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  #151  
Alt 01.12.2013, 16:14
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Hallo lieber Jürgen,


Wo immer du bist, wir wünschen dir einen schönen
1.Advent.
Ganz liebe Grüße von unserer Lisa. Sie schickt dir einen
dicken Kuss und ich soll dir sagen das sie dich liebt, auch wenn
du weit weg bist.

Kein Tag vergeht ohne Gedanken an dich

Wir vermissen dich so sehr,
ein freier Wunsch-----
Komm bitte wieder, wir brauchen dich.


Unsere Trauer sitzt so tief
Wir vermissen dich




Deine Grit mit unserer Lisa fest an der Hand
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  #152  
Alt 01.12.2013, 20:10
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Zitat:
Zitat von Odelbie Beitrag anzeigen
Ich frage mich immer, was die Forscher in all den vielen Jahren getrieben haben .
Es ist soooo bitter.
Früher gab es Herzinfarkt, Autounfälle. Das war`s dann auch. Und es gab die Menschen, die ein hohes Alter hatten und starben. Heute, es gibt keinen STOP vor Kindern, Vätern,Müttern,Oma und Opa.
Hallo Grit,

bei allem berechtigtem Schmerz und aller Trauer, so denke ich, du weißt sehr wohl, dass das nicht stimmt. Ich kann das, was Simi schreibt, nur unterstreichen und könnte so einige Beispiele aus meinem Umfeld hinzu fügen. Es gibt und gab noch nie eine Garantie auf ein langes Leben.

Was heißt das überhaupt: ein langes Leben? Noch vor 100 Jahren hatte ein normaler Mensch im Alter von 60 oder 65 seinen Zenit längst überschritten. Heute will selbst mit 85 oder 90 Jahren niemand mehr sterben: man ist so jung wie man sich fühlt. Der Tod ist nicht mehr anerkannt in unserem Wahnsinn, alles und jedes besiegen zu können/müssen/wollen. Der Tod ist aus unserer Zivilisation gestrichen. Man schaue sich nur um: alles jung, alles easy, alles stark im Beruf, in der Werbung, im privaten Leben. Wir haben den Sinn dafür verloren, dass das Leben per se tödlich ist, früher oder später, und dass wir das höchstens ein bisschen dehnen können.

So eine Krankheit ist keine Strafe. Wofür und wer sollte uns strafen wollen? Gott? Der hätte viel zu tun und so wichtig sollte man sich als Einzelner nicht nehmen. Welche Schuld sollte ein kleines Kind auf sich geladen haben, dass es so etwas verdient hätte? Krebs ist ein natürlicher Vorgang in unserem Körper. Unabhängig vom Alter. Wir verstehen (noch nicht) was da genau vor sich geht. Tausende Menschen auf der ganzen Welt arbeiten Tag für Tag daran. Langsam, doch erfolgreich und leider noch lange nicht am Ende der Erkenntniskette. Was die Häufigkeit betrifft ... das hier ist ein Krebsforum. Die Hinterbliebenen hier sind zu 100% Hinterbliebene wegen Krebs. Wie sonst? Das täuscht. In 'normalen' Hinterbliebenen-Foren sieht das total anders aus.

Wie soll man die Länge eines Lebens messen? In Jahren? Sollte man sie nicht besser messen in der Tiefe der Spuren, die unsere Verstorbenen in unseren Herzen hinterlassen haben?

Diese Spuren zu finden, sie zu bewahren, zu ehren, dankbar zu sein, dass sie existieren und gleichzeitig das eigene Leben an zu nehmen und die Enttäuschung zu überwinden, dass das Leben nicht nach unseren Wünschen läuft ... das ist das Ziel der Trauer.

Eine schwere Aufgabe und schwer zu verstehen.


Liebe Grüße,

Helmut
__________________
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  #153  
Alt 02.12.2013, 19:27
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Wow! Danke, Helmut!
Ich glaube jeder von uns hadert des öfteren mit diesen für uns offenen und unbeantworteten Fragen! Diese Gedanken kommen immer wieder!
Aber Helmut, danke für diese Worte! Denn diese schwierige Aufgabe sollte wirklich, bei all unserer Trauer, unser größtes Ziel auf Erden sein!
Es ist eine wirklich schöne Aufgabe, auch wenn alles wirklich sehr schwer zu verstehen ist!
Alles Liebe
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
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  #154  
Alt 02.12.2013, 20:16
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Ja ja, ich bin schon seit geraumer Zeit versucht, zu beantragen, dass unter "HelmutL" der Untertitel "Registrierter Benutzer" durch "Foren-Philosoph" ersetzt wird. ;-)
Ich verbeuge mich regelmäßig vor deinen Texten. Chapeau, lieber Helmut!

