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Antidepressivum Fluoxetin
Hallo an alle,
ich nehme seit kurzer Zeit Fluoxetin, das mir eine Ärztin der mich behandelnden Klinik zur Stimmungsaufhellung verschrieben hat, als ich sie darum bat, mir was zu verschreiben, was sich bei vergleichbaren Fällen bzw. bei anderen Krebspatientinnen in ähnlicher Situation bereits bewährt hat. Abgesehen davon, dass bei mir tatsächlich eine Indikation in Form depressiver Phasen vorlag, frage ich mich, ob eventuelle Langzeitnebenwirkungen auftreten könnten, denn im Beipackzettel steht was von Wirkungen auf die Geschlechtsorgane. Und die Brust gehört ja definitiv auch zu den Geschlechtsorganen. Ich finde die Wirkung von dem Medikament ganz okay, würde aber natürlich darauf verzichten, wenn ich wüsste, dass dieses Medikament ein Rezidiv fördert. Ich hatte aber extra nach einem Medikament verlangt, das sich nicht negativ auf den Verlauf meiner Krebserkrankung auswirkt, und da wurde mir eben Fluoxetin verschrieben. Außerdem habe ich beim Googeln herausgefunden, dass das Medikament auch als "Glückspille" unter dem Namen Prozac bereits auf Kritik gestoßen ist, und mach mir jetzt so meine Gedanken. Eure Meinung dazu würde mich interessieren bzw. ob jemand die Erfahrung gemacht hat, dass solche Medikamente Rückfalle begünstigen - oder aber nicht. Ich bin ziemlich verunsichert und hinterfrage zurzeit alles, was ich zu mir nehme, ehrlich gesagt. Liebe Grüße Anwi |
#2
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Anwi,
wenn ich mir den Mechanismus des Medikaments durchlese (ich hab auch schon Antidepressiva genommen), lese ich nichts von Geschlechtsorganen, sondern von Störungen der Geschlechtsfunktion. Also Libido-Störungen. Aber Lust auf Sex wird vom Gehirn gesteuert, das AD wirkt im Gehirn. LG Astrid |
#3
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Anwi!
Habe bis vor Kurzem auch ein Antidepressivum genommen. Auf die Geschlechtsorgane wirkt es nicht, aber es kann sein, dass du absolut keine Lust mehr auf Sex hast. Und das ist auch lästig. Aber auf den Krankheitsverlauf hat das keinen Einfluss, kann dir also nicht gefährlich werden. Liebe Grüße! Susi |
#4
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Anwi,
Zitat:
SSRI schädigen nicht physisch Geschlechtsorgane. Aber sie haben - und das meinst du IMHO sicher - sehr häufig Auswirkungen auf das Sexualleben: Ganz oft Libidoverlust, oft Orgasmusunfähigkeit... Da muss Mensch sich halt entscheiden, was einem wichtiger ist: depressiv mit Sex oder nicht depressiv ohne Sex... Zitat:
Das soll dich aber nicht erschrecken, sondern nur erklären, warum der Beipackzettel von Medikamenten umso länger ist, je länger sie auf dem Markt sind (hat jemals einer den Waschzettel von Aspirin gelesen? Da ist man ja praktisch schon tot, bevor man die erste Tablette genommenhat ;-) Zitat:
Lass' dich davon bitte nicht kirre machen. In D läuft das zum Glück noch viel verantwortungsvoller. Zitat:
Trotzdem nehme ich seit Jahren SSRI/SNRI, und meine Frau auch. Weil wir als chronische Depris nur damit ein normales und freudvolles Leben führen können. Das ist nicht schön, aber es ist eben so. Wenn wir die Pillen absetzen, dauert es (reproduzierbar - leider schon oft genug versucht...) so 3-5 Wochen, bis wir reif für die Klapsmühle sind :-/ Viele Grüße, Stefan |
#5
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Anwi,
also ich kann dir nur mitteilen, wie ich das erlebt habe. Ich hatte auch schon viel über die Glückspille Prozac/Fluoxetin gelesen und dachte mir, das wär doch was für mich. Ich nahm es auch, eigentlich auf eigne Indikation. Aber ich wurde von dem Mittel sehr nervös und zittrig. Der einzige gute Effekt war Gewichtsabnahme. Ich habe das Medi vor dem BK genommen. Jetzt war ich bei einem Psychia, dem ich erzählte, daß ich im Internet gelesen habe, das Fluctin BK mache. Er hat es tatsächlich bestätigt. Mein Arzt vom Brustzentrum hat gesagt ich dürfe es nehmen. So, wem soll man jetzt glauben? Gruß Puppe |
#6
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
ich habe hier noch etwas vielleicht für Dich Interessantes gefunden
