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  #1  
Alt 07.04.2009, 22:56
m0erk m0erk ist offline
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Registriert seit: 07.04.2009
Beiträge: 16
Standard Diagnose: Hodgkin Lymphom

Hallo,

ich bin 22 jahre alt und komme aus nrw. vor etwa 1-2 jahren entdeckte ich einen geschwollenen lymphknoten auf der linken halsseite. ich dachte mir erstmal nichts dabei und ließ den lymphknoten lymphknoten sein... als dieser aber nach 6 monaten immer noch nicht daran dachte zu verschwinden, ging ich zu meinem hausarzt und erzählte ihm von meiner entdeckung. viel sorgen machte er sich nach anschließender ultraschalluntersuchung auch nicht ("wird schon nichts schlimmes sein") aber trotzdem schickte er mich zu einem chirurgen der einen teil er knoten entfernte und histologisch untersuchen ließ... ohne befund.. weder positiv noch negativ. ich war etwas verwirrt und "verdamelte" weitere zeit bis ich mich entschloss den knoten komplett entfernen zu lassen. das ist jetzt etwa 2 monate her.
nach der OP war ich zur nachsorge beim HNO, der mir dann das ergebnis der untersuchungen mitteilte: klassischer morbus hogkin vom mischtyp.
ich war am boden zerstört.. die ersten tage konnte ich an nichts anderes denken.. immerwieder hatte ich todesangst und schlaflose nächte.
dann ging alles sehr schnell - überweisung zum onkologen, CT von hals/thorax/abdomen - skelettzintigraphie und knochenmarkspunktion.
die CT ergab, dass auch auf der rechten halsseite geschwollene lymphknoten aufgetreten waren, der rest des körpers aber frei von metastasen sei - erstmal eine kleine erleichterung.
das ergebnis der knochenmarkspunktion hat dann nochmal ca 7 tage auf sich warten lassen, aber auch hier alles in ordnung - mir viel ein stein vom herzen..
jetzt war nurnoch den zintigraphie dran, die aber auch völlig in ordnung war.
somit habe ich nur das stadium: IIA ohne Risikofaktoren.
ich war sehr überrascht, denn ich hatte nach dieser langen zeit schon mit dem schlimmsten gerechnet...
somit stand meine therapie fest: 2xABVD chemo und 30gy bestrahlung nach dem infolved field schema.. also 4 termine zur chemo und dann noch etwa 15-20 sitzungen für die bestrahlung..
die erste chemotherapie verlief eigentlich reibungslos.. mir war die ersten tage nach der sitzung übel und ich musste mich übergeben, einmal sogar mehrmals hintereinander. die haare sind dann auch recht schnell ausgefallen, was mit aber relativ egal war, da ich sowieso fast glatze trage...
gestern war der zweite chemo-termin und mir geht es immernoch ganz gut.. die übelkeit und apetitlosigkeit machen mir etwas zu schaffen, aber da gibt es mittel gegen..

ich finde es sehr gut, dass es dieses forum gibt und wie sehr sich die leute hier bemühen jeden einzelnen zu unterstüzen.. vielen dank an jeden der das hier ließt.. ich weiß wieviel die meisten hier mit ihren eigenen problemen zu kämpfen haben und dass ich es noch vergleichsweise gut habe.

trotzdem weiß ich nicht genau wie ich im freundeskreis und unter verwandten damit umgehen soll.. ich traue mich diese thema kaum anzusprechen, obwohl es mich innerlich noch sehr beschäftigt und ich vorallem hoffe, dass ich kein rezidiv kriege und die behandlung weiter gut verläuft.. ich habe oft angst um mein leben und wie es mit mir weiter gehen wird in zukunft.. all das musste ich einfach mal los werden.. viele dank fürs lesen!

grüße m0erk
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  #2  
Alt 07.04.2009, 23:18
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Registriert seit: 19.08.2006
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Standard AW: Diagnose: Hodgkin Lymphom

Hallo mOerk



Herzlich Willkommen von mir, auch M.H., der Anlass ist zwar Übel, allerdings hört sich dass doch bei Dir im Moment ganz gut an (sofern man davon reden kann)! Die Aussichten für eine Heilung sind beim M. Hodgkin recht hoch, allerdings Statistik und die trifft nicht immer zu.


Du hast Stadium II ohne Risikofaktoren, dass ist gut. Die Behandlung ist sicherlich anstrengend, aber Du kannst guten Mutes an die Sache gehen, denn wenn sonst keine Bereiche betroffen sind ist das äußerst günstig. Übrigens: Lymphdrüsenkrebs ist eine Systemerkrankung, da gibt es keine Metastasen, dass ist etwas was noch ganz gut ist. Dieser Krebs bleibt im diesem Lymphgefäßsystem – die Angst vor Metastasen kannst Du also vergessen. Rezidiv: bei diesem (Deinem Stadium) sehr selten – allerdings selbst dann hervorragend behandelbar. Die Chemo ABVD ist Standard, wenn Du sie nicht verträgst lass Dir Medikamente geben, die helfen in der Regel recht gut. In einem halben Jahr wirst Du mit diesem „Mist“ durch sein, Du wirst sehen wie die Zeit so „dahin rast“!



