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  #1  
Alt 18.10.2012, 22:14
Astrid110 Astrid110 ist offline
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Standard Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo


Ich würde gerne wissen, wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen und habt ihn überstanden?

In diesem Beitrag findet ihr meine kleine Geschichte!
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57060

Ich bin 34 Jahre und habe ein Chorionkarzinom. Quasi ein aggressiver Tumor aus Plazentagewebe, der durch eine Fehlgeburt/Blasenmole entstanden ist.

Meine derzeitige dritte MTX-Monotherapie ist eher auf meine Kritik hin veranlasst worden. Nach Meinung der Ärzte komme ich wohl um eine Chemotherapie mit 4 Präparaten ( welche hat man mir nicht gesagt) nicht drum rum :-( und die Monotherapie bringt nix mehr. Dann wurde mir ein Rezept für eine Perücke in die Hand gedrückt und während ich Tränen nicht unterdrücken konnte nur gesagt: "Die wachsen ja wieder!"

Ist mir auch klar
Seitdem bin ich völlig fertig!! Habe eine Fehlgeburt, eine Not-OP gerade so überlebt und die Diagnose Krebs akzeptiert. Aber die Chemo und der verbundene Haarausfall ist für mich so viel schrecklicher!

Bitte nicht falsch verstehen. Es geht nicht um Eitelkeit. Ich empfinde den Haarverlust als Verlust meiner Lebensqualität und das ICH und mein Umfeld jeden Tag daran erinnert werden.

Ich würde einfach gern erfahren, wie IHR mit dem Haarverlust umgegangen seid. Welche Tipps habt ihr, um damit besser zurecht zu kommen?
Habt ihr eine Perücke getragen? Wie lange hat es gedauert bis ein Haarwuchs da war?

Ich würde mich über Antworten, euren Erfahrungen, Ängsten und Tipps zu diesem Thema freuen

Mein Umfeld steht mir bei, aber sie sind nicht betroffen und haben es nicht durchgemacht. Aber Erfahrungen von Betroffenen helfen mir weiter, um Alles zu akzeptieren und besser umzugehen.

LG Astrid
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  #2  
Alt 18.10.2012, 23:01
Nauna Nauna ist offline
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Pfeil AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Liebe Astrid,

ich kann dich so gut verstehen und durchlebe gerade die gleichen Ängste wie du. Meine Chemo beginnt morgen und das Rezept für die Perücke liegt hier. In 3 Wochen werde ich sie brauchen. Ich darf nicht daran denken. Ich habe wirklich keine große Angst vor der Chemo aber riesengroße vor dem Verlust der Haare und vor dem Erlebnis, wie es sein wird, wenn sie ausfallen.

Ich wünsche dir, dass es nicht so schlimm wird, wie "wir" es uns wohl beide im Moment vorstellen. Weiter wünsche ich dir, dass du dich schnell mit deinem neuen Spiegelbild anfreunden wirst.

Ganz liebe Grüße
Nauna

PS. Den Satz "Die wachsen doch wieder" kann ich auch nicht mehr hören.
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  #3  
Alt 18.10.2012, 23:27
Astrid110 Astrid110 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo Nauna,

danke für deine Antwort und das es nicht so ungewöhnlich ist, mehr Angst vor dem Haarausfall zu haben, als vor der Chemo oder der Krankheit.

Ich wünsche Dir natürlich auch von Herzen viel Kraft für die bevorstehende Zeit und dem Fünkchen Glück, dass der Ausfall nicht so schlimm wird.

In Gesprächen entschuldige ich mich schon, dass mich der Haarausfall mehr beschäftigt als alles andere!!!

Ich habe Angst davor, wenn es dann Eintritt...und ich täglich daran erinnert werde, sowie mein Umfeld und wie SIE dann damit umgehen werden!
Perücken, Tücher, Mützen...plötzlich ist das ein Thema!!!

