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Alt 17.01.2007, 18:04
silberdistel silberdistel ist offline
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Registriert seit: 17.01.2007
Beiträge: 1
Standard Keine OP möglich- Diagnose? Bestrahlung?

Hallo,

Bei meinem Opa wurde vor einer Woche nach 2 epileptischen Anfällen ein Hirntumor festgestellt. Er muss blutverdünnende Medikamente nehmen, die erst abgesetzt werden mussten und sollte deshalb diese Woche operiert werden. Jetzt sagt allerdings der Kardiologe, daß er eine OP (also Narkose) wegen Herzproblemen nicht überstehen würde.

Er soll jetzt also nur bestrahlt werden. Ist das denn ohne konkrete Diagnose überhaupt möglich? Es konnte ja noch kein Gewebe entnommen werden um die Tumorart zu bestimmen. Alles was wir wissen, ist daß der Tumor 3,5 Zentimeter groß, diffus und invasiv wachsend ist und im Bereich des Schläffenlappens liegt.
Eine genaue Diagnose, so sagte der Arzt, ist erst nach der OP möglich, die ja nun nicht stattfindet.

Kann eine Bestrahlung überhaupt sinnvoll sein, wenn man nicht weiß um welche Art Tumor es sich handelt? Soweit ich lesen konnte, gibt es ja viele verschiedene Arten der Strahlentherapie. Ich lese und lese und werde nur verwirrter und nicht schlauer und wär um ein paar Antworten sehr dankbar.

Liebe Grüße,
silberdistel
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  #2  
Alt 18.01.2007, 02:27
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Registriert seit: 02.04.2006
Beiträge: 80
Standard AW: Keine OP möglich- Diagnose? Bestrahlung?

Hallo liebe Silberdistel,

Zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir leid tut, dass dein Opa so schwer krank ist... es ist immer schwierig mit so einer Diagnos konfrontiert zu werden - die Angst um einen geliebten Menschen schmerzt so sehr.
Mmh... also wenn der Tumor diffus und invasiv gewachsen ist, würde es wahrscheinlich schwierig sein ihn bei einer OP ganz zu entfernen. Worum es dir jedoch geht, ist nicht primär die Entfernung des Tumors, sondern die Klassifizierung und eine genaue Diagnose... denn du hast Recht, woher soll man wissen, ob es die richtige Behandlung ist, wenn man nicht weiß "wogegen man kämpft".
Aber weißt du... manchmal habe ich das Gefühl, die Ärzte wissen beim Krebs eigentlich nie so wirklich wogegen sie kämpfen. Sie machen Bestrahlungen und Chemos und hoffen, dass es besser statt schlimmer wird... jedoch trifft das viel zu selten ein. Sie reden von "Zeit gewinnen", obwohl sie die kostbare Zeit, die noch bleibt dadurch wegnehmen, dass man sie die meiste Zeit im Krankenhaus oder über der Kloschüssel verbringt. Nun es muss nicht immer so sein. Aber es kann so sein.
Deshalb würde ich dir raten, gemeinsam zu überlegen und euch und die Äzrte offen zu fragen, wie ihr genau vorgehen sollt. Ob eine Bestrahlung sinnvoll ist, oder ob sie nur mehr leid bringt, als dass sie nutzen würde... Ob die Ärzte, wenn sie in der Situation wären, auch eine Bestrahlung empfehlen würden. Meist bieten sie so etwas auch an, einfach nur um nicht sagen zu müssen, wir können eigentlich nichts tun... denn wie es scheint würden sie nun ja auch nur rumprobieren - schließlich wissen sie ja wirklcih nicht womit sie es zu tun haben, und die gewählte Bestrahlung könnte da dann völlig nutzlos sein - die meisten Angehörigen halten ein "Nichts- tun" aber meist nicht aus und wollen lieber "irgendwas" tun - egal mit welchen konsequenzen. Deshalb bieten meist die Ärzte auch "irgendwas" an. Wie alt ist denn dein Opa? wie geht es ihm? Hat er bisher Beschwerden durch den Tumor? Wenn nicht, und der Tumor noch nicht raumfordernd ist, besteht eine gute Chance, dass das auch noch ein paar Monate und Jahre so bleibt - selbst wenn er keine Behandlung bekommt (bei älteren Menschen wachsen die Zellen auch langsamer). Mein Dad hat einen Astro III und lebt damit und mit der ursprünglichen Prognose der Ärzte von 3 Monaten bis ein Jahr schon seit über 12 Jahren, ohne dass je eine Behandlung (außer H15, Krampfmedikamente, Jarsin und Vitamin E) stattgefunden hat.
Ich wünsche euch, dass ihr noch viel Zeit zusammen haben werdet und ihr eine optimale Lösung finden werdet!