Ich wünsche Dir alles Gute, genieße die Osterzeit



LG Ina
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  #3  
Alt 07.04.2009, 23:34
m0erk m0erk ist offline
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Registriert seit: 07.04.2009
Beiträge: 16
Standard AW: Diagnose: Hodgkin Lymphom

danke für den schnellen beitrag! ich wisst echt wie man einem mut machen kann..!

hab schon fast tränen in den augen

wie seid ihr so damit im freundeskreis umgegangen? habt ihr es allen euren freunden erzählt oder nur "den besten" .. und im studium/beruf wussten arbeitskollegen/kommillitonen bescheid? wie haben sie reagiert? ich habe angst, dass die leute nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen...

Geändert von m0erk (07.04.2009 um 23:36 Uhr)
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  #4  
Alt 07.04.2009, 23:48
Benutzerbild von Noddie
Noddie Noddie ist offline
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Ort: Viersen
Beiträge: 1.242
Standard AW: Diagnose: Hodgkin Lymphom

Huhu m0erk,
erstmal willkommen im Club .
wie Du an meiner Signatur lesen kannst hatte ich das selbe wie Du, gleiche Behandlung wie Du ,und wie Du siehst habe jetzt meinen 2 Geburtstag gefeiert.
Gegen die Übelkeit hat mir MCP ganz gut geholfen, wichtig ist das Du gerade an den ersten 3 Tagen viiiiel trinkst.
Tja der Umgang mit Freunden,Verwandten ect.
Also ich bin da ganz normal mit Umgegangen, ich hatte nun mal Krebs und muste kämpfen. Habe mir gedacht sollen die sehen wie Sie damit umgehen.
Klar gab es einige die den Schw.. eingezogen haben, auf diese Leute konnte ich verzichten.Habe aber auch plötzlich mit Leuten wieder Kontakt bekommen die ich länger nicht gesehen hatte, die mich gefragt haben was Sie tun können.
Versuche so normal wie möglich mit deiner Erkrankung umzugehen, du bist krank aber nicht tot.Leider ist in den Köpfen der Leute immer noch Krebs gleich Tot. Zeige ihnen das es so nicht ist.
So dickes Knuddeln und ein Kraftpacket
Ulli
__________________
auf das unser Krustentier für immer verschwindet !!!!
Bitte Besucht meine Hompage und verewigt Euch im Gästebuch.
http://www.beepworld.de/members25/nodrugs/

Morbus Hodgin 2 a ,August 06
seid 19.3.07 Remission

Geändert von Noddie (08.04.2009 um 09:29 Uhr)
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  #5  
Alt 07.04.2009, 23:50
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Beiträge: 3.460
Standard AW: Diagnose: Hodgkin Lymphom

Na, das ist wie im ganz normalen Leben!

Manch einer kann gut damit umgehen, andere tun sich da schwerer! Aber ich würde an Deiner Stelle schon darüber reden (nicht nur), denn es darf ja kein Tabuthema sein. Die Leute die Dich mögen, die Freunde sind, werden auch dann zu Dir stehen wenn evtl. einmal eine etwas schwierigere Situation da ist. Freunde sind dann da, wenn es auch mal nicht "rund" läuft. Mit der Krankheit merkt man natürlich schnell wer tatsächlich ein Freund ist.
Arbeit, ein Tipp! Beantrage den Schwerstbehindertenausweis! Der steht Dir zu. Auf der Arbeit bekommst Du evtl. einen Kündigungsschutz, etwas was sehr hilfreich ist. Der Arbeitgeber sollte es dann natürlich auch wissen, wenn Du diesen Schutz haben möchtest, mußt Du den Ausweis vorlegen. Aber........man muß weder etwas sagen, noch muß man die Vorteile eines Ausweises geltend machen. Das muß jeder für sich entscheiden.

LG
Ina

Geändert von struwwelpeter (07.04.2009 um 23:59 Uhr)
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  #6  
Alt 08.04.2009, 09:19
BeBeBalaton BeBeBalaton ist offline
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Registriert seit: 26.02.2009
Ort: Bay.3Ländereck/Ungarn
Beiträge: 252
Standard AW: Diagnose: Hodgkin Lymphom

Hallo Moerk,

wir möchten uns den v.g. Schreibern anschließen. Von denen haben wir viele liebe Worte bekommen.

Vielleicht solltest Du Dir psychologische Unterstützung suchen. In der Klinik oder der Onkologe weiß Bescheid.

Freunde/Kollegen = teilweise zeigt sich jetzt ob sie es wirklich sind. Sei dann nicht traurig. Die Zeit, die dann übrig ist gebe sie den wahren Freunde/Kollegen. Das ist sogar in der Familie vorkommend.

Also, wir wünschen Dir ein gutes Gelingen Deiner Chemo, ein frohes Osterfest

Hans + Angelika
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  #7  
Alt 08.04.2009, 10:59
eva weiss eva weiss ist offline
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Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 1.608
Standard AW: Diagnose: Hodgkin Lymphom

Hallo Moerk!
Möchte Dich auch kurz begrüßen.Denke dass Du gute Voraussetzungen hast das Ganze gut zu überstehen.Ich selber hatte 2002 Non-Hodgkin-Lymphom und bin nach 6 Chemos,Stammzellentransplantation und Bestrahlungen wieder gesund.Auch hab ich über das Ganze immer offen geredet,ist ja auch nur eine Krankheit.Man merkt halt eher die Unsicherheit bei den anderen,weil
sie oft nicht wissen,wie mit der Situation umzugehen.
Wenn dann der andere merkt,dass die Bereitschaft zum Reden da ist bricht oft schnell das Eis und der Großteil reagiert interressiert und hilfsbereit.Das ist dann für beide Seiten leichter,mich hat das auch immer befreit.
Alles Gute weiterhin,liebe Grüße Eva
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