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  #1  
Alt 12.10.2006, 11:41
madcat madcat ist offline
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Standard Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo ihr Lieben!
Ich weiß nicht, ob dieses Thema schon einmal behandelt wurde, wahrscheinlich schon und ich finde es nur nicht

Folgendes: Mich würde eure generelle Meinung zur chemotherapie interessieren.

Bei mir ist es so, das ich mir sehrwohl dessen bewusst bin, das ein direkt betroffener, der diese Entscheidung treffen muss, es noch schwerer hat, da ja immer die Hoffnung auf Heilung eine große Rolle bei der Entscheidung zu einer Behandlung spielt.
Aber ich weiß mittlerweile, das, eine Chemotherapie an den Patienten zu bringen, ein äußerst gewinnbringendes Geschäft für die Klinken ist.
Natürlich darf man das nicht von Haus aus verurteilen, aber ich befürchte einfach, das manchmal voreilige Entscheidungen getroffen werden, die nicht immer nur im Sinne des Patienten sind.

Außerdem wird der Körper ja durch eine Chemotherapie extrem geschwächt, vorallem auch das Immunsystem, wobei ich mir aber ziemlich sicher bin, das der Körper nur mit einem intakten und funktionierendem Immunsystem fähig ist, sich gegen die Krankheit Krebs zu wehren.

Aber ich kann mit meiner Meinung natürlich auch falsch liegen, deshalb erhoffe ich mir durch eure Meinungen meinen Horizont bezüglich der chemischen Keule ein wenig öffnen zu können (oder auch in meinem Denken bestärkt zu werden..)
__________________
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  #2  
Alt 12.10.2006, 12:41
elisabeth_s elisabeth_s ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

meines wissens nach, hat die immunabwehr versagt, wenn das entarten der zelle nicht erkannt wird und eine krebszelle entsteht. dh die entstandene zelle ist nicht identisch mit der ausgangszelle. und das hätte erkannt werden müssen.

wenn diese entartete zelle sich allerdings dann fortan mit höchstgeschwindigkeit teilt, darf eine gesunde immunabwehr nicht eingreifen. die entstehenden zellen sind identisch mit der ausgangszelle. und würde die immunabwehr da eingreifen, bestünde eine der autoimmunkrankheiten, die ziemlich fürchterlich sind.

jede wunde, die heilt, erfordert zb zellteilung (und zusammenschluss mit anderen zellen) in zellteilungshöchstgeschwindigkeit und ich bin dankbar und froh, dass meine immunabwehr dabei nicht eingreift
das bedeutet aber natürlich auch, dass sie auch dann nicht eingreift, wenn mein krebs wächst und mir die organe durch zusammenschluss mit deren zellen auffrisst

eine elegante heilungsmethode für krebs wäre meiner meinung nach das (wie auch immer) markieren der tumorzellen und das anschliessende prägen der immunabwehr auf diese markierungen. damit sie den feind überhaupt erkennen kann.

aber solange dies noch im forschungslabor ertüftelt wird, gibt es me keine alternative zu zytostatica, die ausnutzen, dass tumorzellen sich (im unterschied zu anderen körperzellen) ständig mit höchstgeschwindigkeit teilen und diese teilung benützen, um deren tod zu verursachen. ha! *befriedigt grunze*

ich würde mich freuen, wenn hier eine diskussion entstünde. aber ich wäre ziemlich angenervt, wenn wieder haufenweise wundermittelverkäufer einrückten
__________________
I'm going to beat this cancer or die trying.
Michael Landon, 1991
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  #3  
Alt 12.10.2006, 12:57
madcat madcat ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Zitat:
Zitat von elisabeth_s
ich würde mich freuen, wenn hier eine diskussion entstünde. aber ich wäre ziemlich angenervt, wenn wieder haufenweise wundermittelverkäufer einrückten
da bin ich ganz deiner meinung. Ich habe diesen Thread auch nicht eröffnet, um mir meinungen über jedewede mittelchen anzuhören, mir geht es rein um die chemo an sich.

