollte in jedem Fall eine Biopsie gemacht werden? Mir kommen jetzt im nachhinein diese 6 Monate sehr lang vor, das "Ding" ist auch in der Zeit größer geworden. Vor 2 Jahren bestand der Verdacht auf Nierentumor, hat sich aber als Angiomyolipom herausgestellt. Damals meinte der Arzt, ich hätte durch die vielen Krebserkrankungen in der Familie ein 99% Risiko an Krebs zu erkranken. (Brustkrebs Oma mütterlicherseits,Onkel Gehirntumor mütterlicherseits, 3 Tanten und Oma väterlicherseits Brustkrebs).
Ich bin jetzt leicht hysterisch und kann nicht mehr nachvollziehen, daß ich nicht gleich auf eine gründliche Untersuchung bestanden habe.
Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll.
Könnt ihr mir was raten?
Bin 35, Mutter von 2 Kindern und nehme keine Hormone.
Danke für euer Intresse......

[Ilse Racek]

Hallo Iris,

bei diesem "verwandtschaftlichen Hintergrund" würde ich - was die sog. Diagnose-Sicherheit betrifft - vielleicht doch lieber Zweit- bzw. Drittmeinungen einholen. Allerdings müsstest Du diesen relativ mühsamen Weg wahrscheinlich auch privat finanzieren, aber er würde Dir evtl. etwas die Angst nehmen. Als Hysterie würde ich Deine Empfindungen nicht bewerten...

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute
mit herzlichem Gruß

[Monika Rasch]

Liebe Iris,
da wollen wir doch mal hoffen, das dieses Ding in Deiner Brust tatsächlich nur ein Lipom ist.
Ich selber bin jahrelang mit einem tastbaren, jedoch mammografisch und auch sonografisch nicht darzustellenden Knoten relativ unbeschwert durchs Leben gegangen, habe meine Kontrolltermine sorgsam eingehalten -und kann DAS im Nachhinein so überhaupt nicht mehr verstehen.
Denn als ich mich dann entschlossen hatte, den Knoten entfernen zu lassen, da war der dann doch nicht soooo harmlos.
War dann eben doch ein DCIS, also ein bösartiger Tumor(1,6cm)- der allerdings noch nicht ins Lymph bzw Blutsystem eingebrochen war.
Schwein gehabt, trotzdem OP, Strahlentherapie, Antihormontherapie.

Ich weiss eigentlich nicht, warum Du diesen Knoten nicht einfach entfernen lassen solltest.
Sag Deinem Arzt, Du willst den Knoten raus haben.
Dann weisst Du, was es ist.
Oder wenigstens eine Biopsie, mit einer Nadel also rein in das Ding, ein paar Zellen sichern und mal unterm Mikroskop von einem Histolgen begutacheten lassen.
Dann kannst Du ja immer noch entscheiden.
Ich persönlich denke , Knoten haben nichts verloren in einer Brust.
Weg damit.

Nur meine persönliche Meinung !!

[Rubbelmaus]

Hallo Iris,
Monika hat recht. Lass das Ding entfernen, damit du Ruhe hast. Wenn dein Arzt an deiner Stelle wäre, würde er bestimmt anders handeln. Frag ihm mal, ob er das seiner Frau auch zumuten würde, 6 Monate in Angst und Ungewissheit zu leben. Solche Antworten ärgen mich ungemein und ich finde sie verantwortungslos.

Frauen sollten jeden Knoten o.ä. entfernen lassen.

Ich hatte vor meiner BK-Erkrankung, 3x gutartige Knoten in der Brust, diee entfernt wurden. Das ist trotzdem keine Garantie, das die Knoten auch weiterhin nicht bösartig sind.