http://www.amuep-agate.de/downloads/...rans112006.pdf LG |
#7
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo,
Dann hast du aber einen verantwortungslosen Arzt gehabt, der dir das nur aufgrund 'deiner eigenen Indikation' verschrieben hat :-( Zitat:
Problematisch ist diese agitierende Wirkung allerdings, wenn sich Menschen unter Wirkung so eines ADs 'plötzlich' das Leben nehmen (das kommt selten mal vor, steht dann aber sofort in jeder Zeitung). Vorher konnten sie sich dazu wegen Depris nicht aufraffen - erst die 'Energie', die ihnen dieses AD gibt, ermöglicht ihnen diesen Schritt... Deshalb werden SSRI-ADs stationär in den ersten Wochen der Behandlung gerne zusammen mit Tranquilizern oder Neuroleptika gegeben - damit den womöglichen fatalen 'aufkratzenden' Wirkungen etwas Sedierendes entgegen gesetzt wird. Aber keine Sorge: wer ohne AD keine suizidalen Anwandlungen hatte, wird sie auch mit Fluoxetin o.ä. nicht bekommen! Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
#8
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Schnucki,
Zitat:
Fand ich recht aufschlussreich - als Paradebeispiel nichtssagender Pseudo-Wissenschaftlichkeit:-) Welches traurige Blatt hat sich noch getraut, so ein Exzerpt zur Publikation zu bringen? Aber OK - Um den Artikel in seinen Kernaussagen zusammenzufassen: "möglicherweise", "wird diskutiert", "könnte", "trotzdem diskutieren sie", "andere Autoren bestätigen nicht", "kritisieren", "existieren noch keine Langzeitstudien"... Dass keine Literatur angegeben wird ("bei den Verfassern"), passt da gut in's Bild. Und auch, dass der Artikel von Frau "cand.rer.nat." verfasst wurde. Für alle, die nicht an der Uni heimisch sind: "cand." heisst auf Deutsch: Student nach 4 Semestern. Einer, der vielleicht mal irgendwann seine Ausbildung abschließen wird - oder sie wegen Erfolglosigkeit abbrechen... wer weiss das nach 2 Jahren bei "cand." schon im voraus :-/ Und so ein Halbakademiker maßt sich ernsthaft an, zu empfehlen, dass statt SSRI in so einem Fall doch besser ein TCA gegeben werden sollte ?!?! Dem empfehle ich mal dringend einen Ausflug in die psychiatrische Praxis. Die so aussieht, dass einem von TCA-AD die Haare ausfallen und man mal eben 20 kg an Gewicht zulegt. Sollte dieser Artikel wirklich von den genannten "PD Dr. med. x" und Prof. Dr. med. y" 'peer rewieved' sein - dann sagt das einiges darüber aus, wie gründlich bzw. oberflächlich Chefs an der Uni heutzutage die Papiere lesen, die von ihren Studenten verfasst werden :-( Ich weiss: ich rege mich mal wieder völlig sinnlos auf. Aber genau solche Publikationen waren ein Grund, dass ich nach 10 Jahren als "Wissenschaftler" an der Uni völlig entnervt den Kram hingeworfen habe, weil ich solchen Mist nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Denn die Puiblikation des verlinkten Quarks hat nur einen einzigen Grund, den jeder an der Uni kennt: "publish or perrish!" Zu Deutsch: "Publiziere, oder stirb!" Und weil stirbt, wer nicht publiziert, wird halt jeder Dünnschiss publiziert. Was auch immer, von wem auch immer, und wie substanzlos auch immer. Hauptsache ein Punkt mehr auf der eigenen Publikationsliste... Viele Grüße, Stefan |
#9
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Puppe,
ich wüsste auch gerne die Quelle für die Behauptung, dass Fluctin BK verursachen soll. Ich kann mir das garnicht vorstellen. So wie das in den USA verschrieben wird, müsste BK ja dort explodieren. Tuts aber nicht. Im Gegenteil, BK geht zurück, offenbar weil weniger Hormone gegen Wechseljahrsbeschwerden geschluckt werden. Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund. www.mein-krebs.de |
#10
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo an alle,
danke für Eure Meinungen und die Quelle dazu. Den Text fand ich übrigens gar nicht mal so substanzlos, auch wenn das alles nur Vermutungen sind. Ich hoffe allerdings, dass solche Zusammenhänge erst auftreten können, wenn man SSRI in höheren Dosen oder über lange Zeiträume nimmt. Vor meiner Erkrankung nahm ich mal in geringer Dosis und über einen kurzen Zeitraum Nortrilen. Gestört hat mich da aber relativ schnell die Gewichtszunahme. Bin eher ein schlaffer, melancholischer Typ. Deshalb werde ich durch eine agitierende Wirkung wohl auf ein normales, und nicht auf ein überdrehtes, und schon gar nicht auf ein suizidgefährdetes Niveau gebracht. Etwas seltsam finde ich es allerdings schon, dass Klinikärzte was verschreiben, bei dem diskutiert wird, dass es ausgerechnet mit einem erhöhten BK-Risiko einhergehen könnte. Liebe Grüße Anwi |