Ich habe gerade vor ein paar Minuten meinen Papa erreichen können, der mir dann auch die fachliche Diagnose durchgesagt hat.
Meine Mama hat ein Plattenepithelkarzinom im Frühstadium, wobei mir der Aspekt "Frühstadium" bis dato unbekannt war.
In diesem Fall wäre ich für eine (aber nur eine) chemo, um zumindest metastasen zu vermeiden.

Was denkt ihr darüber? Eine chemo soll doch im Frühstadium sehr wohl berechtigt sein, stimmt das?

ach und danke elisabeht, für die ausführliche erklärung, was es mit den zellen und gleichsam mit der Immunabwehr auf sich hat!
__________________
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  #4  
Alt 15.10.2006, 08:30
Orphelia Orphelia ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Zitat:
Zitat von elisabeth_s
aber solange dies noch im forschungslabor ertüftelt wird, gibt es me keine alternative zu zytostatica, die ausnutzen, dass tumorzellen sich (im unterschied zu anderen körperzellen) ständig mit höchstgeschwindigkeit teilen und diese teilung benützen, um deren tod zu verursachen. ha!
Zytostatika machen eben keinen Unterschied, sondern können die Zellen nur angreifen, wenn sie am empfindlichsten sind, ohne Schutz, das ist während des Teilungszyklus. Somit werden alle Zellen, die gerade in Teilung sind, elemeniert. Deswegen auch die Auswirkungen auf Schleimhäute und Haare. Zusätzlich unterbindet Zytostatika noch die Zellatmung in den Mitochondrien. Zellen, die also besonders empfindlich darauf reagieren und von Hause aus viele Mitochondrien haben, werden zuerst in Mitleidenschaft gezogen: Keimzellen (Eizellen, Spermien) und Nervenzellen im Gehirn (Gedächtnisverlust) und anderswo. Daß das irreversible Schäden sind, Keimzellen und Nervenzellen im Gehirn, weiß man ja aus dem Biologieunterricht. Deswegen hat die Chemo dann auch die Hauptwirkung, daß das Gehirn und die Sensibilität von Gliedmaßen in Mitleidenschaft gezogen werden, bzw. nach Chemo meist Unfruchtbarkeit besteht.

Chemo hat in den allermeisten Fällen keine wünschenswerte Auswirkung auf den Krebs. Sie wirkt weder signifikant lebensverlängernd noch lebensqualitätverbessernd, meist im Gegenteil, wie in einem Spiegel-Artikel (Giftkur ohne Nutzen) vor zwei Jahren von Dr. Höltzel klar benannt.

MbG Orphelia
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  #5  
Alt 15.10.2006, 09:51
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Einen recht schönen Sonntagmorgen wünsche ich!

Also was dieser Artikel im Spiegel angeht..........
Da wiederspreche ich mal. (In den allermeisten Fällen) würde ich nicht sagen. Es gibt schon Fälle und das sind nicht wenige, wo die Chemo ganz klar Wirkung zeigt. Das sie aber oftmals, weder Lebensqualität verbesserd noch verlängernd ist, da stimme ich auch zu. Ich denke es kommt bei der Chemo ob sie wirkt auch mit auf den Gesamtzustand des Menschen an.
Und das sie die Immunabwehr noch zusätzlich ausser Gefecht setzt, lässt auch immer wieder die Frage aufkommen (auch bei mir, als die Chemo anstand) tue ich meinem Körper damit einen Gefallen, oder nicht?

Ich habe auch sehr viele Artikel von Chemogegnern gelesen, allerding war relativ schnell klar, dass die auch Fakten nutzen um ihren STandpunkt klar zu machen, die keine sind.
Ich denke, dass aus ärztlicher Sicht zu schnell zur Chemo gegriffen wird und das ein Patient einfach sehr gut informiert sein muss und sich auch trauen muss vieles selbst in die Hand zu nehmen.


