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  #1  
Alt 01.01.2014, 20:10
Benutzerbild von Mona Lisa 2013
Mona Lisa 2013 Mona Lisa 2013 ist offline
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Registriert seit: 01.01.2014
Beiträge: 229
Standard Wie bereitet man denn die Familie vor?

Guten Abend,

ich wünsche allen die Erfüllung Ihrer Wünsche für 2014!

Dies ist mein erster Beitrag hier.

Ich wurde vor kurzem 43 Jahre alt und hatte am 20.12. einen FA Termin wegen einer Verhärtung in meiner Brust. Meine Ärztin war sichtlich besorgt und besorgte mir am gleichen Tag einen Mammo Termin in einem Brustzentrum.
Die Vorahnung war schon da, denn wenn man googelt bekommt man leider keine guten Ergebnisse.

Aufnahmen gemacht, warten...warten. Zusatzaufnahmen diese waren leider eindeutig Danach Stanzbiopsie. Nach Rücksprache zeigte man mir die Bilder. Auf Nachfrage meinte der Arzt er sei ja kein Chirurg, aber brusterhaltend wird da garnichts gehen, vorher bestimmt noch Chemo aber er ist ja kein Chirurg.

Die letzten Worte waren: "Bereiten Sie schon mal Ihre Familie vor".

Wie macht man das denn? Ich konnte es nicht, es war doch kurz vor Weihnachten....
Gestern Silvester, zusammen mit ein paar Freunden und meinen Eltern gefeiert.

Dann die Frage.. "mal sehen was uns 2014 bringt...", da kann ich doch nicht sagen: ihr müsst ganz stark sein

Durch die Feiertage bekomme ich erst morgen den Befund (nach 13 Tagen)und die weitere Vorgehensweise.

Meine Gedanken fahren Achterbahn....vor allem morgens ist es ganz schlimm.
Bekomme keinen Bissen runter und die Behandlung hat noch nicht mal begonnen.

Sorry, dass mein Beitrag etwas länger wurde, aber wie habt ihr die Family vorbereitet.

Mein Mann ist der einzige der Bescheid weiß. Mein Sohn ist 22 Jahre und meine Tochter 11 Jahre. Die sind doch derzeit noch so unbeschwert und frei von Ängsten und Sorgen. Das ist doch dann von heute auf morgen vorbei?

Kann man sich denn eine Kopie des Befundes geben lassen? Ich vermute ich verstehe morgen nur die Hälfte....

Liebe Grüße Mona
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  #2  
Alt 01.01.2014, 20:54
Benutzerbild von Sandauge
Sandauge Sandauge ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo Mona ,
mit schrecken lese ich deine Zeilen und es tut mir sehr Leid was du jetzt
alles durchmachen musst !
Ich bin auch 43 Jahre und ich musste auch kurz vor
Weihnachten , meiner Familie beibringen ,das meine 19 jährige Tochter
Krebs hat .
Die Warterei ,der schrecken ,die angst muss für einer
Person die direkt betroffen ist noch viel viel schlimmer sein ,
als für mich die nur Angehörige ist !
Ein geht es besser ,wenn man es gesagt hat , soviel ist sicher genau wie das schreiben hier ,es erleichtert .
Kinder bis zum gewissen Alter sollte man die Wahrheit nicht
über dritte erfahren lassen das ist nicht gut ,aber man sollte
dehnen nur so viel erzählen wie sie fragen .
Glaub mir, wehrend ich das hier schreibe ,bekomme ich wieder Herz-rasen!
Ich wünsche dir sehr viel Kraft !!
Liebe Grüße Sandauge
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  #3  
Alt 01.01.2014, 21:18
Taglilie Taglilie ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Liebe Mona,
Lass Dich mal Natürlich bist Du vollkommen durch den Wind wegen diesem blöden Befund. Du denkst momentan erstmal an Deine Famile, ist ja auch normal zu Weihnachten. Doch ich glaube, Du musst erstmal mit Dir selbst ins Reine kommen und diese schlimme Nachricht verdauen. Brustkrebs ist schxxxxx, doch im Anfangsstadium meistens heilbar. Du wirst jetzt alle mögliche Hilfsmittel angeboten bekommen, um gegen die Krankheit zu kämpfen ( z.B. OP, Chemo, Bestrahlung, Immmuntherapie, Antihormontherapie). Es liegt an Dir, was Du als Kampfeinsatz annimmst und was Du nicht möchtest. Am besten, Du gehst in ein zertifiziertes Brustzentrum, die kennen sich mit unserer Krankheit aus. Ob Du brusterhaltend operiert werden Kannst oder nicht, wird sich zeigen. Was Deine Famile betrifft, Natürlich wird die Unbeschwertheit Deiner Kinder hin sein, doch erstmal geht es jetzt um Dich und Deine Gesundheit. Schön, dass Dein Mann hinter Dir steht! Lass Dir natürlich eine Kopie geben morgen. Und das Coming Out mit den Kindern machst Du danach! Ein Schritt nach dem anderen, in dem Sinn, guteNacht!
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  #4  
Alt 01.01.2014, 21:32
Sylvia Theodora Sylvia Theodora ist offline
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Beiträge: 3
Daumen hoch AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Liebe Mona

