lungenkrebs
Liebe Felicitas, auch ich möchte Dir und Deiner Familie meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen. Meine Mam ist am Freitag vor sechs Wochen gegangen. Ich kann also ziemlich gut nachvollziehen, wie es Euch im Moment ergeht. Wir sind leider nicht dabei gewesen, da meine Mam ihre drei letzten Tage im Krankenhaus verbracht hat, und niemand zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Tod gerechnet hat. Mein Dad, meine Schwester und ich kamen ca. 10 Minuten zu spät. Wir haben dann aber auch helfen dürfen, sie zu waschen und umzuziehen. Außerdem haben wir ihr Zimmer mit Blumen geschmückt und konnten lange von ihr Abschied nehmen. Wir alle haben ein ganz friedvolles Bild von dieser Situation in uns bewahrt, und der Gedanke, daß ihr Leiden ein Ende hat, hält uns aufrecht. Ich hatte das Gefühl, Mami spricht zu mir, so in der Art : " Kind, mach Dir keine Sorgen, mir geht es jetzt gut,". Meinem Dad und meiner Schwester ging es ähnlich, wie sich in späteren Gesprächen herausstellte. Man mag uns für "Spinner" halten, aber ich glaube ganz fest, daß die Innigkeit, die zwischen uns herrschte nicht einfach so aufhört. Ich gehe oft zu Mamis Grab und erzähle ihr, was mir so passiert ist, aber das kann ich auch an anderen Orten. Wenn Dein Dad so gerne gesegelt hat, ist eine Seebestattung wohl auch das Beste für ihn. Wir fahren oft an die Ostsee - zum Radeln. Beim nächsten Mal werde ich eine Extrarunde für Deinen Dad einlegen. Versprochen! Felicitas, sei umarmt und habe Kraft, die folgenden sicher schweren Tage und Wochen zu überstehen. Vielleicht können wir beide in absehbarer Zeit wie Herbert Grönemeyer sagen : "Es ist schon ok, es tut gleichmäßig weh."
Allen anderen wünsche ich ein schönes Restwochenende, liebe Grüße, Tina
|