Liebe Gina,

die Trauer erscheint auch mir als großes schwarzes Loch, das mein Leben, meine Lebensplanung, meine Träume und Zukunftswünsche verschlungen hat. Ich kämpfe tagtäglich dagegen an, nicht in Selbstmitleid, Verbitterung, Ungerechtigkeiten und eine Generalwut auf die Welt um mich herum zu versinken. DENN:
  • Meine Tochter hätte keine bittere, böse, trübsinnige Mutter gewollt.
  • Meine Trauer ist so unbeschreiblich groß, weil ich das unermessliche Glück hatte, dieses Kind zu bekommen. Wie vielen Menschen ist ein eigenes Kind niemals vergönnt?
  • Der Leukämietod meiner Maus ist ganz furchtbar, aber das Schicksal hat andere Menschen noch härter getroffen. Vermisste Kinder, durch ein Verbrechen zu Tode gekommene Kinder ... unser Mädel durfte in unseren Armen friedlich einschlafen.

Aus diesen und noch einigen anderen Gründen, bemühe ich mich darum, unseren Verlust als Teil unseres Lebens zu akzeptieren. Ich hoffe, ich lerne eines Tages, mein Leben, unser Leben dennoch als glücklich und erfüllt zu betrachten. Unsere Tochter hätte dann ein Lächeln im Gesicht.

Liebe Grüße
Simi

Geändert von simi1 (02.12.2013 um 20:31 Uhr) Grund: Wort vergessen
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  #155  
Alt 02.12.2013, 20:49
Cecil Cecil ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Simi,

Du bist auch nicht böse, trübsinnig oder verbittert,
Du bist eher sehr tapfer, tieftraurig und gleichzeitig auch sehr gerecht im Sinne von sachlich und ausgeglichen andere Themen betreffend.

Das wollte ich Dir schon lange mal schreiben.
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  #156  
Alt 02.12.2013, 23:30
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Ach Simi,

da kann ich Cecil nur recht geben.

Ansonsten schreibe ich so, weil ich dich/euch ernst nehme. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig der Dialog ist. Ich habe das auch erst lernen müssen. Das kommt nicht einfach angeflogen.

Natürlich tut es auf der einen Seite gut, zu lesen, wenn es anderen auch so geht, wenn sie diese oder jene Situation auch so erleben, mal ein Drücker ... das macht einen sicher, verstanden zu werden.

Auf der anderen Seite ist es jedoch auch wichtig, Gedanken weiter zu spinnen, mal zwischen den Zeilen zu lesen und ja, Dinge kontrovers anzusprechen. Manchmal braucht man jemanden, der sagt: "So vielleicht besser nicht. Betrachte das mal von der anderen Seite?" Ist mir oft genug selbst passiert. Das ist gut so. Wir wollen ja nicht stehen bleiben, sondern irgendwann wieder zumindest einigermaßen in Frieden leben können und vielleicht auch ein bisschen verstehen.

Die Gefahr bei so einem Dialog ist, zu verletzen und selbst verletzt zu werden. Egal auf welcher Seite man nun gerade steht. Dessen sollte man sich bewusst sein. Wenn man offen und vor allem ehrlich miteinander spricht, ist das nicht weiter schlimm. Man weiß dann ja, dass es nicht böse gemeint und keine Absicht ist. Manchmal ist es wie Hustensaft ... schmeckt nicht, aber hilft.

Ich habe Hochachtung vor deiner Trauer, auch wenn oder vielleicht weil ich sie nicht wirklich erfassen kann. Doch ich denke: immer gilt, die Trauer ist neben der Liebe und dem Hass das stärkste Gefühl, das wir kennen und wie alle großen Gefühle lässt sich die Trauer nur sehr bedingt mit Wissen und Vernunft bewältigen. Ok. es hilft. Trauer kann man nur leben, um sie zu verstehen und dass sie irgendwann zu einer treuen, verlässlichen und ja, auch freundlichen, Begleiterin wird. Mit leben meine ich auch leben. In allen Facetten.


Alles Liebe,

Helmut
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  #157  
Alt 04.12.2013, 07:50
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Für Dich und Deine Maus ein paar schöne Zeilen:

Da steht ihr nun, wollt mich betrauern
ihr glaubt, dass ich hier unten bin:
ihr mögt vielleicht zunächst erschauern -
doch schaut einmal genauer hin.

Ich bin nicht hier - wie ihr vermutet,
mein Körper mag hier unten sein,
doch während die Musik noch tutet
bin ich schon lang nicht mehr allein.

Seht ihr die Blätter dort im Wind?
Es sind sehr viele - sicherlich -
doch achtet drauf wie schön sie sind;
und eins der Blätter - das bin ich.