Es tutmir sehr leid für dich! Dieses Kopfchaos und die Frage was sage ich meinen Mann, meinen Kindern, warf mich auch einige Zeit komplett aus den "Latschen". Bei mir waren danach alle wie unter Schock. Ich bekam die endgültige Diagnose Anfang September und seither dreht sich die Welt für mich und meine Familie irgendwie anders. Erst seit Weihnachten hat sich das Gefuhlschaos beruhigt. Doch es ist auch schön seither. Irgendwie genießen wir gemeinsame Zeiten intensiver! Ich wünsche dir viel Kraft, die richtigen Worte für die deinen und viel Lebensmut trotz allem!
Alles Liebe für dich ! <3
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  #5  
Alt 02.01.2014, 10:59
Oli 76 Oli 76 ist offline
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Beiträge: 1.086
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Fühl dich erstmal gedrückt!

Bei mir war es auch so, das meine Frau ( lebe in einer Gleichgeschlechtlichen Beziehung, um Verwirrungen auszuschließen) von Beginn an bescheid wusste und sonst keiner.
Da wartet man immer auf den berühmten richtigen Augenblick und dieser kommt einfach nicht!
Meinen Eltern hab ich es dann scheibchenweise serviert, obwohl ich das Ergebnisse der Biopsie schon hatte, hab ich so getan, als wäre noch nichts raus. Dann konnten sie sich an den Gedanken gewöhnen und zu Hause schon mal diskutieren, was ist wenn usw.

Ich hatte eh von Beginn an diese vorahnung , für mich war und ist die Diagnose an sich gar kein drama ! Vielleicht kommt das ja noch, aber das drumherum empfinde ich für schlimmer!

Ich wünsch dir ganz viel kraft!

LG Oli
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  #6  
Alt 02.01.2014, 12:58
Punika1703 Punika1703 ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Das tut mir leid das du dich nun mit der ganzen Sch.... Rumschlagen musst.
Ich gäbe die Diagnose Anfang Juli bekommen und mir war schnell klar das ich nicht anfange verstecke's zu spielen. Mein Mann wusste es sofort und meine engsten Freunde habe ich noch vor dem entgültigen Befund eingeweiht. Meine Freundin ist dann auch zum Knochensinthgram mit gekommen. Da meine Schwester und auch meine Mutter in den letzten beiden Jahren an Krebs gestorben sind war die grosse Frage auch wie sag ich es meinen Kindern (5 und 8)? Wir haben uns dann entschieden ihnen zu sagen an was ich erkrankt bin, haben ihnen erklärt das ich jetzt Medikament bekomme mit denen es mir erstmal immer wieder schlecht geht, aber ich in einem Jahr wieder gesund da raus marschiere (falls es dann anders ist sind sie wieder etwas älter und meine Prognose ist auch gut) Sie gehen toll damit um und auch mein haarverlust war nicht schlimm. Auch in dem Dorf wo ich wohne habe ich es nicht verheimlicht und natürlich wird auch geredet, aber die Hilfsbereitschaft war grösser.
Der Weg der jetzt vor dir liegt scheint lang aber auf einmal ist es vorbei! Ich wünsche dir viel Kraft!!;!
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  #7  
Alt 02.01.2014, 19:39
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Zitat:
Die letzten Worte waren: "Bereiten Sie schon mal Ihre Familie vor".

