DCIS Reha?

[Susanna66]

Hallo - ich bin 43 Jahre alt und vor 1 Woche wurde bei mir (nach Mammographie und Vakuumstanzbiopsie) ein DCIS Grading 3 (hormonrezeptorpositiv, her2neu positiv) durch eine Resektion bestätigt. Leider wurde nicht im Gesunden entfernt und eine Nachresektion ist in 2 1/2 (!) Wochen geplant. Schrecklich für mich so lange warten zu müssen.
Meine Fragen an die Runde wären folgende:
- habt ihr auch so lange auf einen neuen Termin warten müssen?
- seid ihr danach zu einer Anschlussheilbehandlung oder Rehabilitation "geschickt" worden?

Mir wurde eine genetische Untersuchung nahegelegt, da Mutter, beide Großmütter und zwei Tanten an Brustkrebs und Ovarial-CA erkrankt bzw. verstorben sind.
Soll man die Büchse der Pandorra wirklich öffnen? Wer hat damit denn Erfahrungen gesammelt?
Ich merke - beim Schreiben fallen mir so viele Fragen ein, die ich noch mit meinem Arzt besprechen muss...
Gerne hätte ich aber auch Meinungen von betroffenen Frauen -
Vielen Dank und herzliche Grüße

Susanna

[Kellerkind]

Hi Susanna,

du hattest noch gar keine antwort auf deine fragen. ich als auch 1-seitige brustamputierte nach dcis habe keine reha, ahb oder sonstiges gemacht.

warum? ich muß noch meine brustwarze rekonstruieren lassen, also fühle ich mich noch nicht fertig mit der sache. also habe ich mit meinem hausarzt abgemacht, ich gehe erst danach.
glaube aber nicht, daß ich mich dann von meiner familie trennen möchte. weil psychisch dürfte ich dann wieder stabiler sein.

ich befürchte halt, daß ich dann wieder zurückgeworfen werde.

hilft dir das? hoffe, schon.
lieben gruß, das dg-kind

[Moni57]

Hallo Susanna,
sorry, ich hatte deine Frage auch gar nicht gesehen. Also, ich habe nach beidseitiger Mastektomie eine 4wöchige Reha verordnet bekommen. Diese hat mir sehr gut getan, ich habe endlich den entsprechenden Sport machen können und auch durch Gespräche mit anderen Betroffenen und ganz viel Ruhe alles "sacken" lassen können. Ich würde eine Reha wieder in Anspruch nehmen.
Alles Gute
Moni57

[Tebby]

Hallo Susanna,

ich habe nach DCIS mit Ablatio 3 Wochen eine AHB gmacht, allerdings ambulant.

Ich wollte nicht schon wieder von meiner Familie getrennt sein. Morgens um 9 Uhr ging es los und gegen 17:30 Uhr war ich wieder zu Hause. Es war zu Hause alles so organisiert, dass ich in der Zeit nichts im Haushalt o.ä. machen musste. Mir hat die AHB sehr gut getan.

Viele Grüße
Tebby

[silbersternchen]

Hallo Susanna,

mein Krankheitsbild ähnelt dem Deinen so ziemlich.

Auch bei mir mußte nachoperiert werden; es ging ziemlich schnell, eine Woche nach der ersten OP.
Anschließend habe ich mich 3 Wochen erholt und befinde mich nun mitten in der Strahlentherapie.
Zusätzlich nehme ich seit einem Monat Tamoxifen, für fünf Jahre. Mein Tumor war auch hormonrezeptorpositiv.
AHB: war überhaupt kein Problem. Gleich zu Anfang der Strahlentherapie wurde vom KH der Antrag in meinem Namen gestellt. Die Zusage kam schon nach 2 1/2 Wochen! Fahre am 29.12.09 nach Sch****. Sie stand auf meiner Wunschliste an 2. Stelle.

Ich drücke Dir die Daumen, Du bekommst ganz bestimmt eine Zusage für eine AHB

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute
Annette

[Susanna66]

Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich habe nun die OP doch schon hinter mir - es hatte jemand abgesagt (oder ich habe einfach nur anständig genervt...) Beide Resektionen wurden übrigens ambulant durchgeführt. Mit Drainagen nach Hause und am nächsten Tag zur Entfernung der Drainagen wieder in die Klinik.
Zum Glück ist jetzt alles im Gesunden entfernt. Nun geht in 2-3 Wochen die Bestrahlung los. Tamoxifen-Einnahme wird noch entschieden.
Wurdet Ihr ohne Probleme auch während der Bestrahlung krankgeschrieben? Da ich im onkologischen Bereich arbeite, ist die Arbeit irgendwie keine Ablenkung für mich.
Die Krankenkasse und auch meine behandelnde Ärztin befürworten eine Rehamaßnahme - die ambulante Variante ist eine gute Idee. Wobei mit 2 Kindern zuhause sicherlich keine Ruhe aufkommen wird...aber das ist vielleicht auch ganz gut so.
Was mich sehr interessiert - seht ihr euch eigentlich als Brustkrebspatientinnen?