Und leider trage ich seit je her schulterlange Haare und hatte nie Kurze.
Nebenbei habe ich wirklich kein Mützen-Gesicht

Ganz lieben Gruß Astrid
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  #4  
Alt 19.10.2012, 11:52
nirtak nirtak ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

hallo astrid,

ich war auch immer ein langhaarmädchen und hatte schon auch etwas panik vor dem haarausfall
die tatsache dass ich die langen haare im krankenhaus nicht gut pflegen konnte und spätestens der moment als ich die erste strähne in den händen hatte haben es mir dann doch relativ leicht gemacht mich davon zu trennen
ich hab einen frisör kommen lassen und sie auf 2mm abrasieren lassen, während dem rasieren musste ich schon etwas schlucken aber es ging
im nachhinein hätte ich sie sogar lieber ganz wegrasiert gehabt weil man hat die kurzen stoppeln trotzdem überall beim duschen, im bett, im kopftuch und die jucken ziemlich
ich hab dann immer tücher getragen, perücke wollte ich auf keinen fall, hab ich als fremdkörper empfunden
am anfang war es mir noch etwas peinlich, aber dann hatte ich auch kein problem mehr mich meinem freund oder meiner familie mit glatze zu zeigen
man gewöhnt sich wirklich sehr schnell daran und trauert den haaren dann auch nicht mehr nach
und mit tüchern kann man sehr viel machen und trotzdem gut aussehen
außerdem verliert man die haare ja auch an stellen an denen man sie sonst immer mühsam entfernen muss, das ist ein großer vorteil
und irgendwie ist das nicht haare waschen und föhnen müssen auch praktisch, vor allem wenn es einem nicht so gut geht und man froh ist nicht zu lange im bad zu brauchen
meine haare sind nach therapieende recht flott wieder gekommen, ich glaub so ca. 2 monate später brauchte ich die tücher nicht mehr
ich wurde wegen den tüchern auch nie komisch angeschaut oder blöd angeredet, im gegenteil meine freundin hat auf einmal auch tücher getragen weil es so cool aussieht
ganz ehrlich keine haare zu haben wird irgendwann total normal, man sieht das auch selbst gar nicht mehr
wie ich bei meinem rezidv die haare wieder verloren habe, habe ich nicht eine sekunde mehr an meine haare gedacht, ich hab sie mir sofort von meiner mama komplett wegrasieren lassen
und ich bin durch das ganze draufgekommen dass mir kurze haare viel besser stehen und viel praktischer sind
also keine panik, das wird schon und in der zwischenzeit kannst du ja schon mal nach netten kurzhaarfrisuren ausschau halten für dann wenn die haare wieder wachsen, das hab ich auch immer total gerne gemacht

lg, n.
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  #5  
Alt 19.10.2012, 22:36
Nauna Nauna ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Liebe Astrid,
ich möchte dir gerne schreiben, was ich heute erlebt habe:
Ich habe heute bei meiner ersten Chemo (die ich übrigens bis jetzt sehr gut vertragen habe) mit einer jungen Frau gesprochen, die ihre Haare bereits vor ca. 3 Monaten verloren hat und jetzt eine superschöne und sehr natürliche Perücke trägt.
Und es hat mich bisher immer ein bisschen wütend und hilflos gemacht, dass ich in Zukunft dann nicht mehr selbst entscheiden kann, wem ich erzähle, was los ist. Ich dachte, ich komme mir vor, ich habe ein Stempel auf der Stirn auf dem steht: Krebs - Chemo und jeder kann es lesen, egal ob ich das wil oder nicht. Ich muss aber sagen, dass diese Frau mir wirklich allein mit ihrem Aussehen total Mut gemacht hat. Sie sah wirklich sehr natürlich und überhaupt nicht krank aus.
Und mein direktes Umfeld weiß ja was los ist. Da ist es nicht schlimm, wenn ich ein bisschen anders aussehe.
Wenn du möchtest, werde ich dir berichten, wie es sein wird. Wann bekommst du deine erste Chemo?
Übrigens habe ich vorhin erst deine Geschichte gelesen. Ich bewundere dich und deinen Mut und deine Kraft sehr. Hast schon so viel gekämpft und geschafft. Da wirst du ganz sicher auch die kommenden Wochen/Monate gut über die Bühne bringen. Bin ich mir ziemlich sicher.
Ganz liebe Grüße und ein sonniges Wochenende
Nauna
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  #6  
Alt 20.10.2012, 14:39
Astrid110 Astrid110 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Liebe Nirtak

Danke für deine Antwort und deine Erfahrungen. Mit hilft es sehr weiter, wie betroffenen Frauen damit umgegangen sind. Bei dir klingt es total stressfrei Ich denke, wenn der Schreck bei mir richtig gesackt ist und Zeit hatte mich mit allem Auseinanderzusetzen, ist es vielleicht nicht mehr so dramatisch! Und dabei helfen mir diese Erfahrungsberichte.