Soweit meine gedanklichen Ergüsse am Sonntag
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  #6  
Alt 15.10.2006, 10:30
asteri71 asteri71 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo,
ich finde eure Diskussion hier interessant und hoffe,hier auch einen kurzen kommentar abgeben zu dürfen.
Mein Vater hat eine palliative Chemotherapie bekommen.
Ich selbst bin glücklicherweise nicht vom Krebs betroffen.Man kann natürlich immer viel mutmaßen,wenn man selbst nicht betroffen ist,aber ich glaube,ich würde alles tun,was nötig wäre,um eine bestmögliche Chance auf Heilung zu erreichen.
Würde man sich anderenfalls nicht ewig Vorwürfe machen,nicht alles versucht zu haben???
Oft hört man angeblich ja auch von Ärzten,die zwar ihren Patienten eine Chemo empfehlen,sie aber bei sich selbst nie zulassen würden...
Das finde ich allerdings mehr als seltsam.
Ich weiß nicht,wie es meinem Vater heute gehen würde,hätte er keine Chemotherapie bekommen(er hatte inoperablen Lungenkrebs und die Chemo hatte auch gut angeschlagen).Viellecht wäre er dann heute schon nicht mehr unter uns.
Wie gesagt,meine Gedanken dazu sind rein hypothetisch.Man kann schließlich nie wirklich wisse,was man tun würde,wenn man sich selbst in der entsprechenden Situation befindet.
Viele Grüße an alle
asteri
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  #7  
Alt 15.10.2006, 15:30
Benutzerbild von Biba
Biba Biba ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo @all !

Bei mir sah es so aus : nachdem ich als 8 Jährige an einem Augenhöhlentumor , der sich auch schon in die Stirn- und Kieferhöhle ausgebreitet hatte , operiert wurde und anschliessend bestrahlt wurde , was so fürchterlich war , dass ich es heute immer noch weiss , war meine Meinung zu Chemo und/oder Bestrahlung sehr eingeschränkt .
Als mein Vater Prostata-Ca. bekam , habe ich ihm allen Ernstes von einer Chemo/Bestrahlung abgeraten . Heute sage ich , es war bei ihm "Glück" , er hatte schon Metasen im kleinen Becken und es stand (Anfang der ´80iger Jahre) nur eine Hormonbehandlung an . "Glück" deshalb , wenn ich mit meiner starren Haltung Chemo gegenüber , sein Leben verkürzt hätte , nicht auszudenken !
Lange Jahre war meine Meinung , wenn es einen neuen Tumor gibt , dann lass´ich nur den Knubbel der stört entfernen und nichts anderes machen .
Dann bekam ich die Diagnose Lungenkrebs . Innerhalb von Sekundenbruchteilen war mir klar , ich ziehe die gesamte medizinische Schiene durch . Mein Leben war mir zu wichtig .

Was ich sagen möchte ist , nur wer gerade drinsteckt kann sagen , was er machen lassen möchte .
Ich weiss auch nicht , ob ich tatsächlich bei einem Rezidiv die Ärmel erneut hochkremple . Ich hoffe es sehr .

Als Nichtbeteiligter sind Mutmassungen immer nur rein utopischer Natur .

Ich wünsche Euch Allen einen schönen Restsonntag ,
passt gut auf Euch auf , alles Liebe
Biba
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  #8  
Alt 21.10.2006, 23:59
Melikre Melikre ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Zur Chemo habe ich auch noch eine nette Geschichte:

Als ich 17 war starb eine Klassenkameradin an den Nebenwirkungen einer Chemo. Ich weiß leider nicht welche Art von Tumor sie hatte, aber aufgrund der Giftkeule war sie innerhalb von einem Monat tot. Es war zuviel für ihren Organismus.
Worauf ich ziemlich Angst bekam und schwor selbst nie......wirklich NIEMALS eine Chemo über mich ergehen zu lassen.

Im Juni dieses Jahres bekam ich die Diagnose Ewing-Sarkom mit Metas in Lunge und Knochen. Mit gemischten Gefühlen fing ich dennoch eine Chemo an (da ich altern. Medizin von Natur aus skeptisch bin).