Wie macht man das denn? (…) wie habt ihr die Family vorbereitet. (…) Mein Mann ist der einzige der Bescheid weiß. Mein Sohn ist 22 Jahre und meine Tochter 11 Jahre. Die sind doch derzeit noch so unbeschwert und frei von Ängsten und Sorgen. Das ist doch dann von heute auf morgen vorbei?
Sie werden eine andere Seite des Lebens kennenlernen.

Nach der Diagnose habe ich - bevor ich sämtliche Ratgeber zum Thema Brustkrebs verschlungen habe - bei einer Beratungsstelle angerufen, die sich auf Kinder spezialisiert haben, deren Eltern an Krebs erkrankt sind. Ich fand die Beratung insofern hilfreich, weil auf die altersabhängige Wahrnehmung des Kindes eingegangen wurde. Es gibt meines Wissens zwei Beratungszentren in D. Mein Brustzentrum hat sogar eine Onkopsychologin, die sich auf Kinder spezialisiert hat.

Bis die Therapie anfängt, dauert es schon 2-6 Wochen - gerade wenn man eine Zweitmeinung einholt oder ein zweites oder drittes Brustzentrum sich anschauen geht. In dieser Zeit kann man das Haus noch einmal von oben bis unten durchräumen und alles wichtige Unerledigte erledigen. Dann kann man sich die Finanzen anschauen. Ausserdem ist Hilfe organisieren immer gut. Wer könnte einem wie helfen? Wie kann man die Helfer organisieren? Wie kann man das Leben der Kleinen am Laufen halten, damit sie zum Turnverein, Musikunterricht etc. kommt. Wie kann das Familienleben weiterlaufen, auch wenn die Mama einen Tag sich im "Extrem-Coaching" üben muss?
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  #8  
Alt 02.01.2014, 20:19
Lisa.mone Lisa.mone ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hi,

fühl dich erst einmal gedrückt.
Habe auch eine 11-jährige Tochter, als ich die Diagnose am 21.11. bekommen habe, hatten wir den nächsten Tag eine ausführliche Besprechung in einem Brustscreening-Center.
Für mich war auch die schwierigste Frage "wie sag ich es meiner Tochter?"
Die Ärztin meinte dann sofort, wenn sie es ihr gesagt haben, dann fällt ihnen auch eine Last ab. Wir haben es ihr dann auch gleich an diesem Nachmittag gesagt, man sollte es nicht unbedingt abends tun, und das war auch echt heftig. Allerdings wollte ich verhindern, das sie es von jemandem anderen erfährt; das wäre noch schlimmer.
Ihre erste Frage war dann "Mama, stirbst du?" Darauf sollte ich vehement lt. der Ärztin mit "Nein" antworten. Wenn sich im Laufe der Erkrankung die Situation noch ändern sollte, könnte man immer noch darüber mit ihr sprechen. Der 1. Tag war natürlich mit viel Tränen, Fragen und Sorgen behaftet, allerdings hat sich das jetzt in den letzten Wochen wesentlich gebessert. Jetzt fragst sie nur jeden Morgen "Mama, hast du noch Haare?" Hatte meine 1. Chemo am 16.12., nächste steht nächsten Dienstag an und so langsam rieseln die Haare.

Ich gehe aber auch recht locker mit der Situation um und sie merkt auch, dass es mir 1-2 Tage nicht so gut geht, aber das das kein Dauerzustand ist. Habe jetzt sogar, ohne Arbeit, ja noch viel mehr Zeit für sie.
Hoffe, du bekommst schnell gesagt, was jetzt ansteht und ich kann dir nur den Rat geben, sei offen und ehrlich und versuche es nicht zu verheimlichen, daran gehst du nur kaputt.
Und auch wenn es für die Kinder hart ist, und du sie aus ihrem "behüteten" Leben aushebelst, so werden die Kinder daraus auch irgendwann stärker draus hervorgehen und lernen, was im Leben wichtig ist und was unwichtig ist; sie werden daran wachsen.

Alles Gute für dich
LG Simone

Habe von meiner Ärztin noch nette Lektüren zu dem Thema bekommen, frag doch mal nach.
Meine Titel: "Mir sagt ja doch (K)einer was!"
"Warum trägt Mama im sommer eine Mütze?" und
"Mein wunderschöner Schutzengel - Als Nellys Mama Krebs bekam"
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  #9  
Alt 03.01.2014, 08:35
Rose18 Rose18 ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Guten Morgen.
Auch ich drück dich erstmal. Am Anfang ist das alles erstmal ein Schock, aber du wirst sehen mit der Zeit wird es besser. Mein Sohnemann hat sich auch sehr gefreut, dass Mama erstmal öfters zu Hause war. Es gibt eine tolle Broschüre bei der TK"Mama was hast du? ". Google einfach mal sie ist online.Vielleicht hilft sie dir? Alles Gute.
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  #10  
Alt 03.01.2014, 15:23
Maike0509 Maike0509 ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo,

ich kann dir aus verschiedenen Sichtweisen berichten.