Gruss
Heidi

[monkeponke]

Hallo Iris,

eine Mammographie alleine kann gar nichts Aussagen. Es ist wichtig, dass wenn es unklar ist und vorallem wenn Microkalk gefunden wird, ein Ulltraschall und eine Kernspintaufnahme zu machen. Dann kann man aus diesen drei Dingen eine 98 % Aussage machen. Ebenso kann man im Blut Tumormarker nachweisen lassen.
Sag deiner Ärztin, dass du gerne in ein Brustzentrum gehen möchtest um eine Zweitmeinung einzuholen, denn die Ärzte dort sind spezialisiert auf solche Diagnosen. Wenn die dann sagen gutartig oder bösartig, dann bist du auf der sichersten Seite.
Ich selbst bin seit Mai 2005 mit einer angeblichen Zyste rumgelaufen die innerhalb von einem Jahr auf zwei Zentimeter herangewachsen war, weil sie mich störte wollte ich sie entfernen lassen und das Resultat war, dass ich zwei Tumore von 2 cm in der linken Brust hatte. Auf den Ultraschall hat meine Frauenärztin nur einen gesehen und sie fand er wäre harmlos, auf der Mammographi wurde gar nichts gesehen. Erst im Brustzentrum wurde innerhalb von einer Minute festgestellt, dass ich zwei bösartige Tumore habe....dass hat mein Leben arg verändert am 24.04.2006.
Ich finde auch, dass bei deiner Familiengeschichte eine zweite Meinung ganz wichtig ist. Du trägst die Verantwortung für dich und wenn du ein komisches Gefühl hast, dann geh dem nach.

Monkeponke
(38 Jahre, zwei Kinder, pt 1c (2), pN1a, Ro,G3, Mo, Hormonrezeptoren IRS 6)

[IrisK.]

Ich dank euch vielmals für eure Antworten. Gestern war ich zur Mammo, man sah gar nix, obwohl ich beim stöbern in den Akten gesehen habe, daß 2004 das "Ding " auch schon da war.?? Bei der Besprechung meinte der Arzt wenn ich ne 100% Sicherheit will, soll ich mir die Brüste entfernen lassen!!!! Ich bin noch verunsicherter als vorher, soll jetzt zur Sono. Ich werde mich auf jeden Fall an ein Brustzentrum wenden, denn ich hoffe das wenigstens dort meine Angst ein wenig verstanden wird. Ach ja, im Bericht stand vermutlich Fibroadenom, mein FA meinte Lipom und der Arzt gestern meinte wahrscheinlich ne Drüse???????
Der Arzt meinte auch ich hätte sehr dichtes Gewebe und bei der vorletzten Mammo haben wir bei 13 bar Druck ein Bild gemacht und gestern bei 9 bar. Je mehr Druck desto besser das Bild?!?
Lange Rede kurzer Sinn, ich werde in ein Brustzentrum gehn!
Danke nochmals.....
Lg Iris
Ich wünsch euch alles Gute

[IrisK.]

Ja hatt er wirklich. Ich bin auch stinke wütend und hab mir das mit dem Blutspenden auch schon überlegt Der Hammer war noch das die Arzthelferin meinte ich soll mich nicht anziehen und die ganze Besprechung oben rum nackt stattfand und ich nicht abgetastet wurde! Alles sehr angenehm, da werden meine Tiere beim Tierarzt besser behandelt! Ich war so wütend daß ich gar nicht mehr zum Arzt wollte, setze jetzt aber meine Hoffnung ins Brustzentrum, von denen ich vorher gar nix wusste, aber dank euch jetzt schlauer bin......

[monkeponke]

Hallo Iris,

wenn du ins Brustzentrum gehst, dann muss du dir klar sein, dass du auch dort immer die Ohren auf haben musst, erwarte nie, dass du dich ganz und gar in die Hände von Ärzten legen darfst. Alles sind immer nur Stationen, die du durchläufst und dann kommt die nächste und die davor sind plötzlich nicht mehr zuständig. Ich habe den Fehler gemacht, dass ich dachte alles wird jetzt von diesem Arzt im Brustzentrum geregelt. Dem ist nicht so. Der Brustkrebsweg ist gesäumt von vielen verschiedenen Ärzten von denen viele nicht viel Ahnung haben, wie man z.B. mit Nebenwirkungen von der Chemo umgeht.
Ich habe viele Tränen geweint, weil ich mich so hilflos und Orientierungslos gefühlt habe. Dieser Dezentralismus bei der Krebsbehandlung und derer Nebenwirkungen haben mich viel Kraft gekostet und mich manches Mal nicht aufhorschen lassen, wenn sich etwas suspekt anhörte.

Ich habe viel aushalten müssen und lange gebraucht um zu merken, dass ich selbst im Momenten des Schwachseins stark sein muss.

Also hör richtig hin und stell viele Fragen, schreib alles auf und informier dich immer.