Einen ganz lieben Gruß und eine liebe Umarmung

Dorchen

Habe eben gesehen, dass dein Opa ja zwei epileptische Anfälle hatte... was waren das für Anfälle? Krampfanfälle oder einfache Aussetzer? Wurde er dadurch beeinträchtigt/ gab es bleibende Folgen? In welchem Abstand waren die Anfälle? Mein Dad hat mittlerweile jede Woche einen Anfall... aber gott sei dank, bleiben sie meist ohne folgeschäden, auch wenn er so langsam immer weiter abbaut. Die Anfälle selbst sind aber zu ertragen - wir haben uns mittlerweile daran "gewöhnt" und er weiß danach nicht mehr, dass er einen hatte...

Geändert von dorchen83 (18.01.2007 um 02:33 Uhr)
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  #3  
Alt 23.01.2007, 00:27
dorchen83 dorchen83 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.04.2006
Beiträge: 80
Standard AW: Keine OP möglich- Diagnose? Bestrahlung?

Hallo liebe Silberdistel,

Bevor das Forum zusammengebrochen ist, hatte ich gesehen, dass du mir geantwortet hast, doch nun ist dein Beitrag nicht mehr da (aber ich denke nicht, dass es Einbildung war )...
Mmh.. ich glaube ich werde dir trotzdem darauf schreiben und werde versuchen, dir mit Hilfe meiner Erinnerung darauf zu antworten.
Das es deinem Opa so schlecht geht tut mir wirklich leid - er ist also nicht hauptsächlich durch den Hirntumor, sondern auch so sehr geschwächt... wenn die Ärzte sagen, dass sie eine OP für zu risikoreich halten, so sollte man dem glauben schenken, denn alleine die Narkose bedeutet ja Stress für den Herz-Kreislauf... ach mensch ... mmh... die Überlegung ihn einfach nach Hause zu holen, das klingt sehr vernünftig - vor allem könnt ihr dann die gemeinsame Zeit zusammen wirklich noch zusammen verbringen - ohne Besuchszeiten und Krankenhausatmosphäre... es wird nicht leicht, aber ihr werdet das schaffen! Was hat denn der Rest deiner Familie dazu gesagt? Ich weiß ja, dass ihr das zusammen beschließen müsst und du das nicht alleine entscheiden kannst...
Ich bin auch froh, dass der Arzt so ehrlich zu dir war... denn eine BEstrahlung ist ja auch nicht ohne und schwächt den Körper nur noch mehr - und es auf "gut Glück" probieren... ist es das dann Wert? Vielleicht wäre ohne viel mehr gewonnen... ich hoffe du verstehst, wie ich das meine.. ich wäre wirklich froh, wenn es für deinen Opa eine Heilungsmöglichkeit gäbe!!! Aber ich will ihm nicht wünschen, dass er "unnötig" noch mehr zu erleiden hat... und aus deinen Worten konnte ich schon lesen, dass du das ähnlich siehst... deshalb hoffe ich, ich kann das hier so offen schreiben...
Wegen den Krampfanfällen: Der Abstand zwischen den Anfällen, war ja noch relativ groß. Das ist gut. Durch die Medikamente die dein Opa nun bekommt, wird zumindest das äußere Krampfen so gut es geht unterdrückt, wenn er gut eingestellt werden. Ich glaube bei seinen ersten Anfällen, war mein Vater auch sehr dadurch geschwächt (obwohl er ja noch recht jung war), einfach deshalb, weil das Krampfen den Körper so mitnimmt. Wenn er gut eingestellt ist, wird es besser. Nun bekommt mein Papa es meist gar nicht mehr mit, wenn er einen Anfall hat. Nur sehr sehr schwere Anfälle bekommt er mit. Aber das ist nun erst einmal in den letzten drei Jahren passiert... Also wie gesagt, wenn dein Opa erstmal gut eingestellt wird, wird das hoffentlich besser... ich glaube fest dran !
Du hast aus meinem Nicknamen übrigens richtige Rückschlüsse gezogen... ich bin noch recht jung (23). Aber mittlerweile habe ich auch gelernt, dass es nicht wichtig, wie alt der geliebte Mensch ist, um den man sich sorgt oder wie alt man selber es... es ist immer zu früh...
Ich schicke dir eine ganz liebe Umarmung!

dorchen
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