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  #1  
Alt 05.09.2006, 16:44
Biggi26 Biggi26 ist offline
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Registriert seit: 01.09.2006
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Beiträge: 3
Unglücklich Ich brauche Euren Rat .....

ich weiß einfach nicht weiter.
Aber erstmal die Vorgeschichte:
am 03.08.2006 wurde bei meinem Vater (67) ein Bronchialkarzinom festgestellt. Danach folgten die üblichen Untersuchungen (Bronchioskopie, CT-Thorax, Knochenzintigraphie usw.)
Am 24.08.2006 wurde der 7cm große Tumor dann entfernt.
Ich muß vorwegnehmen daß ich alle Infos nur über meinen Vater erhielt.
Durchweg hieß es immer daß es "verhältnismäßig gut" aussehen würde. Keine Metastasen. Er rückte aber nie mit weiteren Einzelheiten raus. Wenn man ihn ansprach hieß es immer nur "weiß ich nicht". Wenn man ihn auf Heilungschance usw. ansprach hat er nur abgeblockt.
Seit dem 03.08. habe ich natürlich eingehend mit dem Thema beschäftigt; hier im Forum und auch im WWW.
Seit letzten Freitag ist er nun aus der Klinik entlassen.
Wie er erzählte hatte er in der Klinik wohl noch ein Schlußgespräch mit dem behandelden Arzt. Jedoch auch hier konnte man ihm keine Details entlocken.
Er spricht einfach nicht über die Krankheit und tut so als wäre jetzt alles in Ordnung und das Leben ginge einfach weiter. Obwohl man ihm im Krankenhaus schon mitteilte daß nur eine kombinierte Radiochemotherapie folgen würde.
Letztendlich gab er mir aber nun den Bericht des Arztes und sein Entlassungsschreiben zu lesen und daß hat mich nun völlig umgehauen.
Ich verstehe zwar nicht alles, aber hier sind ein paar Fakten:

Plattenepithel-Karzinom re UL pT2N2M0ROG3
Histologisch fand sich ein 8x5,5x4,5cm messender Tumor (nicht-verhorntes, bis geringgradig differenziertes Plattenepithelkarzinom). Ein Lymphknoten im Hilus war tumorbefallen, sowie LK der Region 11 und 7.
Klassifikation nach UICC: pT2,pN2,pMx, L1, V0
Malignitätsgrad: G3
Stadium: IIIa

Auszug aus dem Schreiben:
Lungenunterlappenresektat rechts mit einem bis 8 cm durchmessenden, nicht verhornte, bis geringgradig differenzierten Plattenepithelkarzinom in Segment 10. Eine Inflitration der Pleura visceralis lässt sich nicht belegen. Eine Lymphangiosis carcinomotosa lässt sich nachweisen. Die Bronchusabtragungsebenen mit einem dyplasiefreien Oberflächenepithel ohne Nachweis von invasiven Karzinomanteilen. Die Gefäßabsetzungen tumorfrei. Ferner im Hilusbereich ein tumorinfiltrierter Lymphknoten. Die peripheren Lungenabschnitte zeigen stellenweise das Bild einer Retentionspneunomie.

Medifikation:
Concor 5mg 1-0-0
Dytide H1/2-0-0
Novalgin b.B.

Falls mir bitte irgendjemand was zu den Fakten sagen könnte, wäre ich so dankbar. Meine Mutter durfte nie mit zu den Gesprächen mit den Äzten (daß hat mein Vater abgelehnt).
Ich befürchte halt das schlimmste und bin total am Boden zerstört.
Bitte schreibt mir.

Vielen lieben Dank im voraus
Biggi
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  #2  
Alt 06.09.2006, 18:33
Benutzerbild von Soraya
Soraya Soraya ist offline
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Registriert seit: 05.03.2006
Beiträge: 23
Standard AW: Ich brauche Euren Rat .....

Hallo Biggi,

tut mir leid dies alles zu lesen bzw. dass schon wieder jemand mehr damit konfrontiert ist.

Mein Vater hat mit 62 die Diagnose erhalten, das war letztes Jahr im April 2005 Bronchialkarzinom......

