Gewicht nach Chemo

[hellmichel]

hallo,

wie schaut es bei euch mit dem gewicht aus.
ich hatte im januar eine autologe stammzellentransplantation mit hochdosischemo wegen einem multiplen myelom.
wegen einigen nebenwirkungen muss ich immer wieder kortison nehmen.
leider auch teilweise hoch dosiert.
im januar hatte ich noch 70kg bei 175cm.
mittlerweile bin ich bei 88 kg angekommen und hasse es.
ich weiß das, dass gewicht mein kleinstets problem ist, trotzdem fühle ich mich damit unwohl.
habt ihr tipps oder erfahrungen wie ich mein gewicht reduzieren kann oder muss ich wegen der medikamente jetzt damit leben ?

[nikita1]

Hallo hellmichel,
ich habe nur 6 Mal Cortison zusammen mit einer Cisplatinchemo erhalten und habe vor jedem Teller die Beherrschung verloren, so ausgehungert habe ich mich gefühlt. In drei Monaten habe ich so glatte 25 kg zugelegt und ich hasse es auch. Abgesehen von neuen beschämenden Kleidergrössen, hat sich sogar die Schuhgrösse um 2 aufgestockt....

Inzwischen habe ich 10 kg abgenommen, aber es geht sooooo langsam. Allerdings mache ich keine strenge Diät und ausser ein bisschen Yoga auch keinen Sport.

Ich denke, dass man mit folgenden Tips den Speck wegbekommt: jeden Tag eine Stunde laufen, nach 19 Uhr nichts mehr essen, oder wenigstens keine Kohlehydrate, also kein Brot, keine Kartoffeln usw. Dann vor jeder Mahlzeit ein grosses Glas Wasser trinken, keinerlei Soda oder Cola oder Saft und völlig auf Zucker verzichten, vor allem im Kaffee und Tee. Damit habe ich wenigstens etwas abgespeckt und nicht noch mehr zugenommen. Manchmal habe ich das Gefühl, gar nicht so viel zu essen, aber die Waage ist anderer Meinung. Früher habe ich nie auf mein Gewicht achten müssen, mal von der Zeit nach den Schwangerschaften abgesehen....

Man muss also Geduld haben und wenn eine Fressattacke naht, immer was kalorienarmes bei der Hand haben. Und nicht, wie es mir auch schon passiert ist, nachts so einen Hunger zu haben und den Kühlschrank zu plündern....das freut die Speckschwarten. Wenigstens sollte man nicht noch weiter zunehmen, denn das endet dann in einer (Pre)Diabetes, wie es mir auch geschehen ist. Seit ich etwas abgenommen habe, ist mein Hausarzt zufrieden.

[hellmichel]

das essen geht bei mir eigentlich. ich esse keine größeren portionen und keine süßigkeiten. aber leider sehr viel cola. jetzt werd ich mal das cola weg lassen
mal sehen wie es sich dann entwickelt. habe grad gelesen das kortison und cola sich nicht sonderlich gut vertragen wegen dem vielen zucker.

[tzorkr]

cola ist ne mega kalorienbombe und kortision begünstigt den aufbau von fettzellen, daher ist das weglassen ne hervoragende idee !

ich hab durch kortson auch ne menge wasser eingelagert und ordentlich zugenommen, das nervt, lässt sicher aber mit geduld und etwas disziplin wieder hin biegen.


gruss

thomas

[Jobeth]

Meine Strategie bestand darin, alle Weißmehl- und Zuckerprodukte wegzulassen. So konnte ich langfristig 8 kg abnehmen, ohne zu hungern. Ist zwar 'ne ziemliche Umstellung, aber bei mir hat es funktioniert.

[nikita1]

Das süsse Getränke..Cola usw, auch Obstssäfte absolut verboten sind, ist klar. Dann ganz wenig Kohlehydrate, also alles, was nach Brötchen, Reis, Nudeln und Kartoffeln schmeckt. Und keine Fertiggerichte kaufen, denn man weiss nie, was wirklich drin ist. Auf die Kalorinangaben gebe ich nicht viel und schlauerweise sind die auch meist nur für 100 Gramm angegeben, was sehr verwirrt.
Ich weiss nicht mal mehr, wie Schokolade aussieht, verkneife mir den Käse und wenn ich Milch trinke, dann nur die fettarme.
Keine Knabbereien vor dem Fernseher, am besten nichts davon zu Hause rumliegen haben. Ansonsten koche ich nur mit Olivenöl, also keine Butter und kein Schmalz, Mayonaise..nicht mal im Traum.

Ich bin wirklich ein Fressack, esse sehr gern, aber irgendwie ärgert es micht, dass ich so zugenommen habe und das ich nicht alles aufs Cortison schieben kann, weiss ich im Innersten auch. Und ich bin nicht immer konsequent, also ich esse gern Brot und leiste es mir auch, aber alles, was ich vermeiden kann, ohne mich zu einer dieser besessenen diätverrückten Frauen zu mausern, das vermeide ich und fahre ganz gut damit. Wie gesagt, 10 kg sind schon weg.

Dann nehme ich jede Treppe mit und lasse auch mal das Auto stehen, wenn es denn geht.