Zunächst war ich mit ca. 16 Jahren in der Situation von der Krebserkrankung meiner Mutter zu erfahren. Mein Bruder war zu dieser Zeit 9 Jahre alt. Ich empfand es als wichtig, dass ich relativ zeitnah über die Situation meiner Mutter informiert wurde. Jedoch habe ich auch erfahren, wie lange sie (meine Eltern) es schon wussten und mir erst einige Wochen später davon erzählt haben. Darüber habe ich mich zwischenzeitlich auch geärgert. Mir war es damals wichtig informiert zu werden, meine Eltern wollten mich jedoch schonen. Es ist schwierig und von Person zu Person unterschiedlich.
Zunächst verlief alles ok, jedoch wurde nach 2 1/2 Jahren ein Rezidiv festgestellt. Hier habe ich mich gerade in meiner Prüfungsphase befunden. Daher haben meine Eltern auch hier wieder gewartet es mir mitzuteilen.
Leider ging diesmal nicht alles gut und sie starb als ich 19 Jahre alt war und mein Bruder 12.
Ich wurde recht gut mit einbezogen, mein Bruder jedoch nicht, da meine Mutter ihn schützen wollte. Heute ist er stink sauer, dass er so Vieles nicht erfahren hat oder erst nach einigen Jahren. Er schafft es bis heute nicht, damit klar zu kommen und macht sich selber auch viele Vorwürfe.

Nun habe ich am 23.12. selber die Diagnose Brustkrebs erhalten und stelle fest, dass ich den Weg gehen muss, der für MICH der Richtige ist, trotzdem aber meine Familie und mein Umfeld nicht überrumpeln will. Schwierige Situation. Da ich mit der Diagnose aber recht gut umgehen kann, habe ich mich entschieden allen zeitig Bescheid zu sagen. Da Weihnachten kam, haben wir alle Familienmitglieder getroffen. Wir (mein Mann und ich) haben es somit gleich allen mitgeteilt. Sie merkten jedoch nach dem ersten Schock, dass es mir gut geht und ich meinen Weg gehen werde. Somit haben sie sich gut fangen können und man konnte auch wieder zusammen lachen.

Ich drücke dir die Daumen, dass du den Weg findest, der für dich und deine Familie der Richtige ist.
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  #11  
Alt 03.01.2014, 16:32
Benutzerbild von Polaris
Polaris Polaris ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo Mona,
sammle alle Befunde in einem Ordner und lass dir alle Kopien geben. Das ist wichtig. Für dich, um alles nochmal nachzuvollziehen, für andere Ärzte, für eine Zweitmeinung zur Therapie (die ich mir persönlich im Nachhinein schon bei der Ersttherapie holen würde, damals war ich aber völlig von der Rolle und habs nicht gemacht, erst später dann).

Meine Kinder waren 2010 6 und 7 und ich 40 Jahre alt. Ich habe ihnen und meiner Mutter damals gesagt, dass ich viele Untersuchungen haben werde jetzt. Deine Tochter ist ja etwas älter, da kann man das sicher auch anders sagen. Meine Kinder haben ja auch mitbekommen, dass ich zum Arzt muss, dass ich ein fettes Pflaster auf dem Busen habe von der Biopsie. Bei der Sentinel-OP habe ich ihnen dann das mit den Wächtern erklärt, die gegen die bösen Zellen im Busen kämpfen und verhindern, dass die da rauskommen. Und man muss jetzt schauen, ob die Wächter gewonnen haben oder nicht.
2013 wurden bei mir Kochenmetastasen entdeckt und jetzt sind meine Kinder 9 und 10. Sie wussten von Anfang an alles, also so viel wie wir Eltern eben auch wussten. Ich habe ihnen nichts von Aussichten und Wahrscheinlichkeiten gesagt, aber sie haben gesagt, sie wollen alles wissen, denn das, was sie sich selbst vorstellen, ist 100mal schlimmer.