Ich frage die Therapie sehr gut, verpüre kaum Nebenwirkungen außer ziemlicher Müdikeit, bekomme Medikamente z.B.: wenn mein Blutbild im Keller ist, aber ansonsten geht es mir sehr gut dabei. Auch mein Tumor geht brav zurück schlägt sehr gut an.

Denke die Wirksamkeit hängt sehr viel vom individuellen Organismus eines jeden Einzelnen ab und auch von der Art des Tumors etc.....
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  #9  
Alt 22.10.2006, 12:37
joe76 joe76 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

hallo ihr lieben,

kurz zu mir: 30, keimzellenkazinom im frühen stadium, diagnose ende juni ... mittlerwiele 3 zyklen (BEP) chemo seit ca einem monat hinter mir.

auch ich hatte im kopft, dass die chemo absolut höllisch sein muss.... doch glücklicherweise war's bei weitem nicht so tragisch wie erwartet. Natürlich kein zuckerlecken, doch kaum wesentliche nebenwirkungen.

ich denke, dass es heute schon wesentlich fortschritte in dosierung und medikation gegen übelkeit gibt. Die nebenwirkungen können so ziemlich gut im griff gehalten werden. Natürlich reagiert jeder körper verschieden - keine frage. Wichtig finde ich, dass man sich nicht zuvor zu viel angst machen lässt!!
Ein Pflegerin hat mir erzählt, dass sie schon patienten hatte welche sich schon beim ersten vorspühlen mit salzwasser übergeben hat - dies wird wohl die psyche sein! allso, alle die's noch vor sich haben: nicht verrückt machen lassen!!!

Ich hätte mich niemals "nur" alternativ behandeln lassen - das risiko wäri mir viel zu hoch. Doch habe ich sehr gute erfahrung mit komplementären methoden gemacht! (bewusst komplementär und nicht alternativ ;-)
bin zur zeit in behandlung in einem zentrum für chinesische medizin (TCM) und ich fühle mich echt gestärkt! Erhalte da akkupunktur und chinesische "wurzel-kräuter-tee-medizin" Begleitet wird dies durch einen hier ausgebildeten arzt, welcher auch als übersetzer dient... kann dies nur empfehlen!

allen viel kraft
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  #10  
Alt 22.10.2006, 13:11
madcat madcat ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

erst mal muss ich euch ein großes dankeschön aussprechen, für die zahlreiche beteiligung an meiner fragestellung!
ich finde es sehr interessant, die meinungen gehen doch ein wenig auseinander.

ich glaube es kommt bei einer chemotherapie sehr auf den speziellen menschen, mit seinen stärken und schwächen (sowohl physisch als auch psychisch) an.

meine angst um meine mutter besteht nach wie vor, sie hat sich dafür entschieden. ich denke, es geht nächsten oder übernächsten monat los. was meine angst noch schürt, sind mehrere schwächeanfälle und kreislaufkollapse meiner mutter in der letzten zeit - es macht mich krank, nicht dauernd bei ihr sein zu können, aber nächste woche donnerstag fahre ich für ein paar tage zu ihr. (mein papa ist nächste woche im kh, ihm wird die ohrspeicheldrüse aufgrund eines neuen krebses entfernt)
mein papa hat übrigends seine erste chemo damals abgebrochen, weil er sie zu schlecht vertragen hat.

nochmal großen dank für die zahlreiche beteiligung!

gruß aus österreich
barbara
__________________
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  #11  
Alt 25.10.2006, 01:28
Momo.73 Momo.73 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo!

Ich (33) bin auch gerade mitten in einer Chemo-Behandlung, nächste Woche kommt der 4. von 6 Zyklen.
Im Oktober 05 wurde bei mir ein Cervixkarzinom (Adeno-CA) diagnostiziert, Wertheim-OP (Gebärmutter raus), Bestrahlung vaginal. Ich dachte, damit hätte ich den Krebs besiegt, ohne Chemo und die ganze Quälerei. Im Juni 06 fing ich (nach Reha etc) wieder stundenweise an zu arbeiten, als ich erneut eine Blutung bekam. Nach OP zuerst Erleichterung, "nur" ein Abszeß am Eierstock, woher auch immer. Dann der histologische Schock-Befund: Adeno-CA des Eileiters, ohne Zusammenhang mit der ersten Erkrankung! Absoluter Zufalls-Befund und äúßerst selten.

