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  #61  
Alt 28.01.2013, 10:37
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Hallo ihr meine Lieben,


Papa und Oma, wir vermissen euch so sehr. Ständig wandern die Gedanken.
Ständig wechselnde Gefühle. Ständige Auf und Ab's.

Ihr seit im Himmel, hab bestimmt immer Sonne. Hab tolle Menschen kennengelernt und lacht viel. Vorallem habt ihr keine Schmerzen, es wird nie Dunkel und die Farbe Weiß spiegelt sich überall wieder.

Jürgen, was ist mit uns ? Wr sind hier auf Erden, gefangen in unserer Trauer. Diese ist gefüllt mit Schmerz. Unsere Gedanken sind ständig die Gleichen.
Wr haben unser Leben verloren, als du und Oma gehen mußtest.
Wir sind hier am Kämpfen, Schatz wir bringen es einfach nicht hin. Unsere Lisa ist voller Angst und voller Trauer, das Lachen weg. Sie flüchtet in ihre Musik. Das ist auch gut. Sie sagte mir am Samstag:" Mama ich spiele so laut, das es Papa nervt und er kommt und sagt höre bitte auf".
Lisa würde es in Kauf nehmen, dich so zu ärgern mit der AC DC Musik, nur damit sie deine Stimme hört und dich sehen kann.
Frag mich lieber nicht wie es mir geht. Im Moment fühle ich mich,als würde ich Stück für Stück sterben.
Ach Jürgen, ich sitze gerade hier zu Hause und blicke aus dem Fenster in die weite Ferne. Oft sind wir Beide hier am Fenster gesessen und haben geträumt.
Ich wünschte mir, ich würde träumen. Denn wenn ich aus dem Traum erwache, dann haben wir uns wieder.
Es ist nicht zu verstehen, zu begreifen. Ich finde nicht wirklich Worte. Ich spüre nur die Schmerzen. Du hast uns vor einen irre Prüfung gestellt , ich kann es nicht schaffen. Bitte zeige mir den Weg, den wir gehen müssen. Mache uns unser Leben nicht so schwer. Bitte lieber Jürgen, gib uns die Chance irgendwie weiter zu leben. Bitte. Wr vermissen dich so unendlich. Wir vermissen meine Geliebte Oma ,wir vermissen euch.

In Liebe deine Grit mit unserer Tochter Lisa




Liebe Tine,

Deine Mama ist gegangen und hat auch eine große Lücke hinterlassen.
Wir verstehen es nicht. Wr wollten doch unsere Liebesten behalten. Aber es geht nicht nach uns.
Dieser Krebs bestimmt unser Leben und unsere Sorgen und Ängste.
Deine Tochter heißt auch Lisa.
Mein Mann sagte unser Kind bekommt den Namen wegen Elvis. Und unsere Maus wird mal Musik lieben. Das stimmt. So verbinde ich immer die schönen Gedanken mit dem Namen unserer Tochter.
Und wenn es wieder irgendwo im Körper sticht, dann denke ich sofort an Krebs.
Und dann kommt sofort die Angst und die Trauer und der Gedanke wenn mir etwas passiert ist Lisa ganz alleine.

Ich möchte gern versuchen mit der Trauer umgehen zu können. Aber wenn ich hier lese, das viele nie damit fertig werden, dann habe ich eigentlich schon aufgegeben.
Für uns die hier geblieben sind auf Erden ist es schwer zu verstehen. Und doch muss ich Jesus Danke sagen, das mein Jürgen nicht lange den Schmerz und all die Bestrahlung und Chemo's ertragen mußte. Danken, das der Kampf nicht so lange dauerte, bis mein Jürgen über die Regenbogenbrücke ging. Bisher kannte ich nur die Bilder, wenn ein Kind geboren wird, wie es sich entwickelt und dazu lernt. Ich wußte nicht, was auf uns zukommt, als wir die Diagnose bekamen. Ich habe aber gesagt, wir schaffen es zusammen. Die Bilder die im Kopf gespeichert sind, die Befunde, Behandlungen , Medikamente u.s.w. Alles abrufbar im Kopf.
Und dann kommt genau das Gegenteil von einem Baby. Du mußt zusehen wie das Gewicht weniger wird, die Kraft beginnt zu schwinden, kein essen mehr, kaum trinken und alles unaufhaltsam Berg ab geht. Diesen Gang zu gehen ist ein Bruch in meinem Leben. Es sind die Bilder, die mir sagen warum hast du nicht mehr getan. Es ist diese Hilflosigkeit, die unsere Liebsten haben. Es kommen die Zweifel und die Gefühle überfordert zu sein. Und doch stellst du dich als Kämpfer. Ich war mir vollkommen egal. Mir war immer wichtig, das es meinem Jürgen gut geht.
Und doch haben wir verloren. Ganz oft durchlebe ich die einzelnen Arztgespräche wieder und immer wieder. Sehe die vielen Pillen,Tropfen,Salben. Ich bin Amir überfordert. Und ich habe bestimmt ein Trauma, was diese Götter in Weiß betrifft. Ich kann zu keinem Arzt, in kein Krankenhaus. Ich schaffe es nicht einmal in eine Apotheke.
Ich stelle mir die Frage, reicht es nicht, meinen Mann und meine Oma verloren zu haben ? Ist das nicht schon genug ? Nein, ich bekomme noch zum Dank diese gesammten Nebenwirkungen.
Wann hört es denn auf ?