Hallo Nauna,

danke Dir für deine aufbauenden und lobenden Worte und das Du mir so brandaktuell dein Erlebnis schilderst.
Da ich gerade mein MTX-Monotherapie mache, habe ich wohl bis zur Chemo so 2-3 Wochen an Zeit gewonnen, da mir leider mehrfach gesagt wurde, dass die MTX nicht anschlagen wird. Ich drück zwar die Daumen, aber bin ja nun nicht gerade in letzter Zeit mit Glück behaftet.

Wenn ich es richtig lese, bekommst Du deine Chemo also ambulant?
Meine Chemo weiß ich gar nicht, müsste aber laut Internet EMA-CO sein. Soll über 3 Tage gehen und stationär als ob ich nicht genug gestraft bin.

Wenn ich deine Geschichte lese, ging das jetzt ja alles auch recht flott! Diagnose...OP...Chemo...! Wow, auch nicht viel Zeit, um das alles zu verarbeiten. Also binnen von jetzt auf gleich !
Ich finde es toll, wie Du das schafft in so wenigen Wochen, so viel zu verkraften.
Und trotzdem macht man sich Gedanken über Haare?? Verrückt, oder...

Kannst mir gern berichten, wie es für Dich ist! Hast ja einen zeitlichen Vorsprung
Werde die Woche zu einem Zweithaarspezialist und mich schon mal beraten lassen.

Sonnige Grüße aus Berlin

Astrid
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  #7  
Alt 21.10.2012, 08:24
Joana256 Joana256 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo Astrid,

ich hatte schon etwas Probleme mit dem Haarausfall. Man bekommt eine
Sch...Diagnose, dann eine Sch...Therapie und sieht dann auch noch Sch....
aus....
Habe mir dann drei Perücken in China bestellt und trage jeweils die die meiner Stimmung entspricht. Die Haare wachsen nun wieder, anfangs dachte ich es kommt nichts aber dann habe ich angefangen Vitamine hochdosiert einzunehmen und dann konnte man zusehen wie die Haare wieder kamen.
Zuhause war ich oben ohne oder mit Had, die sind für mich sehr praktisch. Da ich in den Tropen lebe ist es unter der Perücke natürlich auch entsprechend warm, das Problem habt Ihr im deutschen Herbst/Winter ja nicht.

Sicher gibt es schlimmeres als eine vorübergehende Glatze aber sie ist auch das äußere Zeichen der Krankheit. Und als Frau fühlt man sich eben mit einer schönen Frisur wohl.
Such Dir eine tolle Perücke aus, das wird zu Deinem Wohlbefinden beitragen.

Alles Gute wünscht Dir

Joana
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  #8  
Alt 23.10.2012, 23:40
Astrid110 Astrid110 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo Joana,

für deine Antwort!

Anhand meine Werte und ärztlichen Zweitmeinungen, rückt die Chemo immer näher! Neben dem Haarverlust und einem großen Stück meiner Lebensqualität, kommt halt die Angst dazu...was kommen da noch für Nebenwirkungen...wie lange...wie heftig! Ist es dann überstanden?

Mittlerweile besteht die Gefahr aus Metastasen im Bauchraum und der Tumor metastasiert gern in Leber,Lunge und Gehirn!

Klar es geht immer schlimmer...aber finde schon das Schlag auf Schlag, recht viele negative Diagnosen eintrafen...und ich sie alle gemeistert habe!

Man, man...nur dieser Haarausfall (dieser Stempel für mich und mein Umfeld) ist einfach so extrem
Klar, Tücher, Mützen und Perücken...helfen bei gewissen Situationen....aber, ich werde täglich daran erinnert, bei jedem Blick in den Spiegel...mit einem Tuch/Perücke aufziehen...und das doch mindestens 1-2 Jahre lang, bis man eine akzeptable Haarlänge hat, auf die niemand etwas schließt.