Seht die Wolken am Himmel ziehen,
schaut ihnen zu und denkt an mich,
das Leben war doch nur geliehen,
und eine Wolke - das bin ich.

Die Schmetterlinge auf der Wiese,
perfekt erschaffen - meisterlich,
ich bin so fröhlich grad wie diese,
und einer davon - das bin ich.

Die Wellen, die vom Bach getragen,
erinnern sie vielleicht an mich?
Ihr müsst nicht lange danach fragen:
denn eine Welle - das bin ich!

Blumen erblühen in all ihrer Pracht
die Rose und selbst der Wegerich,
und alle sind für euch gemacht
und eine Blume - das bin ich.

Ich möchte nicht, dass ihr jetzt trauert,
für mich wär das ganz fürchterlich.
Tut Dinge, die ihr nie bedauert:
Denn Eure Freude - das bin ich!

Heinz Rickal

Fühlt Euch lieb umärmelt von Tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #158  
Alt 08.01.2014, 18:25
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

liebe grit..
erstmal wünsche ich dir und deiner maus alles erdenklich gute für dieses neue jahr.
ich hoff, ihr hattet schöne weihnachten und einen guten start für 2014.
schon lange hast du hier nicht mehr geschrieben, doch ich denk immer wieder an euch.
wär sooo schön, wieder paar zeilen von euch zu lesen.
fühl dich lieb umärmelt von tine
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MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #159  
Alt 27.01.2014, 10:15
Odelbie Odelbie ist offline
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Liebe Tine,


Danke für deine lieben Grüße.
Wie froh ich bin das Weihnachten vorbei ist und ein neues Jahr begonnen hat kann ich nicht sagen. Unser Weihnachtsfest war nicht so schön.
Ich denke immer an den Satzie Zeit heilt die Wunden !
Tine, die Zeit heilt nicht. Wir fühlen den Schmerz immer mehr. Wir bringen es nicht hin. Oft holen uns unsere Tränen ein, die Gedanken an Erinnerungen legen uns um. Wir arbeiten an uns , aber es geht nicht.
Wir haben die Bilder im Kopf zum Film gemacht. Wir haben die Unterlagen von Jürgen zu einem Buch zusammengefasst. Wir versuchen seine letzten Atemzüge oft zu probieren nur um zu fühlen so wie er. Und eigentlich ja, wären wir sehr gern bei ihm.
Was nützt die Rente, wir haben keine Unternehmungen mehr. Wir sind verstummt und unsere Lebensfreude ist weg. Wir verstehen nichts mehr. Wir können keine positiven Gedanken aufnehmen. Wir sind im Sumpf gelandet.

Ich dachte es wird irgendwie gehen. Es geht nicht.meine Gedanken fressen mich mit Lisa zusammen auf. Ich schreie und keiner hört es. Ich schwimme , auch ohne Wasser. Ich atme auch ohne Luft. Ich stehe doch meine Füße sind schwach.
Ich verstehe das Jürgen nicht mehr kommt. Aber ich kann nicht verstehen, wie es dazu kam ? Ich kann die Krankheit nicht verstehen. Ich habe jedes einzelne erlebt und bringe es nicht fertig zu verstehen Warum ?
Und Lisa geht es auch so. Wir fühlen gleich und das Leben zieht an uns vorbei.


Liebster Jürgen,

die Qual,die wir hier auf Erden haben wollten wir nicht. Wir vermissen dich jeden verdammten Tag und es hört nicht auf. Als die Dinge die du uns hier zurückgelassen hast sind von Bedeutung aber doch Wertlos. Wir wollten doch mit dir...............
Es macht uns alleine keinen Spaß hier zu sein und so zu tun als kommen wir klar. Du fehlst uns mein Schatz. Wir vermissen dich so sehr. Warum ? Wir können unsere Gedanken nicht ordnen. Wir stürzen. Ich weiß du willst das nicht. Aber ich kann nicht mehr. Und Lisa weint ,sie trägt deine Tshirt und Pullover. Und sie schaut genau wie ich zum Himmel um endlich einen Blick von dir zu bekommen.
Wir lieben und vermissen dich so sehr, ach komm doch wieder. Bitte . Wir brauchen dich, weil wir dich sehr ! Sehr lieben.

