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  #1  
Alt 22.03.2010, 20:11
Andrea_1987 Andrea_1987 ist offline
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Standard Was ist das Richtige für eine 7-Jährige

Hallo Leute!!!

Nach 3 Jahren melde ich mich hier zurück.
Ein weiterer Krebs Tote in der Familie. Meine Schwägerin (37).
Sie hinterlässt Ihrem Mann und zwei Leibliche Kinder (1 1/2 und 7) und zwei Kinder meines Bruders (13 und 15).

Fast 2 Jahre hat Sie gekämpft.Aber der Krebs war wie so oft stärker.

Jetzt brauche ich folgende Meinung von euch.
Die 7 Jährige ist ein absolutes Mama Kind.
Nun hat Sie Ihre Mama verlohren.
Klar, das Sie nicht in die Leichenhalle soll.
Aber mein Bruder hat entschlossen die Kleine kommt nicht mit zur Beerdigung sondern geht Abends allein mit Ihr hin um sich zu verabschieden.
Es soll aber auch Äußerungen gegeben haben dass sie gerne mit würde.
Was ist nun richtig?
Wie würdet Ihr es machen?
Oder wie habt Ihr es gemacht?
Nicht das die kleine später Ihrem Papa Vorwürfe macht.


Hoffe Ihr könnt mit schnell helfen.
Die Zeit drängelt.


Liebe Grüße

Geändert von Andrea_1987 (22.03.2010 um 22:45 Uhr)
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  #2  
Alt 22.03.2010, 20:56
Benutzerbild von Ute08
Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Hallo,
zuerst einmal mein Beileid zu eurem schweren Verlust.

Also ich glaube, dass es richtig ist, abends in Ruhe zum Friedhof zu gehen.
Zum einen ist man vielzuviel mit sich selbst beschäftigt und kann dem Kind nicht gerecht werden. Und zum anderen muss man einem siebenjährigen Kind nicht die eventuell starken Emotionen zumuten, die es bei einer Beerdigung ja geben kann. Das könnte die Kleine evt. nicht verstehen und verarbeiten. Wie gesagt, ein ruhiger Abschied finde ich angebrachter, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Lieber Gruß
Ute mit Mel im Herzen
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
www.darkprincess-melaniehuemmer.de
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  #3  
Alt 22.03.2010, 21:05
Andrea_1987 Andrea_1987 ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Danke!!!

Ja....das auch die Meinung meines Bruders.
Ich weiß da auch nicht was das richtige ist.

Vielleicht hab ich ja Glück und es melden sich noch ein paar!!!
Aber danke dir für deine Meinung!!!
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  #4  
Alt 22.03.2010, 21:07
Briele Briele ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Liebe Andrea,

leider gab es auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Todesfälle bei denen Kinder zu den Hinterbliebenen zählten. Es ist nicht leicht eine Entscheidung zu treffen, noch dazu unter Zeitdruck und emotionalem Stress. Noch schwerer ist es einen Rat zu geben wenn man das Kind, das Umfeld nicht kennt.

Ich denke man kann ein siebenjähriges Kind schon fragen was es möchte (natürlich wieder nicht ein jedes) und dann sollte man die Antwort respektieren. Du schreibst das Mädchen sagt es möchte dabei sein. Ich würde sie vorbereiten, ihr den Ablauf erklären und ihr sagen, daß sie ihre Meinung auch ändern kann und das sollte ihr auch im letzten Moment noch möglich sein. Gibt es eine ihr sehr vertraute und für diese schwere Situation auch geeignete Person, die während der Zeremonie für sie da sein kann, ein Auge auf sie hat und eventuell mit ihr weggehen kann?

Sie wird viele Erklärungen benötigen.