Lieben Gruß

Astrid
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  #9  
Alt 29.10.2012, 21:16
Astrid110 Astrid110 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo,

Ich glaube ich habe soweit alle möglichen Ratgeber im Internet über ...Krebs...Chemo...Nebenwirkungen....gelesen, die es so gibt

Viele Beiträge, Erfahrungsbereichte und Tagebücher!
Und wenn man da ide Schicksalsschläge liest, wie schnell sich alles ändert... schäm ich mich echt, das mich der Haarverlust so aus der Bahn haut...und ich derzeit ja noch gut dran bin.

Glaub es ist bei mir auch die permanente Steigerung der Ereignisse.

Perücken habe ich auch schon angeguckt und probiert, ein paar Tücher gekauft und ein paar Bücher von Krebspatienten bestellt.

Liebe Grüße

Astrid
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  #10  
Alt 30.10.2012, 11:28
dudl dudl ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo!

Ich kann euch sagen mir gings auch ähnlich. Der Haarverlust hat mir zu schaffen gemacht. Hatte immer lange Haare.
Hab sie mir gleich schneiden lassen als ich erfuhr das ich chemo bekomme damit der unterschied nicht zu gross ist.

Als es dann losging mit dem Ausfall hab ich ein paar Tage durchgebissen. Dann wars mir zu blöd immer nur Haare überall an mir und meiner Wohnung zu haben. Ratz Fatz abrasiert

Gefühl war komisch, fand mich nackt. Aber ich habs mir schlimmer vorgestellt. Die Perücke hatte ich grad mal ein paar Tage auf. Ansonsten nur wenn ich ausgegangen bin. Für´s Tag tägliche hatte ich Mützen. Zuhause ging ich immer oben ohne. Auch bei Freunden wars mir egal. Ich bin einfach zu meiner Glatze gestanden.

Aja, weil ihr gemeint habt alle Welt siehts euch an...... Ich hab mich immer geschminkt. Die Augen immer kräftig betont. Auch als ich keine Wimpern und Augenbrauen hatte. Das lenkt vom "Rest" ab.

Ich wünsche euch alles alles Gute für diesen steinigen Weg!!


glg Sylvia
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  #11  
Alt 04.11.2012, 19:06
Tati P. Tati P. ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Dieses Thema hat mich zu Beginn meiner Chemo auch am meisten beschäftigt. Ich hatte auch immer lange Haare, fast bis zum Hintern und ich war immer darauf bedacht, möglichst weiblich auszusehen.

Während der Chemo war ich ausschließlich in Schlodderklamotten anzutreffen. Ich fühlte mich krank, ich wollte krank aussehen. Sich schick herauszuputzen stimmte nicht mit meinem Gefühl überein.

Auch ich hatte große Angst vor dem Haarausfall und habe Unmengen an Tränen darüber vergossen, als es dann soweit war, dass immer mehr Haare und Strähnen an den Klamotten hingen.

Meine Cousine hat sie mir dann irgendwann auf einen halben Zentimeter abrasiert und was soll ich sagen... es war nicht schlimm. Ich fühlte mich etwas wie aus nem Straflager, mit dem Stoppelschnitt, aber es war okay.

Nach der 2. Chemo fing die Kopfhaut ganz schrecklich an zu jucken und irgendwann habe ich mich mit einem Eimer im Schneidersitz vor den großen Schlafzimmerspiegel gesetzt und mir die restlichen Haare rausgezogen. Weggeschubbert sozusagen, sie waren ja eh komplett locker.

Das war schon etwas scary, aber auch das war ok.

Ich denke, man selber, der Geist, das Bewusstsein, der Körper, ist so sehr mit Überleben und den harten Fakten dieser Krankheit beschäftigt, dass er keine Kapazität mehr für "Oh je, ich seh' so schlimm aus, mir fallen die Haare aus" hat.
Ich hatte viel zu sehr mir mir selber zu kämpfen, mich zu versorgen, meine Termine wahrzunehmen, einfach weiter zu leben, alsdass ich noch Kraft oder Gedanken für meine blöden Haare über gehabt hätte.

