Rat bei Glioblastom IV ?

Bei meinem Vater (56) ist Ende Oktober 2002 ein Glioblastom Grad IV diagnostiziert worden. Darauf folgte eine OP, bei der aber der Tumor nicht entfernt werden konnte, anschließend wurde eine Strahlentherapie durchgeführt. Er hat auch Ausfallerscheinungen wie, Sprachstörungen, zeitweise Lähmungserscheinungen in der rechten Hand und Krämpfe. Im Januar ergab eine CT, daß der Tumor sich zurück gebildet hatte. 4 Wochen später wurde eine Kernspinn durchgeführt und der Krebs war fast vollständig wieder da. Der Arzt hat von einer Chemotherapie abgeraten.
Der Hausarzt hatte uns geraten, ihm nichts zu sagen, wie gefährlich sein Krebs ist. Meine Mutter ist der Meinung, daß er es auch gar nicht mehr versteht. Das Problem ist, was kriegt er noch mit und was nicht, da er sich auch nicht mehr mitteilen kann. Ich würde gerne von anderen hören, wie sich Betroffene verhalten haben und was noch auf uns zukommt?

In der Regel kann eine 2. Operation diskutiert werden. Außerdem gibt es eine Menge klinischer Studien. fragt danach! Zweitmeinung einholen!

Mein Vater ist vor drei Tagen an einem Glioplastom gestorben. Auch hier hatten ihm die Ärzte nichts von seinem Zustand gesagt. Er hatte eine OP hinter sich, die zunächst vielversprechend aussah; als man dann vor vier Wochen eine Kernspinaufnahme machte, waren bereits jede Menge Metastasen im Gehirn vorhanden. Ich glaube jedoch, dass mein Vater um seinen Zustand wusste, auch wenn er ihn nach außen immer leugnete. Ich würde im Nachhinein sagen, dass Patienten immer ein Recht auf die Wahrheit haben, denn unbewusst wissen sie's ohnehin. Später macht man sich als Angehöriger sonst womöglich Vorwürfe. Man kann einfach besser damit umgehen und dem Betroffenen ehrlicher gegenübertreten, wenn es einmal ausgesprochen ist. Ich bin überzeugt, dass mein Vater auch da noch alles verstand (zumindest gefühlsmäßig), als er nicht mehr sprechen konnte. Über den Verlauf kann man natürlich nichts Allgemeines sagen, aber bei meinem Vater ging es recht schnell und gnädig zu Ende. Ich wünsche allen Angehörigen und Betroffenen viel Kraft!

Hallo Claudia,
ich bin's nochmal. Falls Du noch mehr wissen willst: arnold.fuchs@web.de.
Das Thema "Umgang mit unangenehmen Fakten" ist für Betroffene und Angehörige unheimlich schwierig...

Alles Gute,
Arnold

Hallo Claudia,
die Frage stelle ich mir auch immer. Was kriegt mein Papa mit? Manchmal habe ich das Gefühl, sehr viel, und dann wieder , eher wenig bis nichts.
Hier gibt es den Thread "Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom". Dort kann man vieles lesen zum Verlauf dieser Krankheit. Auch wenn es sich z.T. ganz schlimm liest, ist es doch tröstlich zu erfahren, dass man nicht allein mit diese Situation umzugehen hat. Ab Seite 28 habe ich mich dort ausgeheult.
Ich wünsche dir viel Kraft die Situation und vor allem deinen Papa so anzunehmen, wie es jetzt ist.
Lieben Gruß
Gabi

Hallo arnold,

erstmal mein herzliches Beileid zu diesem großen Verlust.
Ich habe vor über einem Jahr meinen Vater (46 Jahre) an einem Glio IV verloren.Die Diagnose kam im Oktober 02, getorben ist er am 27.04.03. Uns haben die Ärzte auch erst im März 03 die ganze Wahrheit gesagt, und es war gut so.

denn hätte meine Mutter bereits im Oktober die niederschmetternde Diagnose erhalten, hätten die beiden das letzte halbe jahr nicht so wunderschön gestalten können.

Aber ich denke mal das geht jedem anders.

dir wünsche ich in der nächsten Zeit veil Kraft, es wird sehtr schwer werden. Ein auf und ab der Gefühle. Manchmal denkst du, du hast es gepackt und dann ziehts dich wieder runter!
Zur Zeit geht es mir ganz gut!

LG

July