Das ist alles sehr traurig und ich drücke Euch mein Mitgefühl aus.

liebe Grüße
Briele
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  #5  
Alt 22.03.2010, 21:17
vintage vintage ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

hallo andrea,

es ist traurig, das deine schwägerin gestorben ist, mein beileid für dich und alle angehörigen.

für hinterbliebene kinder ist es wichtig, so denke ich,
das es überhaupt einen abschied, möglichst kindgerecht, gibt.
die tochter kann etwas malen oder einen brief basteln/gestalten für ihre mama,
irgendetwas eigenes tun, ihr etwas mitgeben... vielleicht hat sie selbst wünsche oder ideen.
und zeit und ruhe ist wichtig, auch das ein lieber mensch dabei ist.

und nach dem abschied sollte natürlich immer jemand für erklärungen und als beistand für das kind ansprechbar sein...
ich denke, das ihr das schafft - jetzt und später - mit grosser familie, freundInnen und bekannten.

viele gruesse, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (22.03.2010 um 21:20 Uhr)
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  #6  
Alt 22.03.2010, 21:24
Andrea_1987 Andrea_1987 ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Hmmm....

Die kleine ist ein sehr fröhlicher,offener Mensch und sie wurde auch darauf vorbereitet was kommen wird.

Denke das es kein Problem geben wird das jemand mit Ihr geht.
Nur alle die der kleinen sehr nahe stehen, standen auch der Mutter sehr nahe.
Und ich weiß das wird in einem großen geweine Enden.
Da frag ich mich, ist es okay wenn die kleine uns alle- vor allem Ihren Papa so sehr weinen sieht?!

Aber das mit dem malen, oder Brief finde ich eine sehr schöne Idee!!!
Das muss ich meinem Bruder unbedingt sagen.

Ich frag mich was denn pädagogisch/psychologisch besser für die Kleinen ist.
Ihnen die Möglichkeit zu geben mit allen Abschied nehmen zu können oder abends allein!!!
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  #7  
Alt 22.03.2010, 21:38
vintage vintage ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

hallo andrea,

um deine konkrete frage/n zu beantworten:
manchmal gibt es kein "entweder oder".
manchmal muss man sich gar nicht zwischen zwei möglichkeiten entscheiden.

ich würde den privaten abschied abends mit papa an der seite und in ruhe und intimität
für die tochter in erwägung ziehen, und wenn sie will (!),
kann sie am nächsten tag (oder wann es ist) bei der grossen trauerfeier dabei sein.
und tränen gehören dazu, auch bei papa`s, grosseltern, tanten und onkels, oma`s und opa`s...
sie sind zeichen der liebe und des verlustes. das weiss die kleine sicherlich schon.
und dann wird sie sehen, wie geliebt ihre mama von den anderen, nun traurigen menschen wird.


viele gruesse, vintage.
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starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
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dann auch Lungenmetastasen...
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  #8  
Alt 22.03.2010, 21:46
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Hallo Andrea,

als Pädagogin muss ich vintage Recht geben.

Richtig oder falsch gibt es nicht. Das ist von Kind zu Kind verschieden.
Meistens weiß man erst hinterher, was richtig und falsch ist.
Aber Kinder können das meist sehr gut einschätzen. Wenn es einer schafft, sie auf die Situation vorzubereiten, könnt ihr ihrem Wunsch entsprechen.
Wenn nicht, sollte man es besser lassen. Vielleicht kann man das auch erst am Tag der Beerdigung entscheiden - aus dem Bauch heraus, wie man so schön sagt. Sind oft die besten Entscheidungen.

Dir alles Liebe
die Ute
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  #9  
Alt 22.03.2010, 21:55
Benutzerbild von Mimoeschen
Mimoeschen Mimoeschen ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Liebe Andrea,

ich kann hierzu ein bißchen was aus eigener Erfahrung sagen. Mein Opa starb als ich neun war. Natürlich, es war nciht meine Mutter, sondern mein Opa und das ist vielleicht was anderes. Aber er lebte in England und meine Eltern sind sehr überstürzt abgereist um sich um alles zu kümmern und haben meine Schwester und mich zu Hause bei der anderen Oma gelassen und uns nichts davon gesagt dass mein Opa gestorben ist bis sie wieder da waren. Natürlich ist das Ausmaß ein anderes, aber vielleicht kann man es irgendwie vergleichen. Heute bin ich erwachsen und ich muss sagen ich habe meinen ELtern nie Vorwürfe dafür gemacht weil ich wusste sie meinten es nur gut und wollten mich und meine Schwester nicht überfordern. Trotzdem... Wenn ich die Wahl hätte würde ich gerne die Zeit zurückdrehen und mit einbezogen werden.