Vor allem meine Tochter hat abends im Bett viel geweint und gehofft, dass es keiner merkt. Und sie spielen viele Waisenhausspiele... naja, das liegt wohl auch an den ganzen Lindgren-Büchern ;-)

Vorbereiten ist von dem Arzt nicht der passende Ausdruck, finde ich. Was heißt vorbereiten? Auf was? Du weißt ja selber nicht, was alles auf dich einstürzen wird.
Ich würde einfach sagen, was ist. Du bist jetzt dran und du brauchst Hilfe.

Ich wünsche dir alles Gute,

LG Polaris
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  #12  
Alt 03.01.2014, 19:06
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Mona Lisa 2013 Mona Lisa 2013 ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure tröstenden und aufbauenden Worte.

Gestern war nun die Befundsbesprechung und ich habe mir die Kopien mitgeben lassen. Hätte sonst eh nur die Hälfte registrieren können.
Meine rechte Brust ist wirklich voll mit diesem Scheiß...es sind wohl mehrere. Wobei der Größte 46x44 mm ist
Als mein Mann mich danach fragte wie es mir geht, war ich komischerweise erleichtert. Keine Warterei mehr, ich weiß jetzt was auf mich zu kommt (so ungefähr).
Gestern waren wir danach noch in der Chemoambulanz den Papierkram erledigen. Da waren auch ein paar Patientinnen die ziemlich gut drauf waren
Das machte mir Mut.

Heute früh um 8:00 Uhr Termin bei dem Kardiologen, danach noch Lunge röntgen und Sono Oberbauch. Es war nichts auffälliges. Spontan sollte ich nochmal kurz rüber in das Brustzentrum. Besprechung mit einem Oberarzt wegen des Wächterlymphknotens der entfernt wird vor der Chemo
Danach noch vorstationäre Aufnahme...Blutwerte außer der Kaliumwert ok.
Um 14:30 Uhr war ich wieder zu Hause.

Ahh... ich habe heute soviele Ärzte kennengelernt wie in meinem ganzen Leben noch nicht. Das geht alles so schnell.
Nächsten Donnerstag habe ich Skelletzintigraphie Ganzkörper. Am Freitag stat. Aufnahme und OP wegen des Wächterlymphknoten entfernen. Am 17. Januar wird mir ein Port gelegt für die Chemo *Angsthab*. Und dann geht's wohl auch bald los.

Was sich mir nicht erschließt, wenn man den Wächter vor der Chemo entfernt, haben dann die Zellen nicht freie Bahn? Das fiel mir erst später ein...

Meiner Tochter werde ich es morgen früh sagen und meinen Eltern auch im laufe des Tages. Es muss jetzt irgendwie raus....Meinem Sohn auch zeitnah, (er arbeitet morgen und wohnt nicht mehr bei uns)

Der Befund: duktales Mammakarzinom rechts, cT2 cN0 G2, ER 4, PR 8, HER2 neu neg.

Empfehlung Staging, Port, neoadj. CHT

Ist etwas lang geworden. Vielen Dank fürs lesen.

LG Mona
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  #13  
Alt 03.01.2014, 20:08
Kati71 Kati71 ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo Mona,

fast kommt meine Äußerung hier zu spät! Ich möchte dir trotzdem meine Erfahrung hierzu schreiben.

Kinder haben doch wirklich feine Antennen. Ich hab versucht das alles vor meinem Kleinsten (bei der Diagnosestellung 10) geheim zu halten, bis zur endgültigen Diagnose und bis mein weiterer "Weg" klar ist. Als ich mich dann wohl vorbereitet zum Gespräch mit ihm aufs Sofa setzte mit den Worten "Du, ich muss dir da mal was sagen", antwortete er mit: "Du hast Krebs stimmts?"

Er hat das alles geahnt, halb mitgekriegt und sich seinen eigenen Reim drauf gemacht. Das Gespräch war für mich und für ihn und alle anderen erlösend. Endlich konnte er alle Fragen, die er hatte stellen. Mein Mann ist Arzt, was für ein Glück (Es ist sein Stiefpapa!) und hat ihm das dann anhand einer Kommode erklärt, der Krebskommode. Sie ist heute noch für ihn wichtig, wenn jemand an Krebs erkrankt. Diese hat viele Schubladen und es kommt darauf an in welcher Krebsschublade man als erkrankter Mensch steckt. Wir haben verschiedene Krebserkrankungen in der Familie und diese Metapher half ihm zu unterscheiden zwischen einem Bronchialkarzinom, einem Bauchspeicheldrüsenkrebs und dem Brustkrebs.