[szabo regina]

liebe Nikita! habe 6 monate chemo gehabt und 8 kg zugenommen. habe sogar auch in der nacht gegessen ich denke das ist von cortison. habe während meine 2 schwangerschaft nicht so appetit gehabt wie beim chemo. momentan mache ich AHT und nehme ich weiter zu... lg. Regina

[nikita1]

Hallo szabo regina,
8 kg geht ja noch, aber sieh zu, dass es nicht 25 werden, wie bei mir. Wie weiter oben schon geschrieben, nichts im Haus haben, was fett macht und wenn nachts die Hungerattacken kommen, dann etwas essen, was den Magen beruhigt, aber nicht dick macht...ne Mohrrübe oder fettarmen Joghurt.
Dummerweise hat man am meisten Appetit auf alles, was verboten ist, also süsse oder fette, herzhafte Sachen. Wenn du aber nicht in einem Jahr als Nilpferd durch die Gegend schnaufen willst, sei diszipliniert. Ich weiss ja selbst, wie schwer das ist, aber schwerer ist es, die Speckschwarten später wieder loszuwerden.

[Bilskirnir]

Ich hatte während der Chemo so 10 kg abgenommen, erstens weil ich keinen Hunger hatte und dann wo ich Hunger hatte konnte ich nix essen, da im Mund alles offen war, so hatte ich quasi eine 8 wöchige Diät

Naja und jetzt hab ich wieder mein Gewicht was ich vor der Chemo hatte.

[stefuli1976]

hallo

ich war ja vorher schon ziemlich propper doch vor und nach der op hatte ich knapp 20 kg abgenommen....war auch gar nicht traurig drum... doch als ich dann chemo bekam hatte ständig was im mund, einmal von dem blöden geschmack (hatte 6 x carboplatin) und dann noch von dem cortison....hatte regelrechte fressattacken, ich bin zu fast-food-restaurants gegangen....was ich sonst net mache weil mir das geld zu schade ist, und dann hatte ich ständig was süsses und dazu noch chips (die ich sonst auch nicht esse) im haus, da hatte ich das gewicht bis jetzt schnell wieder drauf...
jetzt kommt bei mir noch dazu dass bei mir rauskam dass ich eine krasse unterfunktion der schilddrüse habe, die da noch dazukommt...

dachte ja mir geht es nur so dass ich während der chemo zugenommen hatte...

grüssle
steffi

[asj]

Hallo!

Ich würde von meiner bescheidenen Warte aus raten, es mit der Diät nicht zu übertreiben, solange es nur um die Kosmetik bzw. das allgemeine Wohlbefinden geht und nicht um medizinische Gründe. Nach oder während einer schweren Erkrankung radikal abzunehmen schwächt einen ohnehin geschwächten Körper zusätzlich.

Alles Gute!

[tzorkr]

nikita, ich würde nicht so streng mit mir selbst sein.

z.b. sind die ganzen gesunden und wichtigen inhaltsstoffe der milch im milchfett, da brauchst du keine fettarme milch trinken, die ist nämlich wie wasser.
generell auf fett verzichten ist auch nicht gut, der körper braucht nämlich welches unter anderem um kohlenhydrate zu verbrennen, sprich zum abnehmen in dem fall.

eine mangelernährung führt vieleicht kurzfristig zum ziel der gewichtsreduzierung, das ist aber nicht von dauer und auch nicht gesund, lieber ausgewogen ernähren, ohne mangel und eben darauf achten, daß man nicht zu viel fett oder kohlenhydrate zu sich nimmt.

es gibt nen haufen gute lektüre für gute ernährung, die ist meist nicht teuer und das geld ist gut investiert.

gruss

thomas

[hellmichel]

ich denke das wenn man sich in seinem körper wohlfühlt das auch wesentlich zur genesung oder zum erhalt beitragen kann.
nein ich glaube sogar fest daran. ist man mit sich zufrieden, wirkt sich das direkt auf die gesundheit aus.

[Vicki]

Ich hatte auch fürchterliche Essattacken, Kuchen...ich war nie ein Kuchenfan. Manchmal ein Stückchen, aber nur wenn ich absoluten Heißhunger drauf hatte. Nach meiner Chemo mit Kortison hab ich alles Süße gefuttert...wie ausgehungert nach Süßem. Bin grad wieder dabei normal zu essen und zu reduzieren. Ich nehme sehr schwer ab....muß hungern um ein paar Pfunde los zu werden, (liegt sicher auch am Alter...grins) je älter ich werde um so hartnäckiger bleiben die Speckröllchen an den Hüften . Ich möchte auf mein "Wohlfühlgewicht" nicht auf mein BMI...dafür koche ich zu gerne....wenn man sich "rundumwohlfühlt" stören ein paar Pfunde auch nicht...oder???? Außerdem....man weiß ja nie wieviel "Reserven" man noch braucht.

[floh]

Hallo hellmichel,

ich hatte nach meiner Krebs-OP gut 8 Kg abgenommen und war sehr froh darüber, weil ich eh etwas pumelig war.
Bis zu meiner Chemo hatte ich jedoch wieder zugenommen und nach der Chemo mit Cisplatin und Gemzar nochmal gut 10 Kg zugenommen.

Die Chemo war 2005 und ich habe die Kilos bis heute nicht runter.

Ich bin zwar jetzt pummelig, dafür aber gesund und wenn dann doch mal wieder was kommt (was wir nicht hoffen wollen), dann habe genügend Reserven.

Ich habe auch lange versucht, mein altes Gewicht wieder zu bekommen, aber letztendlich sage ich mir... lieber etwas fülliger, aber gesund.

Alles Gute für Dich!!!!!