Abschied nehmen ist wichtig, das hat mir sehr gefehlt und ich habe mit der Tatsache dass ich die Möglichkeit des Abschieds genommen bekam lange zu kämpfen gehabt. Natürlich wird die Kleine in einer anderen Situation sein und vielleicht kann ich auch jetzt aus der Sicht einer erwachsenen Frau nicht beurteilen was es mit meiner Kinderpsyche angestellt hätte, wäre ich dabei gewesen. Aber ich finde dass es manchmal wichtig ist, nicht zu sehr mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Es ist nunmal so dass auch Erwachsene mal schwach sind und weinen. Damit müssen Kinder meiner Meinung nach lernen umzugehen. Ich wurde immer vor allem schlimmen udn traurigen geschützt und im Endeffekt hat es aus mir eine doch ziemlich ängstliche Person gemacht die sich immer nur Sorgen gemacht hat dass mal was schlimmes passieren könnte weil das garnicht in mein Weltbild passte.

Ich sehe es im Grunde ähnlcih wie meine Vor"schreiberin". Ein Abschied in Ruhe und alleine ist sicher eine sehr gute Idee, genauso wie einen Brief zu schreiben oder ein Bild zu malen. Allerdings sollte man den Wunsch der Kleinen respektieren wenn sie mit möchte.

Ich wünsche Euch alles Gute und natürlich auch von mir herzliches Beileid zu eurem schweren Verlust.
__________________
"I can't carry it for you! But I can carry you!"
(Lord of the Rings)
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  #10  
Alt 22.03.2010, 22:08
ninchen ninchen ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Hallo Andrea,

auch von mir herzliches Beileid.

Als meine Mutter gestorben ist, war ich knapp 10, mein Bruder gerade 13 und die Kleine 5 Monate alt. Wir waren bei der Beerdigung alle dabei und ich denke, wir haben das gebraucht, um überhaupt begreifen zu können, daß Mama nicht mehr wieder kommt. Allerdings hatte meine Mutter einen Autounfall und ist 2 Tage später im Krankenhaus gestorben.
Wir haben uns im Krankenhaus von ihr verabschiedet und an den Tagen vor der Beerdigung waren wir auch zwei oder drei Mal mit in der Leichenhalle.

Vom Gefühl her, würde ich sagen, überlasst der Kleinen die Entscheidung. Ich würde aber - wie vorher schon mal geschrieben - eine Vertrauensperson zur Seite stellen, die jederzeit mit ihr weggeht, wenn sie das möchte.
So hatten wir das auch für meine kleine Schwester (im April 7) besprochen, wenn mit meinem Bruder etwas sein sollte.

Viel Kraft für euch in dieser schweren Zeit!

Nina
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  #11  
Alt 22.03.2010, 22:24
Benutzerbild von Bini1967
Bini1967 Bini1967 ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Hallo Andrea,
auch von mir erst mal mein Beileid.
Uns hat es ja nun im Januar gleich zwei mal getroffen. Erst mein Opa und 3 Wochen später meine Mama. Meine beiden Kinder (10 und 7) hatten zu beiden ein äußerst inniges Verhältnis. Es war und ist nicht leicht für sie. Aber es war für uns alle, auch die Kinder, klar, dass wir den Abschied gemeinsam durchziehen. Es gab im Vorfeld viele Gespräche und auch jetzt ist manchmal noch Redebedarf. Aber für die Kinder war es ganz wichtig, dabei sein zu können. Natürlich mussten sie die Verstorbenen nicht mehr ansehen. Aber wir haben ihnen erklärt, was es mit der Urne auf sich hat und das der Uropa und die Omi nun dort sind, bzw. im Himmel und von da auf uns aufpassen.
Ich finde, man sollte die Kinder nicht kategorisch ausschließen, denn der Tod gehört zum Leben nun leider genauso mit dazu. Wenn ein Kind neu auf die Welt kommt werden die Kinder ja auch nicht ausgeschlossen, sondern dürfen mit zum Neugeborenen. Natürlich kommt es immer auf die Verfassung des Kindes an. Aber im Normalfall sollten die Kinder meiner Meinung nach schon mit dabei sein, so sie das denn auch möchten.
Ist aber nur meine Meinung.
Alles Gute und liebe Grüße
Sabine
__________________
Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände
und Erinnerungen Stufen wären,
würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen
.