Eigentlich wollte er anschließend nur wissen wie es weitergeht. Und das konnt ich ihm ja dann sagen. Meine Psychotherapeutin sagte zum Thema Umgang mit Kindern zu mir, dass das für die Kinder überhaupt am wichtigsten ist, die Frage: Wie stellt sich mein eigenes Leben auf den Kopf, organisatorisch. Die tiefergehenden Fragen kommen erst mit der Zeit. Da gibt es wirklich auch genügend Zeit zu Gesprächen.

Es klingt komisch, aber Kinder leben sich auch in einen Chemoalltag ein. Da ich offen mit meiner Erkrankung und allen Begleiterscheinungen umging, tat ers auch. Das gilt nicht für alle Kinder. Die beiden anderen (16: total verschlossen, 23: ein Fragenkatalog) gingen anders damit um.

Seine Freunde hatte ungeheuer viele Fragen, denen ich mich stellte. Nach wie vor hatten wir ein offenes Haus. Und viele Freunde sahen mich ohne Haare und waren nahezu fasziniert. Ich habe keine negativen Erlebnisse dahingehend zu verzeichnen.

Meinem Sohn war es wichtig, dass ich in "seiner Welt" nichts tue was ihn blamiert, z.B. kahlköpfig zum Elterngespräch zu gehen. Das haben wir immer abgesprochen.

Hab keine Angst vor der Reaktion deiner Kinder! Die Reaktionen meiner Familie und deren Freunde waren für mich mit heilsam!

So, das war jetzt lang, ich hoffe ich konnte dir Mut machen vor deinen Gesprächen morgen!
Kinder haben mehr Verständnis für eine derartige Situation als man denkt!

Alles Gute für dich, liebe Grüße von der Kati
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  #14  
Alt 03.01.2014, 20:43
Cecil Cecil ist offline
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Zitat:
Zitat von Kati71 Beitrag anzeigen
...Meine Psychotherapeutin sagte zum Thema Umgang mit Kindern zu mir, dass das für die Kinder überhaupt am wichtigsten ist, die Frage: Wie stellt sich mein eigenes Leben auf den Kopf, organisatorisch. Die tiefergehenden Fragen kommen erst mit der Zeit. Da gibt es wirklich auch genügend Zeit zu Gesprächen. ....
Das kann ich nur unterstreichen. Meine Psychologin, die speziell zu diesem Thema geforscht hat, meinte, das sei nicht etwa egoistisch, sondern reiner Selbstschutz.

Bei Jungs (wir haben nur Jungs) schwelt vieles auch unter der Oberfläche und bricht sich dann unvermittelt Bahn, wenn man eher nicht damit rechnet.

Unsere Söhne mochten mich nicht wirklich gern mit Glatze sehen. Ich ging auf die 48 zu; meine Glatze war alles andere als prall und rund. Da ich ständig fror, bin ich auch nicht so gern ohne Kopf-Bedeckung rumgelaufen.

Geändert von Cecil (03.01.2014 um 20:48 Uhr)
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  #15  
Alt 03.01.2014, 21:27
Kati71 Kati71 ist offline
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Beiträge: 135
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Nochmals liebe Mona,

hab ich beim Lesen eben erst entdeckt! Nein, wenn der Wächterlymphknoten entfernt ist haben die Krebszellen nicht mehr "freie Bahn", als sonst!

Da gibt es keinen Plopp und dann strömt mehr rein. Kann man sich so vorstellen - ist aber nicht so! Das sind im Endeffekt Filter und der am Anfang gibt Aufschluss darüber ob überhaupt schon was durchlief!
Dann macht man eine genaue Analyse des Lymphknotens und sieht ob man noch weitere entnehmen muss, bei der bevorstehenden OP!

Sprech mit deinen Ärzten darüber, manches was man da hört kann einem tierische Angst machen! Wenn du es thematisierst kann man dir diese Ängste nehmen!
Ist wichtig!
Meinen "Wächter" haben sie mir bei der OP entnommen. Er war frei! Was für ein Glück! Und somit habe ich mir keine Gedanken mehr darüber gemacht was mit den anderen ist, sollen sie da bleiben und ihre Arbeit tun!

Nochmals Grüße von der Kati
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