Liebe Tine , ich schicke dir einen ganz lieben Gruß verbunden mit einem lieben Knuddler
Zu wissen unsere Lieben sind unsere und mit den Gedanken an unsere Lieben sie müssen nicht mehr leiden und dennoch vermissen wir sie ohne Ende.

GglG
Grit mit Lisa fest an der Hand und Jürgen und Oma fest im Herzen



Ich schicke euch Allen hier einen ganz lieben Gruß

GglG Grit
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  #62  
Alt 28.01.2013, 12:23
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

liebe grit..
ich bin froh für jedes geschriebene wort von dir. denn wenn du aus deiner seele.. aus deinem schmerz schreibst, geht etwas aus dir raus.nicht viel.. aber vielleicht auch nur ein kleines stückchen. und das ist wichtig.
weißt du, ich verstehe deine gefühle so gut. einerseits ist da dieser riesen schmerz, der einen immer wieder umwirft. und andererseits ist da auch diese dankbarkeit, daß unsere lieben erlöst sind. wir lieben sie so sehr, daß wir ihnen diese erlösung ja auch irgendwo gewünscht haben. meine mami mußte zum glück auch nicht leiden, denn sie fiel schnell ins leberkoma und war nicht mehr ansprechbar. aber es war mir wichtig, diese 12 tage bei ihr zu sein, sie zu halten, zu streicheln und ihr immer wieder zu sagen, daß sie gehen darf. obwohl ich wußte, daß ich dann darunter furchtbar leiden werde.aber das ist unsere liebe zu ihnen.
ich habe letzte woche, an mamis dreimonatigen todestag, erfahren,daß auch nun meine freundin an krebs gestorben ist. wir haben uns im kh immer auf der terrasse getroffen, beim rauchen. sie hatte einen hirntumor und war zu der zeit zur schmerztherapie im kh.sie wußte, daß sie nicht mehr lange hat. als ich von ihrem tod erfuhr, bin ich zusammengebrochen. ich habe den ganzen tag um sie und meine mami geweint. ich habe den krebs verflucht und gott angeklagt.
mir geht es ähnlich wie dir, ich meine auch bei jedem körperlichen ziepen, daß ich krebs habe. aber ich glaube, das ist ganz normal, da wir ja erleben mußten, daß er erbarmungslos zuschlagen kann.
ich habe gestern beim arbeiten mit einer jungen frau gesprochen. sie hat mir erzählt, daß ihr sohn im alter von nur neun monaten an plötzlichen kindstod starb. sie fand ihn blau angelaufen im bett und kam sofort auf die kinderintensiv. die ärtze sagten ihr, daß der kleine keine chance hat. so bekam sie ihr sohn in den arm und mußte zusehen, wie das leben aus ihm wich.
so hart, wie es sich jetzt lesen wird, aber in diesem moment dachte ich mir, es kann nichts schlimmeres geben, als mutter dein kind sterben zu sehen. ich denke viel darüber nach und irgendwie macht es in mir etwas, daß ich denke, ich habe dieses schicksal zum glück nicht erleben müssen. schlimmeres kann es nicht geben.. auch nicht der tod meiner lieben mami. verstehst du was ich meine? das schlimmste haben wir nicht erleben müssen.
ich wünsche dir und deiner maus, daß ihr euch aneinander freuen könnt, weil ihr euch noch habt. erfreut euch dran, wenn euch dies möglich ist.
ich wünsch dir eine gute woche. denk an dich und umarm euch..
tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #63  
Alt 04.02.2013, 09:49
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Meiner Mama geht es schlecht, sie weint und weint
ohne Pause.
Sie kann es nicht verstehen das mein Papa nicht mehr
da ist. Ich verstehe es auch nicht. Aber Papa sagte
mir, wir sehen uns wieder. Nur wann ?