Meine liebe Mama *15.04.1947 ist am 29.01.1010 nach nur 3 Wochen und 1 Tag ihrem Papa gefolgt

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  #12  
Alt 23.03.2010, 11:08
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

hallo andrea,

zuerst einmal mein herzliches beileid...mein papa ist im oktober verstorben. unsere beiden jungs sind 6 und 8 jahre alt und hingen sehr an ihrem opa. sie äusserten am tag nach seinem tod den wunsch ihn noch einmal sehen zu dürfen. alle haben uns für verrückt erklärt. nur der bestatter riet uns dazu, das mein papa sehr friedlich aussah. wir haben uns dann gegen den rat aller anderen dafür entschieden und würden es immer wieder so machen. mein papa lag im offenen sarg. er hatte seinen schönsten anzug an und um in herum lagen rote rosen, welche er auch in den händen hielt. er sah wirklich aus als ob er nur schlief. die kids haben dem opa dann gemalte bilder mit in den sarg gelegt und sich in aller ruhe von ihm verabschiedet. so haben sie als letztes bild nicht sein schmerzverzerrtes gesicht im kopf, sondern das friedliche. zur trauerfeier waren sie auch mit, aber zur beisetzung wollten sie nicht, weil sie angst davor hatten wenn der sarg in die erde gelassen wird. in dieser zeit waren sie dann mit einer freundin meiner mama eis essen.
so war es bei uns und es war für uns und unsere kids die richtige entscheidung.
ich wünsche euch, dass auch ihr die richtige entscheidung trefft. ich schicke euch ganz viel kraft und wünsche euch alles gute für diesen schweren gang!

lg, nicole

Geändert von paula2007 (23.03.2010 um 11:20 Uhr)
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  #13  
Alt 23.03.2010, 13:22
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Was ist das Richtige?

Hallo Andrea,

zuerst mein tiefstes Mitgefühl für euch.

Meine Enkelinnen waren 3 und 5 Jahre alt. Ihr Papa und ihre Mama haben mit den Beiden ganz offen und einfühlsam gesprochen, sie vorbereitet auf das, was nun ist. Beide waren bei der Trauerfeier anwesend. Sie hatten, jede für sich, ein Bild für ihre geliebte Oma gemalt und dieses mitgebracht. Papa und Mama standen auch mit ihnen am Grab, ein klein wenig abseits und Mama hat dann die beiden Bilder für sie auf den Sarg gelegt.

Wir hatten im Voraus gewünscht, dass der Sarg nicht wie üblich ins Grab abgelassen wird, sondern oben bleibt, bis die Trauerfeier vorbei ist und die Trauergäste nicht mehr auf dem Friedhof. Das galt auch für uns, vorallem auch wegen der Kinder. Sie sollten nicht sehen, wie der Sarg mit ihrer Oma in der Erde verschwindet. Es war auch jederzeit klar, dass meine Älteste oder mein Schwiegersohn mit den Beiden die Feier verlassen würde, sollte es nicht anders gehen.

Sie hatten verstanden, was da passiert ist, soweit ihr Alter das zuliess. Sie wollten auch dabei sein. Ihre Oma sitzt auf einer Wolke und schaut ihnen zu.

Kinder, auch und vielleicht gerade, in diesem Alter verstehen mehr, als wir Erwachsenen es ihnen zugestehen. Sie verstehen es anders, meist sogar besser. Es liegt an uns, ihnen das zuzutrauen und sie dabei zu unterstützen. Ganz sicher jedoch ist das auch von Kind zu Kind verschieden, das hängt von vielem ab. Nicht jedes Kind wird das ertragen können.