I Love You , deine Grit mit unserer Tochter Lisa
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  #160  
Alt 27.01.2014, 17:25
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

liebe grit..
sehr tief betroffen lese ich deine zeilen und empfinde so starkes mitleid mit euch. ihr dürft nicht fallen, nicht stürzen, nicht das leben an euch vorbei lassen.
euer schatz ist bestimmt furchtbar traurig, daß es euch so schlecht geht. und er ist auch sicherlich verzweifelt, weil er euch nicht helfen kann.
so fühl sogar ich und ich überlege, was ich euch raten soll.
mir fällt spontan eine mutter-kind-kur ein. es gibt bestimmt einrichtungen, die auf trauer-traumen spezialisiert sind. wie fühlt dich das für dich an??
hast du wenigstens menschen um dich, die dich halten??
wenn nicht, dann schreib mich gerne privat an und ich geb dir meine tel-nr. ich höre dir gerne zu.
ich umarm dich und würd dich/euch sooo gerne halten.
tine
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  #161  
Alt 27.01.2014, 18:11
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Grit,

ich komme aus dem Kehlkopf-Forum und ich dachte, jetzt muß ich dich mal anschreiben.

Nein, nicht über meine Krankheit möchte ich schreiben.

1987 ist mein Mann mit 37 Jahren an einem Sarkom am Fuß gestorben. Ich war damals 33 und hatte zwei Kinder, 7 und fünf Jahre.

Es war eine schwere Zeit. Ich kann mich auch noch an die Weihnachtsfeiertage erinnern und war genau wie du, froh wenn sie rum waren.

Aber, du mußt versuchen deine Tochter los zu lassen. Sie muß irgendann ihr eigenes Leben leben. Was für dich sicherlich sehr schwer sein wird. Ich kann mich erinnern, als meine Kinder größer waren, war ich Silvester allein daheim. Ich wollte sie damals nicht weggehen lassen. Aber da bekam ich zur Antwort: du willst nur nicht alleine sein. Das hat mich sehr getroffen und ich habe mir vorgenommen meine Kinder nicht an mich zu klammern. Das war teilweise sehr schwer. Aber die Kinder haben so gelitten unter dem Tod ihres Vaters. Sie hatten es verdient ihr Leben zu leben.

Liebe Grit, wenn ich lese daß deine Lisa daheim sitzt und mit dir weint und probiert wie ihr Vater geatmet hat, finde ich das nicht gut. Sucht euch Hilfe.

Es ist nicht böse gemeint. Aber ich denke du tust deinem Kind nichts Gutes.

Liebe Grüße
Renate
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  #162  
Alt 27.01.2014, 18:26
The Witch The Witch ist offline
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Dem kann ich mich nur anschließen. Deine Tochter ist noch nicht einmal 16 Jahre alt und sollte ins Leben gehen. Holt euch Hilfe - und sei es um deiner Tochter willen.
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  #163  
Alt 27.01.2014, 20:02
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Grit,

habt ihr beide psychologische Unterstützung??
Ambulant oder auch in Form einer Reha!?

Ich halte das für sehr wichtig und zwar getrennt voneinander und nicht zusammen. Es ist für deine Tochter auch wichtig, dass sie mal ihre Sorgen um dich irgendwo rauslassen kann.

Ich umarme euch,

Monika
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  #164  
Alt 28.01.2014, 07:12
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Ach Grit,

ich bin mir bewusst, dass mitleidsvolle Reaktionen erhofft werden und Widerworte keine Resonanz erfahren. Zustimmung ist emotional auch deutlich einfacher zu formulieren. Dennoch habe ich nun, nach vielen Stunden des Abwägens, den Entschluss gefasst, mich vermutlich verbal in die Nesseln zu setzen. – Warum?

Kinder sind in ihren Empfindungen ein Abbild ihrer Eltern. Wenn es Mama schlecht geht, kann es ihrem Kind nicht gut gehen. Sie fühlen sich tief in das Seelenleben ein, leiden entsetzlich mit und bemühen sich von Innen heraus um angepasstes Verhalten. Das ist kein psychologischer Lehrsatz, sondern das Ergebnis meiner persönlichen Lebenserfahrung als Mutter.

Wenn man als Elternteil physisch oder psychisch erkrankt ist, gilt es dies zu akzeptieren und sich in qualifizierte Behandlung zu begeben – sich selbst und dem anvertrauten Kind zuliebe. Eine letale Krebserkrankung und ein als nicht optimal erfahrener Behandlungsverlauf innerhalb der Familie, ist kein gültiges Argument, sich einer Therapie zu verweigern.

„Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe.“
Dieses Zitat von Novalis schoss beim Lesen deiner Zeilen nicht zum ersten Mal durch meine Gedanken.
Jürgen hat dir eure Tochter hinterlassen: Das schwerste, verantwortungsvollste, größte und zugleich schönste Vermächtnis überhaupt. Halte dieses Vermächtnis nicht nur am Leben, halte es lebendig!

Ich wünsche dir und deiner Tochter viel Kraft und Mut und eine lebenswerte Zukunft
Simi
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