Den 63. Geburtstag konnte er noch erleben, da kam auch sein Enkelkind auf die Welt genau auf seinem Geburtstag...........Lebermetastase war bereits bekannt, bis Weihnachten ging es auch, dann ging es bergab, ab Mitte Januar Symptome die auf Hirnmetastase hinweisten.....ich als LAIE dies direkt bemerkt, der Onkologe wollte es nicht wahrhaben, bis wir sonntags zur Notaufnahme mussten, nachdem er gebrochen hatte. Dies war dann am 05.02.06, danach bekam er Bestrahlungen am Kopf...........am 05.04.2006 ist er im KH verstorben. Ich will dir keine Angst machen, glaub mir, aber dein Vater weiss sehr viel mehr, als er dir gesagt hat. Und deiner Mutter hat er wohl gar nix erzählt. Es tut mir leid dir dies zu sagen, aber leider ist nicht mehr viel Zukunft da bei diesen Ergebnissen.............. Mein Vater hatte den nicht kleinzelligen......(wächst langsamer, verdoppelt sich innerhalb eines Jahres.... aber spricht nicht gut auf Chemo an....) Die Bestrahlung hat ihm eher geholfen als die Chemo. Die Chemo verschlechtert noch das Allgemeinbefinden,das bis dahin eigentlich noch klappt....aber irgendwann fällt alles im Körper zusammen.............Wasser im Körper, keine Kraft, kein Appetit, kein Stuhlgang, Kein Wasserlassen.....

Auf der anderen Seite, du kannst hier viel nachlesen, also lass deinen Vater doch besser mit diesem Thema (in Ruhe ist da wohl die falsche Aussprache) aber wenn er nicht darüber reden will, dann soll er es lassen, er weiss ohnehin schon viel zu viel......das find ich ohnehin nicht gut. Ich finde Ärzte könnten auch mit den Angehörigen reden und fragen, wollen Sie dass der Patient dies alles "so ausführlich" gesagt bekommt??? Ich fände es besser. Die Patienten hätten viel mehr Hoffnung und wüssten nicht, dass sie evtl. nur noch Monate zu leben haben...... Ich war bei den Arztterminen immer dabei und solche Fragen hab ich den Ohren meines Vaters erspart, ich wusste ohnehin schon mehr als genug, aber es ist gut so. Man muss informiert sein.

Ich wünsch deinem DAD alles alles Gute und dass er nicht viel leiden muss. Sei einfach immer bei ihm und bring ihn auf andere Gedanken, die einzig gute Medizin.

ciao liebe Grüsse
Josie
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  #3  
Alt 06.09.2006, 19:43
Ekaka Ekaka ist offline
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Registriert seit: 04.04.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 513
Standard AW: Ich brauche Euren Rat .....

Hallo,Biggi! Ich denke das der Bericht von Soraya sehr runterzieht.Nun etwas zum Aufbauen: Ich habe auch ein nicht kleinzelliges BC.,Diagnose Okt. 2000:lks. zentral gelegen,übergreifend auf die Speiseröhre,schnellwachsend,inoperabel,Stadium 4,Lebenserwartung ca. 3 Monate..Dann kam Bestrahlung und Chemo.Ich kann nur sagen,die Bestrahlung hat mir das Leben gerettet.Ich habe mich von 42kg wieder auf 75kg hochgerappelt und freue mich meines Lebens!---Wie meine Lungenärzte sagen:Beim Krebs ist nichts hervorsehbar,man weiss nie,wie es letztendlich ausgeht.Darum gib die Hoffnung nicht auf und denke positiv!Ich lebe ja auch seit 6 Jahren mit diesem Krebs.Ich wünsche Dir viel Kraft,es ist ein langer,schwerer Weg.Sei umarmt: Erika.
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  #4  
Alt 07.09.2006, 11:01
Biggi26 Biggi26 ist offline
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Registriert seit: 01.09.2006
Ort: Köln
Beiträge: 3
Standard AW: Ich brauche Euren Rat .....