Du hast viele Ratschläge erhalten. Sucht euch das für das kleine Mädchen von 7 Jahren heraus, was das beste für sie ist. Vielleicht auch eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Ist eh in solchen Momenten meist das Richtige.

Achja, einen Tipp hab ich noch. Kennt ihr in eurem Umfeld Menschen, welche sehr "nahe ans Wasser gebaut" haben? Ich kenne einige davon. Dann sprecht mit ihnen klar und offen, dass sie sich zurückhalten und vielleicht dann auch einfach ein Stück weggehen, wenn sie denn nicht anders können. Sorgt dafür, dass es ruhig und würdevoll zugeht. Ich habe z.B. dafür gesorgt, dass eine Bekannte, von der ich wusste, sie schafft das nicht, vor der Beisetzung zum Arzt ging und sich etwas zur Beruhigung geben lies. Ihr tut allen Kindern, die anwesend sind, damit einen grossen Dienst. Es würde sie sonst nur zusätzlich sehr schwer belasten.

Wir hatten auch dafür gesorgt, dass einige Bekannte darauf achten, falls jemand sich doch nicht beherrschen kann in Gegenwart der Kinder, dass sie die Betreffenden dann beruhigen oder im Extremfall auch ein Stück zur Seite bringen. Zum Schutz der Kinder!!!


Alles Liebe

Helmut
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http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

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  #14  
Alt 23.03.2010, 21:33
Andrea_1987 Andrea_1987 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Was ist das Richtige?

Danke erstmal für eure Hilfe und euren vielen Ratschlägen!!!
Ich persönlich finde es sehr schön wenn die Kleine Ihrer Mama ein Bild malen kann.
Allein um das alles zu verarbeiten.
Un dich würde Sie auch mit zur Trauerfeier nehmen.

Ich habe laaange, sehr lange überlegt wie ich mit meinem Bruder reden kann.
Dann hab ich mich dazu entschlossen zu Ihm zu fahren.
Und man konnte nicht mit Ihm reden.
Es war zu viel Trubel, er hatte kaum Zeit, die Sauerstoff Geräte wurden abgeholt.
Da hab ich Ihm einfach nur den Vorschlag mit dem Bild gemacht.
Ich hoffe er denkt drüber nach.

Wisst Ihr wir haben kein sehr innig Verhältnis....klar, wir mögen uns....Nur er ist 37 und ich 22, ich möchte nicht das er denkt das ich seine Entscheidungen in frage stelle.....Och mann, alles nicht einfach.
Noch dazu kommt. Das er sehr stur ist.

Er wird schon das richtige tun....


Trotzdem Vielen, viel Dank!!!!!!
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  #15  
Alt 24.03.2010, 13:38
mollie mollie ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: Was ist das Richtige?

liebe andrea,
l mein aufrichtiges beileid dir und deiner familie.
wir haben auch einen weg gefunden, meine kinder sind allerdings schon älter und es war ihre oma, die starb.
es war keine frage, ob sie mitkommen oder nicht zur beisetzung. ich hatte dennoch angst davor, weil die drei sehr an der oma gehangen haben und ich weder wusste wie sie reagieren bei der beerdigung, noch wie sie reagieren, wenn sie den opa, den onkel und mich so sehen. verzweifelt.
die mädels haben der oma jede einen breif geschrieben und mit einem bild von sich in den sarg gelegt. an den sarg hat jede der drei ihr lieblingskuscheltier getackert... geplant war es anders, es sollte auch in den sarg, aber wir haben ihn auf anraten des bestatters nicht mehr öffnen lassen. es war schon merkwürdig an mamas sarg zu werkeln...aber es war de wunsch der kinder und es war gut so.
meiner meinung nach ist ein persönlicher abschied wichtig. egal wo. das muss nicht bei der beisetzung sein.
ihr werdet die richtige entscheidung treffen, herz und bauch helfen da mit.
dir alles liebe,
mollie
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