Na ja, also doch Chemo. Nachdem ich mir alles über die Behandlung und deren Nebenwirkungen angehört hatte, war klar, ich will zusätzlich zu einer Heilpraktikerin gehen. Natürlich sin HP gegen Chemo, während die meisten Ärzte Naturheilverfahren eher belächeln, als Patient sitzt man da echt zwischen den Stühlen.

KEINE Chemo zu machen habe ich mich nicht getraut, aber das Allheilmittel sehe ich darin sicher auch nicht. Es gibt ein Buch mit dem provokativen Titel "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe".

Ich habe mir Leser-Kommentare zu dem Buch durchgelesen und entschieden, das lese ich nicht. Die Meinungen darüber reichten von uneingeschränkter zustimmung bis hin zu vernichtender Kritik. Wie schon jemand sagte bedienen sich beide Seiten gern irgendwelcher sogenannten Fakten, die kaum nachvollziehbar geschweige denn belegbar sind, wie zum Beispiel der Behauptung, die meisten Ärzte würden ihrer Familie von der Chemo abraten. Woher wollen die das denn wissen?? Fragt doch mal einen Arzt! Würde er wahrheitsgemäß antworten? Ich als Arzt würde doch dem Krebspatienten nicht auch noch auf die Nase binden, was ich WIRKLICH von Chemotherapie halte, wenn ich sie denn für so schlecht hielte, oder??

Na ja, jedenfalls wollte ich das Buch nicht lesen, weil ich mir davon nichts verspreche. Es ist sicher richtig, daß eine Chemo den Krebs nicht HEILT, aber ich hoffe doch, daß sie die Krebszellen angreift. Und daß die Naturheilkunde mein Immunsystem soweit stärkt, daß es die geschwächten Zellen abbaut.

Ich vertrage die Chemo recht gut, was bedeutet, daß ich bisher nicht wirklich Übelkeit verspürt habe, die Schmerzen in den Beinen einigermaßen erträglich waren (bis auf eine Nacht, in der ich deswegen nicht schlafen konnte) und das Essen bisher nur nach der 2. und 3. für etwa einen oder zwei Tage nach NIX geschmeckt hat. Drei Tage nach den Infusionen (Carboplatin und Paclitaxel) bin ich SEEEHR schlapp und müde und dann gehts mir im Prinzip wieder gut.

Natürlich sind die Haare ausgefallen, leider lichten sich auch meine Wimpern so langsam, aber die kommen ja auch irgendwann wieder, solange das Gift denn an der RICHTIGEN Stelle auch so gut wirkt....

Zusätzlich zu all dem will ich aber auch noch eine Misteltherapie machen, die übrigens auch die Chemo erträglicher machen soll, allerdings müßte man dazu wohl schon VOR der Chemo mit der Mistel angefangen haben. Aber auf jeden Fall ist Mistel sehr gut für das Immunsystem und vor allem auch gegen die Tumorzellen.

Ich hoofe wirklich, daß dies meine erste und einzige Chemo bleiben wird, aber sollte es doch nötig sein, würde ich es wahrscheinlich wieder tun, einfach um alles versucht zu haben.

Liebe Grüße!
Nicole
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  #12  
Alt 25.10.2006, 02:40
joe76 joe76 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

hallo nicole

erst mals dir (wie allen andern auch im forum) nur das allerbeste und viel kraft!