Ich freue mich an Euren Antworten - Vielen Dank
Eure Susanna

[Fiara]

Hallo Susanna,

in der Zwischenzeit hast Du hoffentlich die zweite OP gut überstanden.

Vorletztes Jahr um etwa die gleiche Zeit, Ende Oktober, bekam ich eine ähnliche Diagnose. Ebenfalls DCIS, glücklicherweise keine Hinwesie auf her2neu.

Bei mir wurde ebenfalls zweimal geschnitten, anschließend gab es knapp 8 Wochen Bestrahlung, keine Chemo, und dann durfte ich im März zur Anschlussheilbehandlung, die mir unglaublich gut getan hat.

Während der Bestrahlung habe ich weitgehend gearbeitet (naja, war ja auch Weihnachten dazwischen), weil ich das wollte. Ich habe einen sehr verständigen Arbeitgeber, der mir mit der Arbeitszeit sehr entgegengekommen ist, d. h. da ich zuverlässig 4 Stunden nach dem "Schuss" (der morgens um 7 stattfand) total müde wurde, habe ich nur vormittags gearbeitet, bin dann nach hause gefahren, hab geschlafen und danach noch ein bißchen von zuhause aus gearbeitet, bei meinem Job geht das zum Glück ganz gut.

Die letzten zwei Wochen hab ich mich dann komplett krankschreiben lassen und das ging auch problemlos.

Wahrscheinlich ist die Entscheidung bereits gefallen, aber ich würde Dir, wenn Du Deine Kinder irgendwie versorgt kriegst, eine stationäre AHB empfehlen, denn ich fand besonders die Möglichkeit, mal ganz von allem weg zu sein und mich nur auf mich selbst zu konzentrieren (und zu besinnen ) ganz besonders wertvoll.

Zu Deiner Frage wegen der Genbestimmung. Ich habe mich von mir aus dafür entschieden, da auch meine Mutter an Brustkrebs erkrankt ist. Ich denk, das wichtigste bei einem solchen Test ist, dass man schon im voraus genau darüber Bescheid weiss, was die Konsequenzen bei welcher Diagnose sein werden. Nur wenn Du weisst, was Du bei diesem oder jenem Ergebnis tun wirst, hat der Test m.E. einen Sinn. Mir war klar, dass ich bei einem positiven Befund die radikale Lösung wählen würde, und zur Not sogar den Unterleib ausräumen lassen würde. Ich hatte Glück und habe keine Mutationen auf den entsprechenden Genabschnitten. Also, der Test hilft nur, wenn das weitere Vorgehen bei diesem oder jenem Ergebnis vorher schon klar ist.

Ich persönlich finde, dass es auch absolut in Ordnung ist, wenn man sich gegen einen Test entscheidet.

Hör auf Deinen Bauch, der hat meistens recht.

Edit: Sehe ich mich als Brustkrebspatientin? Eindeutig JA! Medizinisch gilt DCIS als eine Form des Brustkrebs (wenn auch "nur" als Vorstufe), aber es sind ganz klar Krebszellen vorhanden, die das Potenzial haben, invasiv zu werden und ins System einzudringen. In der Zwischenzeit habe ich sehr viele Frauen kennen gelernt, die BC hatten, einige sind brustamputiert, die meisten mussten Chemo machen. Keine von diesen hat mir gegenüber jemals erkennen lassen, dass sie mich nicht als BC-Patientin betrachtet.

LG
Fiara

[Kellerkind]

Susanna,

.....also mich erinnert meine Brust jeden Tag daran, mich als Brustkrebspatientin zu fühlen.................

..........vielleicht wirds anders, wenn meine BW rekonstruiert wurde und ich wieder ein bißchen `normal` aussehe.................

.............und ich hoffe jeden Tag, daß endlich wieder Gefühl in der gesunden BW auftaucht..................

lieben Gruß, das KK