Mama ich liebe dich, ich brauche dich ganz Dolle.
Bitte.
Wir haben uns und Papa ist in unserem Herzen.
Ich würde auch alles geben um Papa zu sehen.
Mama ich weiß wie traurig du bist. Bitte gib dir den Ruck
und lass uns zusammen sitzen und reden.
Mama, ich liebe dich von ganzen Herzen.

Deine Lisa

Steh auf und lass uns die Trauer verarbeiten. Steh auf Mama.

Ich würde hier genau wie du viel scheiben, aber ich muss los zur Schule.
Ich liebe dich Mama und ich liebe meinen Papa



Eure Lisa
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  #64  
Alt 04.02.2013, 11:12
Kamuffel Kamuffel ist offline
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Liebe Grit,

ich kenne Deine Situation, ich habe meinen Mann auch verloren nach langem Kampf, denn er liebte das Leben so sehr und kämpfte. Es ist ein tiefes Loch, in das man fällt und man rutscht immer tiefer, je mehr man kämpft nach oben zu kommen. Niemand weiß das so gut wie wir hier.

ABER Grit, du musst wieder kämpfen für Deine Tochter. Die braucht dich jetzt um so mehr. Hörst Du nicht Ihren Hilfeschrei ??? Ihre Seele leidet. Sie hat Angst Dich zu verlieren, mehr denn je. Wie soll sie es ertragen Euch beide zu verlieren. Liebe liebe Grit kämpfe Dich aus dem Loch der Schwärze, lass es nicht zu, dich herunter ziehen zu lassen. Sag Genug ist Genug. Meine Tochter braucht mich jetzt. Wie willst Du vor Deinem Mann stehen, der dir das Liebste von sich gab nämlich Eure Tochter. Er hat dir vertraut bis jetzt.... Nehme das Vertrauen an und beschütze Deine Tochter vor ihrer Angst dich auch noch zu verlieren. Kämpfe weiter. Mein Motto ist auch: Kämpfe, weine und lache, aber kämpfe. Gott hat Dir das Leben geschenkt zum Lachen und zum Weinen. Niemand hat gesagt, dass das Leben reich ist an Freude, die Bitterniss und die Traurigkeit gehört dazu. Du hast ein kleines Wunder zuhause. Nämlich Deine Tochter, du musst ihr das Lachen wiederbringen. Ziehe sie nicht auch noch in die Schwärze Deiner Traurigkeit.........
Gruß Ilonka, bitte nicht böse sein, bloss ich habe Angst zu verlierst Deine Tochter, wenn es so weiter geht.....
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  #65  
Alt 04.02.2013, 11:22
monika100 monika100 ist offline
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Liebe Grit,
liebe Lisa

es tut mir leid, dass es euch so schlecht geht - gut, dass die Therapie nun beginnt.

Grit, sprich mit der Therapeutin, vielleicht gibt es wenigstens die Möglichkeit - wenn schon keine gemeinsame Reha - dass auch deine Tochter eine Therapie bei ihr oder bei einem Kollegen machen kann.

Dabei fände ich es auch wichtig, dass ihr diese Stunden getrennt wahrnehmt. Denn nur dann kann z. B. auch Lisa ihre Angst um dich richtig offen äußern und bearbeiten.

Viel Erfolg für euch,

Monika

Geändert von monika100 (04.02.2013 um 18:22 Uhr)
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  #66  
Alt 04.02.2013, 17:13
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

liebe lisa..
du arme maus. du tust mir so unsagbar leid. was du jetzt grad durchmachst, muß sehr schlimm für dich sein. such dir aber bitte auch hilfe, wenn du nicht mehr weiter weißt und dich die momentane schlimme situation mit deiner mami zu sehr belastet.
ich wünsch dir und deiner mami, daß ihr bald wieder einigermaßen glücklich miteinander sein könnt, daß ihr wieder am leben teilnehmen könnt.
hast du deiner mami mal gesagt, daß du nun auch angst um sie hast? vielleicht schubst sie das ein wenig.
ach mann... ich würd euch so gerne helfen, aber ich weiß nicht wie.
ich umarme dich, liebe lisa ( meine tochter heißt auch so ) und bin froh, daß du dich hier gemeldet hast.
liebe grüße von tine
__________________
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  #67  
Alt 05.02.2013, 23:14
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Lisa,

wahrscheinlich ist es derzeit sehr schwer zu deiner Mama durchzudringen. Sie liebt dich zwar über alles auf der Welt, doch momentan scheint sie in der Trauer gefangen zu sein. Ich hoffe, dass es mit dem Gespräch bei einem Therapeuten klappt! Und auch du brauchst ganz dringend jemanden, mit dem du offen reden kannst. Deine Mama tut sicherlich ihr Möglichstes, doch ich glaube, dass es wichtig wäre, wenn du dich jemandem anvertrauen kannst. Gibt es da vielleicht jemanden, mit dem du sprechen könntest und von dem du weißt, dass er oder sie alles für sich behalten würde, was du erzählst? Gibt es ein Hospiz bei euch in der Nähe? Dort arbeiten Menschen, die uns durch die Trauer begleiten und vielleicht wäre das eine Anlaufstelle? Du brauchst dort nur anrufen und es sollte eigentlich kein Problem sein, einen Termin zu bekommen. Manchmal ist es leichter, mit einer fremden Person zu reden, da du dann gar keine Rücksicht nehmen musst. Und du musst auch nicht stark sein, sondern darfst dich in einem geschützten Raum einfach fallen lassen.