#11
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Zitat:
Möchte dir gern mal antworten, da ichauch zu den Frauen gehöre, die jahrelang das Fluoxetin genommen haben. Also Nebenwirkungen habe ich kaum gehabt, nur wenn du versuchst von dem Zeug wieder rutner zu kommen bekommst einige Schwierigkeiten. Schweissausbrüche, innere Unruhe, also so die Sachen, die du eigentlich bekämpfen wolltest. In der Reha hat man mich nun auf Sertralin eingestellt und ich muss sagen bin sehr zufrieden damit. Beim Absetzen entstehen auch keine Nebenwirkungen. Vielleicht hilft es dir ein bisschen und du sprichst mal mit deinem Arzt drüber. |
#12
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Anwi,
Das (bzw. mein) Problem mit diesem Artikel ist, dass sich das beim besten Willen nicht beurteilen läßt :-( Da erscheint so ein Artikel im Arzneimittel-Info-Dienst in der Rubrik 'Fortbildung' (was tief blicken läßt, wie es um hierzulande um die Fortbildung der Mediziner bestellt ist...). Ein Artikel, der nicht nur schon im Titel mit einem Fragezeichen versehen ist; und der die simpelsten Methoden wissenschaftlichen Publizierens missachtet (Quellenangaben). Und noch schlimmer: es geht aus dem Artikel nicht mal hervor, worauf sich diese vermeintlichen Erkenntnisse beziehen. Sind das die Ergebnisse eines Forschungsprojektes von Prof. Dr. x an der Uni y? Oder ist das (und genau so sieht der Artikel aus) einfach ein abstract einer Literatur-Recherche, mit der Herr Prof. Dr. x eine Studentin beauftragt hat? Und ihr gesagt: schreiben sie es doch mal zusammen und reichen sie es da und da ein - vielleicht ist jemand so blöde, das tatsächlich zu drucken. Sie dürfen sogar als erste Verfasserin genannt werden! Denn (sagt er nicht, denkt er aber): bei sowas Unausgegorenem werde ich mich hüten, meinen Namen an erster Stelle dafür herzugeben. Da lasse ich doch lieber die Frau cand.rer.nat. in's offene Messer laufen. Zitat:
Zitat:
Das dreht sich aber im Kreis: wenn nichts verschrieben wird, das diskutiert wird, wird es niemals Langzeiterkenntnisse geben, die diese Diskussion im Laufe der Jahrzehnte überflüssig machen, weil halt niemals gesicherte Praxiserfahrungen vorliegen. Böse gesagt: dann müssen wir uns eben von der Pharma-Forschung verabschieden und uns mit Klistier und Aderlaß begnügen :-( Viele Grüße, Stefan |
#13
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Kitaro,
Zitat:
Soll nur heissen: auch Sertralin sollte man (wie alle AD) niemals von sich aus einfach absetzen, sondern nur unter fachärztlicher Begleitung über Wochen ganz langsam 'ausschleichen'. Also die Dosis nach und nach langsam reduzieren. Bsp.: wenn ich mein AD 'absetze' - in dem Sinne, dass ich morgens mal vergesse, die Tablette zu nehmen - bekomme ich nach spätestens 12 Stunden die Quittung dafür. Mit so 'elektrischen' Gefühlen, Zuckungen und Zittern in den Fingern :-/ Viele Grüße, Stefan |
#14
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AW: Antidepressivum Fluoxetin
Hallo Stefans,
tja die SSRI die es jetzt gibt, sind noch ziemlich neu. Es gibt noch keine Langzeiterfahrungen, deshalb sind auch die Ärzte ziemlich vorsichtig. Das Prozac gibt es schon länger und da sind dann auch Beobachtungen bzw. Studien vorhanden. Ich bin damals als ich das gelesen hab mit dem BK ziemlich erschrocken und habe das gleich wieder weggedrückt, sonst hätt ich die Informationen noch. Mich hat es nur gewundert, daß mein Arzt auch davon wußte. Er schwört zwar nicht auf Studien aber er hat nein zur Einnahme gesagt. Beispiel Studien. Es gab da eine paralelle: In Schweden gibt es immer weniger Kinder, wißt ihr woran das liegt? Weil es auch weniger Störche gibt. So werden Studien gemacht! HiHi Gruß Puppe |
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