Gestern Diagnoes erhalten :-( Adeno-BK T2,N1

[claudia37]

Hallo Ihr Lieben,


gestern bekam ich die Diagnose meines Vaters "Bronchialkarzinom-Adeno" T2, N1,. es ist ein "nicht-kleinzelliges Karzinom" im rechten oberen Lungenflügels. Es haben sich Metastasen in einem Lymphknoten gebildet und diese müssen erst durch Chemo behandelt werden, bevor der Tumor operativ entfernt werden kann :-( Ich habe gestern nachdem ich die Nachricht erfuhr nur geweint, sowie die Nacht super schlecht bis garnicht geschlafen :-( Dem Arzt bat ich gestern am Telefon meinem Daddy nichts zu sagen, da ich dabei sein wollte, welches der Arzt auch tat :-); Nachdem ich heute Morgen in die Klinik fuhr und mich eingehend mit dem Arzt unterhielt, hatte er meinem Vater den Bericht/Ergebniss in meinem Beisein mitgeteilt, was ihn selbstvertändlich umhaute!

Ich wollte einfach mal kurz nur loswerden, wie schei... es einem gehen kann, und ein Betroffenen muss es noch viel, viel schlimmer ergehen, als wir Angehörige doch vermuten.

Liebe Grüße
Claudia

[gelchen57]

Liebe Claudia,

ich spreche als Betroffene zu Dir. Ich habe auch ein nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom. Allerdings unoperabel. Klar hat dieDiagnose meine Familie und mich umgehauen. Aber ich habe mich arrangiert. Manchmal fällt es sehr schwer, sich damit abzufinden, aber immer, wenn ich einen Durchhänger bekomme, ist meine Familie da. Wir haben sehr offen über dieses Thema gesprochen und auch Freunde, die mir wirklich wichtig sind, wissen Bescheid. Ich kann Dir eigentlich nur raten, für Deinen Vater immer da zu sein, wenn er Dich braucht. Mir sagte meine Strahlenärztin neulich " leben sie ihr Leben, aber leben sie es jetzt". Das versuche ich nun jeden Tag umzusetzen und ich muss sagen, es geht mir sehr gut dabei.
Übrigens habe ich vor 21 Jahren meinen Vater auch am Bronchial CA verloren. Ich bin praktisch für 4 Wochen zu ihm gezogen. Mit einem kleinen Kind und im 7. Monat schwanger. Es war die schönste Zeit, die mein Vater und ich verbracht haben. Keinen Tag will ich davon missen.
Ich will Dir jetzt keine Angst machen, aber Nähe zum Vater ist für ihn und vermutlich auch für Dich wichtig.

Ganz liebe Grüße

Geli

[Tanja7]

Liebe Claudia,auch meine Mutte ist von der s. Krankheit betroffen!
Sei immer für Dein Papa da,wenn es geht,dass wird in Stark machen und Dir geht es vielleicht auch ein wenig besser!
LG Tanja

[claudia37]

Liebe Tanja, liebe Geli,


lieben dank, für eure lieben Worte, tanja und geli :-)

wie geht es deiner mutter, tanja? wie geht es dir dabei, kannst du mit freunden und familie über die krankheit sprechen? ich glaube, dass mein vater schon mit seinem leben abgeschlossen hat all die aufmunternden worte meinerseits bringen nicht viel, selbst als ich ihn über den krebs aufklärte, seit ich die diagnose kenne, ich dass rauchen aufgehört habe und mein vater wohl noch nicht da sagt er zu mir: "ist doch egal, woran ich sterbe", das tut weh, es ist natürlich für einen aussenstehenden immer leichter gesagt, dass krebs kein todesurteil sein muss, man es als betroffener doch meist anders sieht.

ich hatte íhn heute aus dem krankenhaus abgeholt und muss sagen, ich fühle mich als einzige von 3 kinder ziemlich allein gelassen, da sich meine älteste garnicht bei mir meldet und die jüngste überhaupt keinen kontakt zu meinem vater hat. ich selber habe 2 kinder und bin evtl. noch schwanger. die kombi-chemo geht wohl nächste woche los, müssen noch ins andere kh fahren,dann lasse ich mich mit beraten, um meinem vater zur seite zu stehen ... dies gibt doch immer hoffnung, oder?!

liebe geli,

von einer betroffenen so liebe und aufmunternde worte zu hören, geht schon durch, ich danke dir ganz, ganz lieb und drücke dich unbekannterweise ganz fest und hoffe und wünsche mir für dich, dass du alles gut überstehen wirst und noch lange, ganz lange zu leben hast, trotz der worte deiner strahlenärztin!!

welche therapien oder wie viele hast du schon mitgemacht, geli? das deine familie so zu dir steht, ist weiß gott, das beste was einem passieren kann, denn ich denke mir, es gibt sehr viele menschen, die sich nicht ´mehr bei betroffenen melden, da sie einfach angst haben, sich mit dieser krankheit und den erkrankten zu befassen. sie wissen nicht, denke ich, wie sie mit ihm oder dann mit sich selber umgehen sollen.
liebe geli, du bereitest mir keines wegs angst, denn ich habe schon viel im internett über krebs gelesen und habe große hoffnung, die ich schon alleine für meinen vater nicht aufgeben werde.

so,´für heut, mal schluss, bin müde
lieben gruß an euch von
claudia :-)

[Michael_D]

Liebe Claudia,

bitte mache Deinem Vater Mut! Wenn er sich durch Fakten überzeugen läßt: wenn es gelingt, den Tumor komplett zu resizieren (vermutlich wird man wegen der Lage des Tumors den gesamten Lungenflügel entfernen), stehen seine Chancen, die Krankheit dauerhaft zu überleben, kurz gesagt, gut.