Hallo Ekaka,
vielen lieben Dank für Deine lieben Worte
Ich hoffe halt einfach daß mein Papa zu den wenigen gehört die es schaffen! Das hoffen ja alle, das ist ganz normal!
Dein Posting hat mich wirklich ein wenig aufgebaut.
Danke!!
Ich werd sobald ich es was neues von meinem Papa gibt berichten!
Liebe Grüße
und Dir auch alles liebe und gute
Biggi
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  #5  
Alt 09.09.2006, 18:23
Fabfive8 Fabfive8 ist offline
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Registriert seit: 09.09.2006
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Cool AW: Ich brauche Euren Rat .....

Hallo! Bei meinem Vater wurde diesselbe Diagnose gestellt. Leider gibt es bereits Metastasen im Rippfell. Bei deinem Vater scheint noch etwas zu retten zu sein!!! Ich lese das aus dem Diagnoseschreiben. Darin steht nicht invasiv im benachbarten Gewebe. Das klingt gut, keine Metastasen. In dem Schreiben klingt nur eine kleine einzelne Metastase im nächstgelegenen Lymphknoten an.
Das ist aber wohl "normal", da der benachbarte Lymphknoten die Aufgabe hat, den Krebs an der Ausbreitung zu hindern, dabei wurde er selbst befallen und wohl entfernt??? Mein Vater nimmt an einer Studie teil in der Klinik Löwenstein. Er ist bereits 78 Jahre alt. Ich bin 31 und lasse ihm jegliche erdenkliche Hilfe zuteil werden, wo immer das hinführt. Meine Hoffnung, ihm helfen zu können ist leider sehr klein. Und das Medikament wirkt wohl lediglich lebensverlängernd. Doch ein Fünkchen Hoffnung bleibt. Auch mein christlicher Glaube sagt mir, dass es sich lohnt, jede Anstrengung zu unternehmen. Denn theoretisch, wenn wir alle negativen Faktoren aus seinem Leben entfernen könnten hätte er eine Chance. Wer weiß, wie Krebs entsteht, weiß, das wir in einer nihct perfekten Welt leben. Wir Menschen haben uns den Fortschritt und Lebensstandard teuer durch Umweltverschmutzung erkauft. Kräfte, die die Zigarettenindustrie immernoch am Leben halten sind am Werk usw.
Nur soviel bevor ich hier abgleite --- schmeiss dich an deinen Vater ran, drohe ihm, wenn du den Einfluss dazu besitzt, mit (ich weiss es nicht), aber er kann es noch schaffen. Voraussetzung aus meiner Sicht ist aber auf kjeden Fall, dass er und die ganze Familie sich der Krankheit stellen und so viele wie möglich negative Faktoren aus seinem Leben schaffen - UND - vor allem für immer frische Luft und gute Ernährung, viel Bewegung, z.B.Waldspaziergänge und gute Gespräche sorgen. Krebs hat nachweislich letztendlich auch psychische Ursachen. Lass Deinem Vater keine Ruhe, sonst ist es vielleicht zu spät!
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  #6  
Alt 09.09.2006, 21:23
sanne2 sanne2 ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.096
Standard AW: Ich brauche Euren Rat .....

Hallo Biggi,
ich kann nur immerwieder sagen, geht mit Euren Angehörigen, soweit es die Zeit zulässt , gemeinsam zu den Arztbesuchen- oder Gesprächen!
In dieser Situation nimmt der Betroffene vieles von dem Gesagten nicht auf. Es ist eine Art Selbstschutz des Körpers.
Meine Mutter habe ich so oft ich konnte zu den Arztbesuchen begleitet, denn später wusste sie kaum noch etwas von dem Gespräch. Bei meinem Mann allerdings war es genau anders. Da wusste ich von den Gesprächen kaum noch etwas, weil ich eine sagenhafte Angst davor hatte, aber mein Mann als Betroffener konnte mir alles wiedergeben. So kann es auch kommen!
Ich wünsche Deinem Vater alles Gute!
Eigentlich hört sich seine Diagnose, soweit man es als Laie beurteilen kann, tatsächlich nicht so schlecht an!
Viele Grüße!
Sanne
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