Monkeponke

[Ellen 04]

Hallo Iris !
Du solltest unbedingt in ein Brustzentrum gehen. Ich kann ja garnicht glauben was ich lese, wie du behandelt wurdest, man sollte sich echt nicht alles gefallen lassen ( von wegen Brüste abnehmen- hallo ? ), das ist ein sensibles Thema, wenn der Arzt damit nicht umgehen kann hat er seinen Beruf verfehlt!
Das hat er scheinbar sowieso, jeder Knoten ist Ernst zu nehmen und bedarf einer weiteren Abklärung. Du solltest unbedingt eine Biopsie machen lassen !
Alles Gute !

[Iris46]

Iris an Iris!
Hallo Iris!
Das gibt's ja wohl nicht! Was für ein Arzt ist denn das??? Und die Helferin hat ja wohl auch ihren Beruf verfehlt! Ich war auch in einem Brustzentrum und fühlte mich gut aufgehoben aber Vorsicht ist überall geboten! Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Du Dich um Alles selbst kümmern mußt - immer nachfragen, alles Unklare möglichst vorher im Gespräch erfragen solltest, Dir Deine Frage am besten aufschreiben solltest - in der ganzen Panik vergißt man so schnell.... Eine Biopsie solltest Du auf jeden Fall machen lassen - das ist nicht schlimm - nur laut, wie ein Pistolenknall... danach hast Du Gewissheit und kannst dann wieder überlegen - in Ruhe - das ist GANZ WICHTIG!!!
Ich wünsche Dir alles Gute!!!!!!!!!!!!!!!!
Iris

[Ellen 04]

Hallo Iris !
Ich will mich nochmal einbringen, ich hatte ( habe, immer noch ! ) übrigens auch ein Lipom,bin damals völlig in Panik ausgebrochen ( naja, zumindest innerlich ), ich bin mehrmals operiert und dachte jetzt hast du schon wieder ein Rezidiv !
Ich bin übrigens in einem Brustzentrum, wurde dann gleich zum Ultraschall geschickt, ich kann dir nur soviel sagen das "Ding" wurde eindeutig indentifiziert, man kann es in der Regel schon mal daran erkennen, dieser Knoten läßt sich gut und leicht verschieben ! Der "rutscht" richtig hin und her.
Auf Nummer sicher wurde bei mir trotzdem noch eine Stanzbiopsie gemacht.
Auf alle Fälle bist du in einem Brustzentrum am besten aufgehoben, allerdings hab ich an all den Jahren leider auch die Erfahrung gemacht, man muß sich oftmals echt selber managen !
Ich habe z.B. eine üble Vorgeschichte, hatte einen bösartigen Brusttumor der immer wieder Rezidive hervorbringt, ich muß mich seitdem strengsten Kontrollen unterziehen, also auch alle 3 Monate zur Sono. Da hatte ich letztens eine Radiologin, ich kannte sie nicht, tja dann erwischst du eben den Arzt, der gerade Zeit oder Dienst hat. Ist schon mal der absolute Nachteil, sie wußte erst mal garnicht worum es eigentlich geht ( Ach, so ? ), und sie war nicht sehr gründlich ! Sie war also weder über meinen Fall informiert, noch hatte sie Ahnung ( mein Tumor ist ein ganz Spezieller ! ).
Naja, und das passiert mir nicht nochmal ! Ich möchte meinen bisherigen Radiologen, der meine Geschichte von Anfang an kennt, das sollen die beim nächsten Mal bitteschön gleich auf dem Termin verankern ! Und das sind eben so die Feinheiten ... wenn du dich da nicht selber drum kümmerst, wer sonst ? Im Nachhinein könnte ich mich auch ärgern, warum ich nicht drauf bestanden habe, dass sie bitte etwas gründlicher rangeht... sie ist ja auf meinen Hinweis garnicht darauf eingegangen ! ( die war mir auch so unsymphatisch ! )
Aber es ist absolut die Aufregung, die einen in solchen Momenten blockiert ! Also nackt bei der Besprechung mußte ich mich übrigens noch nie hinsetzen ... da wurde immer überaus feinfühlig reagiert, ich weiß garnicht was ich dazu sagen soll ? Laß mal dein Bauchgefühl sprechen, ob du dich bei diesem Arzt wirklich wohl fühlst - oder ob du nicht doch besser wechseln solltest ?
Alles Gute !