Es tut mir so unendlich leid, dass du deinen Papa verloren hast! Das ist ein so großer Verlust, dass Worte ihn nicht beschreiben können. Ich denke, deine Mama braucht jetzt Hilfe von einer außenstehenden Person, denn du kannst das nicht leisten, weil du ja selbst deinen Papa unendlich doll vermisst. Ich wünsche mir für dich, dass es einen Menschen gibt, dem du dich anvertrauen magst, Lisa! Das wäre wichtig!

Alles, alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #68  
Alt 08.02.2013, 10:56
Odelbie Odelbie ist offline
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Hallo,


mein letzter Schultag und ich bin zu Hause . Eine Erkältung.

So kann ich hier schreiben und euch antworten.

Zur Sprechstunde bei die Frau geht meine Mama. Sie kommt wieder und schaut ohne ein Wort im Kreis. Sie schaut ob alles noch an seinem Platz steht. Dann legt sie sich hin und ich lege mich dazu. Wir kuscheln. Ganz komisch ist das. Ich durfte auch mit meinem Papa kuscheln. Wir vermissen Papa ganz stark.
Meine Mama war eine tolle Sportsfrau. Sie ist eine wundervolle Mama. Sie behütet mich ,hilft und nicht nur mir. Sie arbeitet mit behinderten Kindern. Sie ist so genial.
Uns seit einiger Zeit, geht nichts mehr. Ich denke an meinen Papa, er konnte die letzten 7 Tage seines Lebens nichts mehr. Er lag in seinem Bett, was meine Mama so schön für Papa hergerichtet hat. Jeden Tag. Ja, jeden Tag.
Ich weiß noch genau wie ich mich von meinem Papa verabschiedet habe. Jedes Wort was ich ihm gesagt habe weiß ich noch. Papa hat es verstanden, er streichelte mit durch meine Haare, ganz vorsichtig. Mama war in der Küche. Ich hörte sie weinen. Und ich lag im Pflegebett meines Papa. Unser Hund lag unter dem Bett. Er passte immer auf, wenn sich Papa bewegte,gehustet hat, oder gezappelt hat. Unser Hund stand immer da. Ich denke er hat auch nichts verstanden. Wenn ich mit Mama über die Zeit gesprochen habe, muss ich sagen tat mir das gut. Ich durft mit nach Erlangen in die Uniklinik um zu sehen, was dort mit Papa bei der Strahlung gemacht wird und wie das geht.
Meine Mama kann nicht mit Ärzten . Sie bekommt Angstzustände. Aber als ich mit nach Erlangen gefahren bin, habe ich meine Eltern gesehen wie sie zusammen gekämpft haben. Als wir nach Hause sind, nach der Behandlung mußte sich meine Mama erst duschen, sie war total nass geschwitzt. Ihr körper ganz wackelig. Ich kochte ihr Kaffee, sie versorgte meinen Papa so mit viel Liebe. Jede Minute war Mama an Papa sein Bett. Und ich merkte, wie froh sie war, wieder zu Hause zu sein. Meine Mama kämpfte gegen sich selber. Sie hatte Papa verprochen immer an seiner Seite zu sein.
Und ich wußte nicht, ob meine Mama das alles wirklich schafft.Ich kann verstehen, das meine Mama keine Kraft mehr hat.
Ich habe meine Eltern bewundert, wie sie das zusammen gemacht haben. Mein Papa fehlt uns sehr.
Wir vermissen ihn und wir vermissen auch unsere Oma Erna.