Ich stimme dir ein und denke dass es gut ist, dass buch nicht zu lesen - es riecht für mich ziemlich nach "scharlatan". Es ist klar, dass niemand "freiwillig" eine chemo angeht und liebend gerne glauben würde, dass es nix bringt und eine viel sanftere methode hilfreich ist. schön wär's.
... ich finde die leute sau gefährlich, die behaubten eine chemo nur von der pharmaindustrie und geldgierigen ärzten verordnet würde. (überspitzt formuliert)

Natürlich gibt es situationen, in der die chemo (leider) nicht mehr viel hilft und es echt die frage stellt, ob mann nun alles über sich ergehen lassen soll.
Doch kennt wohl jeder auch menschen, wenn er/sie es nicht am eigenen leib erfahren hat, dass eine chemo viel bewierken kann.

Ich hatte einen hodentumor mit erhötem tumormarker - nach der op hat sich der wert stark vermindert - mein onkologe hat mir die werte jedesmal gezeigt und anhand eine kurve konnte man den verlauf feststellen.
Es hat sich auch gezeigt, wie sich der wert "erholt" hat und nicht mehr so schnell gesunken ist - ein anderer wert ist sogar leicht angestiegen - während de chemo konnte man genau beobachten wie die kurve wieder steil abgenommen hat und ins "nicht mehr nachweisbar" eingetaucht ist - nun hoffe ich schwer, dass es auch so bleibt (nach 3 zyklen) letzte woche war ich im ct - morgen habe ich den termin beim onkologen - bin gespannt doch sehr zuversichtlich.

auch wenn es kein zuckerlcken war - ich bin überzeugt, dass es das richtige war!

wie schon vorher mal erwähnt bin ich parallel gar nicht abgeneigt komplementär nachzuhelfen. Heute werde ich wiede zu den chinesn gehn. Hatte mich auch über die mistel-therapie erkundigt, doch das zentrum ist ein wenig weit entfernt. (mein onkologe war übrigens dazu gar nicht abgeneigt)

ich bin ein "offener skeptiker", wenn man dies so sagen kann...
eine (sehr seriöse) mitarbeiterin hat mir angeboten zu ihrem vater zu gehen - er besässe mediale kräfte. Bin gegenüber solche sachen eher skeptisch, doch wenn mir schon eine hand geboten wird, habe ich sie auch angenommen. Kurz vor meinem ersten zyklus. Er ist ein sehr sympatischer mann, hat von sich und seinen erfahrungen erzählt... und ich habe einer "energie-behandlung" zugesagt. Er hat auch keinen cent annehmen wollen und keine minute "missioniert". Dies hat mir doch das gefühl gegeben, dass es doch ein wenig was haben soll... jedenfalls habe ich die chemo überraschend gut überstanden - was wie weshalb? keine ahnung - ist ja auch egal!

das eine schliesst das andere nicht aus - wichtig für mich ist immer kritisches nachfragen und offen sein!

wünsche allen nur das beste!

joe
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  #13  
Alt 25.10.2006, 07:27
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo und guten Morgen ihr Lieben.

Ich habe hier auch schon etwas zum Thema beigetragen und würde gern noch einmal was dazu schreiben.

Es ist doch komisch, dass hier relativ friedlich über das FÜR und WIeder von Chemo geschrieben werden kann, und in einem anderen Beitrag sich die Leute halb zerfetzen.

Ich persönlich denke und habe auch die Erfahrungen gemacht, dass:
ein guter Arzt durchaus aufgeschlossen ist mit seinem Patienten auch einen unterstützenden Naturheilkundlichen Weg zu gehen. Ein guter Heilpraktiker ebenso. Einen Heilpraktiker, der die Schulmedizin ablehnt würde ich mich als Patient nicht anvertrauen.
Letzlich sollte doch immer ein Weg gefunden werden, bei dem sich der Patient, also wir gut fühlt. Und wenn man das durch die Schulmedizin und eine begleitende Alternativtherapie erreichen kann, dann ist das prima.


Ich hoffe ihr versteht, was ich sagen will
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  #14  
Alt 26.10.2006, 23:15
maus maus ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo an Alle!