In dem Moment, wo die Haare weg waren, war es ok. Ich hatte es mir deutlich schlimmer vorgestellt. Also das Gefühl.
Die Optik war genau so übel, wie in meiner Vorstellung

Auch ich hatte Zeiten, wo ich heulend vorm Spiegel saß, mir die Mütze, die ich übrigens IMMER trug runterzog und mich selber als Monster betitelt habe. Es ging mir dreckig, ich hatte diese schei** Krankkeit, hatte Angst zu sterben und sah ausgesprochen schei** aus.
Ich habe mich nie ohne Mütze vor den Spiegel gestellt und selbst nach dem duschen, habe ich erst die Mütze wieder aufgesetzt, bevor ich vor den Spiegel getreten bin.
Auch in Umkleidekabinen, habe ich erst die Mütze zurecht gerückt, bevor ich den Kopf gehoben und in den Spiegel geschaut habe. Meinen kahlen Kopf konnte ich nicht ertragen.

Trotzdem habe ich davon Fotos mit der Webcam gemacht.

Wenn ihr Lust habt, schaut Euch doch mein kleines Video in der Signatur an, da ist die Entwicklung ganz gut zu sehen.
Während der Behandlung habe ich die Fotos meist nur gemacht, selten angeschaut, aber heute finde ich diese Chronologie einfach nur interessant.

Kopf hoch Mädels. So nervig die Sprüche auch sind, die Haare kommen tatsächlich wieder. Auch bei Euch.

Übrigens hatte ich 6 Monate nach der letzten Chemo schon eine Frisur, bei der niemand mehr an Krebs gedacht hat. Ja, Fremde mögen "mutig kurz" oder auch "etwas länger wäre besser" gedacht haben, aber ich denke den Krebs Gedanken hatte da kaum noch jemand.

Haltet durch!
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  #12  
Alt 05.11.2012, 13:28
Tati P. Tati P. ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Das kann man sich während der Behandlung auch gar nicht richtig vorstellen. a) weil man mit anderen Dingen beschäftigt ist und b) weil es so unendlich weit weg erscheint.
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  #13  
Alt 20.11.2012, 07:30
Astrid110 Astrid110 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

@Tati P

Wow, danke für deine Erfahrung und dein Video!!
Also mir hilft es sehr, wie Betroffene es erlebt haben...man kann sich halt ungefähr drauf einstellen, was passiert!!!

LG

Astrid
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  #14  
Alt 18.12.2012, 23:43
Astrid110 Astrid110 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?



Countdown ....habe vor 12 Tagen meine 1" EMACO erhalten und übermorgen geht's in die 2. Runde. warte nun tägl. auf den Haarausfall. Irgendwie bitter...drauf warten, es nicht verhindern zu können und jeden zusätzlichen Tag ohne Anzeichen natürlich der leichten, aber irreführenden Hoffnung zu verfallen, dem doch zu entgehen .

Denke habe mich soweit es geht vorbereitet um nicht aus dem Latschen zu kippen wenn's los geht
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  #15  
Alt 03.01.2013, 11:10
Sassi1990 Sassi1990 ist offline
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Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

hallo,

Also bei meiner 1. Diagnose ist für mich auch eine Welt zusammen gebrochen. Das erste was ich sagen konnte war: meine Haare
Aber als die Haare dann anfingen auszufallen...habe ich sie mir erstmal kürzer schneiden lassen, doch damit kam ich überhaupt nicht klar sah aus wie ein Rosettenmeerschwein. Darum entschied ich mich nach kurzer Zeit sie komplett abrasieren zu lassen. Damit kam ich dann auch viel besser klar. Ich trug in der Zeit Mützen und Tücher. Eine Perücke habe ich mir nie machen lassen.

Bei meiner 2. Diagnose war es auch wieder der Schock mit den Haaren...sie waren nach den 3 Jahren so schön lang geworden...ich hatte sie so gepflegt. Aber leider kommt man nicht drum herum. Und auch jetzt trage ich wieder meine Mützen und Tücher Eine Perücke will ich immer noch nicht.


Zu dem Thema nachwachsen. Also bei mir ging es damals ziemlich schnell im Juni hatte ich die letzte Chemo und im September konnte ich mir schon wieder einen Iro gelen aber leider is das bei jedem anders. Es kommt ja auch auf die Chemo und/oder Bestrahlung an

lg
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