Ich habe Konfi im März, mein Papa ist nicht dabei. Alles würde ich geben damit er mit mir feiern kann.
Meine Mama hat mir schon jetzt das schönste Geschenk gemacht. Sie buchte eine Reise für uns 3 . Papa,Mama und ich. Wir fahren nach Norwegen.
Mama hatte eine tolle Idee. Wir nehmen eine Flasche mit und schmeißen die in Meer vielleicht liest Gott die Nachricht an Papa. Wir werden zusammen mit der Fähre fahren. Wir wollen in Norwegen angeln. Wir lieben die Natur.
Ich hoffe ich kann nun meine Mama etwas aufmuntern. Denn es ist viel zum vorbereiten. Wir brauchen Angeln für das Salzwasser und alle Zubehör. Wir können aber erst im August fahren, weil Mama sagte, das wäre die beste Zeit.
Alle Einladungskarten für meine Konfi habe ich alleine verschickt. Sie kommen .
Und meinen Papa ? (Papa ich sitze jetzt immer in deinem Sessel, streichle über die Lehne und denke es ist dein Arm. Ich vermisse dich .Warum ist das so ? Ich werde dich nie vergessen. Ich liebe dich, wo auch immer du jetzt bist. Papa, Mama vermisst dich, es geht ihr nicht gut. Wir geben uns Mühe, aber es ist schwer. Du warst jetzt lange weg. Könntest du nicht einfach wieder zu uns kommen ? Papa, du bist weg und hier ist es so komisch.
Am Sonntag ist unser Hase gestorben. Das macht mir Angst. Mama geht es auch schlecht. Sie tut fast nichts essen . Dünn ist sie geworden.
Sie hat schon oft probiert zum Arzt zu gehen, sie schafft es einfach nicht.
Mit der Frau und unserer besten Freundin redet Mama immer darüber. Aber Mama schafft es nicht.
Papa, vielleicht kannst du was für Mama tun. Du bist unser Engel, das sagt Mama auch immer. Am Abend brennt im Fenster immer eine Kerze für dich. Es wäre schön, wenn du Mama winkst und ihr sagst und hilfst.
Heute kommt Mischa zu uns. Das ist die Mama von meinem besten Freund. Die ist Ärztin. Ich hoffe es klappt.
Mit meinem besten Bikefreund rede ich viel über das was mich beschäftigt.Ich wußte bis da nicht, als was seine Mama arbeitet. Er erzählte seiner Mama das es meiner Mama schlecht geht. Und nun hoffe ich das es klappt und meine Mama es mit macht.
Viel habe ich geschrieben, ich weiß das nicht nur ich meinen Papa verloren habe. Es geht vielen so wie mir. Das macht mich sehr traurig.
Ich hoffe meine Mama ist nicht sauer, weil ich so viel geschrieben habe.
Ich liebe dich meine Mama und meinen Papa liebe ich auch.
Bitte meine Mama, lasse die Mischa schauen was dir fehlt.Bitte. Ich bin dabei.


Jetzt sind Ferien für eine ganze Woche. Das ist schön.


Liebe Grüße
Lisa


PS:auch an deine Lisa einen schönen Gruß
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  #69  
Alt 08.02.2013, 11:28
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Mirilena Mirilena ist offline
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Liebe Lisa,

du bist wirklich ein ganz, ganz wunderbares Mädchen und eine tolle Tochter! Ich bin so froh, dass du immerhin mit deinem Freund sprechen und dich ihm anvertrauen kannst. Das ist schön und es scheint auch ein wirklich guter Freund zu sein, der deine bzw. eure Nöte verstanden hat und nun seine Mama zu euch schickt. Das ist ein sehr guter Ansatz, denn Mischa wird ja nicht in ihrem Arztkittel vor deiner Mama stehen. So verliert deine Mama vielleicht ihre panische Angst. Ich drücke euch ganz, ganz fest die Daumen, Lisa!!!

Und die Idee mit Norwegen ist sehr schön! Ich fahre nächstes Wochenende auch mit meiner Mutter weg. Am Geburtstag meines Vaters... Es ist der erste Geburtstag nach seinem Tod. Ich denke, dass es meiner Mama gut tun wird, an einem anderen Ort zu sein. Darf ich eure Idee aufgreifen? Ich würde meinem Vater dann auch gern eine Flaschenpost in die Ostsee werfen... Wäre das okay für dich?

Dass deine Mama diesen Urlaub mit euch plant ist ein sehr gutes Zeichen. Dann hat sie etwas in der Zukunft, auf das sie sich freut und das sie tatsächlich tun will. Ich bin mir sicher, dass ihr eine schöne Zeit haben werdet!

Und deine Konfi... letztes Jahr Anfang Mai hatte meine Tochter Helena ihre Konfirmation. Es war seltsam für uns, denn alle waren da, nur einer fehlte. Helenas Opa... Ich hatte eine Heliumgasflasche besorgt und Zettel gemacht, auf die jeder Gast seine Wünsche schrieb für Helli. Und ich hatte Zettel, auf die ich meine Grüße und Gedanken für meinen Vater geschrieben habe. Wir haben jeden Zettel an einen mit Gas gefüllten Ballon gehängt und diese Ballons hat Helena dann in den Himmel aufsteigen lassen. Wir alle standen auf dem Rasen und schauten gemeinsam in den Himmel... Und die Ballons stiegen und stiegen immer höher, bis wir sie irgendwann nicht mehr sehen konnten. an diesem Tag war es bewölkt, doch dort, wo die Ballons hinflogen, brach die Wolkendecke auf und ein Sonnenstrahl kam durch. Ich bin mir sicher, dass mein Vater die Botschaft erhalten hat. Vielleicht wäre das eine Idee für deine Konfirmation? Dann denkt ihr alle gemeinsam an deinen Papa und schickt ihm liebe Grüße und so ist er dann irgendwie auch bei euch.