Möchte nur kurz von uns berichten.
Mein Mann hat Bsdk und bekommt Chemo.
Nach unserer Meinung braucht man die Schulmedizin mit der Chemo obwohl bei dieser Krebsart die Heilungschancen per Statistik gleich Null sind.

Also heist Chemo bei uns nur Lebensverlängerung.

Zur Chemo geht mein Mann noch zu einem Heilpraktiker(20jährige Berufserf.)
Seit er diese Biomedizinischen-Mittel nimmt geht es Ihm wesentlich besser.
Sein Blutbild ist konstant ,er muss keine zusätzlichen Chemopausen einlegen ,weil die Leukos im Keller sind. Alles im allen fühlt er sich gut und kann auch arbeiten verrichten welche er vorher nicht verichten konnte.

Mein Mann bekomm seit Jan. Chemo,seit Juni erhöhte Dosis.

Auserdem macht er bei einer netten Dame (Adresse bekommen von einer guten Freundin) eine Energie-Therapie welche Ihm sehr im seelischen Bereich hilft.


Der Heilpraktiker sowie die Dame mit der Energie-Therapie sagten Ihm er bräuchte die Chemo für seinen Heilungsprozess.

Ich wollte dies nur Euch mitteilen da auch ich froh bin das es in diesem Thread
so gut mit jedem umgangen wird.

In anderen Thread wenn man von Altenativmedizin oder Menschen mit besonderen Begabungen schreibt wir wird man zerfetzt dies hat Nicola schon geschrieben und dies ist auch meine Meinung.


Deshalb finde ich diesen Thread wunderbar und hoffe noch viele Meinungen
hier zu lesen.

Traurig sind wir das die meisten Ärzte von der Alternativmedizin nichts hören wollen.

Die Alternativmedizin sollte die Schulmedizin nicht ersetzen,
aber ein gutes Mischverhältniss wäre bestimmt gut.


Ich freue mich dies hier mal schreiben zu dürfen und das der Thrad so friedlich geführt wird.

L.G.

Maus(Anita)
__________________


Ich kann nicht!
Wer das sagt,setzt sich selbst Grenzen.
Denkt an die Hummel.

Die Hummel hat 0,7qcm Flügelfläche
bei 1,2 Gramm Gewicht.
Nach dem bekannten Gesetz der Aerodynamik
ist es unmöglich,bei diesem Verhältnis
zu fliegen.
Die Hummel weiss das aber nicht
und fliegt einfach!

Geändert von maus (26.10.2006 um 23:20 Uhr)
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  #15  
Alt 27.10.2006, 12:02
joe76 joe76 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Liebre maus, liebe alle


vielen dank für deinen beitrag.

zerfetzten? das ist ja echt doof! für mich ist es echt selbstverständlich, dass man ganz "normal" miteinander umgeht und verschiedene meinungen akzeptiert. Was man selbst daraus rauszieht ist ja schlussendlich jedem selbst überlassen. Finde es toll, wenn hier meinungen und erfahrungen ausgetauscht wird. Schliesslich soll niemand bekehrt werden oder sons wie missioniert.

Man sollte halt schauen, dass man aus der misslichen situation das beste herusholt - und für jeden ist das beste was anders.

Ich wünsche dir und deinem mann ganz viel kraft und energie!

... ich war gestern nach einm monat pause (abschluss der chemo, hodentumor) wieder bei meinem onkologen. Glücklicherweise keinen auffälligen befund auf CT - blutwerte folgen noch.

Ich habe ihm auch erzählt, dass ich zur zeit in behandlung mit TCM (traditionelle chinesische medizin) bin - um mich zu stärken. Er hat dies sogar unterstützt und für sehr gut gehalten. (mit meinen "knöpfchen" in den ohren war dies ja auch nicht zu übersehen, dass ich in behandlung bin ;-)

jedenfalls würde ich es nicht als alternativmedizin sondern als komplementäre bezeichnen - o.k. ein kleines detail. Doch das eine soll in meiner ansicht nicht das andere ausschlissen - wie bei euch, liebe maus, ja auch!

ALLEN ALLES GUTE!


joe
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