Wegen des Lymphknotenbefalls macht man seit neuestem eine sogenannte neo-adjuvante Chemotherapie mit einem hochwirksamen Zytostatikum (z.B. Cisplatin).

Um es vorweg zu nehmen: Euch steht eine schwere, schwere Zeit bevor. Auch wird das Leben mit nur einem Lungenflügel nicht leicht. Aber es wird ein Leben sein!

Die Chancen, die Krankheit zu überleben, liegen im Stadium Deines Vaters bei bis zu 70 Prozent - vorausgesetzt, der Krebs wird völlig zum Verschwinden gebracht.

Diese Zahl ist kein Wunschdenken, sondern tatsächlich in Studien herausgekommen.

Auf Wunsch suche ich die Quelle heraus, die ich jetzt nicht im Kopf habe.

Also: Hoffnung, Hoffnung, Hoffnung!

Und alles Gute wünscht
Michael

[claudia37]

Lieber Michael :-),


vieeelen dank für für die Worte

mehr als wie, gut zureden kann man leider nicht, alles andere muss vom betroffenen selber aus kommen und ob mein vater das im moment kann, bezweifel ich sehr. das mit dem "cisplatin" hab ich auch schon gehört, soll gut sein, aber auch ein verdammtes hammerzeug (wie eigentlich alle chemo's)

ich habe am dienstag vor den arzt nach "aloxi" zu fragen, habe gelesen, es sei ein mittel um die nebenwirkungen zu senken?! hast du schon mal etwas davon gehört?

ich würde mich riesig freuen, wenn es dir nicht zu viel umstände bereitet, wenn du mir die Quelle zukommen lässt, damit ich meinem vater somit noch MEHR MUT machen kann.

woher kennst du dich aus, michael?

Viele grüße
claudia

[Michael_D]

So, da hätten wir's: aus der Ärztezeitung vom 29.10.2004:

Günstiges Ergebnis für Chemotherapie bei Lungenkrebs

Überlebenszeit verlängert
LEIPZIG (mop). Zweifel am Nutzen einer adjuvanten Chemotherapie bei Patienten mit komplett reseziertem nicht-kleinzelligen Bronchial-Ca (NSCLC) werden durch die Ergebnisse zweier Multicenterstudien endgültig ausgeräumt, sagt Professor Timothy Winton aus Alberta in Kanada. In den Studien ist mit Substanzen der dritten Generation das rezidivfreie und das Gesamtüberleben signifikant verlängert worden.

Nur etwa die Hälfte aller Patienten in frühen Stadien eines NSCLC werden durch eine alleinige Op geheilt. Mikrometastasen sind der Grund, warum es oft zu Rezidiven kommt. Darauf wies Winton bei einer vom Unternehmen Pierre Fabre unterstützten Fortbildungsveranstaltung des Städtischen Klinikums St. Georg in Leipzig hin. Eine adjuvante systemische Therapie stand aber lange Zeit wegen der inakzeptablen Nutzen-Risiko-Relation nicht zur Debatte.

Das habe sich mit den Ergebnissen der Studie des National Cancer Institute of Canada (NCI-C) geändert, so Winton, einer der Leiter dieser Studie. Denn die Patienten, die postoperativ adjuvant mit einer Chemotherapie behandelt wurden, hatten dadurch einen Gesamtüberlebensvorteil von 15 Prozent.

Operation plus Chemotherapie bringt Überlebensvorteil
An der Untersuchung nahmen 482 Patienten mit NSCLC in den Stadien IB oder II teil. Sie wurden entweder nur operiert oder nach der Op 16 Wochen lang mit Cisplatin und Vinorelbin (Navelbine®) behandelt. Die Patienten erhielten gegen unerwünschte Wirkungen Ondansetron.

Die Fünfjahres-Gesamtüberlebensrate - der primäre Endpunkt - betrug in der Chemotherapie-Gruppe 69 Prozent, bei alleiniger Operation 54 Prozent, die mittlere Überlebenszeit 94 oder 73 Monate. Nach fünf Jahren waren 61 Prozent der Patienten in der Chemotherapie-Gruppe rezidivfrei verglichen mit 48 Prozent der nur Operierten. Alle Unterschiede waren signifikant.

Chemotherapie mindert die Lebensqualität nicht auf Dauer
Wie zu erwarten, gab es unerwünschte Effekte, schwere Formen seien aber sehr selten gewesen, so Winton. Eine Evaluation der Lebensqualität der meist weiter berufstätigen Patienten ergab, daß sie weniger leistungsfähig waren, daß sich die Leistungsfähigkeit aber nach etwa drei Monaten nicht mehr von derjenigen der nur Operierten unterschied.

Zu einem ähnlich guten Ergebnis kam die US-Studie CALGB 9633 bei 344 Patienten mit NSCLC im Stadium IB und II mit einem Vier-Jahres-Überlebensvorteil für die Chemotherapie-Gruppe von zwölf Prozent. "Diesen Patienten sollte eine adjuvante Chemotherapie nicht mehr vorenthalten werden", so Winton.

Von Aloxi kenne ich leider nichts.
Viele Grüße,
Michael

[Tanja7]

Hallo Claudia,wie geht es Deinem Vater?
Du mußt ihm Mut zusprechen und versuchen immer für ihn da zu sein!
Ich kann mit meinen Eltern offen über das Thema sprechen,aber mein Vater möchte es nicht so recht wahr haben,er verschönert es,sagt es sei nicht so!
Mit meinem Bruder kann ich da überhaupt nicht reden,deswegen bin ich froh,hier einige liebe Leute getroffen zu haben,wo ich mich austauschen kann!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Ich habe auch 2 Kids!Bist Du jetzt schwanger?
LG Tanja