Liebe Lisa, du bist ein ganz starkes Mädchen und deine Mama Grit ist eine ganz starke Frau. Sie musste nur so unendlich kämpfen und das hat so viel Kraft gekostet, dass sie nun einfach zusammen klappt. Ich hoffe, dass Mischa ihr helfen kann! Wenn du magst, dann berichte uns mal davon!

Ganz liebe Grüße und die Daumen sind gedrückt
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #70  
Alt 08.02.2013, 14:21
monika100 monika100 ist offline
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Liebe Lisa,

während ich deinen Beitrag lese, laufen mir die Tränen...

Aus deinem Schreiben spricht soo viel Schmerz..., aber auch soo viel Liebe. Liebe für deinen Papa und Liebe für deine Mutter.
Lisa, DU bist was ganz Besonderes und ein großer Halt für deine Mutter!

Ich habe meinen Vater auch verloren, weiss wie weh das tut, obwohl ich viel, viel älter war als du jetzt.
Ihr müsst euch viel mehr Zeit geben - Trauer dauert, manchmal sehr lange.

Es geht nur in ganz kleinen Mini-Schritten aufwärts, und man fällt auch immer mal wieder zurück. Vielleicht ist die Therapie ein erster Schritt. Und euer Urlaub - damit habt ihr ein Ziel vor Augen und eine Kleinigkeit zum Drauf-Freuen.

Ich bin - wie viele Andere hier - in Gedanken bei euch,

Monika
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  #71  
Alt 08.02.2013, 17:24
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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liebe lisa...
schön, daß du wieder geschrieben hast. ich hoffe, es tut dir gut. wir sind hier alle für dich und auch für deine mami da.
ich find es klasse, daß ihr wegfahrt. das hört sich schon mal gut an. nach bewegung und fortschritt. ihr werdet es bestimmt schön haben. wirst sehen, ruckzuck ist august und ihr verduftet nach norwegen.
ich drück euch ganz dolle die daumen, daß die mischa deiner mami helfen kann. das braucht sie dringend.
lisa, wichtig ist aber auch, daß du bißerl nach dir schaust. ich hoff, du hast freundinnen und unternimmst immer wieder was mit ihnen. du bist noch so jung und solltest auch die sonnenseiten des lebens erfahren.
ich wünsch dir ein schönes wochenende
und umärmel dich mal lieb.
tine
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  #72  
Alt 09.02.2013, 13:38
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nala1810 nala1810 ist offline
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Liebe Lisa;

auch mir kommen die Tränen wenn ich deine Zeilen lese. Gute Freunde sind sehr wichtig in der Trauerzeit und meist findet man sie dort wo man sie nicht vermutet.
Ich hoffe und wünsche mir wirklich für euch das es bald wieder ein Licht in eurer Mitte gibt, das euch auffängt und wer weiß vielleicht ist dies der Urlaub in Norwegen.

Weiterhin viel Kraft

Nala
__________________
[
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  #73  
Alt 11.02.2013, 20:36
Odelbie Odelbie ist offline
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Hallo ,


liebe Grüße soll ich von meiner Mama bestellen. Ich habe ihr gesagt, das ich geschrieben habe.
Über unseren Urlaub.Vielleicht wollt ihr mal schauen wo wir hinfahren, hier die Hompage: Kvernepollen.com
Das gelbe Haus ist es. Ein richtiges Anglerhaus.

Warum kann es nicht jetzt schon August sein ?

Mama findet, das die Zeit verfliegt. Heute ist ein Tag, wo auch ich meinen Papa vermisse. Aber ich weiß, es geht ihm gut im Himmel. Ich will eigentlich hier nicht viel lesen, weil es mich sehr traurig macht, wie viele von hier aus dem Forum das gleiche erlebt haben.
Wie schwer es ist, damit fertig zu werden, spüre ich gerade sehr. Meine Mama
kämpft um jeden Tag. Wir schauen Bilder an und kuscheln und reden über Papa. Meine Freunde unterstützen mich sehr. Und meine Musik liebe ich, ich spiele ja Schlagzeug und habe seit dem neuen Jahr eine Band. Das ist gut für mich. Dann habe ich meinen Sport und Schule und Freunde.
Oft denke ich mir, ich kann Mama nicht so lange alleine lassen. Aber sie sagt, ich solle gehen und einen schönen Tag haben.
Ich tue es dann auch und gehe. Aber so richtig finde ich es nicht gut. Doch Mama meint ich soll gehen und Leben und Spaß haben.

Mischa kommt jeden Tag . Sie macht sich Sorgen um meine Mama. Als Mischa zum ersten Male da war, da sprachen die Beiden sehr lange. Doch als Mischa ihren Koffer mit an Mama ihr Bett holte, da war es vorbei mit der Ruhe.
Doch irgendwie schaffte es sie und gab meiner Mama eine Spritze. Es dauerte nicht lange und Mama schlief ein.
Es war ängstlich für mich. Ich sprach auch darüber mit ihr. Doch sie meinte, meine Mama braucht unbedingt den Schlaf. So würde sie abschalten können und Kräfte sammeln. Am Mittwoch wollen wir zum Arber in den Bayrischen Wald. Es sind nur 120 km von uns. Wir wollen Ski fahren. Und Mama muss mit.
Mischa und ihr Sohn nehmen uns mit. Das wird bestimmt Klasse.
Meine Mama war mal eine sehr gute Skirennfahrerin. Sie war wirklich Klasse. Viele Pokale holte sie in ihrer Sportzeit. Und seit Papa nicht mehr da ist, sagt sie ,sie kann nicht mehr fahren, weil sie Verantwortung hat für mich und wenn ihr was passiert.
Mischa hat ihr gesagt, wir fahren alle zusammen. Das freut mich. Endlich mit Mama wieder auf die Ski.
Ich denke Mischa will sehen, wie fit Mama wirklich ist. Mama ist dünn geworden und kann nicht wirklich viel essen. Und wenn es mit dem Skifahren nix wird, dann gehen die Beiden spazieren und ich fahre mit Mathis alleine Ski.
Heute waren wir in der Salzgrotte. Dort liegt man und im Hintergrund läuft Musik zum entspannen und dazu gibt es ein Lichtspiel. Das war gut.

Wisst ihr, ich habe auch Angst. Wie viel haben ihren Papa oder Mama verloren ?
Was würde denn aus mir werden, wenn meine Mama auch sterben würde ?
Meine Oma wohnt 300 km weit weg und ich habe nicht wirklich einen solchen guten Kontakt zu ihr. Und mein anderer Opa und Oma sind auch schon gestorben. Und denn Opa pflegt Mama ja bei uns zu Hause.
Diese Frage beschäftigt mich sehr.
Wenn ich daran denke, dann wird mir ganz anders.
Denkt ihr auch an solche Sachen ? Muss ich dann ins Heim ? Wie würde es denn dann weitergehen ? Mama muss zu einer Magen-Darmspiegelung. Und ich weiß nicht warum.
Mein Papa mußte auch nur in eine Röhre und dann war es Krebs.

Ich habe Angst. Darf ich das haben ? Oft stelle ich Mama die Frage, warum immer wir. Warum müssen immer wir so kämpfen und warum trifft es immer uns ? Ist es bei euch auch so ?
Daniel war 5 Jahre, er hatte auch Krebs. Knochenkrebs. Ich kannte ihn nicht. Ich wurde erst später geboren. Aber für meine Mama ist es schlimm. Das verstehe ich auch. Seine ersten Laufschuhe hängen noch an Mama und Papa`s Bett. Das ist alles.
Ich weiß nicht wie der Schmerz wohl ist. Wenn es aber so ist wie bei mir weil mein Papa so sehr fehlt, dann kann ich verstehen warum Mama so fertig ist.

Schlimm. Ich hoffe es wird Sommer.

Mama , ich liebe dich. Ich möchte dir gern helfen. Sag mir wie. Ich mache mir ganz viele Gedanken und ich verstehe dich , wenn auch nicht alles. Aber wir haben uns. Ich kann unsere ganz kranken Menschen nicht wieder bringen. Du hast Papa versprochen wir machen hier weiter und geben uns nicht auf. Nun ist auch dein Daniel nicht alleine. Er hat Papa und ich habe dich.
Ich weiß das ich das nicht verstehe, was da in dir vorgeht. Aber ich weiß wie schwer es ist, einen Menschen zu verlieren.
Mama ich liebe dich über alles. Du bist so toll und sorgst dich um mich. Du hast immer nur an uns gedacht. Das wir alles haben und das es uns gut geht. Nun bist du an der Reihe. Ich will das du wieder Gesund wirst. Ich fahre mit dir, egal wohin. Ich will das du auf dich achtest und dir Zeit für dich nimmst.
Und Papa, er ist uns immer nah.
Immer .
Mama , ich liebe dich von ganzen Herzen. Und Papa trage ich in meinem Herz.

deine Lisa



Wisst ihr was, die Idee mit der Flaschenpost ist Klasse. Ich kaufe eine durchsichtige weiße Flasche mit so einem Verschluß. Die Male ich noch schön an und dann bin ich gespannt wie weit wir Reisen mit der Flaschenpost. Wohin sie schwimmt und vielleicht bekommen wir eine Antwort.
Natürlich könnt ihr die Idee auch für euch nehmen. Das stört mich nicht. So erreichen wir vielleicht auf dem offenen Meer unsere geliebten Menschen.


Ich muss jetzt mit unserem Hund raus.
Mama liegt im Bett und schläft und es sind Ferien.



Liebe Grüße
Lisa
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  #74  
Alt 11.02.2013, 22:01
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Zitat von Odelbie Beitrag anzeigen
...
Ich weiß das ich das nicht verstehe, was da in dir vorgeht. Aber ich weiß wie schwer es ist, einen Menschen zu verlieren. ...

Hallo Lisa,

niemand kann genau wissen, was in den Anderen vor sich geht, wenn sie trauern. Man kann es ahnen, es gibt Parallelen. Kinder und Jugendliche trauern anders als die Eltern, Eltern um ihre Kinder anders als um den Partner. Selbst bei Menschen in der gleichen Situation ist es immer anders. Jeder Einzelne muss seinen eigenen Weg finden. Ich selbst habe meine Töchter nicht immer verstanden und sie auch mich nicht.

Was jedoch immer geht, sagst du in dem zweiten Satz in o.a. Zitat: Verständnis für den Anderen, Empathie, Zuneigung. Genau das springt mir förmlich entgegen aus deinen Postings. Wie du dich um deine Mutter sorgst, einfach ... toll. Was anderes fällt mir nicht dazu ein.

Deine Mutter wird ihren Weg ganz sicher finden. Du sollst das auch. Lass dir und ihr die Zeit, das alles zu verarbeiten und zu bestehen. Es ist schön, daß ihr sie einbindet, nicht alleine lässt. Doch ich denke, sie braucht auch mal etwas Zeit zum Alleinsein. Genau wie du selber. Es gibt so viele Gedanken, die jeder auch mal zuerst für sich alleine verarbeiten muss. Ich weiß, daß das schwer ist. Manchmal geht es nicht anders. Nichts bindet eine Familie herzlicher zusammen, als dem jeweils Anderen seine Freiheit zu zu gestehen und gleichzeitig bei Bedarf immer in der Nähe zu sein.

Vor allem, genießt die gemeinsame Zeit. Wir haben doch gerade erlebt, wie schnell sie zu Ende sein kann. Das ist kein Nachteil, sondern eine wertvolle, wenn auch sehr bittere und traurige, Erfahrung. Freut euch auf den gemeinsamen Urlaub. Die Idee mit der Flasche finde ich klasse.


Liebe Grüße,

Helmut
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Alt 12.02.2013, 07:16
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Hallo liebe Lisa,

ich freue mich, dass Mischa bei euch war und auch wieder kommt, dass ihr gemeinsam Ski fahren wollt. Ich denke, dass wird auch deiner Mama gut tun, denn dann spürt sie sich wieder. Wenn sie einen Berg hinuntersaust und außer Atem ist.

Mach dir bitte keine Sorgen wegen der bevorstehenden Magen- und Darmspiegelung deiner Mama. Ich habe das auch gerade hinter mir, da ich seit über einem Jahr Probleme habe mit Magenschmerzen. Aber es ist alles okay! Bestimmt soll das bei deiner Mama abgeklärt werden, weil sie so dünn geworden ist und nicht mehr so viel essen kann und mag. Vielen Menschen schlägt der Kummer im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen und um sicher zu gehen, dass sie organisch gesund ist, wird sie nun untersucht. Das tut nicht weh, wenn man eine "Schlafspritze" vorweg nimmt. Ich habe überhaupt nichts davon mitbekommen.

Meine liebe Lisa, deine Mama ist echt toll! Schau mal, sie möchte, dass du hinaus gehst und Spaß hast, gerade weil sie dich so lieb hat. Du sollst kein schlechtes Gewissen haben, denn sie möchte gern, dass du dein Lachen wieder findest! Auch dein Papa würde das so wollen. Und irgendwann wird auch deine Mama ihr Lachen wieder finden!

Und nun wünsch ich euch eine wunderschöne Ski-Zeit mit Mischa und Mathis! Und grüß bitte deine Mama ganz lieb von mir!

Deine Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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